nereus
11.10.2006, 17:02 |
offtopic: nochmals zum Thema Politkowskaja/Putin Thread gesperrt |
-->Hallo!
Die aufrechten deutschen Gutmenschen empfangen den russischen Präsidenten bei seinen Besuchen in Sachsen und Bayern mit „Mörder“ Rufen.
Das hängt mit der heimtückischen Ermordung von Anna Politkowskaja zusammen, einer ausgewiesenen Kreml- und Putin Kritikerin.
Der SPIEGEL interviewte dazu heute die russische Journalistin Jelena Tregbugowa.
Zu ihr liest man u.a.: Elena Tregubowa arbeitete fünf Jahre lang als Kreml- Korrespondentin der Moskauer Tageszeitung"Kommersant", ehe ihr wegen kritischer Berichterstattung die Akkreditierung entzogen wurde. Später verlor sie ihren Job und wurde Ziel eines Anschlages, dem sie knapp entging. Die vor wenigen Tagen ermordete Journalistin Anna Politkowskaja war eine Bekannte von Tregubowa.
Und nun lauschen wir mal Auszügen aus dem Interview.
SPIEGEL ONLINE: Was denken Sie: Wer hat Anna Politkowskaja umgebracht?
Tregubowa: Ich habe mit meinen Freunden und mit meinen Quellen gesprochen und sehe zwei Möglichkeiten.
Der Ministerpräsident von Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, könnte der Auftraggeber sein. Anna Politkowskaja hat oft genug über seine Machenschaften und die seiner Privatarmee berichtet.
Oder Igor Setschin, der Leiter der Präsidialverwaltung, steckt dahinter.
SPIEGEL ONLINE: Sie wollen tatsächlich behaupten, dass jemand im Kreml den Mord geplant haben könnte?
Tregubowa: Das ist eine Möglichkeit. In einem Interview mit einer kleinen Fernsehstation hatte Politkowskaja kürzlich enthüllt, dass Setschin im privaten Kreis sehr abfällig und grob beleidigend über Putin gesprochen haben soll - und zwar mit Worten, die man nicht öffentlich wiedergeben will. Beide Varianten sind schrecklich. Denn Setschin ist Putins rechte Hand und Kadyrow Putins Marionette in Tschetschenien.
SPIEGEL ONLINE: Präsident Putin hat in Deutschland jede Möglichkeit einer solchen Verwicklung von Mitgliedern der Regierung ausgeschlossen, auch der von Ramsan Kadyrow. Er hat Andeutungen in Richtung von Russen im Exil gemacht - das heißt in Richtung der Magnaten Boris Beresowski oder Leonid Newslin. Was halten Sie davon?
Tregubowa: Ich habe darüber nachgedacht, glaube aber nicht daran. Natürlich ist es kein Zufall, dass der Mord an Politkowskaja auf Putins Geburtstag fiel. Allerdings: Das mögliche Kalkül der genannten Magnaten, über die Empörung nach dem Tod von Anna den Sturz Putins herbeizuführen, wäre nicht real. Dazu ist unsere Bürgergesellschaft viel zu schwach. Schauen Sie, wie wenige Leute sich am Tag nach Politkowskajas Ermordung zu einer Demonstration versammelt haben.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,441918,00.html
Das ist schon lustig, gell.
Als Putin gestern noch vom geringen Einfluß der Ermordeten sprach, erhoben sich mal wieder landesweite Proteste über diese ungeheuerlichen Anmaßungen.
Die Grünen sagen daraufhin sogar Empfänge ab - sauber.
Nun bestätigt eine Kreml-Kritikerin genau das, was Putin zuvor gesagt hatte.
Weiterhin mutmaßt sie, das der Leiter der Präsidialverwaltung Setschin hinter dem Mord stecken könnte, der aber nun offenbar mit Putin auf Kriegsfuß steht.
Es paßt also weder so noch so - mit den Mörder-Rufen.
..
Allerdings finden der SPIEGEL und seine Interview-Partnerin später schon noch zu alter Hochform zurück.
SPIEGEL ONLINE: Aber immerhin ist unter Putin doch auch einiges erreicht worden. Die Wirtschaft boomt, der Staatshaushalt weist ein Plus auf, oder?
Tregubowa: Erinnern Sie sich daran, dass auch Hitler Autobahnen gebaut hat und es der deutschen Wirtschaft unter ihm zunächst viel besser ging als zuvor?
SPIEGEL ONLINE: Aber bitte, Hitler hat sechs Millionen Juden vergasen lassen und den Zweiten Weltkrieg vom Zaum gebrochen! Sie wollen Putin nicht im Ernst mit ihm vergleichen.
Tregubowa: Hitler hat auch mit ein paar Juden angefangen, mit Maßnahmen gegen ihre Geschäfte. Und die Deutschen haben gedacht: Na ja, was soll es. So ein paar Juden. Das Resultat ist bekannt. Und bei uns sind gerade auf Betreiben der Regierung ethnische Säuberungen gegen Georgier im Gang, eine regelrechte Hexenjagd, bei der sogar Schulen nach Kindern mit georgischen Namen durchforstet wurden. Das grenzt doch an Faschismus. Und unsere Regierung tut nichts gegen die Skinheads, die beinahe wöchentlich Ausländer umbringen.
Merkel und Stoiber sitzen also mit Hitler II beim Bankett.
Wo bleiben eigentlich Claudia, Reinhard und Friedbert mit ihren Erklärungen?
Kann man sich denn auf überhaupt nichts mehr verlassen?
mfG
nereus
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Taktiker
11.10.2006, 17:45
@ nereus
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Lass sie schwallen! Putin wirds locker überstehen. |
-->Die Schweinebande, die ihn anfeindet, die bangt doch erkennbar um ihre eigenen Pfründe. Die Spiegels, TAZens und FAZens, Springers und Co erkennen doch nur zu genau, wo ihnen die Felle davonschwimmen.
Von mir aus soll der Russe kommen - Tag der Befreiung.
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nasowas
11.10.2006, 18:36
@ Taktiker
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Re: Lass sie schwallen! Putin wirds locker überstehen. |
-->[img][/img]
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wheely
11.10.2006, 19:21
@ Taktiker
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schon wieder ein Tag der Befreiung, toll!! |
-->>Von mir aus soll der Russe kommen - Tag der Befreiung.
vor kurzem wars noch die NPD, deren"Machtergreifung" Du als solchen bezeichnetest, jetzt ists der liebe Putin. Ob die wohl gut zusammenpassen würden...ich habe da meine Zweifel.
So gut 70% unserer Mitbürger in den"neuen" Bundesländern können mit Demokratie nichts anfangen oder lehnen sie ab. Hmm, ich frage mich, wo die Leute sind, die damals auf der Straße riefen"Wir sind das Volk" und über die Mauer kletterten, irgendwie wars da wohl doch nicht so toll in der DDR unter russischem Protektat!?
Überhaupt, bei uns herrscht Reisefreiheit, jeder kann gerne auswandern in das Land seiner Träume, such Dir doch ne nette Datscha Nähe Moskau, wie wärs?
Gruß
wheely
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Cujo
11.10.2006, 19:41
@ Taktiker
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Re: Lass sie schwallen! Putin wirds locker überstehen. |
-->>Die Schweinebande, die ihn anfeindet, die bangt doch erkennbar um ihre eigenen Pfründe. Die Spiegels, TAZens und FAZens, Springers und Co erkennen doch nur zu genau, wo ihnen die Felle davonschwimmen.
>Von mir aus soll der Russe kommen - Tag der Befreiung.
Moin,
gestern gab's auf 'Phoenix' ein bemerkenswertes Interview mit der Wachtel und Putin. Den Vorwurf, dass der pöhse Russe nun die Medien, Schalski etc. aufkaufe, bügelte Putin lässig mit der Bemerkung ab, dass Gazprom mit 300 Mrd-Kapitalisierung auch die gleich die ganze Bundesliga kaufen könnte.
Was die Medien angeht stellte er fest, dass in Russland 40.000 Sendeanstalten existieren und das Internet im Gegensatz zu den westlichen Staaten nicht überwacht werden soll. Er hingegen hätte kein Problem damit, dass RTL sich in Russland einkaufe.
Am beindruckensten war allerdings der überhebliche Habitus der Wachtel. Kein Ass, stattdessen nur Nieten im Ärmel, aber Bedingungen stellen und erhobener Zeigefinger.
Gruß
Cujo
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Taktiker
12.10.2006, 01:44
@ wheely
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wheely, man merkt, dass Du intellektuell oldfashioned bist |
-->>vor kurzem wars noch die NPD, deren"Machtergreifung" Du als solchen bezeichnetest, jetzt ists der liebe Putin. Ob die wohl gut zusammenpassen würden...ich habe da meine Zweifel.
Keiner verlangt von Dir, mit der Zeit zu gehen. Du bist älteren Semesters und hast ein Recht darauf, die Welt noch so wie vor 30 Jahren zu sehen.
Ich wüßte nicht, was an"meiner Konstellation" jetzt so ungewöhnlich ist: NPD oder Putin, beide sind Stinkefeinde des kulturellen und politischen Mainstreams der BRD, was man allzeit an den allergischen Reaktionen der allüberall präsenten Lautsprecher dieses (!deswegen:) Mainstreams festmachen kann.
Und worüber sich die Topseller der hiesigen Eliten schwer aufregen, da schwenke ich gern die Fahne, mein Freund. Und wenn Dieter Bohlen eines Tages Dissident werden sollte, dann werd' ich der erste sein, der"Jeronimos Cadillac" in der U-Bahn pfeifen wird. Worauf unsere"Anständigen" auch immer einschlagen: ich werde auf der Gegenseite sein!
Bei Putin kommt noch dazu, dass er wirklich genial ist. Kenn' ihn zwar nicht persönlich, aber seine Bilanz ist 1A. Wie er der EU- und NATO-Zange entronnen ist, das ist schon beeindruckend. Und weil ich weiß, dass Du bei Putin Pickel kriegst, ruf ich es Dir nochmals zu: Putin!!, Putin!!, Putin!! Ich werd' bald T-Shirts mit seinem Kopf drucken und jeder soll sie tragen. Dann schäumt unser Demokrat Wheely....
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Emerald
12.10.2006, 07:52
@ Taktiker
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Re: Lass sie schwallen! Putin wirds locker überstehen. |
-->Minister-Präsident STOIB-eeeeeeeeeeeehr, München, hat auf das Ansinnen des
Gastes, sich an der kriselnden EADS beteiligen zu dürfen, mit einem klaren
Njet geantwortet.
Diese Rückweisung könnte die EADS-Pfründenhalter noch teuer zu stehen kommen,
denn in drei bis vier Jahren ist es durchaus möglich, dass die jetzigen Nein-
Sager nach Moskau pilgern, um Almosen zu bitten, den flügellahmen Konzern aus
der Agonie zu retten?
Vorher wird EADS Hamburg geschlossen, als dass man sich mit russ. Beteiligung
dem Unternehmen Liquidität und russ. Know-How zufliessen lässt. Für mich eine
ganz klare politische Kurzsichtigkeit. Weitsicht ist bei diesen Typen nur bei
Neufestsetzung der eigenen Tantiemen vorhanden!
Abberufen!
Emerald.
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wheely
12.10.2006, 10:43
@ Taktiker
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Taktiker und intellektuell - was für eine Begegnung |
-->>>vor kurzem wars noch die NPD, deren"Machtergreifung" Du als solchen bezeichnetest, jetzt ists der liebe Putin. Ob die wohl gut zusammenpassen würden...ich habe da meine Zweifel.
>Keiner verlangt von Dir, mit der Zeit zu gehen. Du bist älteren Semesters und hast ein Recht darauf, die Welt noch so wie vor 30 Jahren zu sehen.
wo beginnt denn bei Dir das"ältere Semester"? Vor 30 Jahren mein Lieber war ich noch nicht mal im Teenageralter. Verwechselst Du mich mit unserem Prinz Eisenherzchen?
>Ich wüßte nicht, was an"meiner Konstellation" jetzt so ungewöhnlich ist: NPD oder Putin, beide sind Stinkefeinde des kulturellen und politischen Mainstreams der BRD, was man allzeit an den allergischen Reaktionen der allüberall präsenten Lautsprecher dieses (!deswegen:) Mainstreams festmachen kann.
>Und worüber sich die Topseller der hiesigen Eliten schwer aufregen, da schwenke ich gern die Fahne, mein Freund.
Typischer Wendehals, der sein Fähnchen in den Wind hält, der gerade bläst.
>Und weil ich weiß, dass Du bei Putin Pickel kriegst, ruf ich es Dir nochmals zu: Putin!!, Putin!!, Putin!! Ich werd' bald T-Shirts mit seinem Kopf drucken und jeder soll sie tragen. Dann schäumt unser Demokrat Wheely....
[b]Gottchen Taktiker wie genial. Klein-Taktiker sitzt im Sandkasten und bewirft andere...
Nicht nur, dass Du mein Alter so genau weißt, Du weißt ja genau, wie ich ticke, huch......
Dass Du"Demokrat" hier anscheinend als Schimpfwort benutzt läßt tief blicken. Was mich wieder zu der Frage bringt, wieso Du eigentlich schon vor dem Mauerfall rübergekommen bist. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein DDRler gezwungen wurde, in die so verhaßte BRD zu kommen. Und wozu auf die"Befreiung" warten? Du kannst doch jederzeit ins gelobte Land und brauchst Dich nicht mehr über die schlimmen Zustände hier ärgern? Da lob ich mir Baldur u.a., die haben wenigstens Konsequenzen gezogen, Du salbaderst hier nur rum. Wer soll das ernst nehmen?
Im übrigen bin ich kein Putin-Gegner, auch wenn Du Dir das gerne einreden willst. Er ist sicherlich hochintelligent, weiß zu taktieren und bildet ein auch mir genehmes Gegengewicht zu den Westlern, die am Usraelischen Rockzipfel hängen. Nur ist er genauso Machtmensch und hat seine Leichen im Keller, das war schon alles, was ich immer sagte, und deshalb sollte man auch hier mehr hinterfragen anstatt alles schön zu reden.
Aber in dem leider hier auch im Forum verbreitetem Schwarz-Weiß-Denken genügt eine solche Relativierung schon aus, um ganz pauschal als"Freund" oder"Feind" eingestuft zu werden.
Aber leb ruhig weiter mit Deinen Einschätzungen, wenns Dir Spaß macht.
Gruß
wheely
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kosh
12.10.2006, 11:13
@ nereus
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Wie Du schreibst:"Die AufRECHTEN" nennen Putin Mörder (o.Text) |
-->
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certina
12.10.2006, 12:30
@ Emerald
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Re: Putin wirds locker überstehen, und droht auch gleich: dummes Gerede beenden |
-->>Minister-Präsident STOIB-eeeeeeeeeeeehr, München, hat auf das Ansinnen des
>Gastes, sich an der kriselnden EADS beteiligen zu dürfen, mit einem klaren
>Njet geantwortet.
>Diese Rückweisung könnte die EADS-Pfründenhalter noch teuer zu stehen kommen,
>denn in drei bis vier Jahren ist es durchaus möglich, dass die jetzigen Nein-
>Sager nach Moskau pilgern, um Almosen zu bitten, den flügellahmen Konzern aus
>der Agonie zu retten?
>Vorher wird EADS Hamburg geschlossen, als dass man sich mit russ. Beteiligung
>dem Unternehmen Liquidität und russ. Know-How zufliessen lässt. Für mich eine
>ganz klare politische Kurzsichtigkeit. Weitsicht ist bei diesen Typen nur bei
>Neufestsetzung der eigenen Tantiemen vorhanden!
>Abberufen!
>Emerald.
hi emerald,
ja, ja Ex-Schiesser Waldimir Putin weiss schon was er will. Und: Er ist halt Russe, und einmal Russe - meistens immer Russe...
Praesidente hat gestern in irgendeinem Statement irgendwo"mehr Offenheit in Zusammenhang mit russischen Investitionen (womit mit Sicherheit keine weiteren Millionen fuer irgendwelche vor der Pleite stehenden Fussballclubs wie Dortmund oder Hertha gemeinnt waren...)eingefordert, und gleichzeitig das"staendige Gerede" in Deutschland ueber die Abhaengigkeit von russischen Energielieferungen kritisiert."Halte dies weiter an, sei Russland gezwungen, nach anderen Maerkte Ausschau zu halten...".
Klingt allerdings ein bisschen hohl und russisch-weltfremd naiv, die Drohung:
Weiss der noch nicht, dass bei uns schon lange Gas schon immer aus dem Gashahn, Strom aus der Steckdose und Benzin/Oel aus der Zapfsaeule kommt ?
tschuess
G.C.
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bernor
12.10.2006, 15:40
@ wheely
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Re: Taktiker und intellektuell - was für eine Begegnung |
-->Im übrigen bin ich kein Putin-Gegner, auch wenn Du Dir das gerne einreden willst. Er ist sicherlich hochintelligent, weiß zu taktieren und bildet ein auch mir genehmes Gegengewicht zu den Westlern, die am Usraelischen Rockzipfel hängen. Nur ist er genauso Machtmensch und hat seine Leichen im Keller, das war schon alles, was ich immer sagte, und deshalb sollte man auch hier mehr hinterfragen anstatt alles schön zu reden.
Stimmt - das gilt auch für das Wirken anderer"Helden" wie z.B. Achmadinedschad und Chávez: der"Feind" meines"Feindes" ist eben nicht automatisch mein"Freund".
Gruß bernor
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nereus
12.10.2006, 16:39
@ bernor
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Re: Taktiker und intellektuell - bernor |
-->Hallo bernor!
Du schreibst: Stimmt - das gilt auch für das Wirken anderer"Helden" wie z.B. Achmadinedschad und Chávez: der"Feind" meines"Feindes" ist eben nicht automatisch mein"Freund".
Klingt theoretisch gut ist aber praktisch bedeutungslos.
Wenn ich einen Wunschpräsidenten kreieren könnte würde ich den alten MIELE-Mixer reaktivieren, eine größere Portion Putin reingeben, etwas Helmut Schmidt, eine Prise vom Aussitzer Helmut Kohl, einen kleinen Spritzer Ströbele sowie 2 cl vom alten Franz-Josef und 2 cl der Eisernen Lady, zwecks Geschmacksabrundung.
Die weiterhin verfügbaren Zutaten Merkel, Roth oder Pflüger wirden sofort als Giftmüll entsorgt.
Du bevorzugst möglicherweise eine andere Rezeptur.
Nur was bringt das?
Schließlich müßte man sich - auch theoretisch - für ein kleineres oder größeres Übel entscheiden.
In Beratungen wird auch immer so lange lamentiert, bis einer auf den Tisch haut und sagt, so wirds gemacht.
So habe ich das leidenschaftliche Pläydoyer von Taktiker zumindest verstanden
und dieser Hinsicht sehe ich es ähnlich.
Das katzbucklige und dämliche Geschwurbel der bundesdeutschen Politniks ist einfach nur ätzend.
Da verlangt man geradezu nach einer Lichtgestalt, auch wenn sie auf der Röntgenplatte etwas an Leuchtkraft verlieren sollte.
Übrigens, Putin soll etwa 6.000 EUR im Monat beziehen.
Und trotz intensiver Suche ist es den westlichen Medien bisher noch nicht gelungen dem Wladimir"das Wirtschaften in die eigene Tasche" nachzuweisen.
mfG
nereus
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wheely
12.10.2006, 21:12
@ nereus
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Wunsch und Wirklichkeit - nereus |
-->>Hallo bernor!
>Du schreibst: Stimmt - das gilt auch für das Wirken anderer"Helden" wie z.B. Achmadinedschad und Chávez: der"Feind" meines"Feindes" ist eben nicht automatisch mein"Freund".
>Klingt theoretisch gut ist aber praktisch bedeutungslos.
Hallo nereus,
genau das denke ich nicht.
>Wenn ich einen Wunschpräsidenten kreieren könnte würde ich den alten MIELE-Mixer reaktivieren, eine größere Portion Putin reingeben, etwas Helmut Schmidt, eine Prise vom Aussitzer Helmut Kohl, einen kleinen Spritzer Ströbele sowie 2 cl vom alten Franz-Josef und 2 cl der Eisernen Lady, zwecks Geschmacksabrundung.
>Die weiterhin verfügbaren Zutaten Merkel, Roth oder Pflüger wirden sofort als Giftmüll entsorgt.
>Du bevorzugst möglicherweise eine andere Rezeptur.
>Nur was bringt das?
Meine Intention - und Bernor hat das glaube ich genauso gemeint - war eine andere.
WIR hier können uns keinen schnitzen oder wünschen. Mir persönlich geht es um die Schwarz-Weiß-Malerei, die Bernor mit seinem Zitat auf den Punkt getroffen hat.
Soll heißen, alles was mein"Feind" macht ist automatisch schlecht, alles, was in seinem"Einflußbereich" geschieht, ist bestimmt"irgendwie" auch seine Schuld.
Bei meinem"Freund" ist das genau das Gegenteil, da wird evtl. negatives negiert oder einfach nicht angesprochen.
Ich lese gerne, wie Chavez über"Teufel" Bush herzieht, fand es interessant, wie hilflos unsere Westler auf Achmadinedschads Aussagen reagierten, Putin hab ich schon im Vorposting ehrlich gemeint gelobt.
Aber während zB. den Ostküsten-Neocons gleich jedes"Fürzchen", dass in der Welt passiert, angelastet wird, auch ohne irgendeines Hinweises, wird kritisches zu den"Freunden" mit Schulterzucken abgetan oder bestritten.
Was z.B. in Tschetschenien seit Jahren abläuft auf Befehl oder wenigstens mit Duldung Putins würde, wenn die Amis so etwas am laufen hätten, hier ständig Thema sein. Darüber gibts genügend Material, allein die kürzlich ermordete Journalistin hat viel dazu beigetragen. Aber allein solche Erwähnungen bringen einem hier ja schon die"Feindes-Schublade" ein, wie Taktikers Einordnung meinerseits schön darstellt.
Es kann doch kein Problem sein, manche bis viele Eigenschaften oder Aktivitäten eines"Herrschenden" gut zu finden, aber dennoch auf seine"Leichen im Keller" hinweisen zu dürfen!?
Deshalb kann ich irgendwelchen"Liebespostings" ohne Reflektierung der Gesamtperson nichts abgewinnen.
Leider gibts eben nicht nur Schwarz und Weiß, sondern fast überall nur verschiedene Grautöne, mal heller, mal dunkler....
Ich hoffe, dass halbwegs klar dargestellt zu haben, auch wenn ich bei dem ein oder anderen keine Hoffnung habe, dass er es richtig einordnet. Aber wer gern in Schubladen denkt tut sich damit eben schwer.
Gruß
wheely
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Cujo
12.10.2006, 22:44
@ wheely
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Re: Wunsch und Wirklichkeit - nereus |
-->
Moin wheely,
>WIR hier können uns keinen schnitzen oder wünschen. Mir persönlich geht es um die Schwarz-Weiß-Malerei,....
Ja, das scheint Dein"Steckenpferd", die Apologie des Nivelierens oder die Philosophie des Ausgleichs. Entschuldige, aber diese"Grau"methode erscheint mir sehr gefährlich, da sie dazu führt, dass hinterher alles zu einem indifferenten Klumpen wird.
>Soll heißen, alles was mein"Feind" macht ist automatisch schlecht, alles, was in seinem"Einflußbereich" geschieht, ist bestimmt"irgendwie" auch seine Schuld.
>Bei meinem"Freund" ist das genau das Gegenteil, da wird evtl. negatives negiert oder einfach nicht angesprochen.
>Ich lese gerne, wie Chavez über"Teufel" Bush herzieht, fand es interessant, wie hilflos unsere Westler auf Achmadinedschads Aussagen reagierten, Putin hab ich schon im Vorposting ehrlich gemeint gelobt.
>Aber während zB. den Ostküsten-Neocons gleich jedes"Fürzchen", dass in der Welt passiert, angelastet wird, auch ohne irgendeines Hinweises, wird kritisches zu den"Freunden" mit Schulterzucken abgetan oder bestritten.
>Was z.B. in Tschetschenien seit Jahren abläuft auf Befehl oder wenigstens mit Duldung Putins würde, wenn die Amis so etwas am laufen hätten, hier ständig Thema sein. Darüber gibts genügend Material, allein die kürzlich ermordete Journalistin hat viel dazu beigetragen.
Ich denke man muss die USA nach anderen Kriterien und Maßstäben messen. Das ist eine Frage der Relativität. Ich bin zumindest bereit anderen Ländern, z.B. Russland und weite Teile der Welt, mehr Toleranz gegenüber wahren zu lassen als den USA und ihren Führern.
Was, Massenmord, Versklavung, Angriffskrieg, Plünderung, Räuberei und Erpressung angeht ist dies einmalig. Folglich relativiere (keine Verharmlosung) ich gewisse"Konflikte" (Tschetschenien), zumal auch dort anglo-amerikanische Zusammenhänge zu sehen sind.
>Es kann doch kein Problem sein, manche bis viele Eigenschaften oder Aktivitäten eines"Herrschenden" gut zu finden, aber dennoch auf seine"Leichen im Keller" hinweisen zu dürfen!?
Welche Leichen gibt's denn so im Keller bei Putin und Achmadinedschad?
>Leider gibts eben nicht nur Schwarz und Weiß, sondern fast überall nur verschiedene Grautöne, mal heller, mal dunkler....
Wie gesagt eine Frage der Relation. Wirklich"grau" wird die Frage für mich erst, wenn ich mir die entsprechenden Veranstaltungen wie CFR, RT, Bilderberg etc. ansehe, bei denen diese"Herren" an einem Tisch sitzen. Was die weltweite"sichtbare" Veranstaltung angeht (Medien, Angriffskriege etc.), erlaube ich mir die"verschiedenen Grautöne" als irrelevant zu begreifen, schlimmer, ich halte diese Vernebelung für gefährlich. Das ist Pseudo-Objektivität.
>Ich hoffe, dass halbwegs klar dargestellt zu haben, auch wenn ich bei dem ein oder anderen keine Hoffnung habe, dass er es richtig einordnet. Aber wer gern in Schubladen denkt tut sich damit eben schwer.
Ich denke in dieser Schublade:
Eine kleine Chronik der US-Außenpolitik seit 1945
1945, Deutschland:
Der US-Geheimdienst CIC baut aus Spezialisten der SS und Nazi-Kollaborateuren eine Söldnerarmee von 35.000 Mann für den Guerillaeinsatz gegen die Sowjetunion auf.
Erstmals kommen sie in den Karpaten zum Einsatz, wo sie ebenso erfolglos bleiben wie die 1200 Mann, die zu Beginn des Koreakrieges 1950 in der Sowjetunion abgesetzt werden, um durch Sabotageakte eine"Volkserhebung" zu initiieren. Die CIC übernimmt die Nazi-Spionageabteilung"Fremde Heere Ost" als"Organisation Gehlen" und beginnt mit ihrer Hilfe eine zielgenaue Sabotage- und Destabilisierungsstrategie in Osteuropa. Die"Organisation Gehlen" wird später später als"BND - Bundesnachrichtendienst" der offizielle Geheimdienst der Bundesrepublik Deutschland.
1945/49, China:
Im chinesischen Bürgerkrieg greifen die USA auf der Seite Chiang Kai-sheks gegen die Kommunisten ein. Dazu setzen sie japanische Soldaten ein, die sie nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg gefangen genommen haben.
1945/53, Philippinen:
Gegen die linksgerichteten Huks gehen US-Truppen schon zu der Zeit vor, als die philippinischen Widerstandskämpfer noch gegen die japanischen Invasoren kämpfen. Nach dem Krieg werden die Huks brutal niedergeschlagen. Die USA setzen eine Reihe von Marionetten ein, schließlich machen sie Ferdinand Marcos zum starken Mann.
1947/48, Italien:
Die US-Geheimdienste rüsten die Mafia als Terrorgruppe der Rechten gegen Kommunisten und Sozialisten auf. Zu diesem Zweck werden zusätzliche Gangsterspezialisten aus den USA nach Italien gebracht.
1946/49, Griechenland:
Zusammen mit britischen Truppen sorgen US-Einheiten und US-Waffen im"griechischen Bürgerkrieg" für die Niederlage der Widerstandsbewegung, die im Kampf gegen die deutsche Besatzung die Hauptlast getragen hatte. Die CIA baut die berüchtigte interne Sicherheitspolizei KYP auf.
1950, USA:
Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) legt unter dem Aktenzeichen NSC 68 eine neue Sicherheitsstrategie vor, wonach revolutionäre Veränderungen in der Welt nicht auf binnengesellschaftliche Ursachen, sondern auf den"Sowjetimperialismus" zurückzuführen seien. Auf der Grundlage von NSC 68 stationieren die USA über eine Million Soldaten auf 675 Militärbasen in Übersee. Bis 1975 kommt es weltweit zu 215 militärischen Interventionen der USA.
1950, Puerto Rico:
US-Kommandotruppen schlagen eine Rebellion für die nationale Unabhängigkeit nieder.
1950/53, Korea:
Im Konflikt zwischen dem kommunistischen Nordkorea und Südkorea initervenieren die USA auf der Seite des Südens und setzen dafür die Zustimmung im UN-Sicherheitsrat durch. Die US-Luftwaffe zerstört fast 120.000 Einrichtungen in Nordkorea. Der Sprengstoffeinsatz der USA entspricht fast der Hälfte aller von den USA im Zweiten Weltkrieg verwendeten Bomben und Munition. In Südkorea kommen über 500.000, in Nordkorea über zwei Millionen Menschen ums Leben.
1953, Iran:
Die gewählte Regierung Mossadegh hat 1951 die Verstaatlichung der Anglo-lranian Oil Company beschlossen. Im August 1953 wird sie in einer Volksabstimmung mit 99,4 Prozent der Stimmen bestätigt. Zwei Wochen später führt das von der CIA ausgebildete und kontrollierte Offizierskorps einen Putsch durch. Die zuvor englischen Ã-lfirmen werden von einem US-Konsortium übernommen. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liquidieren die iranische Demokratie.
1954, Guatemala:
Die CIA organisiert den Putsch gegen die rechtmäßige Regierung Arbenz in Guatemala, die im Rahmen der Bodenreform die US-Firma United Fruit Company verstaatlichen will. Unter der von der CIA ins Amt gehievten Militärdiktatur werden 140.000 Indios umgebracht oder verschwinden spurlos.
1956, Ägypten:
US-Regierung und CIA wollen die Herrschaft von Präsident Nasser destabilisieren, der sich zu einem der Führer der blockfreien Länder aufgeschwungen hat. Im Juli 1956 ziehen die USA ihre Anleihe für den Assuan-Staudamm zurück, das zentrale Projekt zur Entwicklung der ägyptischen Landwirtschaft. Daraufhin kündigt Nasser die Verstaatlichung des Suezkanals an, um selbst über die Gebühren zu verfügen. England, Frankreich und Israel greifen Ägypten in konzertierten Militäraktionen an. Im Gefolge der"Suez-Krise" übernehmen die USA die Rolle der Nummer eins im Nahen Osten, die bis dahin England gespielt hatte.
1958, Libanon:
14.000 US-Marines besetzen das Land.
1961, Kuba:
Am 1.1.1959 hat sich die von Fidel Castro geführte Revolution gegen den Diktator Batista endgültig durchgesetzt. Als die Revolution ihr Versprechen wahrmachen und den Großgrundbesitz reduzieren will, wird Kuba von den USA mit einem Embargo und vielfältigen Sabotageaktionen überzogen. Im März 1960 wird der französische Frachter"Coubre" im Hafen von Havanna von CIA-Agenten in die Luft gesprengt; 81 Menschen kommen ums Leben, über 300 werden verwundet. In Guatemala trainiert die CIA eine Söldnerarmee, die im April 1961 die Invasion in der Schweinebucht im Osten Kubas unternimmt. Als die Invasion scheitert, gehen die USA zu einer scharfen Blockadepolitik über, die Kuba nach dem Wegfall der sozialistischen Länder in akute Versorgungsnot bringt.
1961, Kongo/Zaire:
CIA-Söldner ermorden den ersten nachkolonialen Präsidenten Lumumba, der eine antiimperialistische Position bezogen hätte; die Söldnertruppen übernehmen nach und nach die Macht; 1965 wird Mobutu Präsident von Gnaden der USA, der, ein Jahrzehnte währendes, Schreckensregiment errichtet.
1962, Laos:
Obwohl das Genfer Abkommen die Anwesenheit ausländischer Truppen in Laos verbietet, baut die CIA im Auftrag der Kennedy-Regierung eine geheime Armee,"L Armee Clandestine", auf, die auch in Vietnam eingreift. Ihr gehören 35.000 Angehörige der opiumanbauenden Bergstämme an. Die Kosten der Armee werden zum Teil aus den Profiten des Drogengeschäfts finanziert.
1963-1975, Vietnam:
Im Genfer Indochina-Abkommen wird 1954 festgelegt, daß sich die Truppen der Demokratischen Republik Vietnam zunächst auf den Norden des Landes, die Truppen Frankreichs auf den Süden zurückziehen sollen. Die Schlußbemerkung des Abkommens sieht die Vereinigung des Landes vor. Die USA erkennen diese Schlusserklärung nicht an. In Südvietnam setzen sie 1963 eine, ihnen genehme, Militärdiktatur ein, 1964 inszenieren sie den"Zwischenfall in der Tonkinbucht" in der Nähe der nordvietnamesischen Hauptstadt und bombardieren seit 1965 Nordvietnam. Insgesamt kämpfen in Vietnam 2,6 Millionen US-Soldaten. Die Sprengkraft ihrer Bomben und Raketen übertrifft die des Zweiten Weltkrieges um das Dreifache. Flächenbombardements mit Napalm und Chemiewaffen hinterlassen weite Gebiete von verbrannter und verseuchter Erde.
In Vietnam kommen drei Millionen Menschen zu Tode, eine halbe Million werden verkrüppelt. 900.000 Kinder bleiben als Waisen zurück.
1963-1990, Südafrika:
Mit ihren Aufklärungssystemen unterstützt die CIA die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems. 120.000 Anhänger des ANC werden getötet. Auch die Festnahme von Nelson Mandela wird von der CIA organisiert.
1964, Brasilien:
Der 1961 gewählte Präsident Joao Goulart setzt vorsichtige soziale Reformen in Gang. Als er Höchstgrenzen für den Abfluß von Profiten ins Ausland erläßt und eine Tochter des US-Konzerns ITT verstaatlicht, organisiert die CIA einen Putsch und verhilft einer Militärjunta zur Macht, die alle Sozialreformen rückgängig macht und die diplomatischen Beziehungen zu Kuba abbricht.
1965, Dominikanische Republik:
Der 1963 demokratisch gewählte Präsident Jüan Bosch wird wegen seiner sozialreformerischen Pläne vom Militär weggeputscht. Als eine wachsende Volksbewegung seine Rückkehr fordert, schicken die USA 23.000 Mann auf die Insel und schlagen den Aufstand nieder.
1965, Indonesien:
Gegen den antiimperialistischen Kurs von Präsident Sukarno bringt die CIA die von ihr kontrollierte Armee in Stellung. Als die linke"Volksfront", die stärkste Stütze des Präsidenten, versucht, die Armeeführung zu entmachten, kommt es zum lange geplanten"Gegenschlag". Hunderttausende Anhänger Sukarnos werden ermordet. An die Stelle Sukarnos tritt Suharto, ein bedingungsloser Gefolgsmann Washingtons.
1967, Griechenland:
Wenige Wochen vor den Wahlen inszeniert die CIA den"Obristenputsch" gegen die demokratische Regierung Papandreou. Allein im ersten Monat danach kommen 8.000 Menschen zu Tode. Es beginnt eine siebenjährige faschistische Herrschaft.
1967, Bolivien:
Die CIA dirigiert den Kampf der bolivianischen Armee gegen die aufständische Guerilla und auch die Festnahme der Gruppe von Che Guevara, der ermordet wird.
1970-1973, Chile:
1970 erhält der Kandidat der"Unidad Populär", Salvador Allende, bei den Präsidentschaftswahlen die Mehrheit. Als der Chef der chilenischen Armee, Rene Schneider, sich dem Drängen der USA widersetzt, einen Militärputsch durchzuführen, wird er von einem von der CIA organisierten Kommando ermordet. Nach dreijährigen Sabotage- und Destabilisierungsaktivitäten führt der Nachfolger Schneiders, General Pinochet, den CIA-Putsch durch. Präsident Allende wird ermordet, das Fußballstadion in Santiago wird zum Gefangenenlager für Zehntausende Anhänger des demokratischen Präsidenten. Tausende Aktivisten linker Parteien und Gewerkschaften werden von Todeskommandos gejagt und umgebracht. US-Außenminister Kissinger kommentiert das Vorgehen seiner Regierung so:"Ich sehe nicht ein, daß wir zulassen sollten, daß ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist."
1972, Honduras:
Nach direkten Interventionen der USA und Militärputschen 1972, 1975 und 1978 oktroyieren die USA eine Verfassunggebende Versammlung, zu deren Wahl Christdemokraten, Sozialisten und Kommunisten nicht zugelassen sind.
1974, Zypern:
Zusammen mit der faschistischen griechischen Junta organisieren die CIA und das US-Außenministerium einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des, Inselstaates, Erzbischof Makarios. Der Präsident kann dem Attentat entkommen. Als die Demokraten in Athen die Obristenjunta verjagen, wechselt US-Außenminister Kissinger auf die Seite der Türkei, die Zypern überfallen hat. Tausende werden getötet, 200.000 Menschen verlieren ihre Heimat.
1975, Osttimor:
Die USA weigern sich, die von der Befreiungsbewegung Fretilin ausgerufene Republik (vorher eine Kolonie Portugals) anzuerkennen und unterstützen die Invasion des Landes durch das indonesische Suharto-Regime, das selbst wirtschaftlich und militärisch von den USA ausgehalten wird. In den anschließenden Massakern werden 200.000 Timoresen getötet.
1976, Argentinien:
Unter Anleitung der CIA findet ein Militärputsch gegen die zivile Regierung statt. Todesschwadronen im Auftrag des Videla-Regimes terrorisieren das Land. Tausende werden ermordet oder verschwinden für immer. Die CIA baut Buenos Aires zu ihrer Zentrale aus, von wo sie Mordkommandos gegen mißliebige Personen und Gruppen in ganz Lateinamerika entsendet.
1976/82, Angola:
Die USA unterstützen mit Waffen und Spezialkommandos die auch vom rassistischen Südafrika ausgerüsteten Rebellen gegen die Regierung der nationalen Befreiung. Das Land versinkt in einem selbstzerstörerischen Bürgerkrieg.
1980-1988, Iran/Irak:
1979 muß im Iran der US-Statthalter Shah Reza Palewi dem Shiitenführer Ayatolla Chomeini Platz machen. US-Präsident Carter stellt daraufhin die nach ihm benannte Doktrin auf:"Ein Versuch einer dritten Macht, Einflußnahme im Persischen Golf zu erreichen, wird als ein Anschlag gegen lebenswichtige Interessen der Vereinigten Staaten gewertet und wird mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich militärischer Gewalt, zurückgeschlagen." Die USA rüsten den Irak mit modernsten, auch chemischen Waffen zum Angriff auf den Iran aus. Mit Beginn der Offensive 1980 wird der Irak auch mit Aufklärungsmaterial von Satelliten und Awacs-Flugzeugen unterstützt. In dem achtjährigen Krieg kommen Hunderttausende ums Leben, unter anderem durch den Einsatz von Giftgas.
Durch die militärische Unterstützung der USA wird der Irak zur regionalen militärischen Großmacht. Gleichzeitig unterstützen die USA den Iran mit dem Ziel, daß die beiden Länder sich gegenseitig mattsetzen. Über Israel werden Waffen im Wert von 80 Milliarden Dollar an den Iran geliefert.
1980-1990, Afghanistan:
Die CIA heuert aus allen arabischen Ländern Aktivisten des islamischen Fundamentalismus an, um sie als"Heilige Krieger" gegen die von den Sowjets gestützte Regierung in Afghanistan einzusetzen.
Zu den von der CIA ausgebildeten Terroristen gehört auch Bin Laden, dessen Organisation"Al-Qaida - Die Basis" unter der Ägide der CIA entsteht.
1981/85, Nicaragua:
Aus dem Waffengeschäft mit dem Iran finanziert die US-Regierung den Aufbau und Unterhalt einer Söldnertruppe in Nicaragua, die sich vor allem aus Soldaten und Offizieren der Armee des früheren Diktators Somoza zusammensetzt. Dieser Einsatz von mehreren tausend"Contras" widerspricht einer ausdrücklichen Festlegung des US-Kongresses.
1981/92, El Salvador:
Die FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti) wird zur bestimmenden Kraft gegen die von den USA eingesetzte Regierung. Der CIA-Agent Roberto d'Aubuisson gründet die ARENA, deren Todesschwadronen Tausende Regimegegner umbringen, darunter den Erzbischof Oscar Romero. Auch nach dem Friedensschluß 1992 setzt die ARENA ihre Mordaktionen fort, was von den UN mehrfach verurteilt wird.
1982, Falklands/Malvinas:
Die USA unterstützen Großbritannien im Feldzug zur Wiedererlangung der Inseln vor Argentinien mit Satellitenaufklärung und anderen technologischen Einrichtungen. 750 argentinische und 250 britische Soldaten kommen bei der Aktion ums Leben.
1982/84, Libanon:
Unter Einsatz von Kriegsschiffen und -flugzeugen sowie ihrer Marines an Land vertreiben die US-Truppen die PLO und installieren die Phalangisten als dominierende Macht. Das Marinekorps in Beirut wird angegriffen, woraufhin die US-Navy das Land von See aus unter Beschuß nimmt.
1983, Grenada:
Die USA überfallen das kleine mittelamerikanische Land, liquidieren die marxistische Regierung und setzen ein ihnen genehmes Regime ein. Über vierhundert Grenadanier und 84 Kubaner, vor allem Bauarbeiter, werden umgebracht.
1986, Libyen:
In seiner Nationalen Sicherheitsdirektive Nr. 138 erklärt Präsident Reagan 1984 den Kampf gegen staatlich geförderten Terrorismus zum vorrangigen Ziel. Zwei Jahre später wird Libyen zum ersten Testfall der neuen Doktrin. Die Bombardierungen fordern mindestens 40 zivile Opfer, darunter die Tochter von Staatschef Ghaddafi.
1986, Haiti:
Nachdem der US-Vasall"Baby Doc" Duvalier nicht mehr zu halten ist, installieren die USA eine Militärjunta.
1986, Bolivien:
US-Armee-Einheiten kontrollieren weite Teile des Landes, angeblich um den Kokainanbau und -handel zu bekämpfen.
1989/90, Panama:
Ein Bombardement zerstört große Teile von Panama City. 27.000 US-Soldaten übernehmen die Kontrolle und verhaften die Regierung Noriega, dem Drogenhandel vorgeworfen wird. Ein Verbrechen, das der Expräsident jahrelang mit Wissen und zum großen Teil im Auftrag der CIA begangen hat. Über 2000 Menschen sterben, 15000 werden obdachlos.
1991, Haiti:
Die CIA veranlaßt einen Militärputsch gegen den ersten demokratisch gewählten Präsidenten, Jean-Bertrand Aristide. Die neue Militärjunta stürzt das Land in eine dreijährige Periode schlimmster Menschenrechtsverletzungen.
1991, Irak:
Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait bombardieren die USA mit einigen Verbündeten den Irak und besetzen weite Teile des Landes. In den ersten Angriffen kommen 200.000 Menschen ums Leben. Die weiteren Bombardierungen und das bis heute andauernde Embargo haben zum Tod von möglicherweise zwei Millionen Menschen geführt.
1992/94, Somalia:
US-Truppen, See- und Luftstreitkräfte stellen sich im Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der ihnen genehmen Fraktion im Bürgerkrieg. Der Einsatz endet in einem Fiasko.
1993/95, Bosnien:
Im Rahmen von Nato-Aktionen bombardieren Kampfflugzeuge serbische Stellungen und sorgen für die Lufthoheit der bosnischen Sezessionisten.
1995, Kroatien:
US-Kampfflugzeuge bombardieren zwecks Vorbereitung einer kroatischen Offensive serbische Flugplätze.
1998, Sudan:
Raketenangriff auf eine pharmazeutische Fabrik, die angeblich Nervengas für Terroristen herstellt. Die USA erklären später, daß es sich um einen Irrtum gehandelt habe.
1999, Jugoslawien:
Angeführt von den USA bombardiert die Nato Jugoslawien. Die 78 Tage währenden Bombardierungen, die dem Völkerrecht und selbst dem Nato-Vertrag zuwiderlaufen, nennt die Nato eine"humanitäre Aktion", weil es darum gehe, die Menschenrechtsverletzungen des Milosevic-Regimes zu stoppen. Die Nato setzt Uranmunition und Splitterbomben ein. 2.000-4.000 Menschen werden getötet, bis zu 6.000 verletzt, durch die Bombardierung von Chemiefabriken, Erdgasanlagen und Erdölraffinerien werden weite Gebiete verseucht.
Das Kosovo wird von Jugoslawien abgespalten und de facto zum Nato-Protektorat.
Die Mordliste der US-Geheimdienste
Die Ermordung ausländischer Staatschefs gehörte von Beginn an zu den Praktiken der geheimdienstlichen US-Außenpolitik. Die folgende Liste von Anschlägen, die versucht oder erfolgreich durchgeführt worden sind, wurde von einem Mitarbeiter von Untersuchungsausschüssen des US-Kongresses zusammengestellt.
1949: Kim Koo, Oppositionsführer in Korea;
1950/2: CIA-Neonazi-Liste auszuschaltender SPD-Politiker in Westdeutschland;
1955: Jose Antonio Remön, Präsident von Panama;
1950 ff.: Sukarno, Präsident von Indonesien;
1950 ff.: Zhou Enlai, Premierminister von China, mehrere Attentate
1951: Kim II Sung, Präsident von Nordkorea;
1950 ff.: Claro M. Recto, Oppositionsführer auf den Philippinen;
1955: Jawahrlal Nehru, Premierminister von Indien;
1957: Gamal Abdul Nasser, Präsident von Ägypten;
1959/63: Norodom Sihanouk, Führer von Kambodscha;
1960: Abdul Karim Kassem, Führer des Irak;
1950/70: Jose Figueras, Präsident von Costa Rica, zwei Mordversuche;
1961: Francois Duvalier, Führer von Haiti;
1961: Patrice Lumumba, Premierminister von Kongo (Zaire);
1961: General Rafael Trufillo, Dominikanische Republik;
1963 ff.: Fidel Castro, Präsident von Kuba, 24 Mordversuche nach kubanischen Angaben, mindestens acht nach Berichten des US-Kongresses;
1963: Ngo Dinh Diem, Präsident von Südvietnam;
1960 ff.: Raoul Castro, Verteidigungsminister in Kuba;
1965: Francisco Caamano, Dominikanische Republik, Oppositionsführer;
1965: Pierre Ngendanumwe, Premierminister von Burundi;
1965/6: Charles de Gaulle, Präsident Frankreichs;
1967: Che Guevara, kubanischer Revolutionär;
1970/73: Salvador Allende, Präsident in Chile:
1970: General Rene Schneider, Oberbefehlshaber der chilenischen Armee;
1970 ff/81:General Omar Torijos, Führer von Panama;
1972: General Manuel Noriega, Geheimdienstchef von Panama;
1975: Mobutu Sese Seko, Präsident von Zaire;
1976: Michael Manley, Premierminister von Jamaika;
1980/86: Muammaral Ghaddafi, Staatschef von Libyen, zahlreiche Attentatsversuche;
1982: Ayatollah Khomeini, religiöser Führer des Iran;
1983: General Ahmed Dlimi, Kommandeur der marokkanischen Armee;
1983: Miguel d'Escoto, Außenminister von Nicaragua;
1984: Neun Kommandanten des Sandinistischen Nationalen Direktoriums Nicaragua;
1985: Scheich Mohammed Hussein Fadlallah, libanesischer Shiitenführer, Anschlag mit 80 Toten;
1991: Saddam Hussein, Staatschef des Irak.
Kollateralschäden
1999 wurde Kollateralschaden zum »Unwort des Jahres« gewählt. Wichtiger ist wohl, daß es sich um einen völlig neuen politischen Begriff handelt. In älteren Lexika ist dieser Begriff nicht zu finden. Dort findet sich nur das Wort"Kollation", welches soviel bedeutet, wie"Angleichung".
Der Begriff Kollateralschaden wird im gleichen Sinn gebraucht wie jene »Risiken und Nebenwirkungen«, auf welche der Beipackzettel für pharmazeutische Produkte hinweist: als unvermeidliche Begleiterscheinung einer guten Sache.
Dresden - das deutsche Hiroshima...
Dresden ist - wer wollte dies leugnen - die tragische Rolle zugefallen, zum Symbol für die Massenvernichtung von Frauen, Kindern, Greisen, Flüchtlingen und Kriegsgefangenen zu werden. Dieser Name birgt alles in sich, was an Grauen passieren kann, wenn die Moral über Bord geworfen wird, wenn die blutige Rache alle Handlungen bestimmt.
Vorgesehen als Atombomben - Abwurfziel!
Nur der Roten Armee habe (zum Beispiel) ich es zu verdanken, dass ich heute diese Zeilen schreiben kann. Durch deren schnellen Vormarsch bedingt wären die sowjetischen Truppenspitzen in den Strahlungsbereich der Bombe geraten. Das konnten sich die Amis nicht leisten. Also wurde der Plan geändert und englische und amerikanische Bomberflotten zerstörten die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Dresden. In der Mordnacht vom 13. auf 14. Februar 1945, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Dresden außer den 600.000 Einwohnern noch einmal 600.000 in die Stadt gepresste Flüchtlinge aus Breslau befanden, ließ der größte Kriegsverbrecher aller Zeiten, Winston Churchill, knapp 700.000 Brandbomben auf Dresden werfen. Auf zwei Einwohner kamen also eine Bombe.
47 Jahre später setzten Engländer dafür dem für diesen Völkermord verantwortlichen 'Bomber-Harris' ein Denkmal. Die britische Königin lehnte jede Entschuldigung ab, und der ehemalige Staatsminister Clerk lieferte die höhnische Begründung: 'Nur Domestiken entschuldigen sich'.
Dresden ist der Ort, an dem die Rache des Siegers, zur besinnungslosen Raserei gesteigert, ihren letzten grausigen Niederschlag fand.
10 000 Tote! Phosphor auf die Elbe!
Nur Kollateralschaden?
Nagasaki
Mit großer Anteilnahme gedenke ich der über 80 000 Todesopfer von Hiroschima. Sie sind am 6. 8. 1945 für uns gestorben. Wäre das amerikanische"Baby" damals nicht gezündet worden, wer weiß, wen es später getroffen hätte? Vom"heißen Test" hätten sich die Amis sowieso nicht abhalten lassen.
Die zweite Atombombe auf Nagasaki war ein eindeutiges Kriegsverbrechen!!
Es bestand nicht die geringste militärische Notwendigkeit dazu. Ob in Schulen oder Lexika, überall wird dieses Verbrechen verschwiegen, verharmlost oder abgemildert.
So ist zum Beispiel im Bertelsmann Lexikon zu lesen:
"Nagasaki
japanische Hafenstadt und Präfekturhauptstadt an der Westküste von Kyuschu, 441 000 Einwohner; Medizinische Universität; seit dem 16. Jahrhundert Mittelpunkt des japanischen Katholizismus; Textil-, Nahrungsmittel-, Baumwoll- und Fischkonservenindustrie, Maschinen- und Schiffbau. Nagasaki wurde am 9. 8. 1945 durch die 2. US-amerikanische Atombombe stark zerstört."
Kein Wort von den 75 000 getöteten Menschen und den zehntausenden, die an den Spätfolgen verstorben sind.
Auch nur Kollateralschäden?
Vietnam
In Vietnam leben, nach vorsichtigen Schätzungen, über 1000 Menschen mit verkrüppelten Gliedmaßen. (ähnlich den deutschen"Contergan - Kindern")
Ihre Mütter waren mit den"Entlaubungsmitteln" der Amis in Kontakt geraten, oder haben, unwissend der Gefahren, die gefundenen Behältnisse als Vorratsbehälter genutzt.
Kollateralschäden!
Irak
Beim sog."Golfkrieg" wurden Marschflugkörper in"chirurgischer Genauigkeit" durch Lüftungsschächte in Bunker gelenkt. Bei diesen"Aktionen" kamen über 500 Frauen und Kinder ums Leben. Kein Wort der Entschuldigung.
Kollateralschäden!
Jugoslawien
Hier tauchte der Bergriff eigentlich das erste Mal auf. Ob die chinesische Botschaft oder befreundete Truppen angegriffen wurden. Egal, Kollateralschäden!
Die Verwendung von radioaktiver Munition führte zu Strahlenschäden der Soldaten. Kollateralschaden!
Jedoch, ein Kriegsverbrechen ist leider zu wenig bekannt. Amerikanische Bomber haben, im Auftrag der Rüstungsindustrie ihres Landes, zu"Testzwecken" Graphitbomben über Kraftwerke abgeworfen. Die dort tätigen Arbeiter, natürlich keine Armeeangehörigen, sind durch Hochspannungsschläge getötet worden.
Kollateralschäden!
Afghanistan
Wie viele Leichen mussten verscharrt werden unter der Bezeichnung:"zivile Opfer", seit dem 7. Oktober 2001, dem Beginn der Intervention der"Antiterrorallianz" in Afghanistan?
Man schätzt ein Minimum von 4000 Toten unter den Zivilisten zwischen 7. 10. und 6. 12. 01.
Danach:
20. Dezember, Angriff auf einen Konvoi in der Provinz Paktia: 50 bis 60 Tote nach Angaben der Verbündeten der USA
29. Dezember, Bombenangriff auf das Dorf Niazi Qala: 100 Tote nach Augenzeugenberichten.
Das Dauerbombardement von Kandahar, das wochenlang anhielt, forderte allein mindestens 5000 Todesopfer.
In der Nacht zum 16. November waren eine Moschee und eine Religionsschule am Stadtrand von Khost das Ziel der Amerikaner. Die Militärs wollten auch hier den Talibanführer Haqqani töten. Das misslang. Es starben aber 15 Schüler im Teenageralter und zehn Menschen, die ihr Abendgebet in der Moschee verrichteten.
Am 18. November griffen US-Flugzeuge im Dorf Tosha das Haus von Maulvi Sirajuddin an. Haqqani war zwar dort, aber entkam rechtzeitig. Maulvi Sirajuddin und seine 11-köpfige Familie fanden den Tod.
Am 19. November nachts schließlich fielen Bomben auf ein weitläufiges Gebäude in Zinikil, einem Weiler nahe der ostafghanischen Stadt Khost. 12 Familienmitglieder mussten sterben.
Von Jalaludin Haqqani fehlt bis heute jede Spur. Die mit Präzisionswaffen geführte Jagd auf ihn hat bisher insgesamt 43 Zivilisten das Leben gekostet.
Im Juni und Juli 2002 wurden feiernde Menschen mit Bomben beworfen und mit Bordwaffen niedergemäht. Jedes mal waren es friedliche Hochzeitsfeiern. Die US Armee fühlte sich durch Freudenschüsse in die Luft angegriffen
Kollateralschäden!
Ausgewählte Literatur:
Philip Agee: CIA intern. Hamburg 1979 Werner Biermann: Die Herren
der Welt. Köln 2000
Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. München 1998
Noam Chomsky: Wirtschaft und Gewalt. München 1995
Eduardo Galeano: Das Jahrhundert des Sturms. Wuppertal 1988
T. N. Greene: The Guerilla - and how to fight him. New York 1962
Christopher Hitchens: Die Akte Kissinger. Stuttgart/München 2001
Thomas Powers: CIA. Hamburg 1980
>Gruß
>wheely
Gruß
Cujo
|
wheely
13.10.2006, 01:32
@ Cujo
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Re: Wunsch und Wirklichkeit - CuJo |
-->N´abend Cujo!
>Ja, das scheint Dein"Steckenpferd", die Apologie des Nivelierens oder die Philosophie des Ausgleichs. Entschuldige, aber diese"Grau"methode erscheint mir sehr gefährlich, da sie dazu führt, dass hinterher alles zu einem indifferenten Klumpen wird.
<font color=#0000FF></font>Dein Steckenpferd scheint zu sein, alle meine Postings zu analysieren und einordnen zu wollen. Wie kommts? Na da hast Du nicht mehr viel zu tun so selten wie ich hier bin...
Sorry, Philosophie des Ausgleichs ist Krampf. Ich will kein Gleichgewicht zwischen Kräften oder Seiten herbeiführen, ich will lediglich, dass jede Seite auch im ganzen Licht betrachtet wird und man dies dann auch beim Namen nennen kann.
Es geht doch hier nicht darum, sich einen"Herrscher" zu schnitzen oder zwischen mehreren auszuwählen.
Konkret:
Wenn Du zwischen einem Massenmörder und einem einfachen Mörder wählen mußt, wirst Du das - anzunehmendermaßen - kleinere Übel nehmen.
Nun wählen wir hier nicht zwischen zwei Personen aus, sondern schreiben über sie. Ist es dann Dein"Nivelieren", wenn ich darauf hinweise, dass Ersterer zwar der Erzböse ist, Zweiterer aber eben auch einen Mord auf dem Kerbholz hat? Wo hat das etwas"ausgleichendes"?
Ist der eine automatisch gut, weil der andere viel mehr böses getan hat?
Cujo, das ist doch lächerlich, mir Gleichmacherei vorzuwerfen, nur weil ich wage zu sagen, dass die hier so hoch verehrten Staatsführer durchaus auch Dreck am Stecken haben und wenn es sein muß, für ihre Interessen über Leichen gehen.
Nach Deinem Credo muß ich also demjenigen, den ich mir als"Freund" ausgesucht habe, alles zugestehen, weil er ja wenigstens gegen meinen"Feind" steht? Gut, danach magst Du handeln oder Taktiker, ich jedenfalls nicht, egal wie Du Dir das dann wieder schön- bzw. mir schlechtreden willst.
Was sollte denn die lange Litanei us-amerikanischer Untaten (Die Du Dir übrigens hättest sparen können, da ich das durchaus sehr viel ausführlicher auf meiner Festplatte schon seit langem habe)?
Sind deshalb die Russen oder die Chinesen automatisch die Guten, weil deren Liste nicht so lang ist? Frag mal Esten, Litauer, Tschetschenen und x andere ehemaliger Sowjetstaaten, welche Erfahrungen die mit Russen machen durften die letzten Jahrzehnte, oder geh nach Tibet (Du hast erst vor kurzem selbst einen Link dazu eingestellt!) Ist das alles halb so wild, weil nicht so überregional, nicht so bekannt, vielleicht nicht mit so vielen Toten?
Wenn man alles hinterfragt, vergleicht und einordnet bleibt am Schluß eben nicht ein indifferenter Klumpen übrig, so man das denn auch will und es sich eben nicht nur schönreden.
</font>
>Ich denke man muss die USA nach anderen Kriterien und Maßstäben messen.
Vollkommen d´accord. Unterschiedliche Maßstäbe dürfen aber nicht so weit gehen, dem einen alles vorzuwerfen, dem anderen aber nur zuzujubeln und den Rest auszublenden. Das ist aber keine Gleichmacherei, komm doch mal von dem Holzweg runter, den Du mir da immer andichten willst.
>Welche Leichen gibt's denn so im Keller bei Putin und Achmadinedschad?
<font color=#0000FF></font>Also bitte, wer suchet der findet. Im Net gibts da massenhaft Material aus genauso seriösen wie möglicherweise nicht ganz so seriösen Quellen wie das Material zu den Amis, das wir hier täglich lesen können. Nur wenn man halt lediglich einseitig sucht findet man auch nur einseitiges...
Wenn ich heuer nicht so ein Seuchenjahr hätte würde ich vielleicht mal einiges zusammenstellen, aber dafür hab ich im Moment weder Sinn noch Zeit. Aber wer wirklich interessiert ist findet selbst genug.
Gruß
wheely
<font color=#0000FF></font>
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Cujo
13.10.2006, 09:09
@ wheely
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Re: Wunsch und Wirklichkeit - CuJo |
-->Moigäähn,
>N´abend Cujo!
>>Ja, das scheint Dein"Steckenpferd", die Apologie des Nivelierens oder die Philosophie des Ausgleichs. Entschuldige, aber diese"Grau"methode erscheint mir sehr gefährlich, da sie dazu führt, dass hinterher alles zu einem indifferenten Klumpen wird.
>
><font color=#0000FF></font>Dein Steckenpferd scheint zu sein, alle meine Postings zu analysieren und einordnen zu wollen. Wie kommts? Na da hast Du nicht mehr viel zu tun so selten wie ich hier bin...
Naja, gibt eben nicht so viele hier, die diese bestimmte"Ganzheit" fordern.
>Sorry, Philosophie des Ausgleichs ist Krampf. Ich will kein Gleichgewicht zwischen Kräften oder Seiten herbeiführen, ich will lediglich, dass jede Seite auch im ganzen Licht betrachtet wird und man dies dann auch beim Namen nennen kann.
Das ist eine Grundvoraussetzung mit der man Analyse betreiben sollte. Richtig.
>Es geht doch hier nicht darum, sich einen"Herrscher" zu schnitzen oder zwischen mehreren auszuwählen.
>Konkret:
>Wenn Du zwischen einem Massenmörder und einem einfachen Mörder wählen mußt, wirst Du das - anzunehmendermaßen - kleinere Übel nehmen.
Das kleinere Übel wählen? Nein, danke!
Das Grimmsche Wörterbuch gibt uns u.a. folgende Bedeutungen von"Übel":
1) krank
2) physische Beschwerden verursachend
3) unbequem, lästig, beschwerlich,...
4) unzweckmäßig,... ungeeignet...
5) hässlich,...
6) moralisch schlecht,... böse...
7) feindselig, gehässig, boshaft,...
8) zornig,... heftig, grausam,... (Grimmsches Wörterbuch, Band 23, 6 ff.)
Wer wählt denn freiwillig und bewußt etwas Feindseliges oder Böses? Wer wählt freiwillig ein Übel?
>Nun wählen wir hier nicht zwischen zwei Personen aus, sondern schreiben über sie.
Eben.
Ist es dann Dein"Nivelieren", wenn ich darauf hinweise, dass Ersterer zwar der Erzböse ist, Zweiterer aber eben auch einen Mord auf dem Kerbholz hat? Wo hat das etwas"ausgleichendes"?
Ich habe es schon unter geschrieben. Wo haben diese Personen Morde auf dem Konto? Bitte Quellen. Ich betrachte die Lage nach 45 und die entsprechenden Angriffskriege. Wenn ich mir die Regierungszeit Putins und Bush's ansehe, komme ich zu einem Ergebnis, das eine"Wahl" durchaus zuläßt.
>Ist der eine automatisch gut, weil der andere viel mehr böses getan hat?
>Cujo, das ist doch lächerlich, mir Gleichmacherei vorzuwerfen, nur weil ich wage zu sagen, dass die hier so hoch verehrten Staatsführer durchaus auch Dreck am Stecken haben und wenn es sein muß, für ihre Interessen über Leichen gehen.
Ich messe Po-litiker an ihren Taten und Handeln. Und mir ist ein Politiker"lieber", der keine Überfälle,"Wer-nicht-gegen-uns-ist-böse" etc. zelebriert. Ein Grund, warum ich Putin präferiere ist sein Verhältnis zu den Deutschen. Tempranillo hat hier einmal ein Interview mit Putin eingestellt:
**** Ich zitiere aus dem Doppelinterview der BILD:
* Ich persönlich habe die Deutschen nie als feindliche Nation gesehen.
* Ich weiß, daß meine Eltern darunter sehr gelitten haben und das nie vergessen haben. Aber in unserer Familie gab es, so seltsam das möglicherweise klingen mag, deshalb keinen Haß gegenüber den Deutschen. Meine Eltern sagten immer, daß nicht die Menschen - die einfachen Soldaten - Schuld trifft, sondern daß sie vom Regime in den Krieg getrieben worden seien.
* Mir ist es bis heute völlig unbegreiflich, warum Dresden vernichtet werden mußte. Aus Sicht der Kriegsführung bestand damals dafür überhaupt gar keine Notwendigkeit
* Sogar während der schwierigsten Phase des Krieges rief die sowjetische Führung das Volk dazu auf, nicht alle Deutschen mit den Nazis gleichzusetzen: „Hitlers kommen und gehen, aber das deutsche Volk bleibt.“ Und das war keine bloße Propaganda. Es war die Überzeugung der meisten sowjetischen Bürger. Eine solche Sicht der Dinge haben mir auch meine Eltern vermittelt.
* Damals wurde das deutsche Volk in vieler Hinsicht zum Opfer der politischen Verantwortungslosigkeit seiner damaligen Spitzenpolitiker. Es wurde durch die nationalsozialistische Ideologie vergiftet und in ein blutiges Gemetzel verwickelt. Auch für Millionen von einfachen Deutschen wurde dieses militärische Abenteuer zur persönlichen Tragödie.
* Damit das Gefühl des gegenseitigen Respekts und Sympathie, das über Jahrhunderte hinweg unsere Völker verband, wieder Fuß fassen konnte.
* Unsere beiden Völker, Deutsche wie Russen, mußten in ihrer Geschichte viel Dramatisches durchmachen. Und ich bin überzeugt, daß wir dadurch weiser geworden sind, wir haben dadurch Menschenleben, Freiheit, gute Beziehungen mit Nachbarn mehr schätzen gelernt. Und die historische Aussöhnung zwischen Russen und Deutschen ist schon eine objektive Gegebenheit.
* Aber dann gab es Momente, die mich persönlich auf der menschlichen, auf der emotionalen Ebene mit Deutschland verbunden haben. Dort kam meine Tochter zur Welt. In allen ihren Dokumenten steht „Dresden“ als Geburtsort.
* Die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen ist in erster Linie das Ergebnis dessen militärischer Niederlage (also nicht die Strafe für tatsächliche oder vermeintliche Untaten. T.) Damals war die Anti-Hitler-Koalition bestrebt, das Land möglichst schnell von der Bürde des Nationalsozialismus zu befreien, friedliches Leben wiederherzustellen, demokratische Regierungen wählen zu lassen.
Und ich möchte daran erinnern, daß die politische Führung der UdSSR bei allen Alliierten-Konferenzen, auch in Jalta und Potsdam, sich konsequent für die Wahrung der Integrität und Einheit Deutschlands einsetzte. Einige unsere Verbündeten haben allerdings leider eine gegenteilige Position vertreten.
* Natürlich. Denn es geht um die größte Tragödie nicht nur des 20. Jahrhunderts, sondern der gesamten Weltgeschichte, in deren Mittelpunkt unsere beiden Völker standen. Und es ist geradezu unsere Pflicht, die Lehren jenes Krieges in Erinnerung zu behalten.
Ergänzend zu dem, was ich gestern geschrieben habe, verdienen folgende Aussagen des russischen Präsidenten eigens hervorgehoben zu werden:
1. Putin wendet sich strikt gegen eine Gleichsetzung von Deutschland mit dem Dritten Reich. Einen stärkerer Gegensatz zu Paul Spiegel, D.J. Goldhagen, Guido Knopp, Götz Aly und alle anderen Dreckschleudern ist doch gar nicht vorstellbar.
2. Putin anerkennt, daß das deutsche Volk sehr wohl auch Opfer geworden ist.
3. Als Repräsentant einer Siegermacht betont der nicht das Trennende - hier oben, dort unten - sondern Verbindende ("Jahrhunderte von gegenseitigem Respekt und Sympathie", Dresden als Geburtsort seiner Tochter).
4. Er sieht die deutsche Teilung ausdrücklich nicht als Strafe, sondern als Ergebnis der militärischen Niederlage und vertritt damit eine Ansicht, die hierzulande üblicherweise als revisionistisch, wenn nicht sogar rechtsradikal oder neo-nazistisch denunziert wird.
5. Die größte Tragödie ist für Putin nicht das, wofür in Berlin 2700 Betonsäulen aufgerichtet wurden. Laß das mal einen Deutschen sagen, wie schnell der dann den §130 am Hals hat.
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Heute in den Nachrichten folgende Meldung:
"Putin befürwortet deutschen Sitz im Weltsicherheitsrat." Zu den westlichen Ländern, die sich diesem Vorhaben anschließen würden, gehören die USA und Italien ganz sicher nicht. Beide sträuben sich erheblich gegen eine politische Aufwertung des Schurkenstaats Deutschland.
Verstehst Du, warum ich über andere Dinge, die Putin so anstellt, großzügig hinwegsehe?
Ich fürchte nämlich, daß wir gar keine andere Wahl haben, als und mit Rußland auf einen guten Fuß zu stellen.
EU und NATO, dieses Gefühl kann ich ich einfach nicht loswerden, sind ein Bündnis mit unseren Todfeinden, von Anfang an dazu angelegt, Deutschland ohne Krieg das Grab zu schaufeln.
Es ist, hat Gerard Menuhin, Sohn des großen Geigers neulich gesagt,"Eine Politik nach Morgenthau-Plan".
Entweder sehen wir lamentierend und tatenlos unserem eigenen Untergang zu, oder wir suchen nach Alternativen. Rußland unter Putin scheint mir eine zu sein; vielleicht. ***** Ende Zitat (http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/322836.htm)
>Nach Deinem Credo muß ich also demjenigen, den ich mir als"Freund" ausgesucht habe, alles zugestehen, weil er ja wenigstens gegen meinen"Feind" steht? Gut, danach magst Du handeln oder Taktiker, ich jedenfalls nicht, egal wie Du Dir das dann wieder schön- bzw. mir schlechtreden willst.
Habe ich nie gesagt. Ich habe von"Relationen" geschrieben.
>Was sollte denn die lange Litanei us-amerikanischer Untaten (Die Du Dir übrigens hättest sparen können, da ich das durchaus sehr viel ausführlicher auf meiner Festplatte schon seit langem habe)?
Ja, ich weiß. Du bist sehr gut informiert...
>Sind deshalb die Russen oder die Chinesen automatisch die Guten, weil deren Liste nicht so lang ist? Frag mal Esten, Litauer, Tschetschenen und x andere ehemaliger Sowjetstaaten, welche Erfahrungen die mit Russen machen durften die letzten Jahrzehnte, oder geh nach Tibet (Du hast erst vor kurzem selbst einen Link dazu eingestellt!) Ist das alles halb so wild, weil nicht so überregional, nicht so bekannt, vielleicht nicht mit so vielen Toten?
Nein. Aber ich relativiere eben. Wegblenden keinesfalls.
>Wenn man alles hinterfragt, vergleicht und einordnet bleibt am Schluß eben nicht ein indifferenter Klumpen übrig, so man das denn auch will und es sich eben nicht nur schönreden.
></font>
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>>Ich denke man muss die USA nach anderen Kriterien und Maßstäben messen.
>Vollkommen d´accord. Unterschiedliche Maßstäbe dürfen aber nicht so weit gehen, dem einen alles vorzuwerfen, dem anderen aber nur zuzujubeln und den Rest auszublenden. Das ist aber keine Gleichmacherei, komm doch mal von dem Holzweg runter, den Du mir da immer andichten willst.
Es ging um Deine Methode, die meist a priori mit diesem Grundsatz/Prinzip arbeitet.
>>Welche Leichen gibt's denn so im Keller bei Putin und Achmadinedschad?
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><font color=#0000FF></font>Also bitte, wer suchet der findet. Im Net gibts da massenhaft Material aus genauso seriösen wie möglicherweise nicht ganz so seriösen Quellen wie das Material zu den Amis, das wir hier täglich lesen können. Nur wenn man halt lediglich einseitig sucht findet man auch nur einseitiges...
>Wenn ich heuer nicht so ein Seuchenjahr hätte würde ich vielleicht mal einiges zusammenstellen, aber dafür hab ich im Moment weder Sinn noch Zeit. Aber wer wirklich interessiert ist findet selbst genug.
Dann hilf' mir doch einmal auf die Sprünge, wenn es Deine Zeit wieder erlaubt die Leichen von Putin und Achmadinedschad auszugraben. Dann würde ich ein"ganzheitliches" Bild bekommen.
Gruß
Cujo
>Gruß
>wheely
><font color=#0000FF></font>
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wheely
13.10.2006, 12:06
@ Cujo
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Re: Wunsch und Wirklichkeit - CuJo |
-->Hi,
nur mal kurz:
>Naja, gibt eben nicht so viele hier, die diese bestimmte"Ganzheit" fordern.
Wo fordere ich denn eine"Ganzheit"? Eben hast Du mir noch recht gegeben, dass das Beleuchten von der ganzen Seite Grundbedingung für eine Analyse ist.
Sorry, Du willst mir hier was unterschieben, was nur Du siehst oder so sehen willst, was aber nicht meine Intention ist.
Ich hab das Putin Interview damals abgespeichert und finde viele Aussagen bemerkenswert, nur hab ich das auch nie in Zweifel gezogen. Vielmehr wird einem hier gleich ein"Feindesbild" unterstellt - s. Taktiker - wenn man nicht nur lobt sondern auch - s.o. - das Gesamtbild ausleuchtet und mal dunkle Stellen benennt.
>Dann hilf' mir doch einmal auf die Sprünge, wenn es Deine Zeit wieder erlaubt die Leichen von Putin und Achmadinedschad auszugraben. Dann würde ich ein"ganzheitliches" Bild bekommen.
Ach komm, Du bist doch ein schlaues Kerlchen und weißt genau, wo es z.B. in Rußland hakt. Da läßt sich schon zielgenau suchen im Net und man wird einiges interessante finden so man denn will.
Fürs erste leg ich Dir mal interessante Bücher ans Herz, die sich sehr gut lesen lassen:
http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-20232151211560153777&WEA=1160106&zz=7401&artikelnummer=000001473442&site=artikel.asp
Putins Russland:
Vladimir Putin hat seit seinem Amtsantritt im März 2000 Russland radikal verändert. Ob Pressefreiheit oder Unabhängigkeit der Justiz - ein autoritäres,"neo-sowjetisches" Russland ist entstanden: Putins Russland.Die russische Bevölkerung folgt mehrheitlich der präsidialen Propaganda, die westlichen Staatsmänner praktizieren Männerfreundschaft. Alle Kritik an Putins Kurs, vor allem gegenüber der tschetschenischen Bevölkerung, die mittlerweile um ein Viertel dezimiert ist, verhallt ungehört.
Anna Politkovskaja, Russlands bekannteste Journalistin, die bei der versuchten Berichterstattung über die Geiselnahme im kaukasischen Beslan zum Ziel eines Anschlags wurde, erhebt ihre kritische Stimme: eindringlich und warnend. Ein Appell.
Nach ihrem Aufsehen erregenden und international ausgezeichneten Buch Tschetschenien. Die Wahrheit über den Krieg (2003) dokumentiert Anna Politkovskaja die Wahrheit über Putins neues autoritäres Reich.
Anna Politkovskaja beschreibt, faktengesättigt und auf der Grundlage eines nicht zu überbietenden Zugangs zu ihren Informanten, den mächtigen Apparat des Geheimdienstes, dem Putin entstammt; die unerträglich brutalen und korrupten Verhältnisse in der Armee und in einer käuflichen Justiz; die Oligarchen-Mafia in der Industrie; das bestechliche Geflecht aus Nomenklatura und Zentralverwaltung; die zunehmende Rechtlosigkeit von ganzen Bevölkerungsgruppen und den neuen russischen Rassismus.
In Russland ist Stabilität eingekehrt, in beängstigender Form, mit einem zynischen Vladimir Putin, der über Leichen geht, an der Staatsspitze. Schärfer kann die Diagnose nicht ausfallen, die Anna Politkovskaja in ihrer Reportage In Putins Russland stellt.
Anna Politkovskaja ist die bekannteste russische Journalistin, die mit ihren Berichten und Reportagen über Tschetschenien Berühmtheit erlangt hat. Sie arbeitet für die Moskauer Zeitung Novaja Gazeta und hat als Korrespondentin seit dem Anfang des zweiten Tschetschenien-Krieges im September 1999 viele Monate in der vom Krieg verwüsteten Kaukasus-Republik verbracht.
Von Putins Russland wird ihre Berichterstattung mit Argwohn betrachtet, von der Armee wurde sie inhaftiert, und wegen Morddrohungen musste sie sich eine Zeit lang in den USA aufhalten.
http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-20232151211560153777&WEA=1160106&zz=4330&artikelnummer=000020848771&site=artikel.asp
Putins Demokratur:
Zwanzig Jahre nach der Perestroika ist die Demokratie in Russland gescheitert. Wie zu Sowjetzeiten setzt Wladimir Putin auf die »Vertikale der Macht «. Das heißt: auf einen allmächtigen Staatsapparat, nationalistische Parolen, die Manipulation von Medien und auf den Geheimdienst. Die im Kreml herrschende Denkweise à la KGB, kaum verhüllte Großmachtambitionen und die Abhängigkeit des Westens vom russischen Gas und Ã-l machen die Atommacht immer mehr zum außen- und energiepolitischen Unsicherheitsfaktor. Boris Reitschuster lüftet den Propaganda-Vorhang des Kreml und beschreibt die Politik der neuen Herrscher, die Lebenswirklichkeit im heutigen Rußland und dessen Rolle gegenüber der europäischen Staatengemeinschaft
http://www.buecher.de/verteiler.asp?Publica_ID=KNO-20232151211560153777&WEA=1160106&zz=2741&artikelnummer=000001284601&site=artikel.asp
Tschetschenien:
Putins autoritäres Reich fürchtet die Wahrheit, die Anna Politkovskajas Buch"Tschetschenien - Die Wahrheit über den Krieg" enthüllt. Dieses Buch berichtet vom Schicksal der Menschen in Tschetschenien, von den Opfern des Krieges. Es ist ein einziges"J'accuse". Anna Politkovskaja klärt auf über das kaum beschreibbare Leid der tschetschenischen Bevölkerung. Erst die Geiselnahme in einem Moskauer Musical-Theater machte wieder aufs Neue die von der Weltöffentlichkeit verdrängte tschetschenische Tragödie sichtbar.
In drei Teilen beschreibt dieses Buch den Krieg: Anna Politkovskaja berichtet von dem Leben der Tschetschenen im Krieg, den Übergriffen auf die Zivilbevölkerung, von einem Alltag, in dem Folter, Hinrichtungen, Plünderungen und Entführungenan der Tagesordnung sind. Anna Politkovskaja analysiert, welche Auswirkungen dieser Krieg auf das Leben in Russland selbst hat, wie ein Rassismus gegen alles Nicht-Russische zunimmt. Und schließlich beschreibt sie die Interessen der neuen
Das sollte fürs erste einlesen genügen.
Gruß
wheely
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Cujo
13.10.2006, 21:17
@ wheely
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Re: Wunsch und Wirklichkeit - CuJo |
-->Putin, Haßobjekt der Globalisten
Wladimir Putin ist der einzige Staats-mann, der sich dem Weltglobalismus entgegenge-stellt hat und die Führungskriminellen in Ruß-land entmachtete.
Wie kann der politische Laie erkennen, wer ein guter bzw. ein schlechter Staatenlenker ist? Ganz einfach, wenn die Gutmenschen des Westens auf einen Staatsmann eindreschen, ihn als"Diktator" bzw."undemokratischen Tyrannen" beschimpfen, dann handelt es sich mit Sicherheit um einen volksnahen, fürsorglichen und guten Führer.
Im September 2004 bekamen wir wieder einmal eine Kostprobe der Gutmenschen serviert:"Mehr als 100 westliche Politiker, unter ihnen führende CDU- und Grünen-Politiker, haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen diktatorischen Kurs vorgeworfen." (Die Welt, 30.9.2004, S. 4)
Daß Putin den menschenzerstörenden Globalismus in Rußland gestoppt hat, dem Westen es nicht gelungen ist, das globalistische Zwangsjoch auch über Rußland zu stülpen, kommt in einer Passage des Briefes der Gutmenschen besonders deutlich zum Ausdruck:"In einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der EU, der der WELT vorliegt, erklären 115 Unterzeichner die Russland-Politik des Westens für gescheitert." (Die Welt, 30.9.2004, S. 4)
Während im Westen der Globalismus die Menschen in ein Jammertal der Armut stürzt, sie ihrer Kranken- und Rentenversorgung ebenso beraubt wie ihrer erarbeiteten Vermögen und Ersparnisse, nimmt das russische Volk bei einem wirtschaftlichen Zuwachs zwischen sieben und neun Prozent pro Jahr immer mehr am Aufschwung der nationalen Volkswirtschaft teil. Die Renten werden ebenso erhöht wie die Löhne, und die unter Jelzins Ägide über die Menschen gebrachte globalistische Armut wird unter Putin mit Stumpf und Stil ausgerottet.
Wie macht Putin das? Zuerst konfiszierten die russischen Gerichte die ergaunerten Milliardenvermögen der Oberbetrüger Boris Beresowksi und Wladimir Gussinski.
Darunter fielen die Medienmonople der beiden. Seit der Haß und die Hetze in Gussinskis und Beresowskis Medien verstummt sind und die Obergangster nach Israel flüchteten, ging es in Rußland bergauf.
Was Präsident Putin von den globalistischen Führern hält, brachte ein enger Vertrauter von ihm in Verbindung mit dem flüchtigen Beresowski mit folgenden Worten auf den Punkt:"Beresowski ist ein Bakterium, das in einem zerfallenden Körper haust, aber stirbt, wenn der Körper sich erholt und gesundet." (Jewish Telegraph Agency, 2.4.2000)
Nach der Ausschaltung von Beresowskis und Gussinskis Medienunternehmen nahm sich die russische Justiz die Großbetrüger auf dem Erdöl- und Bankensektor vor. Unter dem widerlichen Säufer und globalistischen Vasallen Jelzin wurden neben Banken und strategischen Rohstoffreserven auch die wichtigen Erdölvorräte globalistischen Magnaten zugeschanzt."Damals übernahmen Oligarchen wie Chodorkowskij Milliardenwerte der Rohstoffindustrie zu Schleuderpreisen." (Die Welt, 18.10.2004, S. 12)
Die Weltglobalisten wollten sich mit den russischen Bodenschätzen die strategische Weltherrschaft sichern. Ihr wichtigster Mann, der Rußlands Ã-lreserven in ihre Hände bringen sollte, war Michail Chodorkowskij. Unter dem Firmendach von"Rosneft" beutete Chodorkowskij die russischen Ã-lvorräte aus, insbesondere mit seiner Ã-lfirma Yukos. An Steuern zahlen dachte er nicht, so daß sich ein Schuldenberg von etwa 15 - 20 Milliarden Euro gegenüber dem Staat auftürmte.
Die russische Justiz ließ nunmehr Rosneft und seine Tochtergesellschaften beschlagnahmen, Chodorkowskij und seine Mitkriminellen verhaften und anklagen. Der russische Präsident weiß, daß die strategischen Globalisten die Weltherrschaft durch die Kontrolle der Rohstoff- und Wasserreserven sowie aller Landwirtschaftsgüter anstreben. Deshalb werden z.B. überall die Genprodukte durchgepeitscht, weil dadurch landwirtschaftliche Güter plötzlich unter Patentschutz stehen. Die Weltfinanzen und die Weltmedien werden schon immer vom strategischen Judentum kontrolliert.
Vor diesem Hintergrund muß man die Auswahlkriterien der russischen Regierung sehen, wenn sie festlegt, wer an Rußlands Volkswirtschaft teilhaben darf. So hat Präsident Putin nicht grundsätzlich etwas gegen ausländische Investoren in Rußland. Lediglich Oligarchen und ihre assoziierten Firmen aus Übersee will er nicht haben:"Für Rußland geht es um die Erschließung des Energiesektor mit ausländischer, aber ausdrücklich nicht mit amerikanischer Hilfe." (Der Spiegel, 29/2004, S. 67)
Seit die ausgebeuteten Firmen wieder russischer Kontrolle unterliegen, nimmt die Wirtschaft einen gewaltigen Aufschwung. Und die Russen nehmen daran teil, während im globalistischen Westen immer mehr Menschen unter den Brücken enden.
Damit der Aufschwung weitergeht und die Menschen in Rußland ihren Lebensstandard immer weiter verbessern können, soll der aus den globalistischen Klauen befreite Konzern"Rosneft" der russischen Staatsgesellschaft"Gazprom" einverleibt werden:"Die drastisch gestiegenen Ã-lpreise sind für die Verbraucher ein Ärgernis. Für Russland allerdings bedeuten sie steigende Einnahmen. Das Land gehört zu den wichtigsten Ã-l-Exporteuren. Das Geld aus dem Ã-lgeschäft lässt die russische Wirtschaft florieren. Das russische Brutto-Inlands-Produkt ist im ersten Halbjahr 2004 um 7,4 Prozent gestiegen. Auch die russische Regierung selbst verdient am schwarzen Gold ordentlich mit. Zum Jahresende wird der Staat die Aktienmehrheit am Ã-l-Riesen Gazprom halten. Der Konzern Gazprom wiederum wird den staatlichen Ã-lförderer Rosneft übernehmen und zum Großkonzern Gazpromneft werden. Dadurch wird die russische Regierung dann den größten Energie-Lieferanten der Erde unter Kontrolle haben." (ZDF, heute in europa, 30.9.2004)
Der russische Präsident tut das, was ein verantwortungsbewußter Führer einer Volkswirtschaft tun muß: Er stellt strategische Betriebe, die für die Sicherheit eines Landes unerläßlich sind, unter staatliche Kontrolle."Der russische Präsident verlangt einzig, was russische Herrscher seit 400 Jahren fordern: Den nationalen Zugriff auf den einzigen Reichtum, der Russland je groß machte." (SZ, 9.7.2004, S. 11)
Putin spielt die Karte mit den strategischen Rohstoffen am Pokertisch der Weltpolitik. Deshalb wird er auf keinen Fall zulassen, daß ihm diese Trumpfkarte wieder von der"Privatisierung" kassiert wird. Die Globalisten, die ebenfalls diese strategischen Betriebe und Rohstoffreserven unter ihre Fittiche bringen wollen, um ihre Macht zur Erringung der Weltherrschaft auszubauen, scheinen mittlerweile das Nachsehen in Rußland zu haben.
Ganz anders im Westen, wo sich die Handlanger-Regierungen den Globalisten unterworfen haben: Die Übertragung der jeweiligen Volksvermögen an die Globalisten (von der Wasserversorgung über die Stromnetze bis hin zu den öffentlichen Verkehrsnetzen) nennen sie"Privatisierung". Den Kaufpreis für solche"Privatisierungen" müssen die enteigneten Völker selbst erbringen, indem die Landesbanken das Spargeld der Völker an die Globalisten als Kredite vergeben. Im Westen müssen also die Bevölkerungen für ihre Enteignungen auch noch selbst aufkommen.
Zu den besonders wichtigen strategischen Betrieben gehören Fluggesellschaften und Eisenbahnen, dementsprechend handelt Putin."Die größte russische Fluggesellschaft Aeroflot bleibt in staatlicher Hand." (Die Welt, 1.10.2004, S. 13) Die Globalisten im dekadenten Westen schreien auf vor Schmerz, ihnen entgleitet die Macht in einem der mächtigsten Länder der Erde:"Zweifel an den Privatisierungsplänen kamen im Sommer auf, als Präsident Wladimir Putin Aeroflot in eine Liste mit 1063 Unternehmen aufnahm, die in Staatseigentum bleiben sollten. Diese Unternehmen hätten ‚eine strategische Bedeutung für die Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit, die Sicherheit des Staates, den Schutz der Moral, der Gesundheit, desr Rechts und der legitimen Interessen der Bürger der Russischen Föderation." (Die Welt, 1.10.2004, S. 13)
Während in Rußland die Menschen am grandiosen Aufschwung ihrer Volkswirtschaft teilhaben, werden die Völker im Westen zu Sklaven des Globalismus gemacht. Armut und ein Dahinsiechen sind die Folgen dieser Ausbeutungspolitik. 73 Stunden pro Woche bei geringer werdenden Löh-nen - und die Gewerkschaften ma-chen mit!
EU-Richtlinie sieht maximale Arbeitszeit von 73,5 Stunden pro Woche vor.
Im Streit um den Entwurf zum CDU-Leit-antrag erklärt ein führender EU-Arbeits-zeit-Experte, dass das EU-Recht eine wöchentliche Arbeitszeit von maximal 73,5 Stunden zulässt."Nach EU-Recht ist es möglich, dass bis zu 73,5 Stunden pro Woche gearbeitet wird", sagt der CDU-Abgeordnete im Europaparlament, Thomas Mann, der WELT.
Die Welt, 29.9.2004, S. 2
Kein Wunder, daß im globalistischen Westen immer schärfer gegen Putin gehetzt wird. Denn er ist der einzige Staatsmann, der sich dem Weltglobalismus entgegengestellt hat und die Führungskriminellen in Rußland entmachtete.
So verwundert es nicht, daß die Globalisten bereits im Juli 2004 forderten, Putin müsse vor einen Internationalen Strafgerichtshof gestellt werden, weil er Teile der ergaunerten"Privatisierungen" in Rußland rückgängig mache:"‚Keine Frage, zum Zuge werden nur Unternehmen kommen, die dem Staat gegenüber loyal sind‘, sagt der Analyst Alexander Sobjanin. Ein Ausverkauf könnte einen internationalen Skandal nach sich ziehen. Westliche Anwälte prüfen bereits, wie sie die russische Regierung sowie die Aufkäufer vor internationalen Gerichten zur Verantwortung ziehen können. Bei Yukos wird als möglicher Gerichtsstandort schon der London Court of International Arbitration genannt." (Die Welt, 5.7.2004, S. 15)
Interessant ist, daß der deutsche Kanzler bislang mit keinem Wort Rußlands Re-Nationalisierungs-Programm kritisierte. Im Falle des konfiszierten Unternehmens Yukos, nahm Gerhard Schröder sogar eindeutig für Präsident Putin Stellung:"Er habe, wiegelt er [Schröder] ab, keinen Hinweis, dass es im Fall Yukos nicht mit rechtsstaatlichen Mitteln zugehe." (Der Spiegel, 29/2004, S. 67) Damit hat sich auch der deutsche Kanzler zum Feind der Globalisten gemacht. Mal sehen, was mit ihm noch so alles geschehen wird.
Mittlerweile sind die öffentlichen Drohungen gegenüber dem russischen Präsidenten noch deutlicher geworden. In den internationalen Medien wird Wladimir Putin vor die Wahl gestellt: Die Medien und die Rohstoffreserven wieder in die bekannten Hände zurückzugeben, oder es werde mit ihm"nicht mehr lange gutgehen":"Putin verstößt gegen zu viele Regeln der Politik, und das kann nicht mehr lange gutgehen.... Daher stellt sich nicht mehr die Frage, ob Putin sein Amt niederlegen wird, wenn seine Amtszeit im Jahre 2008 endet, sondern ob er sich überhaupt so lange halten kann. Vielleicht schafft er es, doch dazu wird er eine Kehrtwende um 180 Grad vollziehen und Rußland wieder auf den Weg der Demokratie, der unabhängigen regionalen Selbstverwaltung und der Rede- und Meinungsfreiheit führen müssen." (Die Welt, 6.10.2004, S. 9)
Das ist eine klare Sprache. Kenner übersetzen dieses Ultimatum als Morddrohung. Es wird spannend.
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bernor
15.10.2006, 23:14
@ nereus
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Re: Taktiker und intellektuell - nereus |
-->Hi nereus,
Du schreibst: Stimmt - das gilt auch für das Wirken anderer"Helden" wie z.B. Achmadinedschad und Chávez: der"Feind" meines"Feindes" ist eben nicht automatisch mein"Freund".
Klingt theoretisch gut ist aber praktisch bedeutungslos.
Das sollte nur heißen, daß man bei der Auswahl von"Verbündeten" (erst recht bei bestimmten Personen) in der derzeitigen, volatilen Weltpolitik sehr vorsichtig sein sollte - was im übrigen in jedem Fall voraussetzt, daß"man" selbst noch eine (halbwegs) eigenständige Politik betreiben kann (wovon ja hierzulande gar nicht mehr die Rede ist).
Wenn ich einen Wunschpräsidenten kreieren könnte würde ich den alten MIELE-Mixer reaktivieren, eine größere Portion Putin reingeben, etwas Helmut Schmidt, eine Prise vom Aussitzer Helmut Kohl, einen kleinen Spritzer Ströbele sowie 2 cl vom alten Franz-Josef und 2 cl der Eisernen Lady, zwecks Geschmacksabrundung.
Die weiterhin verfügbaren Zutaten Merkel, Roth oder Pflüger wirden sofort als Giftmüll entsorgt.
Du bevorzugst möglicherweise eine andere Rezeptur.
Zumindest eine längere Liste der"zu entsorgenden Zutaten"...
Nur was bringt das?
Schließlich müßte man sich - auch theoretisch - für ein kleineres oder größeres Übel entscheiden.
Dein"müßte" vernebelt die Sache: entweder muß man (wer auch immer) oder man muß nicht - als"Praktiker", so z.B. als Politiker (sofern er nicht gerade im Parlament auf der Hinterbank 471 oder so sitzt) oder auch als einfacher Bürger in eigenen Belangen, ist man in der Tat des öfteren mit dem Problem des größeren oder kleineren Übels konfrontiert und"gezwungen", sich da - ganz verständlich und im Ernst nicht kritisierbar - für letzeres zu entscheiden.
Für den"Theoretiker" hingegen (der also wie Du, ich und die allermeisten anderen hier, soweit erkennbar, eben nicht mit am großen Rad der Politik dreht) sieht das schon anders aus: er"muß" nicht und kann sich daher, quasi von"außen", den"Luxus" der Offenbarung genauerer Bewertungen anstelle von Lobgesängen leisten - letzteres sollten wir den Jubelpersern, Hohepriestern und ähnlich seltsamen Gestalten der jeweiligen Macht (oder"Firma") überlassen.
In Beratungen wird auch immer so lange lamentiert, bis einer auf den Tisch haut und sagt, so wirds gemacht.
Ja, die bekannte Wunschvorstellung von Ohnmächtigen: daß"mal einer auf den Tisch haut" - wer wirklich"was zu sagen hat", sprich: der Chef ="Praktiker" ist, läßt solche langen Lamento-Debatten gar nicht erst zu.
So habe ich das leidenschaftliche Pläydoyer von Taktiker zumindest verstanden
und dieser Hinsicht sehe ich es ähnlich.
Das katzbucklige und dämliche Geschwurbel der bundesdeutschen Politniks ist einfach nur ätzend.
Da verlangt man geradezu nach einer Lichtgestalt, auch wenn sie auf der Röntgenplatte etwas an Leuchtkraft verlieren sollte.
Ja, irgendie natürlich, dieses Gefühl, dieses Sichsehnen nach der"Lichtgestalt"... und diese leider oft genug zu spät auf die Röntgenplatte gelegt - wie auch unser deutsches Prachtexemplar, nachdem vor etwas über 70 Jahren auch etliche Leute ihre damalige Situation"ätzend" gefunden hatten.
Übrigens, falls Putin oder sein Nachfolger tatsächlich mal seine Armeen gen Westen in Marsch setzen sollte (was ich nicht ausschließe, wenn das"Aufkaufen" des europäischen Westens nicht zum gewünschten Ergebnis führt): glaubst Du, daß sie so schnell wieder abziehen, nach (in Taktikers & Deinem Sinne)"getaner Arbeit"?
Übrigens, Putin soll etwa 6.000 EUR im Monat beziehen.
Und trotz intensiver Suche ist es den westlichen Medien bisher noch nicht gelungen dem Wladimir"das Wirtschaften in die eigene Tasche" nachzuweisen.
Schöner Spruch von einem anderen Russen, von Chruschtschow (sinngemäß):
"Man kann von allem genug kriegen, von den Datschas, vom Wodka, auch von den Frauen - nur nicht von der Macht."
Gruß bernor
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nereus
16.10.2006, 08:26
@ bernor
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Re: Taktiker und intellektuell - bernor |
-->Hallo bernor!
Der Ausgangspunkt des Disputes waren diese Zeilen von Taktiker.
Und worüber sich die Topseller der hiesigen Eliten schwer aufregen, da schwenke ich gern die Fahne, mein Freund. Und wenn Dieter Bohlen eines Tages Dissident werden sollte, dann werd' ich der erste sein, der"Jeronimos Cadillac" in der U-Bahn pfeifen wird. Worauf unsere"Anständigen" auch immer einschlagen: ich werde auf der Gegenseite sein!
Dazu meinte ich später:
Das katzbucklige und dämliche Geschwurbel der bundesdeutschen Politniks ist einfach nur ätzend. Da verlangt man geradezu nach einer Lichtgestalt, auch wenn sie auf der Röntgenplatte etwas an Leuchtkraft verlieren sollte.
Was schreibst Du darauf?
Ja, irgendwie natürlich, dieses Gefühl, dieses Sichsehnen nach der"Lichtgestalt"... und diese leider oft genug zu spät auf die Röntgenplatte gelegt - wie auch unser deutsches Prachtexemplar, nachdem vor etwas über 70 Jahren auch etliche Leute ihre damalige Situation"ätzend" gefunden hatten.
Na prima.
Das klingt fast wie Ralph Giordano, der, weil an paar Verrückte einem Schüler ein Schild um den Hals hingen, gleich wieder das ganze Land in Verantwortung nehmen will.
Wenn ich die hiesige Situation als ätzend empfinde und aus diesem Grund etwas mehr Durchsetzungsvermögen der Verantwortlichen einfordere, dann ist es für Dich hohe Zeit drohend den Schnauzbart aus der Jackentasche zu ziehen?
Übrigens, falls Putin oder sein Nachfolger tatsächlich mal seine Armeen gen Westen in Marsch setzen sollte (was ich nicht ausschließe, wenn das"Aufkaufen" des europäischen Westens nicht zum gewünschten Ergebnis führt): glaubst Du, daß sie so schnell wieder abziehen, nach (in Taktikers & Deinem Sinne)"getaner Arbeit"?
Falls ich es recht verstehe, setzt der gegenwärtige russische Zar auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen.
Das er hierbei das Wohlergehen seines Landes im Auge hat, wird man ihm kaum vorwerfen können.
Mir ist allerdings auch nicht bekannt, daß „Geldverdienen“ im Westen neuerdings zu einem Unwort mutiert wäre.
Wo ist also das Problem?
Außerdem setzen unsere lieben amerikanischen Freunde seit geraumer Zeit in der Mitte Asiens ihre Armeen in Bewegung und erreichen außer viel Zerstörung und Tod recht wenig.
Bezüglich des Anteils der Neocons am Krieg in Tschetschenien muß ich einem „Gutinformierten“ wie Dir sicher keine Ratschläge erteilen.
Die Russen sind Anfang der Neunziger aus Osteuropa abgezogen, falls ich das recht in Erinnerung habe. Zahlreiche Länder haben sich aus dem Verbund der einstigen UdSSR gelöst und sind selbständige Staaten geworden.
Falls also irgend jemand mal einen Beweis für praktische Machteinbuße erbracht hat, dann waren es doch wohl die Russen, oder?
Der Spruch von Nikita Chruschtschow klingt zwar recht nett, erhellt aber im Sinne des „in die eigene Tasche wirtschaften“ nicht viel.
Gibt es denn nun einen konkreten Vorwurf gegen den Ex-Dresdner?
mfG
nereus
|
bernor
16.10.2006, 21:46
@ nereus
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Re: Taktiker und intellektuell - nereus |
-->Hi nereus,
Der Ausgangspunkt des Disputes waren diese Zeilen von Taktiker.
Und worüber sich die Topseller der hiesigen Eliten schwer aufregen, da schwenke ich gern die Fahne, mein Freund. Und wenn Dieter Bohlen eines Tages Dissident werden sollte, dann werd' ich der erste sein, der"Jeronimos Cadillac" in der U-Bahn pfeifen wird. Worauf unsere"Anständigen" auch immer einschlagen: ich werde auf der Gegenseite sein!
Dazu meinte ich später:
Das katzbucklige und dämliche Geschwurbel der bundesdeutschen Politniks ist einfach nur ätzend. Da verlangt man geradezu nach einer Lichtgestalt, auch wenn sie auf der Röntgenplatte etwas an Leuchtkraft verlieren sollte.
Was schreibst Du darauf?
Ja, irgendwie natürlich, dieses Gefühl, dieses Sichsehnen nach der"Lichtgestalt"... und diese leider oft genug zu spät auf die Röntgenplatte gelegt - wie auch unser deutsches Prachtexemplar, nachdem vor etwas über 70 Jahren auch etliche Leute ihre damalige Situation"ätzend" gefunden hatten.
Na prima.
Das klingt fast wie Ralph Giordano, der, weil an paar Verrückte einem Schüler ein Schild um den Hals hingen, gleich wieder das ganze Land in Verantwortung nehmen will.
Falsch verstanden. Ich meinte mit"etliche Leute..." jene 44% (+ 8% NS-nahe"Deutschnationale") der Wähler, die im März 1933 (über ihre Stimmen für die NSDAP) Hitler gewählt hatten - das waren keine"paar Verrückte".
Damit hatten diese Wähler - aus welchen Gründen auch immer - bewußt einen Mann auf die Schiene gebracht, der für das"Außergewöhnliche" stand (je nachdem, was der einzelne Wähler sich darunter vorstellte und was er vom neuen"Führer" erwartete) - womit in solchen Fällen stets ein gewisses Risiko verbunden ist, weil man ja (auch dann, wenn das"Gewissen" des Wählers „Ja“ sagt) nicht im voraus so genau wissen kann, wie sich die weitere Geschichte der"Lichtgestalt", zumal mit dem Blankoscheck"Ermächtigungsgesetz" ausgestattet, so entwickeln wird.
Das Mitwirken anderer Involvierter an diesem und am weiteren Geschehen (Versailler Diktat, Bromberger Blutsonntag usw.) ist an dieser Stelle irrelevant, weil es hier darum geht, wie man sich als Einzelener,"Ohnmächtiger" angesichts einer bestehenden,"ätzenden" = irgendwie hoffnungslosen Situation verhalten sollte: ob es sinnvoll ist, das Kommen Seiner Erleuchteten Herrlichkeit (komme Er nun von innen oder außen) mit vorzubereiten oder ob man sich besser abseits hält und zusieht, daß man irgendwie"durchkommt" (was gewiß nicht ganz ohne"Kollaboration" mit der Gefolgschaft der"Lichtgestalt" abgehen wird).
Das ist dann eine Frage, die ins"Moralische" geht und die letztendlich jeder für sich selbst beantworten muß.
(Anmerken möchte ich dazu noch: man kann"danach" stets Einzelnen die Schuldfrage stellen, aber am grundsätzlichen Verhalten der Masse ändert sich nie etwas - was"vorbestimmt" ist, passiert eben. Hier stellt sich auch die Frage, wieviel Zeit und Energie man selbst, als Einzelner, nun aufwenden sollte, um, je nach Überzeugung, die besagte Entwicklung zu fördern oder aufzuhalten.)
Wenn ich die hiesige Situation als ätzend empfinde und aus diesem Grund etwas mehr Durchsetzungsvermögen der Verantwortlichen einfordere,...
Das"ätzend" hatte ich allerdings so verstanden, daß Du bei unseren"Verantwortlichen" Hopfen & Malz verloren siehst und sich somit bei ihnen das Einfordern von Durchsetzungsvermögen erübrigt hat - weswegen ja auch die"Lichtgestalt" zwecks Aufräumarbeiten erwünscht wurde, oder etwa nicht?
... dann ist es für Dich hohe Zeit drohend den Schnauzbart aus der Jackentasche zu ziehen?
Klarstellung siehe oben.
> Übrigens, falls Putin oder sein Nachfolger tatsächlich mal seine Armeen gen Westen in Marsch setzen sollte (was ich nicht ausschließe, wenn das"Aufkaufen" des europäischen Westens nicht zum gewünschten Ergebnis führt): glaubst Du, daß sie so schnell wieder abziehen, nach (in Taktikers & Deinem Sinne)"getaner Arbeit"?
Falls ich es recht verstehe, setzt der gegenwärtige russische Zar auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen.
An sich nicht schlecht - es sollte dabei nur keine einseitige Abhängigkeit des einen"Partners" vom anderen (siehe Gaslieferungen) auftreten.
Im übrigen solte man das ganze nicht zu sehr auf Personen fokussieren: sie sind „Kinder ihrer Zeit“ und erfüllen eine bestimmte „Aufgabe“ - die richtige Frage ist daher: Welche „Aufgabe“ erfüllt Putin? In welchen Strukuren wirkt er und wie werden diese nach seiner Amtszeit aussehen?
Das er hierbei das Wohlergehen seines Landes im Auge hat, wird man ihm kaum vorwerfen können.
Nein, keineswegs: eben das „Wohlergehen“ seines „Landes“ - was man auch immer darunter verstehen mag.
Mir ist allerdings auch nicht bekannt, daß „Geldverdienen“ im Westen neuerdings zu einem Unwort mutiert wäre.
Wo ist also das Problem?
Man kauft mitunter nicht nur eine"Sache", sondern mit ihr auch Einfluß - sind russische Großkapitalisten auf Dauer sympatischer als ihre westlichen Pendants?
Außerdem setzen unsere lieben amerikanischen Freunde seit geraumer Zeit in der Mitte Asiens ihre Armeen in Bewegung und erreichen außer viel Zerstörung und Tod recht wenig.
Bezüglich des Anteils der Neocons am Krieg in Tschetschenien muß ich einem „Gutinformierten“ wie Dir sicher keine Ratschläge erteilen.
Nein, diese Neocon-Brut steckt wirklich überall mit drin - dumm nur, daß diese Jungs, wie die USA insgesamt, schon auf dem absteigenden Ast sitzen und in sagen wir mal 5 - 10 Jhren keine allzugroße Rolle mehr spielen werden und deswegen für Zukunftsbetrachtungen, diesen Zeitrahmen betreffend (der uns hier interessieren sollte), schon jetzt „kalter Kaffee“ sind (wie die einstige Sowjetunion).
Die Russen sind Anfang der Neunziger aus Osteuropa abgezogen, falls ich das recht in Erinnerung habe. Zahlreiche Länder haben sich aus dem Verbund der einstigen UdSSR gelöst und sind selbständige Staaten geworden.
Falls also irgend jemand mal einen Beweis für praktische Machteinbuße erbracht hat, dann waren es doch wohl die Russen, oder?
Klar ist das ein Beweis für Machteinbuße - eben das, was die Amis noch vor sich haben: den „Zusammenbruch“ eines überdehnten Imperiums.
Oder anderherum: Die Russen haben das, was die Amis noch erwartet, schon hinter sich und können sich langsam wieder regenerieren, schließlich, siehe Ã-l-und Gasförderung, auftrumpfen. Für Rußland (egal, mit wem am Ruder, ähnlich auch China) ist es überlebenswichtig, für sein Angebot (Energie) auch Absatzmärkte zu haben und zu behalten - und das sicherzustellen, wird im Fall der Fälle (bürgerkriegsähnliche Zustände im immer maroder werdenden europäischen Westen, dort auch keine US-Truppen mehr) Aufgabe der russischen Armee sein, nichts anderes. Putins „Drohungen“, sich, falls West-Europa Rußland nicht „hereinläßt“, andere Absatzmärkte - welche? Pipelines schon in Planung, gar im Bau? - zu suchen, sind ein Witz.
Der Spruch von Nikita Chruschtschow klingt zwar recht nett, erhellt aber im Sinne des „in die eigene Tasche wirtschaften“ nicht viel.
Das sollte nur soviel heißen, das persönliche Bereicherungssucht bzw. das Fehlen derselben für die Frage, ob gute oder schlechte Absichten vorliegen, nicht sehr relevant ist.
Das Putin sich in dieser Hinsicht und auch beim Alkohol zurückhält, spricht lediglich dafür, daß er seine Pläne mit Disziplin verfolgt und insofern „verläßlich“ erscheint - unangenehme Überraschungen allerdings nicht ausgeschlossen (siehe Gas-Streit mit der Ukraine).
Inwieweit Putins persönliche Zu- und Abneigungen seine Arbeit beeinflussen, ist von außen schwer einzuschätzen - uns Deutsche scheint er allerdings zu mögen, deswegen werden wir bis zum Ablauf seiner Amtszeit anno 2008 wohl nichts zu befürchten haben (ich hoffe, das beruhigt Dich jetzt).
Gibt es denn nun einen konkreten Vorwurf gegen den Ex-Dresdner?
Nein, keinen „Vorwurf“; als Russe würde ich sogar sagen:
„Putin ist klasse! Endlich einer, der unseren Laden wieder richtig führt. Er ist - im Gegensatz zum „demokratischen“, versoffenen Jelzin - der große Integrator, der alle Kräfte, die zuvor auseinander strebten, wieder zusammengeführt hat, indem er ihnen allen einen Platz zum Leben im neuen Rußland beläßt: der Armee, den in der Jelzin-Ära reichgewordenen Oligarchen (mit Ausnahme von diesem Chodorkowski - faule Eier müssen raus aus dem Nest!), der Mafia usw. - alles hat jetzt seine Ordnung in unserem geliebten Mütterchen Rußland und das ist gut so!“
Jetzt zufrieden?
Gruß bernor
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nereus
17.10.2006, 08:52
@ bernor
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Re: Taktiker und intellektuell - bernor |
-->Hallo bernor!
Du fragst am Ende Deines Postings: Jetzt zufrieden?
Noch nicht ganz.
Das sollte nur soviel heißen, das persönliche Bereicherungssucht bzw. das Fehlen derselben für die Frage, ob gute oder schlechte Absichten vorliegen, nicht sehr relevant ist.
Das stimmt wohl, allerdings indiziert dies zumindest einen ordentlichen Charakter.
Das ist für eine politische Führungskraft ganz sicher nicht die schlechteste Voraussetzung.
Das Putin sich in dieser Hinsicht und auch beim Alkohol zurückhält, spricht lediglich dafür, daß er seine Pläne mit Disziplin verfolgt und insofern „verläßlich“ erscheint..
Diese Disziplin werden vor allem die geflüchteten Oligarchen „zu schätzen“ wissen.
Dadurch hat er sich überhaupt erst seine ersten Meriten verdient und gelangte in den Vorhof der Macht. Das war außerordentlich clever vorbereitet.
Aber ich vermute anders wäre er überhaupt nicht zum Zug gekommen.
Nachdem die Unternehmung Gorbatschow gescheitert war, dürften einige patriotische KGB’ler (so etwas soll es auch in Geheimdienstkreisen geben) einen neuen Plan ersonnen haben und dieser hat funktioniert.
.. unangenehme Überraschungen allerdings nicht ausgeschlossen (siehe Gas-Streit mit der Ukraine).
Ich hätte es fairer gefunden, wenn Du zum Gas-Streit hinzugefügt hättest, daß die Ukraine jahrelang größere Mengen der ohnehin schon verbilligten Gaslieferungen einfach von den Russen geklaut hatte.
Siehst Du, das ist genau so ein Punkt den Taktiker und ich meinen.
Der allseits empörte Westen bemängelte die Zuverlässigkeit der russischen Gaslieferungen, überging jedoch mit Stillschweigen die kriminellen Energien der Ukraine weil damals als Modefarbe gerade Orange angesagt war und Merkel auffällig oft in dieser Farbe gesichtet wurde.
Die Russen pumpten seiner Zeit nur so viel Gas in die Rohre wie notwendig.
Das, was dem Westen fehlte, hatte sich Kiew widerrechtlich genommen.
Gab es dazu irgendeinen Hinweis in der Systempresse?
Nein, es waren die bösen Russen.
Und diese Bösen waren es auch, die plötzlich Marktpreise haben wollten, weil man ja in Kiew plötzlich von Moskau nichts mehr wissen wollte.
Jedes andere Land - außer natürlich Deutschland - hätte sich ähnlich verhalten und gesagt, wenn ihr uns in den Rücken fallt, dann werden wir unsere einstigen Verwandten eben zukünftig als normale Kunden betrachten.
Deutschland (auch „Masochistan“ genannt) bedankt sich dagegen bei seinen Ausplünderern, weil der Volks-Geschlechtstrieb im Rahmen der alliierten Umerziehung auf lustvolles Erdulden umgepolt wurde.
Der Bundesadler, in all seinen merkwürdigen Ausprägungen, sollte eigentlich einer Reitpeitsche weichen und die Wortschöpfung Bundeskanzlerin strahlte als „Bundesdomina“ erheblich mehr Symbolkraft. Inwieweit sich unser Angela in die enge Lederkluft zwängen kann und will, lasse ich dabei mal außen vor.
Inwieweit Putins persönliche Zu- und Abneigungen seine Arbeit beeinflussen, ist von außen schwer einzuschätzen - uns Deutsche scheint er allerdings zu mögen, deswegen werden wir bis zum Ablauf seiner Amtszeit anno 2008 wohl nichts zu befürchten haben (ich hoffe, das beruhigt Dich jetzt).
Das beruhigt vorerst.
Wobei es ja ohnehin nur um ihn ging.
Nein, keinen „Vorwurf“; als Russe würde ich sogar sagen:
„Putin ist klasse!
Das sage ich auch als Deutscher, der nie etwas gegen die Russen als Volk hatte, aber dem die KPdSU mit all seinen Metastasen mächtig auf den Wecker ging.
Endlich einer, der unseren Laden wieder richtig führt.
So einen brauchten wir auch mal.
Er ist - im Gegensatz zum „demokratischen“, versoffenen Jelzin - der große Integrator, der alle Kräfte, die zuvor auseinander strebten, wieder zusammengeführt hat, indem er ihnen allen einen Platz zum Leben im neuen Rußland beläßt:
Perfekt!
.. der Armee, den in der Jelzin-Ära reichgewordenen Oligarchen (mit Ausnahme von diesem Chodorkowski - faule Eier müssen raus aus dem Nest!), der Mafia usw.
Das hatte ich befürchtet.
Nach dem hohen und sauber gedrehten Salto wurde leider die Reckstange mit den Händen nicht mehr erreicht. Florian Hambüchen kann sich trösten.
Putin ist nicht Rußland und Rußland ist nicht Putin.
Er scheint aber die größten Probleme einigermaßen in den Griff bekommen zu haben.
Was erwartest Du denn in einem Land in dem die Korruption zum guten Ton gehört?
Soll er mit vorgehaltener Pistole jeden einzelnen Mafiosi zur Strecke bringen?
Mit Abramowitsch & Co. hat er sich offenbar arrangiert.
Die Bundesregierung arrangiert sich doch auch mit dem Pharma-Kartell, den Heuschrecken und den kaum Steuern zahlenden Oligarchen, die hier nur so nicht genannt werden.
.. alles hat jetzt seine Ordnung in unserem geliebten Mütterchen Rußland und das ist gut so!
Alles hat nie seine Ordnung, aber es gibt jetzt erheblich mehr Ordnung als unter dem versoffenen Jelzin und ich hoffe daß die herein brandenden Gelder auch zur Hebung des Lebensniveaus der Normalrussen verwendet werden.
Der Dschungel-Kapitalismus der Neunziger hatte den Russen in ihrer Gesamtheit jedenfalls mehr Verderben als Glück gebracht.
Jetzt hat sich das offenbar gewandelt.
Und nur das zählt für mich, wenn ich die Person eines Präsidenten bewerten soll.
mfG
nereus
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bernor
17.10.2006, 11:15
@ nereus
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Re: Taktiker und intellektuell - nereus |
-->Hi nereus,
>.. der Armee, den in der Jelzin-Ära reichgewordenen Oligarchen (mit Ausnahme von diesem Chodorkowski - faule Eier müssen raus aus dem Nest!), der Mafia usw.
Das hatte ich befürchtet.
Nach dem hohen und sauber gedrehten Salto wurde leider die Reckstange mit den Händen nicht mehr erreicht. Florian Hambüchen kann sich trösten.
Putin ist nicht Rußland und Rußland ist nicht Putin.
Er scheint aber die größten Probleme einigermaßen in den Griff bekommen zu haben.
Was erwartest Du denn in einem Land in dem die Korruption zum guten Ton gehört?
Soll er mit vorgehaltener Pistole jeden einzelnen Mafiosi zur Strecke bringen?
Mit Abramowitsch & Co. hat er sich offenbar arrangiert.
Nichts anderes habe ich gemeint, insoweit kein Dissens. Aber nett, daß du mich jetzt wenigstens mit Hambüchen vergleichst und nicht mehr mit dem anderen Typen aus dem Vorposting; das war schon fast Rufschädigung.
Gruß bernor
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