prinz_eisenherz
10.11.2006, 21:41 |
Fritze Flink hat mal wieder `ne Frage, zum Kauf von Investmentfonds. Thread gesperrt |
-->Hallo,
nun ja, eine Person aus meiner Familie hat von einer anderen Person aus der Familie - na wer schon? - natürlich die Oma, für besondere Leistung für das Volk und das Vaterland, 30 000 Euro geschenkt bekommen.
Nicht aufregen, ich war es nicht. Nun fragt mich dieses Familienmutglied, wie sie dieses Geld anlegen soll. Mich fragt sie das, ausgerechnet mich, ist das zu fassen? Einer wie ich, ein solcher Jemand, der hier seit drei Jahren fleißig alle Expertenbeiträge zu Aktien und zu Anlagen ließt und immer noch nicht weiß, was Geld tatsächlich eigentlich ist, geschweige denn schon mal ein solchiges in der Hand gehabt hat. So, nach dieser eingesprungenen, verbalen Pirouette, kommt das eigentliche Problem:
Sie hat sich aus der Zeitung Finanztest zwei Investmentfonds herausgesucht, die Besten natürlich. Einer mit Renten Global und der andere Aktien, ebenfalls im gesamten uns bekannten Sternensystem tätig. Der Name der Fondgesellschaft und der Name der Fonds selber sind somit bekannt. Nun war sie bei einer Bank und hat die Fondgesellschaft angemehlt, ihr für jeweils 15 000 Gulden Anteile von den ausgesuchten Fonds zu verkaufen. Für den Aktienfond soll sie 5% Eintrittsgeld bezahlen und für den Rentenfonds 3% Ausgabeaufschlag.
Gesagt und nicht getan, haben wir flugs zusammen einen der Onlineanbieter, einen der immer auch mal hier im Werbebanner des Forums auftaucht, deren Seite geöffnet und siehe da, dieser Anbieter und andere sog. Discounthändler für Fonds ebenso, die verkaufen, für genau die gleiche Fonds, die Anteile gänzlich ohne Ausgabeaufschlag.
Was ist hier los?
Zocken die Banken und die Gesellschaften mich mit ihrem Ausgabeaufschlag ab oder ist diese Gebühr bei den Discountern nur im Kleingedruckten, schön getarnt, mit untergebracht? Denn immerhin, die 5%, oder die 3%, die erst wieder einmal mit der möglichen positiven Werteentwicklung der Fonds wieder herein zu holen, ist etwas, was den katholischen Schlittenfahrer schon ins Grübeln bringt.
Somit, womit verdient der Discounter beim Verkauf der Fondsanteile sein Geld, wenn nicht mit dem Ausgabeaufschlag?
Wichtiger Hinweis:
Die beiden Fonds werde ich hier keinesfalls mit Namen benennen, weil ich mir den Schwall an Bemerkungen: „wie blöde man nur sein kann ausgerechnet Fonds und ausgerechnet auch noch diese.....“, weil ich mir die ersparen möchte und ich allen, die nur auf eine solche günstige Gelegenheit warten, vorauseilend recht gebe und mich in Demut vor deren Argumente verbeuge.
Trotzdem bleibt meine Frage von oben, von der ich hoffe, das sich die auch schon andere mal gestellt haben.
bis denne
eisenherz
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Golden Boy
10.11.2006, 22:15
@ prinz_eisenherz
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Verdient wird immer... |
-->Hallo Eisernes Herz,
der Ausgabeaufschlag ist schon ein dickes Ding und muß erst einmal erwirtschaftet werdern. Den nehmen die Banken für ihre Beratungsleistung.
Bei Discountern entfällt in der Regel die Beratung, deshalb ist der Aufschlag auch generell reduziert. Da ist nichts dabei, kein doppelter Boden. Auf bestimmte Fonds gibt es keinen Ausgabeaufschlag, weil sie an den Mann gebracht werden sollen. Z.B. weil der Discounter mit der germanischen Bank verwandt ist.
Trotzdem verdient der Discounter durch Provisionszahlungen. Denn wenn Du einmal in einem Fonds drin bist, dann bezahlst Du für die Verwaltung usw. ein paar Euronen. Und das ist das Kleingedruckte, das Dir jeder Fondsbetreiber lieber verschweigen würde. Diese Gebühren fallen i.d.R. jährlich an und sind vom Erfolg unabhängig.
Schönes WE!
Golden Boy
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Milly
10.11.2006, 22:36
@ prinz_eisenherz
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Re: Fritze Flink hat mal wieder `ne Frage, zum Kauf von Investmentfonds. |
-->Hallo Prinz,
man kann die Fonds auch ganz normal über die Börse kaufen.
Dann werden der Bid/Ask-Spread fällig (verrät Dir die Euwax oder Onvista etc.) und außerdem die Ordergebühr (z.B. 10 Euro bis 2000 Euro, darüber 0,25%)
Über die"Beraterbank" zahlst Du nur den Ausgabeaufschlag, kein Spread oder Ordergebühr (hoffentlich!).
Ist trotzdem meist teurer. In der Regel gibt's aber Vergünstigungen wie Aufschlagrabatt oder eine günstige Festgeldanlage o.ä. Die vollen 5% zahlen wohl bloß Blöde. Und wenn man selber schon weiß, was man will, braucht man eientlich keinen teuren"Berater" mehr . Gilt für Kauf von Wertpapieren ebenso wie beim Kauf von Computerteilen oder Autos oder sonstwas.
Möglicherweise könnte es auch Banken geben, die schummeln a bisserl, indem sie sich mit dem Auftrag Zeit lassen und den teuersten Kurs der Zwischenzeit berechnen. Beim Direktkauf über die Börse kannst Du natürlich das Timing besser kontrollieren.
Ganz allgemein, vor lauter abstraktem Positionsspiel und Geldtheorie etc. scheinen mir die einfachen"technischen" Fragen (z.B. das schlichte Mattsetzen mit Dame oder Turm) hier im Forum zu wenig geübt zu werden.
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prinz_eisenherz
10.11.2006, 22:58
@ prinz_eisenherz
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Danke für die Blitzantworten und für die, die noch folgen werden? (o.Text) |
-->
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Helmut
10.11.2006, 23:22
@ prinz_eisenherz
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Hoffentlich wirst du nicht in der nächsten Baisse füsiliert ;-) |
-->...wenn sich der Aktienfonds halbiert hat und der Prinz gestehen muss, dass er einer der wenigen Mitwisser des Coming Mystery Crash war, aber sein Geheimwissen nicht preis gab.
<IMG src="http://www.aktien-portal.at/img/TypInvestor.gif" alt="http://www.aktien-portal.at/img/TypInvestor.gif">
<IMG src="http://img107.imageshack.us/img107/7707/dax20061109dz2.jpg" alt="http://img107.imageshack.us/img107/7707/dax20061109dz2.jpg">
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Golden Boy
11.11.2006, 12:23
@ Helmut
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Bigcharts |
-->Hallo Helmut,
unter der Kennung DE:1876534 erhalte ich bei Bigcharts nicht mehr den DAX-Chart.
Wieso klappt es bei Dir?
Schönes WE!
Golden Boy
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fridolin
11.11.2006, 12:36
@ prinz_eisenherz
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Nebenkosten beim Fondskauf |
-->Hallo prinz,
wie schon in anderen Antworten erwähnt, ist der Ausgabeaufschlag eine Seite der Medaille. Die andere sind die nicht so offensichtlichen Kosten, welche im Emissionsprospekt stehen - Lektüre dringend angeraten.
Jedes Jahr fallen bei Fonds nämlich Kosten wie Depotbankvergütung (Depotbank ist meist die Hausbank der Fondsgesellschaft), Managementgebühr, Kosten für Prüfung des Fonds, Kosten für Berichterstattung (sprich Hochglanzprospekte) usw. usf. an. Diese ganzen Kosten werden im Rechenschaftsbericht natürlich erwähnt und aus der ausgeschütteten oder re-investierten Performance des Fonds vorab herausgerechnet.
Es lohnt sich schon die Überlegung, ob man das nicht auch wesentlich preisgünstiger selbst machen kann...
Gruß
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Helmut
11.11.2006, 22:24
@ Golden Boy
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Ja, das stimmt... |
-->>Hallo Helmut,
>unter der Kennung DE:1876534 erhalte ich bei Bigcharts nicht mehr den DAX-Chart.
Eigentlich geht das wohl schon seit über einem Jahr nicht mehr.
>Wieso klappt es bei Dir?
Auch nur so recht und schlecht mit einem kleinen Hack.
>Schönes WE!
>Golden Boy
Gruß
Helmut
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Dionysos
12.11.2006, 12:54
@ prinz_eisenherz
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Re: Fritze Flink hat mal wieder `ne Frage, zum Kauf von Investmentfonds. |
-->Hallo Eisenherz! Bei den derzeitigen Kursen besteht doch keine Veranlassung
das Geld in Fonds zu investieren. Ich würde das Geld zu 4,5 Prozent Tagesgeld
anlegen und abwarten.
Gruß
Dionysos
<ul> ~ http://www.d-b.de/</ul>
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