-->Dresden schuldenfrei. Hört sich an wie ein Märchen. Ein paar Wohnungen verkauft, und endlich wieder souverän und Geld für Kitas, Schulen, Infrastruktur. Das wollen wir alle, oder?

Also, wo ist der Haken? Ich kanns nicht so recht glauben. Aber muß es denn immer so kommen, wie es der Pessimist erwartet (soll heißen: bald wieder verschuldet, nur sind jetzt die Immos weg)?

MI
<ul> ~ Nie wieder Schulden</ul>

-->>Dresden schuldenfrei. Hört sich an wie ein Märchen. Ein paar Wohnungen verkauft, und endlich wieder souverän und Geld für Kitas, Schulen, Infrastruktur. Das wollen wir alle, oder?
>Also, wo ist der Haken? Ich kanns nicht so recht glauben. Aber muß es denn immer so kommen, wie es der Pessimist erwartet (soll heißen: bald wieder verschuldet, nur sind jetzt die Immos weg)?
>MI

... das nicht gut finden, schließlich sind kommunale Schulden (wie alle öffentlichen) eine sehr gute Umverteilungsmöglichkeit, die sich gewisse Leute ungern entgehen lassen. Also werden sich schon bald die Ratten zusammenratten, die ein solches widerspenstiges Verhalten angreifen werden.

Falls die Dresdener darauf jedoch nicht eingehen, wird man in wenigen Jahren eine blühende Stadt sehen, die allen zeigt, das Schulden machen Teufelszeug ist.

Allerdings gilt auch das Prinzip des Debitismus: So können nicht alle handeln, der Arsch ist der, der die letzte Forderung erfüllen muss. Mit Glück ist das nicht Dresden.

MfG
igelei

-->Hallo,
was für eine unbedachte Entscheidung, ein Schuldenfreier, in einem System, welches Schulden so sehr als Nachschub benötigt, wie der Heroinsüchtige seinen Stoff.
Schuldenfrei in einer Umgebung voller Schulden, wie lächerlich. Kaum hat die Stadt ein paar müde Euro netto frei, da kommen schon die anderen, die armen, die verschuldeten Verwandten und erzwingen den Ausgleich des Reichtums von reich nach arm. Länderfinanzausgleich, Städtefinanzausgleich, oder wie die Armenspeisung unter den Städten und Kommunen auch noch heißen mag.
Dresden unterstützt selbstverständlich die zahlungsunfähige Stadt Freiburg, denn immerhin, dabei geht es bekanntermaßen um die Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost und West.
Und wenn die Stadt Dresden auch nicht abkassiert wird, die Folge ist allemal, sie bekommen auch nichts mehr, oder immer weniger, als Zuschuß.
Wenn die das erst einmal geschnallt haben, das Schuldenfrei zu sein heißt, Opfer für die anderen zu sein, dann werden sie es wohl mit Leichtigkeit schaffen, sich wieder Schulden zuzulegen, einfach nur um zu überleben.

Dazu eine sehr globale Frage: Das Wirtschaftssystem welcher wir jetzt haben, global oder regional, funktioniert das überhaupt ohne Schulden? Geht das? Die Frage ist wirtlich ernst gemeint, an die Geldfachleute hier im Forum gerichtet.
Was passiert eigentlich, wenn Deutschland tatsächlich keine Schulden mehr hätte?

bis denne
eisenherz

-->Hallo pe,

>Dazu eine sehr globale Frage: Das Wirtschaftssystem welcher wir jetzt haben, global oder regional, funktioniert das überhaupt ohne Schulden? Geht das? Die Frage ist wirtlich ernst gemeint, an die Geldfachleute hier im Forum gerichtet.
>Was passiert eigentlich, wenn Deutschland tatsächlich keine Schulden mehr hätte?

Also, Du stellst ja Fragen! Das ist ja so ähnlich, wie in einem Harcore-Börsenforum zu fragen, ob Börse auch ohne Aktien funktioniert oder einen Zoodirektor zu fragen, ob sein Zoo auch ohne Tiere laufen würde.

Ich müßte mich schon schwer vertun, aber wenn ich was gelernt habe, dann daß ohne Schulden überhaupt nix geht. Das alles läuft hier nur ab, *weil* es Schulden gibt. Also, nicht mehr"Ohne Moos nix los" sondern"Ohne debt kein Geschäbt", oder so ähnlich ;-)

Oder um es biblischer zu sagen: heuer nicht mehr

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott",

sondern:

"Im Anfang war die Schuld, und die Schuld war beim Schuldner".

Das bezahlen/ausbuchen aller Schuld stelle ich mir vor wie das Aufeinandertreffen von Materie und Anti-Materie, wonach nichts mehr übrig bleibt. Aber das könnte ein berüchtigter Denkfehler sein, den ich mir auch gerne korrigieren lasse.

Grüße,
MI

-->

-->## Ich müßte mich schon schwer vertun, aber wenn ich was gelernt habe, dann daß ohne Schulden überhaupt nix geht. Das alles läuft hier nur ab, *weil* es Schulden gibt. Also, nicht mehr"Ohne Moos nix los" sondern"Ohne debt kein Geschäbt", oder so ähnlich ;-)##

Hallo MI,
so würde ich es auch beschreiben wollen und dann kommen die Verantwortlichen von Dresden daher und wollen Schuldenfrei sein. Also von denen liest hier im Forum sicher keiner mit.

Und trotzdem, wenn überall vom Schuldenabbau geschrieben wird, ganze Regierungsmannschaften an dem Erfolg dabei, oder besser an dem Mißerfolg gemessen werden, was soll das dann?
Wenn"Schuldenfrei" anzustreben kontraproduktiv ist und eine Zwischenlösung bei den Schulden ausgeschlossen werden kann - entweder Schulden, oder keine Schulden - dann bleibt nur eine logisch zwingende Schlußfolgerung übrig:
Der Beste und der Klügste ist, wer es schafft in möglichst kurzer Zeit die meisten Schulden anzuhäufen.
Das zu verstehen ist schwer, für mich schwerer als die Relativitätstheorie, der es auch gelingt Zeit und Raum durch bloßes Messen zu erzeugen.

bis denne
eisenherz

-->Vielen Dank für Dein Hertha-Angebot letztes WE. Habs zu spät abgehört und hätte auch nicht gekonnt, da wir momentan Steine aufeinander schichten. Aber demnächst mal wieder. Nochmals vielen Dank, dass Du bei den Karten an mich gedacht hast.
<ul> ~ Neue Klage gegen Amikrieger in der BRD</ul>

-->Hallo Michael,

das ist ein Beispiel, das mich persönlich sehr freut.
Endlich handelt jemand, und gegen Schulden etwas unternimmt, und nicht nur Ausreden, oder ewigen bla-bla-Diskussionen sucht. Bravo Dresden, und weiter so!

Gruß, Nikolay