MI
17.11.2006, 12:20 |
Deutsche müssen endlich wieder töten Thread gesperrt |
-->"[...]Die Lage in Afghanistan ist Thema des Nato-Gipfels Ende November in Riga. Karsten Voigt, der Regierungsbeauftragte für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, wurde nach SPIEGEL-Informationen kürzlich in Washington bedrängt, die Bundeswehr könne nicht immerzu nur im ruhigen Norden Patrouille fahren. Die deutschen Soldaten müssten"lernen zu töten".
Aber bitte nicht wieder hinterher beklagen...
<ul> ~ Nato-Partner wütend über deutsche Kampf-Hemmungen</ul>
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Doomsday
17.11.2006, 12:30
@ MI
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Re: Deutsche müssen endlich wieder töten |
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Teilweise klappt es ja schon ganz gut.
Grüße
<ul> ~ Nur das Ziel stimmt halt nicht immer</ul>
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Baldur der Ketzer
17.11.2006, 15:49
@ MI
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Re: Deutsche müssen endlich wieder töten |
-->Hallo,
und was, wenn das jemand auf den Berliner Sülz-und-Blah-Bunker bezieht und sich ebenfalls im Ziel verguckt, nur, dann aber keineswegs als Verkettung unglöckeliger Umstästästände?
Die reiten jetzt ein wildgewordenes Monster, das sie nicht mehr bändigen können. Es ist ein Klon aus den Zutaten Verlogenheit, Wirklichkeitsferne, Verblödung, Irrwitz, Fremdbestimmung, (Über)Lebensuntauglichkeit und Wahnideen.
Hoffentlich fallen die Protagonisten kräftig auf die Schnauze, ohne hierbei Unbeteiligte mitzureißen....
Beste Grüße vom Baldur
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moneymind
17.11.2006, 16:06
@ MI
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Re: Kanadische Soldaten getötet, Deutsche greifen nicht ein |
-->Auszug aus dem von MI verlinkten Artikel:
"Der FDP-Bundestagsabgeordnete Rainer Stinner zitierte laut"FAZ" einen britischen Konferenz-Teilnehmer, der sich über einen Fall von UNTERLASSENER HILFELEISTUNG beklagte - dies habe letztlich zwölf kanadische Soldaten das Leben gekostet. Während der Operation"Medusa" im Sommer habe der Isaf-Kommandeur 150 Mann aus Kampftruppen zur Unterstützung erbeten, weil kanadische Einheiten in schwere Bedrängnis geraten seien. Der deutsche Kontingentführer habe daraufhin mitgeteilt, er habe zwar Soldaten, die er schicken könnte, doch bekomme er aus Berlin keine Erlaubnis dazu....
Unter den britischen, kanadischen und niederländischen Kollegen herrsche eine Stimmung nach dem Motto"Ihr da oben trinkt Bier, während wir die Knochen hinhalten", hieß es laut"FAZ".
Woher die Machtlosigkeit europäischer Soldaten in Kosovo, Ruanda, Afghanistan und anderswo?
Sterben für Afghanistan
Gastkommentar Junge Männer gegen Europas Soldaten / Von Gunnar Heinsohn
Von Gunnar Heinsohn
Am 6. September 2006 verkündet der Nato-Oberbefehlshaber für Europa, General James Jones, seine vollkommene Überraschung über die Intensität der aktuellen Taliban-Attacken und fordert Verstärkungen für die westliche Armee von 40 000 Mann in Afghanistan. Von den 37 Gefallenen aus Kanada sterben acht zwischen 2002 und 2005, aber 29 in den ersten neun Monaten 2006. Von 40 gefallenen Briten seit 2001 trifft es 30 seit Juli 2006. Selbst die Bundeswehr, die gar nicht im Zentrum der Kämpfe steht, verliert 18 Soldaten. Journalisten flüchten daraufhin in die Erdbebensprache, wenn plötzlich das ganze Land"wackelt" und"vom Einsturz gefährdet" ist."Aus Ruinen" dräue das neue Töten, glaubt"Newsweek" (2.10.2006). Nein, das komme"aus Pakistan", ist der Präsident Karsai überzeugt (ibid.). Auch eine"blutige Wiederauferstehung" der Taliban wird in gerade christologischem Duktus gesehen (FAZ, 29.9.2006). Wieder andere Experten wollen aus den 173 Opfern von Selbstmordanschlägen zwischen Januar und August 2006 Aufschlüsse gewinnen. Da soll der"Irak-Horror" epidemieartig 2000 km nach Osten überspringen. In der Tat trainieren etliche Taliban direkt in Mesopotamien. Aber warum funktioniert die"Infektion" Richtung Hindukusch, während sich etwa Länder wie Tunesien und selbst Algerien zunehmend als immun erweisen? Könnte man von daher weiterkommen? Hängt dieses Versagen mit der Verzehnfachung der Bevölkerungen zwischen 1950 und 2050 sowohl im"ansteckenden" Irak als auch im"angesteckten" Afghanistan zusammen?
Die Afghanen gehen wegen ihres permanenten"youth bulge" (30 bis 45 Prozent der männlichen Bevölkerung sind zwischen 15 und 29 Jahren) seit dem Kommunistenputsch von 1978 durch eine Kette von Bürgerkriegen, in denen bald zwei Millionen Menschen umkommen und fünf Millionen zu Flüchtlingen werden. Trotzdem rüsten sie auch nach 1990 demografisch noch stärker auf als der Irak. Dort erreichen - bei jetzt 160 000 westlichen Soldaten im Land - bis 2020 etwa 300 000 Jungen jährlich das Kampfalter, während Afghanistan alle zwölf Monate 500 000 in Einsatz bringen kann. Davon sind 350 000 nachgeborene Brüder. Für die zweiten bis fünften Söhne wird bei Scheitern der durchaus ersehnten Auswanderung der Griff zur Waffe für das gewöhnliche Verbrechen oder für den Schritt in eine der Untergrundarmeen erstrangige Option. Schließlich werden fast alle im Kriegerstolz erzogen. Ohne demografische Abrüstung kann das Land weder demokratisch werden noch Frieden finden.
Tunesien, das auch islamistischen Terror hinter sich hat, steht heute passabel da, weil seine Geburtenzahl pro Frauenleben schon 1990 unter vier fällt. Das Land liegt 2006 nur noch bei 1,74 Kindern pro Frauenleben und muss sich vor dem Ausbleiben zukünftiger Rentenverdiener bereits stärker fürchten als vor einer Zunahme von Bombenwerfern. Algerien, wo sich zwischen 1990 und 2000 über 150 000 gegenseitig umbringen, hat vor den Massakern sechs bis sieben Kinder pro Frau, heute aber nur noch zwei. Afghanistan hingegen liegt heute viermal so hoch wie Tunesien und dürfte diesen mortalen Vorsprung bis 2020 souverän verteidigen.
Das Problem der überzähligen Söhne Afghanistans erkennen die Amerikaner bereits vor einem Jahrzehnt. Am 5. Februar 1997 informiert Generalleutnant Hughes, Direktor der US Defence Intelligence Agency, die Geheimdienstausschüsse von Abgeordnetenhaus und Senat:"Eine globale Bedrohung und Herausforderung der Vereinigten Staaten und ihrer auswärtigen Interessen... sind,Youth bulge"-Phänomene,... die auch historisch die Schlüsselgröße für Instabilität gewesen sind."
Noch mindestens weitere 20 Jahre nimmt das Rekrutierungsreservoir für Taliban, al-Qaida etc. immer nur zu. Im Jahre 2020 werden global 300 Millionen männliche Muslime zwischen 15 und 29 Jahren gegen 30 Millionen Amerikaner desselben Alters stehen. Da es sich bei Letzteren statistisch um einzige Söhne handelt, die gegen überzählige Brüder draußen ihr Leben aufs Spiel setzen müssen, suchen Nato und USA verzweifelt nach Entlastung in Form neuer"innerafghanischer Fronten". Die Rolle der Nordallianz sollen jetzt die Regierungstruppen übernehmen. Statt des Kriegshelden Massoud hat man den frei gewählten Karsai. Ohne die Nato aber wäre der längst weg. Das ahnen allmählich auch die an die Front geschickten deutschen Soldaten. Jeder von ihnen, der fällt, mag von der Berliner Führung als Friedensheld und Demokratiebringer geehrt werden. Für die Streiter vor Ort aber stellt die Bundeswehr lediglich Legionäre für eine der Bürgerkriegsparteien.
Artikel erschienen am 16.10.2006 (Quelle)
<ul> ~ Background (Video) </ul>
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moneymind
17.11.2006, 16:11
@ moneymind
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Re: Background |
-->hier:
<ul> ~ Gratis-E-Book</ul>
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Baldur der Ketzer
17.11.2006, 16:48
@ moneymind
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Re: Ein Schelm, der Pöhses dabei denkt |
-->Hallo,
die Länder mit den höchsten Geburtenraten sind Palästina, Irak und Afghanistan.
Schon komisch, daß ausgerechnet dort der Feldzug gegen den Terror stattfindet........von Geburtenterror hat aber noch niemand laut gesprochen - vielleicht könnte ja dann der Typ im Vatikan Befindlichkeitsblähungen kriegen, oder?
Verlogenheit, wohin man blickt - und gleichzeitig die Gewißheit, nix passiert im Politischen ohne Sinn und Grund.....
Beste Grüße vom Baldur
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moneymind
17.11.2006, 17:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: Blähungen im Vatikan |
-->Schau doch mal das oben verlinkte Video an. Das wäre aber natürlich nur sinnvoll, falls Du nicht sowieso unwiderlegbar Bescheid wissen solltest, dann wäre es natürlich völlig nutzlos... und richtig, der Geburtenterror fand vor 2-300 Jahren auf Veranlassung der hiesigen Kirchen in Europa statt...
<ul> ~ Weißt Du noch? </ul>
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MI
17.11.2006, 18:22
@ moneymind
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Re: Schreckgespenst(?) |
-->Hallo moneymind,
das sind interessante Ansichten, speziell was die Demographie anbelangt, vielleicht nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist allerdings: wollen wir jetzt gleich vor Ort verhindern, daß es"allzuviele" Geburten und kampfeswillige Söhne gibt? Wenn sich in einem Wespenstock massenhaft Wespen zum Schlüpfen bereit machen, dann steche ich da doch auch nicht mit einem Stock rein. Dadurch wird es nämlich erstens nicht besser und zweitens werde ich dann auf jeden Fall zum ersten Anflugsziel des Wespenschwarms.
(mal abgesehen davon ist das ja schon eine schlimme Erwartungshaltung, die dahinter steckt)
Grüße,
MI
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kosh
17.11.2006, 18:27
@ Baldur der Ketzer
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Du Schelm Du |
-->Hallo Ketzer
Nein, noch spricht niemand offen von Geburtenterror, aber fast.
> die Länder mit den höchsten Geburtenraten sind Palästina, Irak und Afghanistan.
Schon komisch, daß ausgerechnet dort der Feldzug gegen den Terror stattfindet
Was wenn die Geburtenrate hoch ist, gerade weil der Feldzug gegen den Terror dort stattfindet? Was wenn dieser Feldzug lange vor 2001 begonnen hat? Mein Khott, was phin ich heuthe wiether phöse.
aus http://www.jahrbuch2001.studien-von-zeitfragen.net/Weltmacht/NSSM_200/nssm_200.html
- Am 24. April 1974, auf dem Höhepunkt der Ã-lkrise, unterschrieb der Sicherheitsberater des Weißen Hauses ein Memorandum, das die Grundlinien der US-Politik für die nächsten Jahre festlegte. Das „National Security Study Memorandum 200“ trug den Titel „Auswirkungen des weltweiten Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihre Interessen in Übersee“.
... Am 16. Oktober 1975 bestätigte Präsident Gerald Ford auf Betreiben seines Außenministers...
..., Friede sei mit ihm,...
-... in einem weiteren Memorandum die Notwendigkeit „amerikanischer Führung in Sachen Weltbevölkerung“.
... Die beiden US-Memoranden argumentierten, das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, die an die Schwelle zur Industrialisierung heranrückten und in denen wichtige Rohstoffquellen lagen, stelle eine „potentielle Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA“ dar. NSSM 200 warnt davor, daß diese Länder unter dem Druck ihrer wachsenden Bevölkerung von den USA für ihre Rohstoffe höhere Preise und für sie günstigere Handelsbedingungen durchsetzen könnten. Es listet dreizehn Länder auf, die sich als „strategische Ziele“ für amerikanische Initiativen zur Bevölkerungskontrolle anböten.
... Zitat aus dem Memorandum: „Um wieviel wirksamer sind Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle als Investitionen, die die Produktion anheben, zum Beispiel Investitionen in Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken.“
... Damit hatte sich die US-Regierung einem politischen Programm verschrieben, das den Abbau der eigenen gewerblichen Wirtschaft in Kauf nahm und dem Rest der Welt Hunger, Elend und vorzeitiges Sterben verordnete.
Die Amis auf Kurs
kosh
PS: - Damit es nicht in Vergessenheit gerät: Urheber des Memorandums und verantwortlich dafür, daß es für die US-amerikanischen Sicherheitsdoktrinen verbindlich wurde, ist niemand anders als Sir Henry A. Kissinger.
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Baldur der Ketzer
17.11.2006, 18:45
@ moneymind
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Re: Blähungen im Vatikan |
-->Hallo, Moneymind,
>damals: Wer hier mit dem iranischen Präsidenten sympathisiert, weil er in ihm einen Bündnispartner gegen vermeintliche Ausbeutung und Unterdrückung sieht, hat meiner Meinung nach.... nicht verstanden,
nun, hm, das ist schon eine schwierige Baustelle, denn der Westen hat unübersehbar dekadente Mängel, und die werden nicht dadurch gerechtfertigt, weil sie ein Feind des Westens anprangert.
Im Übrigen sagt Ahmadinedschad aus meiner Sicht zutreffende Dinge über die Rolle der USA und Israels bzw. des sogenannten Westens, sowie der doppelzüngigen DemokRATTien. Wie sollte ich ihm daher entgegentreten, wenn er darin doch schlicht Recht hat? Zum Thema Hohocaust darf ich mich aufgrund der Rechtslage nicht äußern, aber ich befürworte Ahmadinedschads Recht, seine persönliche Meinung darüber frei und straflos kundzutun.
Daß die Demographie etwas ist, das sich überlagert, fällt halt damit zusammen, ist aber nicht notwendigerweise untrennbar damit verbunden.
Ich sehe das Demographische gleichermaßen. Bin auch unbekindert, muß also vor der eigenen Haustüre ein Stck Zucker hinlegen...............deswegen mag ich den Mann aus Teheran trotzdem. Was ich von Sharon & Co. nicht sagen kann.
Komm ich jetzt ins Loch, in den feurigen Pfuhl oder in den Gulp der Shadoks?
Beste Grüße vom Baldur
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moneymind
17.11.2006, 20:13
@ Baldur der Ketzer
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Re: Blähungen im Vatikan |
-->Hi Baldur,
der Westen hat unübersehbar dekadente Mängel, und die werden nicht dadurch gerechtfertigt, weil sie ein Feind des Westens anprangert.
Nenne mir eine Gesellschaft, die diese Mängel nicht hat und sage mir, wie sie sich hier beseitigen lassen. Meckern darf selbstverständlich jeder, soviel und solange er will.
Im Übrigen, ein bisserl westliche Dekadenz bezüglich der Frauenrolle dürfte den geburtenmässig explodierenden Ländern bei der demographischen Abrüstung durchaus weiterhelfen.
Im Übrigen sagt Ahmadinedschad aus meiner Sicht zutreffende Dinge über die Rolle der USA und Israels bzw. des sogenannten Westens, sowie der doppelzüngigen DemokRATTien. Wie sollte ich ihm daher entgegentreten, wenn er darin doch schlicht Recht hat?
Rolle des Westens - imperialistisch meinst Du? Nicht mehr lange. Glaubst Du etwa, die islamische Welt wird sich weniger imperialistisch verhalten als der Westen es getan hat? In ein paar Jahrzehnten is hier in Europa Feierabend, mein Freund. In den USA erst abisserl später.
Zum Thema Hohocaust darf ich mich aufgrund der Rechtslage nicht äußern, aber ich befürworte Ahmadinedschads Recht, seine persönliche Meinung darüber frei und straflos kundzutun.
Mh, das Thema interessiert mich nicht besonders. Völkermorde gab es viele, natürlich streiten Täter und Opfer hinterher immer über Schuld, Verantwortung, Opferzahlen und Wiedergutmachung und konstruieren sich dabei Geschichte in ihrem jeweils eigenen Interesse.
Daß die Demographie etwas ist, das sich überlagert, fällt halt damit zusammen, ist aber nicht notwendigerweise untrennbar damit verbunden.
Wenn mobilisierbare Armeen Jungmännerüberschüsse voraussetzen, sind"Frauenunterdrückung" und Bevölkerungspolitik auch Machtpolitik. Wer hat das wann gemacht, wer macht das heute?
Bin auch unbekindert
Yo, ich auch.
deswegen mag ich den Mann aus Teheran trotzdem. Was ich von Sharon & Co. nicht sagen kann.
Ich mag beide nicht besonders.
Komm ich jetzt ins Loch, in den feurigen Pfuhl oder in den Gulp der Shadoks?
Vielleicht siedelst Du ja in den Iran um...
mm
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moneymind
17.11.2006, 20:37
@ kosh
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Re: pöhse daneben |
-->Was wenn die Geburtenrate (in Palästina, Irak und Afghanistan) hoch ist, gerade weil der Feldzug gegen den Terror dort stattfindet? Was wenn dieser Feldzug lange vor 2001 begonnen hat?
Hm, du meinst, die USA hat dort die Geburtenraten hochgetrieben?
Das „National Security Study Memorandum 200“ trug den Titel „Auswirkungen des weltweiten Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihre Interessen in Übersee"... Am 16. Oktober 1975 bestätigte Präsident Gerald Ford auf Betreiben seines Außenministers... in einem weiteren Memorandum die Notwendigkeit „amerikanischer Führung in Sachen Weltbevölkerung“.
... Die beiden US-Memoranden argumentierten, das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, die an die Schwelle zur Industrialisierung heranrückten und in denen wichtige Rohstoffquellen lagen, stelle eine „potentielle Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA“ dar. NSSM 200 warnt davor, daß diese Länder unter dem Druck ihrer wachsenden Bevölkerung von den USA für ihre Rohstoffe höhere Preise und für sie günstigere Handelsbedingungen durchsetzen könnten.
Sie fühlten sich also durch wachsende Bevölkerungen bedroht, hatten folglich wohl ein Interesse, zu einer Senkung der Geb-Raten beizutragen. Deine Theorie"hohe Geburtenraten in Palästina, Afghanistan und Irak WEIL dort der Krieg gegen Terror stattfindet" (s.o.) wäre demnach, eh, kompletter Unsinn.
Zitat aus dem Memorandum: „Um wieviel wirksamer sind Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle als Investitionen, die die Produktion anheben, zum Beispiel Investitionen in Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken.“
Diese Maßnahmen haben sich bekanntlich auf die Förderung eines GeburtenRÜCKgangs gerichtet (Verhütungsmittel verfügbar machen, Frauenrechte fördern).
Damit hatte sich die US-Regierung einem politischen Programm verschrieben, das den Abbau der eigenen gewerblichen Wirtschaft in Kauf nahm und dem Rest der Welt Hunger, Elend und vorzeitiges Sterben verordnete.
Hunger, Elend und vorzeitiges Sterben durch das Fördern von Geburtenrückgang?
Das mußt Du mir mal genauer erklären.
Im Übrigen: in irgendwelchen Entwicklungsländern Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken zu bauen, trägt zur Entwicklung dort nichts bei außer ein paar Arbeitsplätzen. Damit es dort zu einer selbsttragenden Entwicklung kommen kann, und das sollte in diesem Forum bekannt sein, denn dottore erklärt das hier seit Jahren, braucht es dort vor allem ein ziviles Rechtssystem, das überhaupt erstmal Eigentumstitel schafft und Vertragssicherheit garantiert. Ohne das keine stabile Währung. Entwicklungshilfe - sei das nun in Form des Baus von Bewässerungsanlagen und Fabriken oder durch Zahlungen an die dortigen Regime (die das dann für irgendwelche Prestigeprojekte verplempern) sind Geldverschwendung.
mm
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moneymind
17.11.2006, 21:04
@ MI
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Re: Wespennest: reinstechen oder zuschauen? |
-->wollen wir jetzt gleich vor Ort verhindern, daß es"allzuviele" Geburten und kampfeswillige Söhne gibt? Wenn sich in einem Wespenstock massenhaft Wespen zum Schlüpfen bereit machen, dann steche ich da doch auch nicht mit einem Stock rein. Dadurch wird es nämlich erstens nicht besser und zweitens werde ich dann auf jeden Fall zum ersten Anflugsziel des Wespenschwarms.
Die Geburtenraten gehen in den meisten Ländern schon zurück, aber der"Peak" an überzähligen Söhnen steht erst noch bevor, weil die zwar schon geboren, aber jetzt noch Kinder sind. Wenn Heinsohns Theorie (siehe Video und Buch) stimmt, käme es vor allem darauf an, für die überzähligen Söhne gesellschaftliche Positionen (Beschäftigungsmöglichkeiten) zu schaffen (any ideas anyone?).
Ins Wespennest zu stechen in dem Glauben, daß man da mal eben Demokratie und Frieden vorbeibringen und dann schnell wieder verschwinden kann, dürfte wohl in den meisten Fällen tatsächlich nichts bringen, das hat man ja im Kosovo gelernt. Wenn es weiter überzählige junge Männer gibt, geht das Töten weiter.
Man wird also wohl in den meisten Fällen einfach hoffen, daß sich die Jungmänneraggressionen intern in Bürgerkriegen verbrauchen und in diesem Fall zu- bzw. wegschauen (z.B. Ruanda - da hat Kofi Annan den Völkermord geschehen lassen, obwohl schon UNO-Truppen dort waren; in Irak sprengen Selbstmordattentäter täglich ihre eigenen Volksgenossen in die Luft, z.B. weil die bei der Polizei arbeiten).
Intervenieren wird man also wahrscheinlich nur, wenn man eine akute Bedrohung wittert. Massenvernichtungswaffen wären eine solche Bedrohung, denn die militärische Überlegenheit des Westens basiert nur noch auf technischer Überlegenheit, nicht mehr auf demographischer.
Der Irak-Einsatz ist ja auch in den USA sehr umstritten. Habe neulich mit einem schottischen Soldaten gechattet, der demnächst wieder nach Basra verlegt wird... er hält Tony Blair für ein A-hole, weiß nicht was seine Mission ist und kommt sich verheizt vor.
(mal abgesehen davon ist das ja schon eine schlimme Erwartungshaltung, die dahinter steckt)
Ja, ziemlich bitter.
mm
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MausS
17.11.2006, 21:19
@ moneymind
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Pöhse danebengelesen - |
-->oder den Beitrag von kosh überhaupt nicht verstanden?
Fertig von der Woche, nehme ich mal an.
Nichts für ungut.
mauss
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Baldur der Ketzer
17.11.2006, 22:29
@ moneymind
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Re: Blähungen im Vatikan |
-->Hallo, Moneymind,
>der Westen hat unübersehbar dekadente Mängel, und die werden nicht dadurch gerechtfertigt, weil sie ein Feind des Westens anprangert.
>Nenne mir eine Gesellschaft, die diese Mängel nicht hat und sage mir, wie sie sich hier beseitigen lassen. Meckern darf selbstverständlich jeder, soviel und solange er will.
<font color=#0000FF>Nun, Stammesgesellschaften wie z.B. auf der arabischen Halbinsel, den Emiraten etc., sind zwar eher monarchistisch oder feudal als basisdemokratisch, aber die funktionieren. Hervorragend. Nimm Singapore, offen totalitär, aber damit wenigstens ehrlich. Und: erfolgreich!
Nimm Adolfs Anfänge bis 1938, fällt Dir was auf?
Es macht doch einen feinen Unterschied, daß der Westen (als Demokrattie) offensichtlich einen Fehler hat (den der faktischen Meinungsunterdrückung, der Doppelzüngigkeit, der Einseitigkeit, der Verlogenheit, der fehlenden Zukunftsperspektiven durch permanente Verschlechterung von Bildung, Familiensinn und Anzahl, sowie Kulturzerfall), diesen jedoch verleugnet oder zumindest verharmlost, und dennoch die Rolle des ethisch Überlegenen beansprucht (im Vergleich zu den Stammesgesellschaften des mittleren Ostens), andere Gesellschaftsformen arrogant missionieren und umkrempeln will, darüberhinaus einseitiges Unrecht (Israels) deckt, fördert, finanziert und billigt, und Opponenten sehr unethisch einfach zerbombt, pauschal verunglimpft, und sich aufführt wie Rambo oder irgendein drittklassiger Kuhhirte im sprichwörtlichen wilden Westen.
Wenn ein islamischer Staat seinerseits missionieren will, tut er nichts anderes, aber er ist dann wenigstens ehrlich und beruft sich nicht auf menschliche Mogelpackungen, sondern auf religiöse. Was ich dazu denke, habe ich bereits umfassend andernorts beigetragen.
Es geht nicht darum, daß die islamischen Staaten aus westlicher Sicht humaner wären oder bürgerfreundlicher, sondern, daß sie keine Vergutmenschdurchseuchung erlitten haben und dort gewisse kulturelle Werte noch einen Stellenwert besitzen, die hier entweder verspottet werden oder ausgerottet sind. Ich sage ja, die Zuwanderung hat auch Vorteile, zumindest dann, wenn es darum geht, Zusammenhalt, Familiensinn, Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk (sgruppe) und Co. zu beweisen. Das hat man den Deutschen seit 1945 ausgeprügelt. Erfolgreich. Den Erfolg sehen wir tagtäglich, wenn wir hinsehen.</font>
>Im Übrigen, ein bisserl westliche Dekadenz bezüglich der Frauenrolle dürfte den geburtenmässig explodierenden Ländern bei der demographischen Abrüstung durchaus weiterhelfen.
<font color=#0000FF>Ich befürworte doch nicht automatisch die Unterdrückung der Frau im existierenden Islam, wenn ich gegen die Verclaudiarothung oder Versüßmutzung einer Gesellschaft bin. Das Problem ist, was tun, wenn die dort in den Bevölkerungsexportländern keine geburtenmindernde Dekadenz haben möchten, und einfach weiter wachsen? Dann haben wir ein faktisches Problem, natürlich sehe ich das. Ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn Bush und Blair offen sagen würden, so, wir brauchen Ã-l, das holen wir uns jetzt, weil wir die Macht dazu haben und die Welt beherrschen wollen. Punkt. Das wäre ein klarer Standpunkt, der meine Achtung erfahren könnte. Aber doch nicht, sülz, blah, die lieben Kindlein haben Angst vorm bösen Saddam.......das ist das hinterallerletzte. Adolf sagte es offen, daß er Deutschlands legitime Rechte jetzt durchzusetzen gedenke, aber er ist der Böse, er durfte nicht, was Bush heute wie selbstverständlich macht - komisch, gell? Ach, ja, der gehörte ja auch zur Achse des Pöhsen. Damals schon. Ich schwoff ab.....</font>
>Rolle des Westens - imperialistisch meinst Du? Nicht mehr lange. Glaubst Du etwa, die islamische Welt wird sich weniger imperialistisch verhalten als der Westen es getan hat? In ein paar Jahrzehnten is hier in Europa Feierabend, mein Freund. In den USA erst abisserl später.
<font color=#0000FF>Die labern aber nicht daher, alles sei nur für Friede, Freude und Eierkuchen, die reden Klartext. Das respektiere ich daran, auch an China übrigens, im Gegensatz zur widerwärtigen und feigen Doppelmoral der westlichen Politiker und Medienkommentatoren.</font>
>Wenn mobilisierbare Armeen Jungmännerüberschüsse voraussetzen, sind"Frauenunterdrückung" und Bevölkerungspolitik auch Machtpolitik. Wer hat das wann gemacht, wer macht das heute?
<font color=#0000FF>Ich bin mir nicht sicher, daß das von den Machthabenden so erkannt und gezielt so durchgeführt wird, vieles scheint mir althergebracht und unhinterfragt einfach so zu sein, wie es ist und immer war. Deswegen zeitigt es trotzdem Resultate, die uns betreffen. Klar.</font>
>Ich mag beide nicht besonders.
<font color=#0000FF>Wenn wir als Nord-, West- und Mitteleuropäer endlich begreifen würden, daß Beduinenperspektiven etwas anderes sind, wäre uns schon viel geholfen. Aber da sind die dortigen Religionen nun mal marktbeherrschend. Bei uns. Leider.</font>
>Komm ich jetzt ins Loch, in den feurigen Pfuhl oder in den Gulp der Shadoks?
>Vielleicht siedelst Du ja in den Iran um...
<font color=#0000FF>ooch, früher hieß es, dann geh doch nach drüben. Ich fand den Satz immer ganz gut. Auf heutige Verhältnisse bezogen, bin ich immerhin schon mal weg aus der BRDDR. Immerhin. Und in den Iran, nun ja, Jürgen Graf mußte aus der achsofreien Schweiz dorthin fliehen, um weiterhin ein freier Mann sein zu können. Sein Verbrechen: er glaubte nicht, was er zu glauben hat. Und sagte das. Auch komisch, gell?
Beste Grüße vom Baldur</font>
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Baldur der Ketzer
17.11.2006, 22:51
@ MI
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Re: Schreckgespenst(?) - objektive Unmöglichkeit |
-->Hallo, MI;
> Wenn sich in einem Wespenstock massenhaft Wespen zum Schlüpfen bereit machen, dann steche ich da doch auch nicht mit einem Stock rein.
Hm, was sonst? Wenn es keine Möglichkeit gibt, das Nest zu tolerieren, wird das Problem mit der Zeit immer schwieriger lösbar.
>>Dadurch wird es nämlich erstens nicht besser und zweitens werde ich dann auf jeden Fall zum ersten Anflugsziel des Wespenschwarms.
Wenn man ohnehin ständig angegriffen wird von den Wespen, und Gefahr besteht, wird es doch besser, denn das Anflugsziel ist man ebenfalls bereits jetzt schon.
>
Die Frage ist allerdings: wollen wir jetzt gleich vor Ort verhindern, daß es"allzuviele" Geburten und kampfeswillige Söhne gibt?
Geostrategisch betrachtet, ist das *WIR* auf Deutschland bezogen klar zu verneinen, nicht nur nicht wollen, sondern gar nicht mehr können, weder faktisch noch mental. Ein Land ohne Zivilschutz und mit rudimentärer Witz-Streitmacht, am Wackeldackelhalsband politischer Witzfiguren, das ist ja nicht mal in der Lage, sich zu wehren oder seine Bürger zu schützen, wenn es bzw. sie von ein paar entsandten Fremdsöhnen vor Ort, also daheim, im deutschen Kernland, offen terrorisiert und provoziert wird bzw. werden.
Wieso soll das im Ausland anders sein? Nein, niemals.
Wenn, dann kann man für den Westen als Platzhalter die USA einsetzen, oder, um den Fakten näher zu entsprechen, USrael.
Und welche Interessen da verfolgt werden, ist auch klar.
Da man aber nicht mehr in Kategorien von Völkern oder ethnischen Gruppen denken darf, ist die Marginalisierung der westlichen Weißen etwas beinahe zwangsläufiges. Sie, oder wir, werden die bisherige Vorherrschaft verlieren, weil die Zahlenverhältnisse sich dramatisch umwälzen. Und gelichzeitig alles getan wird, um die westlichen Weißen zu verblöden, zu gängeln, zu behindern, und zu unterdrücken. Krank und grotesk, das. Gewollt?
Aus Sicht eines strategischen Vordenkers im Pentagon oder sonstwo ist die Anzettelung eines Weltenbrandes angesichts der eigenen hoffnungslosen Aussichten sicher etwas überlegenswertes. Wenn der Laden schon hochgeht, dann reißen sie alle anderen gleich mit rein. So in etwa.
Und so könnte es laufen.....
>(mal abgesehen davon ist das ja schon eine schlimme Erwartungshaltung, die dahinter steckt)
schlimm aus ethischer, menschlicher Sicht. Aber schnöder Alltag aus strategischer Sicht......
Beste Grüße vom Baldur
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Worldwatcher
17.11.2006, 22:54
@ Baldur der Ketzer
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Re: Tja wer Hefe in eine Jauchegrube wirft, soll sich nicht wundern... |
-->>Hallo,
>die Länder mit den höchsten Geburtenraten sind Palästina, Irak und Afghanistan.
<font color=#008000>... wenn sie überläuft. Wer bei Konfiktwachstum Dünger in Form von"Hilfe" zufügt, braucht sich über das Ergebniss nicht zu wundern Den Zusammenhang von Dünger und Mehrertrag kapiert jeder"schlaue" Bauer, ein Pech das so wenige schlaue Bauern Politker sind. </font>
>Schon komisch, daß ausgerechnet dort der Feldzug gegen den Terror stattfindet........von Geburtenterror hat aber noch niemand laut gesprochen -
<font color=#008000> der Zuwachs in der Population wird erst dann stoppen wenn das eintritt was im Vatikan und auf den Galapagosinseln das Wachstum der Population gestoppt(Hunger)hat. Wobei ich beim Vatikan nicht so sicher bin ob's da zutrifft. Man denke an die Gebeinsfunde von kleinen (jungen)Menschen an verschiedenen Stellen im Vatikan</font>
vielleicht könnte ja dann der Typ im Vatikan Befindlichkeitsblähungen kriegen, oder?
>Verlogenheit, wohin man blickt - und gleichzeitig die Gewißheit, nix passiert im Politischen ohne Sinn und Grund.....
>Beste Grüße vom Baldur
Gruss Ww
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Tulpenblase
18.11.2006, 10:32
@ moneymind
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Rechtssystem und Eigentum |
-->>>>>Damit es dort zu einer selbsttragenden Entwicklung kommen kann, und das sollte in diesem Forum bekannt sein, denn dottore erklärt das hier seit Jahren, braucht es dort vor allem ein ziviles Rechtssystem, das überhaupt erstmal Eigentumstitel schafft und Vertragssicherheit garantiert. Ohne das keine stabile Währung. Entwicklungshilfe - sei das nun in Form des Baus von Bewässerungsanlagen und Fabriken oder durch Zahlungen an die dortigen Regime (die das dann für irgendwelche Prestigeprojekte verplempern) sind Geldverschwendung<<<<
In knappen Worten ist damit das Scheitern der (einseitig militärischen) us-allierten Politik im Irak, in Afganisthan und anderen Brennpunkten dieser Welt beschrieben.
Bitte unbedingt Mr. Bush zur Kenntnis bringen. Ob er die nötigen Schlüsse ziehen kann, darf bezweifelt werden.
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Tulpenblase
18.11.2006, 11:40
@ MI
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Passend zum Eingangsposting |
-->Berlin will Afghanistan-Einsatz flexibel regeln
<ul> ~ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,449279,00.html</ul>
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- Elli -
18.11.2006, 11:58
@ Baldur der Ketzer
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Re:"Verclaudiarothung" - LOL (o.Text) |
-->
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nereus
18.11.2006, 13:09
@ Baldur der Ketzer
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Re: Blähungen im Vatikan - Update gefällig? |
-->Hallo Baldur!
Du schreibst: Und in den Iran, nun ja, Jürgen Graf mußte aus der achsofreien Schweiz dorthin fliehen, um weiterhin ein freier Mann sein zu können. Sein Verbrechen: er glaubte nicht, was er zu glauben hat. Und sagte das. Auch komisch, gell?
Dort ist er schon lange nicht mehr.
Falls er überhaupt je dort war.. ich weiß es wirklich nicht.
Er ist jetzt in einem Land in dem ganz furchtbare Dinge geschehen.
Frag mal bei den Bütikofers, Pflügers, Becks und Roths nach?
Schau mal hier: http://www.vgt.ch/justizwillkuer/WW_Juergen_Graf.htm
mfG
nereus
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kosh
18.11.2006, 16:27
@ moneymind
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Re: pöhse daneben |
-->Hallo moneymind
Mit den Massnahmen der Amis ist das so eine Sache. Gäbe es einen Nobelpreis für Realpolitik, wäre Kissinger wohl ein Kandidat, welcher die Ehre gleich mehrmals hintereinander verdient hätte.
Zunächst, wenn Du zitierst, wäre es schön, wenn Du das korrekt tust.
> Was wenn die Geburtenrate (in Palästina, Irak und Afghanistan) hoch ist...
Es ist schon schwierig genug zu verstehen, wer was wann wie gemeint hat. Es fällt mir dagegen recht leicht zu zeigen, was ich geschrieben habe:
>> Was wenn die Geburtenrate hoch ist...
Es ist mir bewusst, dass man annehmen kann, dass ich es so gemeint haben könnte, wie Du es mir untergeschoben hast, aber bitte schieb diese Annahme nicht direkt in ein Zitat, oder schreib dazu eine Formel wie"Anmerkung moneymind", so dass jeder versteht, dass diese Interpretation von Dir kommt.
Zu Deinen Fragen:
> Hm, du meinst, die USA hat dort die Geburtenraten hochgetrieben?
Ich meine eigentlich, kurz gefasst, dass der Westen insgesamt die Geburtenrate hochhält, indem er (nicht nur in Palästina, Irak, Afghanistan) die Bevölkerungen niederhält. Der Zshg. zwischen Armut und hoher Geburtenrate ist recht gut untersucht, der beschränkte Zugang armer Bevölkerungen zu westlichen Märkten seit Jahren arg kritisiert. In diesem realpolitischen Ränkespiel nehmen die USA die Führungsrolle ein.
> Sie fühlten sich also durch wachsende Bevölkerungen bedroht, hatten folglich wohl ein Interesse, zu einer Senkung der Geb-Raten beizutragen.
Ich habe das so gelesen: Die USA fühlen sich primär durch höhere Rohstoffpreise bedroht und begründen das mit dem Druck wachsender Bevölkerungen als Folge unzureichender Bevölkerungskontrolle durch die USA selbst. Interessanterweise wird das Memorandum folgendermassen zitiert:
-... Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle...
Wer will, kann das als direkte Massnahmen zu Senkung der Geburtenraten lesen, der Interpretationsspielraum ist hier sicherlich gross. Buchstabentreu gelesen wollen die USA lediglich die Bevölkerungen kontrollieren, zum Zwecke der Sicherung nationaler US-Interessen. Konkret beschränken sich die USA tatsächlich genau darauf, Bevölkerungen zu kontrollieren, nicht deren Geburtenraten. Wenn von Druck ihrer wachsenden Bevölkerung die Rede ist, kann man diesem Druck auch auf andere Weise begegnen, als die Wachstumsrate zu senken. Man kann hohe Bevölkerungsdichten in Kauf nehmen und mehr noch, man diese zu seinem eigenen Vorteil nutzen, insbesondere dann, wenn diese Bevölkerungen unzufrieden sind, gespalten und sich gegenseitig in Schach halten. Voraussetzung dazu ist vereinfacht gesagt weitverbreitete Armut, welche durch eine schwache Wirtschaft aufrechterhalten oder erreicht wird. Genau dazu sind die USA vortrefflich in der Lage, nämlich aus der Ferne die Wirtschaft von Staaten auf tiefem Niveau zu halten. Je tiefer die Kaufkraft in einem Staat, desto höher der Wert der ebenfalls im Zitat genannten Ausgaben. Die USA versetzen sich durch ihre Massnahmen in die Lage, mit"einer Hand voll Dollar" ganze Volkswirtschaften zum Spielball ihrer Interessen zu machen.
Leute wie Kissinger beherrschen dieses Spiel beinahe perfekt. Indem sie Staaten paketweise von wirtschaftlicher Prosperität ausschliessen, schaffen sie realpolitischen Spielraum. Besonders anschaulich in Gegenden, wo sich geostrategische Fragen der Energie- und Rohstoffversorgung aufschaukeln und mit lokalen Interessen kollidieren. Aus realpolitischer Sicht stellt sich die Aufgabe so dar: man schafft Voraussetzungen für Win-Win-Situationen, man sorgt also dafür, dass man jederzeit bequem die Richtung wechseln kann.
Ungelegen kommt den USA dabei, dass realpolitische Konstellationen nicht ewig halten. Die USA wollen zwar langfristig denken, werden aber meist kurz- bis mittelfristig von der Realität eingeholt. ZB. führen Massnahmen zur Bevölkerungskontrolle wie sie von den USA praktiziert werden geradewegs zu hohen Geburtenraten. Multimedial globaldramatisch wird's immer erst dann, wenn die Einheimischen andere Vorstellungen von ihrer Zukunft haben (Vietnam, Irak, Iran). Für die Realpolitik spielt das solange keine Rolle, als man die Zügel in der Hand halten kann. Wenn der Druck durch Bevölkerungswachstum jedoch ausser Kontrolle gerät, kommt meist die Ultima Ratio ins Spiel, die Inszenierung von Kriegen. Vorzugsweise lässt man die Bevölkerungen gegen sich selbst antreten, in diesem Forum schon lange als Stellvertreterkriege entlarvt. Im Fall des Irak hat das nicht geklappt, darum mussten die USA auch persönlich runter, hat aber auch nicht geklappt. Realpolitisch läuft es im Nahen bis Mittleren Osten für die USA eben nicht mehr so, wie sie es gerne hätten. Es sind andere, ebenfalls realpolitisch agierende Konkurrenten aufgetaucht, deren Potential von Jahr zu Jahr wächst.
> Diese Maßnahmen haben sich bekanntlich auf die Förderung eines GeburtenRÜCKgangs gerichtet (Verhütungsmittel verfügbar machen, Frauenrechte fördern).
Wie US-regierungstreue Organisationen vordergründig popagandataugliche Pflästerlipolitik treiben um die Gewissen der westlichen Konsumenten zu beruhigen, und gleichzeitig hintergründig durch finanzielle Unterwanderung (Korruption) den Boden der Realpolitik vorbereiten, ist tatsächlich ein interessantes Feld.
> Hunger, Elend und vorzeitiges Sterben durch das Fördern von Geburtenrückgang?
Ich hoffe gezeigt zu haben, dass ich es als Folge der Massnahmen zur Bevölkerungskontrolle begreife.
> Im Übrigen: in irgendwelchen Entwicklungsländern Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken zu bauen, trägt zur Entwicklung dort nichts bei außer ein paar Arbeitsplätzen.
Dieser Meinung bin ich auch, seit Jahren, insoweit gehe ich mit dem Memorandum einig.
Grüsse
kosh
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