dottore
23.11.2006, 15:47 |
Hoher Besuch in Peking - es geht um den Dollar Thread gesperrt |
-->Hi,
demnächst (noch im Dezember, 12. - 16.) wird sie S.E. der Herr Treasurer der USA persönlich nach China bemühen, um das WK-Problem zu besprechen. Klartext: Die Chinesen sollen den Yuan (Renmimbi) rascher und stärker aufwerten.
Paulson macht dies nicht aus eigenem Antrieb. Die demokratische Mehrheit im Kongress hat Dampf gemacht. Sie wollen sowieso eine härtere Gangart gegenüber China.
Die Senatoren Schumer (D) und Graham (R) hatten zwar gerade ein Gesetz für höhere Zölle auf China-Waren zurückgezogen, wollen es aber verschärft wieder einbringen, falls die Paulson-Mission in die Hose geht.
Der Gag: Paulson wird nicht nur von den üblichen Bürokraten begleitet, sondern von einem ganz besonderen Kaliber:
Fed-Chef Ben Bernanke.
Irgendwas werden die Chinesen also anbieten müssen und das wird jetzt diffizil. Mit ihren ca. 1 Billion"Devisenreserven" könnten sie zwar drohen, aber der Ben ist nicht dämlich. Was in NY davon erschiene, lässt er von der Fed NY aufnehmen, und dies ohne dass die Fed NY Gegenbuchungen im US-Bankensystem zuließe.
Was einen - hier schon mal diskutierten - doppelten Dollar denkbar erscheinen ließe, just so wie einst die"Eurodollar" außerhalb des US-Bankensystems geschaffen wurden.
Sollte China damit winken, US-Firmen aufzukaufen, gäbe es erst richtig Zoff. Andere Themen (Umwelt, Pharma, Patente, usw.) stehen auch auf der Agenda.
Also irgendwas liegt in der Luft, den USD-Kurs betreffend. Alle Welt setzt auf dessen Abschmiere, zumal sich die US-Gewinn"rendite" nur noch knapp oberhalb des 3-Monats-Satzes halten kann (im Mittel seit 1970 bei 29 % höher).
Tja, und kömmt's zu einem US-BIP-Schub (entgegen allen Erwartungen) wäre dies wieder schlecht für das Außenhandelsdefizit (Amerika konsumiert = BIP rauf, Asien produziert). Und für das BIP wieder wäre suupi, wenn sich das Außenhandels-Minus verringern würde: Es stiege (I = Inland), obwohl weniger importiert würde.
Also alles kreuz & quer und schade, im Dezember die Verhandlungen nicht live verfolgen zu können. Jedenfalls scheint die Zeit des trägen Dahingleitens aller Märkte"auf hohem Niveau" sich dem Ende zu nähern.
André denkt an einen"Outside-Schock". Nicht schlecht. Das mus aber nicht unbedingt ein heißer Krieg sein, ein kalter (zwischen USA und Peking) hätte auch so ein gewisses Etwas.
Gruß!
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LOMITAS
23.11.2006, 15:55
@ dottore
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Re: Hoher Besuch in Peking - es geht um den Dollar |
-->
Hallo Dottore,
Was in NY davon erschiene, lässt er von der Fed NY aufnehmen, und dies ohne dass die Fed NY Gegenbuchungen im US-Bankensystem zuließe.....
Da liegt der Hase im Pfeffer. Weiter hör ich nur:
China soll....
Japan soll....
Andre sollen....
Kein Zahn mehr im Maul aber Lapaloma pfeiffen.
Dabei könnte man den Gringos sehr rasch das Mäulchen stöppen. Und bitte kein" dann gehen die Anderen vor die Hunde". Kann schon sein. Aber die können wieder ausstehen weil sie die nötige Infra haben. Und was haben die Amis?????
LOMITAS
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weissgarnix
23.11.2006, 16:28
@ dottore
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gar nichts wird passieren...Re: Hoher Besuch in Peking - es geht um den Dollar |
-->warum auch?
- China fährt den mit Abstand größten Carry-Trade der Welt und verdient blendend an seinen"Devisenreserven". da kann der Renmimbi noch deutlich zulegen, bis das nicht mehr so ist.
- wenn der Vorteil der Währung wegfällt, bleibt immer noch der Vorteil der Produktionskosten. China wäre dann in einer ähnlichen Situation wie Südkorea, nur auf einem deutlich niedrigeren Kostenniveau.
- die stärkste Waffe, die die Amis aufbieten könnten, sind Zoll- und Handelsbeschränkungen aller Art. Daran kann den Chinesen nun wiederum überhaupt nicht gelegen sein
- das darüber ein Krieg - kalt oder warm - ausbricht, sehe ich überhaupt nicht, zumal die USA auf den chinesischen Goodwill in einer Reihe von geopolitischen Issues angewiesen sind
ergo wird das eine super-nette Veranstaltung da im Dezember, bei der alle viel herumschwafeln werden und zum Schluß für jeden ein bisschen was abfällt...
>Hi,
>demnächst (noch im Dezember, 12. - 16.) wird sie S.E. der Herr Treasurer der USA persönlich nach China bemühen, um das WK-Problem zu besprechen. Klartext: Die Chinesen sollen den Yuan (Renmimbi) rascher und stärker aufwerten.
>Paulson macht dies nicht aus eigenem Antrieb. Die demokratische Mehrheit im Kongress hat Dampf gemacht. Sie wollen sowieso eine härtere Gangart gegenüber China.
>Die Senatoren Schumer (D) und Graham (R) hatten zwar gerade ein Gesetz für höhere Zölle auf China-Waren zurückgezogen, wollen es aber verschärft wieder einbringen, falls die Paulson-Mission in die Hose geht.
>Der Gag: Paulson wird nicht nur von den üblichen Bürokraten begleitet, sondern von einem ganz besonderen Kaliber:
>Fed-Chef Ben Bernanke.
>Irgendwas werden die Chinesen also anbieten müssen und das wird jetzt diffizil. Mit ihren ca. 1 Billion"Devisenreserven" könnten sie zwar drohen, aber der Ben ist nicht dämlich. Was in NY davon erschiene, lässt er von der Fed NY aufnehmen, und dies ohne dass die Fed NY Gegenbuchungen im US-Bankensystem zuließe.
>Was einen - hier schon mal diskutierten - doppelten Dollar denkbar erscheinen ließe, just so wie einst die"Eurodollar" außerhalb des US-Bankensystems geschaffen wurden.
>Sollte China damit winken, US-Firmen aufzukaufen, gäbe es erst richtig Zoff. Andere Themen (Umwelt, Pharma, Patente, usw.) stehen auch auf der Agenda.
>Also irgendwas liegt in der Luft, den USD-Kurs betreffend. Alle Welt setzt auf dessen Abschmiere, zumal sich die US-Gewinn"rendite" nur noch knapp oberhalb des 3-Monats-Satzes halten kann (im Mittel seit 1970 bei 29 % höher).
>Tja, und kömmt's zu einem US-BIP-Schub (entgegen allen Erwartungen) wäre dies wieder schlecht für das Außenhandelsdefizit (Amerika konsumiert = BIP rauf, Asien produziert). Und für das BIP wieder wäre suupi, wenn sich das Außenhandels-Minus verringern würde: Es stiege (I = Inland), obwohl weniger importiert würde.
>Also alles kreuz & quer und schade, im Dezember die Verhandlungen nicht live verfolgen zu können. Jedenfalls scheint die Zeit des trägen Dahingleitens aller Märkte"auf hohem Niveau" sich dem Ende zu nähern.
>André denkt an einen"Outside-Schock". Nicht schlecht. Das mus aber nicht unbedingt ein heißer Krieg sein, ein kalter (zwischen USA und Peking) hätte auch so ein gewisses Etwas.
>Gruß!
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XERXES
23.11.2006, 16:28
@ dottore
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Es ist noch kreuz & querer ;-) |
-->>Also alles kreuz & quer und schade, im Dezember die Verhandlungen nicht live verfolgen zu können. Jedenfalls scheint die Zeit des trägen Dahingleitens aller Märkte"auf hohem Niveau" sich dem Ende zu nähern.
Denn wenn die Chinesen es zulassen sollten, die eigene Währung gegen USD massiv aufzuwerten, hätte dies zunächst zwei Effekte:
1. erhöhung der US-Importpreise
2. Verringererung der Margen der US-Firmen, die ihre Produktion nach China exportiert haben.
Nicht umsonst, war es das erste mal, das ein Aussenhandelsausschuss in den USA, der sich mit dem Wechselkursregime der Chinesen befassen sollte, eben nicht von einem Wirtschaftsverband gefordert war.
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XERXES
23.11.2006, 16:37
@ weissgarnix
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Re: gar nichts wird passieren...Re: Hoher Besuch in Peking - es geht um den Dollar |
-->- die stärkste Waffe, die die Amis aufbieten könnten, sind Zoll- und Handelsbeschränkungen aller Art. Daran kann den Chinesen nun wiederum überhaupt nicht gelegen sein
Und wie soll Mama an ihre Tupperware, bzw. Töchterchen and die Barbiepuppe kommen?
Nene, in der Situation, habe die USA eindeutig die A...karte gezogen.
Nicht mehr nur abhängig vom Rohstoffimport, sondern auch von Frendkapital sowie der Lieferung fertiger Produktionsgüter.
Das einzige was sie noch haben, ist ne grosse Klappe (Flugzeugträger) und die globale Akzeptanz des USD.
Wenn man sich jedoch anschaut, wie die US-Equitybuden in Europa aktiva anhäufen, wissen die ganz genau, was die Stunde geschlagen hat.
Dollar Futsch, Forderungen des Auslands Futsch aber ne Menge Immobilien und Unternehmen in good old Europe
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eesti
23.11.2006, 17:37
@ XERXES
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Der Vasall wird zum (Be-)Herrscher einbestellt. |
-->Ich sehe das ähnlich.
Je länger die Chinesen ihr Spiel betreiben, um so machtloser wird der alte Feind USA.
Die USA werden Geschenke geben müssen, damit ihre angeschlagene Welt nicht in sich zusammenbricht.
Der Irakkrieg wird von den Chinesen finanziert und sie sehen es mit Freude, wie sich die Weltmacht USA langsam in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit manövriert.
Im 1. und 2. Weltkrieg hatte diese Position noch die USA inne.
Die USA finanzierte und lieferte, während sich die europäischen Mächte selbst zerfleischten. Beide male gewannen die USA erheblich an Weltmarktanteilen in fast allen Kategorien.
Jetzt betreibt die USA einen Weltkrieg der Allianz der"Guten und Willigen" gegen diverse islamische Staaten.
Aber jetzt ist es der Chinese, der finanziert, produziert und liefert.
In meinen Augen ist diese ganze Kriegsspielerei völlig unsinnig, kann sogar selbstzerstörerisch in Europa wirken, denn in vielen europäischen Staaten gibt es mehr gläubige Moslems, als Christen. Und dieser religiöse Aspekt mag im Hinterkopf der jüdisch dominanten US-Finanzhierarchie den Wunsch haben, wenigstens die Europäer mit in den Untergang zu reißen, wenn man gegen die Chinesen schon nicht ankommt.
Die Welt, die Wirtschaft und die Politik sind immer interessant.
MfG
LR
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hoerby
24.11.2006, 13:06
@ LOMITAS
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Re: Hoher Besuch in Peking - Nicht vergessen,dass |
-->die Chinesen,vor einigen Wochen,einen US Satelliten mit eine Laser gekitzelt haben und klein Bushmann hat einige Tage später seine Weltraumherrschaft verkündet.
mfg.h
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>Hallo Dottore,
>Was in NY davon erschiene, lässt er von der Fed NY aufnehmen, und dies ohne dass die Fed NY Gegenbuchungen im US-Bankensystem zuließe.....
>Da liegt der Hase im Pfeffer. Weiter hör ich nur:
>China soll....
>Japan soll....
>Andre sollen....
>Kein Zahn mehr im Maul aber Lapaloma pfeiffen.
>Dabei könnte man den Gringos sehr rasch das Mäulchen stöppen. Und bitte kein" dann gehen die Anderen vor die Hunde". Kann schon sein. Aber die können wieder ausstehen weil sie die nötige Infra haben. Und was haben die Amis?????
>LOMITAS
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weissgarnix
24.11.2006, 13:10
@ LOMITAS
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Re: Hoher Besuch in Peking - es geht um den Dollar |
-->>Dabei könnte man den Gringos sehr rasch das Mäulchen stöppen. Und bitte kein" dann gehen die Anderen vor die Hunde". Kann schon sein. Aber die können wieder ausstehen weil sie die nötige Infra haben. Und was haben die Amis?????
... die Eigentumsrechte an einem nicht unerheblichen Teil dieser Infrastruktur, direkt und indirekt.
>LOMITAS
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