Popeye
05.12.2006, 16:55 |
Hexenjagd - mal wieder Thread gesperrt |
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âI wonder what sentences judges might hand down at future international criminal tribunals on those who will be partially but directly responsible for millions of deaths from starvation, famine and disease in decades ahead. I put [their climate change denial] in a similar moral category to Holocaust denial - except that this time the Holocaust is yet to come, and we still have time to avoid it. Those who try to ensure we donât will one day have to answer for their crimes.â (Quelle).
(Freie Ăbersetzung: âIch frage mich welche Urteile Richter in einem zukĂŒnftigen internationalen Tribunal ĂŒber jene fĂ€llen werden, die teilweise aber direkt fĂŒr Millionen Tote durch Verhungern und Krankheiten in den Jahrzehnten vor uns verantwortlich sind. Ich platziere (diese Verleugnung der Klima-VerĂ€nderung) in eine Ă€hnliche moralische Kategorie wie die Verleugnung des Holocaust - mit dem Unterschied, dass dieses Mal der Holocaust noch kommt und wir immer noch Zeit haben ihn zu vermeiden. Jene, die versuchen dies zu verhindern, werden eines Tages fĂŒr ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden.â (Mark Lynas 19. Mai 2006).
Diese Art von Hexenjagd ist nicht neu. Auch im Mittelalter wurden die âHexenâ u. a. fĂŒr das Wetter verantwortlich gemacht. Wolfgang Behringer hat diese Exzesse in mehreren interessanten AufsĂ€tzen beschrieben und hier.
Die ĂuĂerung von Mark Lynas, aber auch der neueste Film des Mannes, der nach eigenen Angaben das Internet erfunden hat, und den eigenen Film als âover-representation of factual presentationsâ einstuft, machen vor allem deutlich, dass dieses komplexe und im Kern zunĂ€chst wissenschaftliche Thema heute so emotionalisiert wird, dass eine gelassene Diskussion nicht mehr möglich ist. Dabei wird es - so fĂŒrchte ich - auch bleiben, weil die âwissenschaftlicheâ Diskussion so verĂ€stelt und widersprĂŒchlich ist, dass jeder, der die Forschungsergebnisse nicht selber erarbeitet hat, nicht wissen kann wie er sie interpretieren soll/muss.
Dieser Sachverhalt wird weiter kompliziert, weil eine groĂe Zahl von einschlĂ€gigen Wissenschaftlern heute von dem Thema Klima-VerĂ€nderung lebt. So gaben die USA fĂŒr Climate- Change-Projekte in 2004 insgesamt ĂŒber 4 Mrd. USD aus. Bei 7400 (2004) âatmospheric Scientistsâ in den USA kein schlechtes Zubrot pro Kopf.
Die Gegenseite ist auch nicht zimperlich. So sah sich die distinguierte âRoyal Societyâ im September 2006 gehalten dem Ă-l-Multi EXXON nahe zu legen, Gruppen, die den Klimawandel âleugnenâ, nicht lĂ€nger finanziell zu unterstĂŒtzen.
DarĂŒber mag man denken wie man will am Ende bleibt die Frage:
An welchen Nagel soll man also seinen Hut also hĂ€ngen, wenn âWissenschaftâ in einem Themenkreis auf allen Seiten so offensichtlich kĂ€uflich ist? So oder so, das Thema ist langfristig auch ökonomisch brisant und wir sollten unseren Anspruch auf objektive Informationen lautstark artikulieren.
Ist zum Beispiel der sog. âStern-Reviewâ objektive Information? Das scheint zumindest fraglich. Kaum war der Bericht veröffentlicht, meldete sich nĂ€mlich der Welt vermeintlich prominentester Experte (William Nordhaus) zur Kritik an dem 700 Seiten Dokument: (Schlussbemerkung ĂŒbersetzt): âSo bleiben die zentralen Fragen der globalen Klima-Politik - wie viel, wie schnell und wie kostspielig - offen. Der Review informiert, beantwortet aber nicht diese fundamentalen Fragen.â Andere Dauerkritiker wie Bjorn Lomborg stossen ins selbe Horn. Alles Ignoranten & Idioten?
Gleiches gilt fĂŒr den letzten IPCC-Report-2001. Ich erspare mir die lange Liste der Opponenten aufzufĂŒhren - es ist immer das gleiche Bild: Hexenjagd - offen bleibt wer ist JĂ€ger und wer ist Hexe. In jedem Fall ist es fĂŒr den Konsumenten von Wissenschaft eine deprimierende Erfahrung, aber angesichts der komplexen ZusammenhĂ€nge nicht ganz unentschuldbar.
Bleibt noch, einige der Problempunkte der Diskussion zu beleuchten.
Da ist zunÀchst diese Graphik:
<center> Antarktis) ermittelt und 1995 von J. R. Petit et al. in einem Aufsatz mit dem Titel âClimate and atmospheric history of the past 420,000 years from the Vostok ice core, Antarcticaâ in dem Wissenschafts-Magazine âNatureâ publiziert und steht im Zentrum der historischen ZusammenhĂ€nge. Die Daten (auf komplizierte Weise gewonnen - siehe Link oben) zeigen eine beinahe perfekte Korrelation zwischen atmosphĂ€rischem CO2 (oben -blau) und den Temperaturen (unten - schwarz) der vier betrachteten Eiszeitzyklen. Zur Erinnerung: Eine statistische Korrelation sagt zunĂ€chst nichts ĂŒber einen Kausalzusammenhang aus; vielmehr misst ein Korrelationskoeffizient lediglich die mathematische Beziehung zwischen zwei Variablen!
FĂŒr die in der Graphik abgebildeten Daten betrĂ€gt die statistische Korrelation r2 = 0,71 - was ziemlich gut ist.
Der Fall schien klar der Bösewicht - das Kohlendioxid - war festgenagelt. Genau das sagt die Graphik zwar nicht, aber das kĂŒmmerte niemanden, weil der sog. Treibhauseffekt von Kohlendioxid schon seit dem 19. Jh. bekannt war (Jean-Baptiste Fourier > Gustav Kirchhoff > John Tyndall > James Clerk Maxwell > Ludwig Boltzmann > Svante Arrhenius).
Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Bei genauerer Analyse der Vostok-Daten (z.B. Fischer et al., 1999 in âScienceâ oder , Mundelsee, 2001) stellte sich heraus, das erst die Temperatur anstieg und dann das Kohlendioxid. Der zeitliche Abstand dieser beiden Entwicklungen betrug 1.300 (plus/minus 1.000) Jahre. Wie also konnte das Kohlendioxid ursĂ€chlich fĂŒr den Temperaturanstieg dieser Jahre sein? ZusĂ€tzlich ergaben diese Untersuchungen, dass das Eisvolumen noch langsamer reagiert als das Kohlendioxid - nĂ€mlich 2.300 (plus/minus 1.300) Jahre spĂ€ter.
Damit ergab sich folgende durchschnittliche Ereigniskette:
Temperaturanstieg + 1.300 Jahre => Anstieg Kohlendioxid + 2.300 Jahre => Eis- und Gletscher-RĂŒckbildung - (und umgekehrt).
Was sagt uns diese Ereigniskette zu den heute zu beobachtenden AbschmelzvorgĂ€ngen in der Welt? Ich weiĂ es nicht! Aber - angesichts dieser historischen Fakten - darf man doch zweifeln, ob der (von mir nicht bezweifelte) Temperaturanstieg der vergangenen 400 Jahre, wie z.B. vom âNational Research Councilâ (siehe Chart Seite 2) im Juni 2006 berichtet, ĂŒberhaupt fĂŒr die heutige Abschmelzung des Eises an den Polen und in den Gebirgen verantwortlich gemacht werden kann.
Wer glaubt, die Antwort auf diese Zweifel sei unbedeutend, schlieĂlich stiegen die Temperaturen eindeutig, der verinnerliche nachstehende Graphik:
<center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
Hier schauen wir ab Beginn des Kambriums auf ca. 550 Mio. Jahre Erdgeschichte. Im PleistozĂ€n (ganz rechts) beginnt die Gattung Homo ihr Unwesen und der kleine Anstieg der Temperatur ganz rechts reprĂ€sentiert (nach dem letzten Teilstrich) das sog. HolozĂ€n - grob die letzten 10.000 Jahre. Unschwer ist zu erkennen, dass wir (homo sapiens) erdgeschichtlich bisher in einer der lĂ€ngsten kĂ€lteren Perioden mit leicht ansteigenden Temperaturen gelebt haben von der (der oben bereits zitierte) Petit sagt: âAs judged from the Vostok record, the long, stable Holocene is a unique feature of climate during the past 420 kyr, with possibly profound implications for evolution and the development of civilizations.â (S. 435). [Ăbers.: Aus Sicht der Vostok Daten geurteilt ist das lange, stabile HolozĂ€n eine einzigartige Klimaphase der letzten 420.000 Jahre mit wohlmöglich weitreichenden Konsequenzen fĂŒr die Evolution und die Entwicklung von Zivilisationen.]
Mein Stand der Erkenntnis ist wie folgt: Weder bezweifele ich den Temperaturanstieg noch die Wirkungen von Kohlendioxid im Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt. Was ich allerdings mit Vehemenz bezweifle ist der heute kolportierte und propagierte Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. KlimaÀnderungen sind nicht mit einem Auto vergleichbar - mal tritt man aufs Gas, dann bremst man und die Reaktionen sind spontan erkennbar. Alle Untersuchungen, die ich kenne weisen darauf hin, dass klimatische Prozesse meist sehr, sehr langfristige Prozesse sind, teilweise selbstregulierend oder selbstverstÀrkend, teilweise exogen (z.B. Milankovitch-Zyklen) verursacht und in ihrem Verlauf immer multikausal.
Nach eigenem EingestĂ€ndnis ist die Wissenschaft derzeit nicht in der Lage einen quantitativen Zusammenhang zwischen atmosphĂ€rischem Kohlendioxid und Temperatur zu formulieren. Mit anderen Worten - niemand ist heute in der Lage zu sagen, wenn ich den Kohlendioxid-AusstoĂ um x-Prozent vermindere, dann sinkt dann und dann die Durchschnittstemperatur um y-Prozent. Kein Mensch ist also in der Lage wissenschaftlich zu beurteilen welche Wirkungen die vom IPCC oder Stern-Review geforderte Begrenzung des Kohlendioxid-AusstoĂes haben wird. Vielleicht ist es zuviel oder zuwenig, vielleicht völlig wirkungslos, weil ganz andere Faktoren am Werke sind und man hĂ€tte besser ganz andere MaĂnahmen getroffen - falls ĂŒberhaupt.
Eben - wo ist der Unterschied zur mittelalterlichen Hexenjagd!?
P.S. Cetero censeo, weil wir gerade beim Thema sind: Es ist nun Zeit, dass der unsĂ€gliche Streit zwischen @R.Deutsch und @dottore privatim und direkt beigelegt wird. Alle deadlines sind abgelaufen was bedingt dass der KlĂŒgere dem Besseren die Hand reicht - wie das die Vernunft alten MĂ€nner gebietet. Ansonsten bringe ich mich nĂ€chstes Weihnachten mit dem gleichen Thema erneut in Erinnerung.
So long - Fröhliche Feiertage! @Popeye |
Elli (Boardmaster)--
05.12.2006, 17:26
@ Popeye
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Re: Was fĂŒr ein schönes Nikolausgeschenk! |
-->... dass du wieder da bist!
(Der Beitrag kommt in die Sammlung.)
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Uwe
05.12.2006, 18:50
@ Popeye
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Re: @Popeye: redaktionelles zu den Links |
-->Hallo, @Popeye,
auch ich bin erfreut, von Dir hier wieder zu lesen, und auch wenn ich mit dem P.S. nahezuvollens ĂŒbereinstimme und ich den Aufruf gerne unterstĂŒtze, so hoffe ich doch, dass die"AbstĂ€nde zwischen den Jahreswechsel" geringer werden, wenn Du in der Tat Dein Vorhaben umsetzen willst, Dich nur zu diesen Zeitpunkten «in Erinnerung zu bringen».
Das Lesen der umfangreiche Zusammenstellung werde ich erst jetzt in Angriff nehemnen könne, nachdem ich die AnfĂŒhrungszeichen um die URLs getauscht habe, so dass nun jeder Link funktionieren sollte (Zeichen hĂ€ngt vom gewĂ€hlten Schriftsatz ab; HTML versteht jedoch nur Standard an dieser Stelle).
Da meine Editierarbeit bezĂŒglich der AnfĂŒhrungszeichen parallel zu Deiner Ăberarbeitung - Dein korrigierten Beitrag, mit Hinweis auf Links -, stattfand, gab es den Beitragstext nun doppelt und zwar einmal als Antwort.
Ich hoffe Du bist damit einverstanden, das ich diesen zweiten Beitrag gelöscht habe; sofern Du jedoch weitere textliche Ănderungen in Deiner Ăberarbeitung vorgenommen hattest, so mĂŒĂten sie noch ergĂ€nzt werden (werde einen Textvergleich durchfĂŒhren, da ich bei BeitrĂ€ge vorliegen habe).
GruĂ,
Uwe
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- Elli -
05.12.2006, 21:22
@ Uwe
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Re: @Popeye: redaktionelles zu den Links /Danke, Uwe (o.Text) |
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Prosciutto
05.12.2006, 22:15
@ Popeye
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Aber trotzdem sollten wir zur Erde und ihren Ressourcen Sorge tragen, oder? (o.Text) |
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Prosciutto
05.12.2006, 22:19
@ Prosciutto
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Kleiner Nachtrag |
-->Ich freue mich auch sehr, hier wieder mal einen fundierten und hervorragend recherierten Beitrag mit zahlreichen Quellenangaben von dir zu lesen, Popeye! Danke. Hoffe, dass du diesem Forum erhalten bleibst. Gut, der Mensch ist also nicht hauptschuldig am aktuellen Klimaprozess - da sie meistens langwierig sind. Sind vielleicht furzende Schafe in Neuseeland schuldig? Ach, ĂŒber die Schuldfrage zu diskutieren bringt wenig.
Am letzten Samstag habe ich in Arosa einen Tagesausflug gemacht - kein Schnee, auch der 2600 MĂŒM gelegene Berggipfel Weisshorn hatte kein Schnee. Und das im Dezember. Wintersportgebiete benötigen schon etwa 1 bis 1.5 Meter Schnee, damit Pisten prĂ€pariert werden können...
Gruess
Prosciutto
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Tassie Devil
06.12.2006, 02:12
@ Popeye
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Re: Quelle joie de vivre! ;-))) (mkT) |
-->Hi popeye,
es freut mich instaendig, Dich hier mal wieder in gewohnter Qualitaet lesen zu duerfen.
>So long - Fröhliche Feiertage! @Popeye
Danke, Dir und Deinen Lieben auch.
-lichen Gruss!
TD
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fridolin
06.12.2006, 08:08
@ Prosciutto
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Kleiner Hinweis |
-->Nur ein kurzer Hinweis zum Nachlesen:
1) Wenn man unbedingt nach einem"Schuldigen" sucht, braucht man nur aus dem Fenster zu gucken (na ja, bei dem derzeitigen Wetter teilweise nicht sichtbar): es ist die Sonne bzw. es sind ihre langfristigen VerÀnderungen. Einerseits langfristige VerÀnderungen der Sonnenleuchtkraft - Stichwort Theorie der Sternentwicklung -, andererseits ihre diversen AktivitÀtszyklen, von denen der bekannte Sonnenfleckenzyklus von 2 x 11 Jahren nur der sichtbarste Effekt ist. Hinzu kommen langfristige VerÀnderungen der Erdbahnparameter.
Siehe etwa hier: http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/pdm/pdminstklima.html Aber auf ein paar olle Astrophysiker hört man ja nicht! ;)
2) Wenn man sich ĂŒber"noch nie dagewesene Wetterkapriolen" wundert, beweist es lediglich das kurze GedĂ€chtnis. Das Wetter war schon immer Ă€uĂerst variabel. Kleine Ăbersicht ĂŒber MerkwĂŒrdigkeiten der letzten paar hundert Jahre aus alten Chroniken: http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/wetterchronik/home.pl
3) Das alles heiĂt nun nicht, daĂ uns der Energieverbrauch völlig egal sein sollte und wir"auf Deibel komm raus" Energie verschwenden sollen oder können. Nur sollte man alles mit AugenmaĂ sehen und nicht Nebeneffekte fĂŒr den Haupteffekt halten.
Schönen GruĂ
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Aleph
06.12.2006, 12:21
@ Popeye
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Re: Hexenjagd - mal wieder |
-->Hallo,
>
>Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Bei genauerer Analyse der Vostok-Daten (z.B. Fischer et al., 1999 in âScienceâ oder , Mundelsee, 2001) stellte sich heraus, das erst die Temperatur anstieg und dann das Kohlendioxid. Der zeitliche Abstand dieser beiden Entwicklungen betrug 1.300 (plus/minus 1.000) Jahre. Wie also konnte das Kohlendioxid ursĂ€chlich fĂŒr den Temperaturanstieg dieser Jahre sein? ZusĂ€tzlich ergaben diese Untersuchungen, dass das Eisvolumen noch langsamer reagiert als das Kohlendioxid - nĂ€mlich 2.300 (plus/minus 1.300) Jahre spĂ€ter.
>
Könnte es ein, dass der zeitlich nachhinkende CO2-Anstieg mit der Desorption des CO2 aus den Weltmeeren zu erklÀren ist? Mit zunehmender Wassertemperatur lÀsst sich weniger CO2 im Wasser lösen.
GruĂ Aleph
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MI
06.12.2006, 14:08
@ Aleph
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Re: CO2 und Meerwasser |
-->>Könnte es ein, dass der zeitlich nachhinkende CO2-Anstieg mit der Desorption des CO2 aus den Weltmeeren zu erklÀren ist? Mit zunehmender Wassertemperatur lÀsst sich weniger CO2 im Wasser lösen.
Ja, das schwebt mir auch schon lange vor. Jeder kennt so einen Effekt vom Mineralwasser. Bischen aufwÀrmen, schon entweicht CO2.
Andererseits ist die temperaturabhĂ€ngige Lösung von Gasen in FlĂŒssigkeiten ein sehr bekanntes PhĂ€nomen, und man sollte davon ausgehen, daĂ dies in den Berechnungen berĂŒcksichtigt wird.
Soweit ich weiĂ wird es aber andersherum in der Weise berĂŒcksichtigt, daĂ sich dadurch der Treibhauseffekt noch zusĂ€tzlich verstĂ€rkt. Weil durch den *CO2-Emission-bedingten Temperaturanstieg* CO2 aus dem Wasser entweicht und sich so noch mehr CO2 in der AtmosphĂ€re ansammelt, was wiederum zu steigenden Temperaturen fĂŒhrt, fĂŒhren sollte... wenn es stimmt.
Dann gibt es aber auch noch das Gas-/FlĂŒssigkeit-Gleichgewicht. Wenn sich die CO2-Konzentration in der AtmosphĂ€re erhöht, dann sollte auch ein gröĂerer Teil des CO2 im Meerwasser gelöst werden, was den Effekt wiederum kompensiert, kompensieren könnte, mĂŒĂte... wenn es stimmt.
Tja...
Eines halte ich jedensfalls fĂŒr nicht beweisbar: nĂ€mlich was nun zuerst da war, die höhere Temperatur oder die höhere CO2-Konzentration. AuĂer, wir nehmen die vorliegenden Untersuchungen ernst und mĂŒssen daraus folgern, daĂ *erst* die Temperaturen steigen, und *dann erst* die CO2-Konzentration.
Aber so einfach kann es doch nicht sein, oder? Sonst wĂŒrde es doch nicht all diese Konferenzen und Steuern und den Abla..., ich meine Emissionshandel geben...
Oder?
MI
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Aleph
06.12.2006, 16:52
@ MI
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Re: CO2 und Meerwasser |
-->Hallo,
fĂŒr das CO2-Gleichgewicht gilt, dass
der SĂ€ttigungsdruck des CO2 im Wasser = dem Partialdruck des CO2 in der Gasphase ist.
Wenn die Temperatur des Wassers erhöht wird, steigt der SĂ€ttigungsdruck. Damit der Partialdruck, fĂŒr das Gleichgewicht entsprechend, ansteigen kann, muss CO2 aus der flĂŒssigen Phase in die Gasphase wandern. Dieser Prozess (Vorgang) ist die Desorption.
GruĂ Aleph
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Taxass
01.02.2007, 10:28
@ MI
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2 Generationen Lobbyarbeit der GrĂŒnen haben dafĂŒr gesorgt, |
-->daĂ sich das öffentliche Bewusstsein nachhaltig gewandelt hat. Mitlerweile gibt es jede Menge von Idealisten, die selbstverstĂ€ndlich davon ausgehen, dass der Mensch fĂŒr alle möglichen NaturvorgĂ€nge verantwortlich gemacht werden muss.
Eine Art von SelbstĂŒberschĂ€tzung in Verbindung mit Schuldkomplex.
Diese ĂŒberaus naive Vorstellung erzeugt zwangslĂ€ufig ein Sendungsbewustsein; der Betroffene möchte die Welt verbessern, wenn nicht gar retten.
Einmal im wissenschaftlichen Betrieb tÀtig, greifen dann die bekannten Mechanismen: Profilierungssucht, Erhalt und Maximierung der Forschungsgelder, intoleranter Tunnelblick.
Ist der Besen einmal entfesselt, endet das meist in einer Katastrophe.
Katastrophe in Hinblick auf die geschröpften Geldbörsen der BĂŒrger.
Die Ausgaben und Abgaben fĂŒr Klimaschutz werden in den nĂ€chsten Jahren mit 2-stelligen Wachstumsraten ansteigen, ohne erkennbaren Effekt.
Benzinverbrauch, Heizungs- und KlimagerĂ€te, alles wird unterschiedlich besteuert werden, BĂ€ume und GrĂŒnanlagen im Garten werden steuermindernd berĂŒcksichtigt, Osterfeuer werden pauschal besteuert.
Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Atmungssteuer:
Erwachsen 2 Euro im Monat, Kinder bis 14 Jahre die HĂ€lfte, Haustiere bis
10 kg 20%, Kleintiere, Goldhamster und MĂ€use (sehr atmungsaktiv) werden ĂŒber eine Futterpauschale zur Kasse gebeten, usw.
Die Medizinindustrie gibt uns einen Vorgeschmack, wo`s langgeht.
Trotzdem einen schönen Tach noch!
Taxass
>>Könnte es ein, dass der zeitlich nachhinkende CO2-Anstieg mit der Desorption des CO2 aus den Weltmeeren zu erklÀren ist? Mit zunehmender Wassertemperatur lÀsst sich weniger CO2 im Wasser lösen.
>Ja, das schwebt mir auch schon lange vor. Jeder kennt so einen Effekt vom Mineralwasser. Bischen aufwÀrmen, schon entweicht CO2.
>Andererseits ist die temperaturabhĂ€ngige Lösung von Gasen in FlĂŒssigkeiten ein sehr bekanntes PhĂ€nomen, und man sollte davon ausgehen, daĂ dies in den Berechnungen berĂŒcksichtigt wird.
>Soweit ich weiĂ wird es aber andersherum in der Weise berĂŒcksichtigt, daĂ sich dadurch der Treibhauseffekt noch zusĂ€tzlich verstĂ€rkt. Weil durch den *CO2-Emission-bedingten Temperaturanstieg* CO2 aus dem Wasser entweicht und sich so noch mehr CO2 in der AtmosphĂ€re ansammelt, was wiederum zu steigenden Temperaturen fĂŒhrt, fĂŒhren sollte... wenn es stimmt.
>Dann gibt es aber auch noch das Gas-/FlĂŒssigkeit-Gleichgewicht. Wenn sich die CO2-Konzentration in der AtmosphĂ€re erhöht, dann sollte auch ein gröĂerer Teil des CO2 im Meerwasser gelöst werden, was den Effekt wiederum kompensiert, kompensieren könnte, mĂŒĂte... wenn es stimmt.
>Tja...
>Eines halte ich jedensfalls fĂŒr nicht beweisbar: nĂ€mlich was nun zuerst da war, die höhere Temperatur oder die höhere CO2-Konzentration. AuĂer, wir nehmen die vorliegenden Untersuchungen ernst und mĂŒssen daraus folgern, daĂ *erst* die Temperaturen steigen, und *dann erst* die CO2-Konzentration.
>Aber so einfach kann es doch nicht sein, oder? Sonst wĂŒrde es doch nicht all diese Konferenzen und Steuern und den Abla..., ich meine Emissionshandel geben...
>Oder?
>MI
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