certina
15.12.2006, 22:42 |
Hausse und Rekordstände, aber die Anleger stünden ungläubig an der Seitenlinie Thread gesperrt |
--><font size="5">Hausse ohne Haussiers </font>
Die Rallye, die aus der Kälte kam. So werden künftige Finanzmarkthistoriker vielleicht den Boom nennen, der sich aktuell an den Weltbörsen vollziehe. Zwar markieren die großen Indizes fast täglich neue Rekordstände oder klettern zumindest auf Mehrjahreshochs, doch von Euphorie sei auf dem Parkett keine Spur
Heute habe der Dax im Handelsverlauf die Marke von 6600 Punkten geknackt. Damit habe er so hoch wie zuletzt am 8. Februar 2001 gestanden, einer Zeit, die noch von den Ausläufern des New-Economy-Glückseligkeit geprägt war. In New York verzeichnete der Dow Jones gleich bei Handelseröffnung ein Allzeithoch. Angetrieben von positiv ausgefallenen Inflationszahlen stieg das US-Börsenbarometer auf 12 471 Zähler. Damit habe er in Landeswährung aktuell 16,4 Prozent höher als zu Jahresanfang gelegen. Der Dax habe sogar 22 Prozent im Plus gestanden. Noch stärker sei der spanische Ibex (plus 34,1 Prozent) und der Hongkonger Hang Seng Index (plus 28,5 Prozent) gestiegen.
Mitte des Jahres habe kaum jemand in der Finanzwelt damit gerechnet, dass sich die Indizes so gut entwickeln würden, sagt Andreas Hürkamp, Stratege bei der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Viele Anleger stünden trotz der günstigen Performance immer noch an der Seitenlinie oder hätten sich von Dividendenpapieren sogar ganz abgewandt, wie auch die Abflüsse aus Aktienfonds zeigen würden: In Deutschland waren diese 2006 so stark wie seit 30 Jahren nicht, und auch jenseits des Großen Teichs hätten Investoren Milliarden aus entsprechenden Produkten abgezogen.
Dabei gäbe es durchaus Grund zum Optimismus. Nachdem die US-Kerninflation im November unerwartet von 2,7 Prozent auf 2,6 Prozent gesunken sei, geben Experten erst mal Entwarnung an der Inflationsfront und sähen eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine baldige Leitzinssenkung durch die Fed. Das wiederum könnte den amerikanischen, aber auch den internationalen Märkten im Jahr 2007 Auftrieb geben, würden niedrige Sätze oft genug doch als guter Katalysator für steigende Aktienkurse angesehen.
Anders als um die Jahrtausendwende liessen auch die Bewertungen noch Spielraum nach oben. So lägen die Kurs/Gewinn-Verhältnisse (KGV) in fast allen großen Märkten der Welt trotz der nunmehr dreieinhalb Jahre andauernden Aufwärtsbewegung noch unter dem historischen Mittelwert. Dax-Aktien notierten bei einem 2007er KGV von 13 zum Beispiel rund ein Fünftel unter der Durchschnittsbewertung der vergangenen 20 Jahre.
Der Grund sei, dass die Notierungen zwar stark zugelegt haben, aber eben auch die Gewinne der Unternehmen. Letzteres hänge unmittelbar mit der Globalisierung zusammen, erlaubt das weltweite Zusammenwachsen der Ã-konomien den Unternehmen doch, ihre Gewinne durch die Verbreiterung ihrer Absatzbasis sowie die Reduzierung von Kosten zu potenzieren. Gleichzeitig wirkten sich die technischen Fortschritte der in den neunziger Jahren viel beschworenen IT-Revolution jetzt erst in vollem Maße aus und trügen dazu bei, dass die Konzerne ihre Produktivität steigern könnten.
Wenngleich Experten nach der jetzigen Jahresendrallye Anfang 2007 mit einer Konsolidierung rechnen würden, blieben diese Trends weiter in Kraft.
Daher sähen Analysten bei zahlreichen Dax-Werten weiteres Kurspotenzial. Aktuell notierten nur etwa eine Handvoll Titel des Index auf Rekordhoch, darunter der Energieversorger E.on, der Chemiekonzern BASF und der Konsumgüterhersteller Henkel. Andere Papiere wie Siemens oder Deutsche Telekom hinkten ihren Höchstständen teilweise meilenweit hinterher. Das Börsenbarometer selbst sei noch etwa 1500 Zähler von seinem Rekordstand aus dem Januar 2000 entfernt. Um ebenso wie der Dow Jones auf ein Allzeithoch zu klettern, müsste es nächstes Jahr noch mal die gleiche Steigerung hinlegen wie 2006.
|
weissgarnix
16.12.2006, 14:06
@ certina
|
Re: Hausse und Rekordstände, aber die Anleger stünden ungläubig an der Seitenlinie |
-->(c) Die Welt, glaube ich, oder? dann hätten wir den rechtlichen Erfordernissen hiermit auch noch genüge getan. und dass es in diesem Forum außer mir noch"Welt"-Leser gibt, tzzz, wer hätte das gedacht.
Egal: ich glaube, der Beitrag bringt es auf den Punkt: diese Hausse ist noch lange nicht zu Ende, denn jetzt springen dann erstmal noch die breiten Massen auf den fahrenden Zug auf, der zieht hoch auf 7500-8000, und dann wird es vermutlich wieder mal sehr spannend... im Abo-Forum hatte mal irgendeiner ein"DAX Super-Bull-Szenario" präsentiert, das ähnliches vorhersah... nur leider hat sich das dumme Schwein selbst nicht vollumfänglich an seine eigene Prognose gehalten, sondern blöd nach oben und unten kurzfristig herumgezockt...
Daher sehe ich persönlich die Hausse mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich einerseits schon damals - recht widerwillig aber immerhin - kleine long-Positionen in DAX Indexfonds und Deutsche Bank Aktien sowie Bonds von Degussa und Henkel aufgebaut hatte und alle bislang sehr gut liefen, ohne dass es mich viel Mühe gekostet hätte. Andererseits setzte ich aber aus EW-Sicht viel zu lange auf eine Trendumkehr, was mich doch einiges an $$$ gekostet hat.
><font size="5">Hausse ohne Haussiers </font>
>Die Rallye, die aus der Kälte kam. So werden künftige Finanzmarkthistoriker vielleicht den Boom nennen, der sich aktuell an den Weltbörsen vollziehe. Zwar markieren die großen Indizes fast täglich neue Rekordstände oder klettern zumindest auf Mehrjahreshochs, doch von Euphorie sei auf dem Parkett keine Spur
>Heute habe der Dax im Handelsverlauf die Marke von 6600 Punkten geknackt. Damit habe er so hoch wie zuletzt am 8. Februar 2001 gestanden, einer Zeit, die noch von den Ausläufern des New-Economy-Glückseligkeit geprägt war. In New York verzeichnete der Dow Jones gleich bei Handelseröffnung ein Allzeithoch. Angetrieben von positiv ausgefallenen Inflationszahlen stieg das US-Börsenbarometer auf 12 471 Zähler. Damit habe er in Landeswährung aktuell 16,4 Prozent höher als zu Jahresanfang gelegen. Der Dax habe sogar 22 Prozent im Plus gestanden. Noch stärker sei der spanische Ibex (plus 34,1 Prozent) und der Hongkonger Hang Seng Index (plus 28,5 Prozent) gestiegen.
>Mitte des Jahres habe kaum jemand in der Finanzwelt damit gerechnet, dass sich die Indizes so gut entwickeln würden, sagt Andreas Hürkamp, Stratege bei der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Viele Anleger stünden trotz der günstigen Performance immer noch an der Seitenlinie oder hätten sich von Dividendenpapieren sogar ganz abgewandt, wie auch die Abflüsse aus Aktienfonds zeigen würden: In Deutschland waren diese 2006 so stark wie seit 30 Jahren nicht, und auch jenseits des Großen Teichs hätten Investoren Milliarden aus entsprechenden Produkten abgezogen.
>Dabei gäbe es durchaus Grund zum Optimismus. Nachdem die US-Kerninflation im November unerwartet von 2,7 Prozent auf 2,6 Prozent gesunken sei, geben Experten erst mal Entwarnung an der Inflationsfront und sähen eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine baldige Leitzinssenkung durch die Fed. Das wiederum könnte den amerikanischen, aber auch den internationalen Märkten im Jahr 2007 Auftrieb geben, würden niedrige Sätze oft genug doch als guter Katalysator für steigende Aktienkurse angesehen.
>Anders als um die Jahrtausendwende liessen auch die Bewertungen noch Spielraum nach oben. So lägen die Kurs/Gewinn-Verhältnisse (KGV) in fast allen großen Märkten der Welt trotz der nunmehr dreieinhalb Jahre andauernden Aufwärtsbewegung noch unter dem historischen Mittelwert. Dax-Aktien notierten bei einem 2007er KGV von 13 zum Beispiel rund ein Fünftel unter der Durchschnittsbewertung der vergangenen 20 Jahre.
>Der Grund sei, dass die Notierungen zwar stark zugelegt haben, aber eben auch die Gewinne der Unternehmen. Letzteres hänge unmittelbar mit der Globalisierung zusammen, erlaubt das weltweite Zusammenwachsen der Ã-konomien den Unternehmen doch, ihre Gewinne durch die Verbreiterung ihrer Absatzbasis sowie die Reduzierung von Kosten zu potenzieren. Gleichzeitig wirkten sich die technischen Fortschritte der in den neunziger Jahren viel beschworenen IT-Revolution jetzt erst in vollem Maße aus und trügen dazu bei, dass die Konzerne ihre Produktivität steigern könnten.
>Wenngleich Experten nach der jetzigen Jahresendrallye Anfang 2007 mit einer Konsolidierung rechnen würden, blieben diese Trends weiter in Kraft.
>Daher sähen Analysten bei zahlreichen Dax-Werten weiteres Kurspotenzial. Aktuell notierten nur etwa eine Handvoll Titel des Index auf Rekordhoch, darunter der Energieversorger E.on, der Chemiekonzern BASF und der Konsumgüterhersteller Henkel. Andere Papiere wie Siemens oder Deutsche Telekom hinkten ihren Höchstständen teilweise meilenweit hinterher. Das Börsenbarometer selbst sei noch etwa 1500 Zähler von seinem Rekordstand aus dem Januar 2000 entfernt. Um ebenso wie der Dow Jones auf ein Allzeithoch zu klettern, müsste es nächstes Jahr noch mal die gleiche Steigerung hinlegen wie 2006.
|
certina
17.12.2006, 19:49
@ weissgarnix
|
Re: Hausse und Rekordstände, aber die Anleger stünden ungläubig an der Seitenlinie |
-->>(c) Die Welt, glaube ich, oder? dann hätten wir den rechtlichen Erfordernissen hiermit auch noch genüge getan. und dass es in diesem Forum außer mir noch"Welt"-Leser gibt, tzzz, wer hätte das gedacht.
>Egal: ich glaube, der Beitrag bringt es auf den Punkt: diese Hausse ist noch lange nicht zu Ende, denn jetzt springen dann erstmal noch die breiten Massen auf den fahrenden Zug auf, der zieht hoch auf 7500-8000, und dann wird es vermutlich wieder mal sehr spannend... im Abo-Forum hatte mal irgendeiner ein"DAX Super-Bull-Szenario" präsentiert, das ähnliches vorhersah... nur leider hat sich das dumme Schwein selbst nicht vollumfänglich an seine eigene Prognose gehalten, sondern blöd nach oben und unten kurzfristig herumgezockt...
>Daher sehe ich persönlich die Hausse mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich einerseits schon damals - recht widerwillig aber immerhin - kleine long-Positionen in DAX Indexfonds und Deutsche Bank Aktien sowie Bonds von Degussa und Henkel aufgebaut hatte und alle bislang sehr gut liefen, ohne dass es mich viel Mühe gekostet hätte. Andererseits setzte ich aber aus EW-Sicht viel zu lange auf eine Trendumkehr, was mich doch einiges an $$$ gekostet hat.
>>[b]<font size="5">Hausse ohne Haussiers </font>
hi weissgarnix,
tja, es waren tatsaechlich nicht soooo viele, die damals (in 2003) auf einen Aufschwung (zunaechst ja mal auf eine ueberfaellige Korrektur der Korrektur) gesetzt hatten und dann aber vor allem im Laufe der dreieinhalb Jahre, ihn/diese dann voll mit klugem Hantieren durchgehalten haben. Es wird eben nicht (mehr) geklingelt, und"Trendumkehren" sind inzwischen allenhalben schon 08/15mal beschworen worden...und dabei schon 4711mal Put's im Ofen gelandet...
tschuess
G.C.
|