certina
20.12.2006, 19:59 |
Posse um Kurt Beck's"persoenlichen" Arbeitslosen: Dessen"Pressesprecherin"... Thread gesperrt |
-->...liess erklaeren, er koenne die acht (!) Arbeitsangebote wegen seiner
gesundheitlichen Probleme nicht annehmen.
<font size="4">Nun warten alle auf seine Bewerbungen
Henrico Frank lasse sich aber Zeit</font>
Der arbeitslose Henrico Frank zeige bisher kein Interesse an den von SPD-Chef Kurt Beck vermittelten Jobangeboten. Er habe sich noch bei keiner der acht Firmen beworben berichten die Nachrichtenagenturen.
Sieben Unternehmen hätten berichtet, dass sich bis Mittwochnachmittag nur Franks"Sprecherin" gemeldet habe. Sie habe nach Details gefragt und auf die gesundheitlichen Probleme des Arbeitslosen hingewiesen. Bei einem Unternehmen habe bisher weder der Arbeitslose noch die Frau angerufen. Franks Sprecherin erklärte, sieben Angebote seien ungeeignet gewesen, weil sie schwere körperliche Arbeit vorsahen. Die könne Frank wegen eines Bandscheibenschadens nicht leisten.
[img][/img]
frisch rasiert und gekaemmt, aber so richtig will er noch
keinen Job annehmen...
Frank war in die Schlagzeilen geraten, nachdem er den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wiesbaden lautstark für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht hatte. Beck habe ihm daraufhin geraten:"Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden Sie auch einen Job."
Der Hartz-IV-Empfänger war dem Ratschlag unter intensiver Medienbegleitung gefolgt und hatte von der Mainzer Staatskanzlei am Montag prompt acht Jobangebote übermittelt bekommen - darunter vier in Rheinland-Pfalz, zwei in Hessen und je eins im nordrhein-westfälischen Greven und im bayerischen Regensburg. Franks Sprecherin nannte...
<ul> ~ hier alles /n-tv</ul>
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Inge
20.12.2006, 20:05
@ certina
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Re: Posse um Kurt Beck's"persoenlichen" Arbeitslosen: Dessen"Pressesprecherin"... |
-->immer weiter mit der medialen H4-Hetze - vor der nächsten Kürzung!
dieser Alkoholiker ist doch wirklich nicht typisch!
typisch wäre ein Arbeiter über 50, der 35 - 40 gearbeitet hat,
Typisch wäre eine alleinerziehenden Mutter
typisch wären deren Kinder....
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Doomsday
20.12.2006, 20:49
@ Inge
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Re: Posse |
-->Merkwürdig finde ich, daß es blitzschnell 8 Firmen gibt, die ihm einen Job anbieten, obwohl es haufenweise"normale" (weniger Geschmeide im Ohr, nicht so brutal tätoowiert, fitter, wahrscheinlich auch gebildeter und kulivierter) Leute gibt. Will man damit zeigen, daß wenn selbst"so einer" 8 Jobs zur Auswahl hat"Du selber schuld bist, wenn du nichts findest", denn es gibt ja offensichtlich sooooo viele offene Stellen, die nur darauf warten, daß die faulen Arbeitslosen endlich den Hintern hochkriegen und sich mal ein bißchen mehr bemühen.
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prinz_eisenherz
20.12.2006, 21:12
@ Doomsday
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Posse? Wie nach einem schlechten Drehbuch abgespult. |
-->Hallo Doomsday,
was da tatsächlich abgeht weiß ich natürlich auch nicht.
Aber eher ist es so, das es sich schnell rumgesprochen hatte, das der arbeitslose Prachtkerl ein Blender und Schwätzer ist, von dem man wußte, das der an keiner Arbeit interessiert ist.
Und wenn ich das weiß, und auch noch der nützliche Medienrummel dazu angefeurt wird, dann können sich schnell viele Firmen finden, die dem einen Arbeitsplatz anbieten, gewiss, das der niemals zum Vorstellen erscheinen wird und wenn er es doch wagen sollte, noch gewisser, den in der Probezeit wieder zu entlassen.
Der blöde Kerl hat den tatsächlichen Arbeitslosen schwer geschadet. Wenn ich ein Paranoiker wäre, ein Verschörungssüchtiger, dann könnte man beinahe annehmen, der Typ ist gezielt gekauft worden, um den Schaden zu verursachen, wie er auch tatsächlich eingetreten ist.
bis denne
eisenherz
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Stephan
20.12.2006, 23:16
@ certina
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Danke für die schöne Aufbereitung (o.Text) |
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LenzHannover
21.12.2006, 00:29
@ prinz_eisenherz
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Ebend, auf dem Bau wird gesucht und keiner findet einen... |
-->meine Klempner / Elektriker suchen und finden keine Bau-Helfer!
Der müßte nur nicht doof sein und halt richtig arbeiten. Ein erheblicher Teil der Arbeiten sind Kabel / Rohre anschrauen, verlegen, Wand aufkloppen. Zum Teil echte schei... Arbeiten, aber die finden kaum jemanden der das dauerhaft und ordentlich macht.
Wenn die allerdings zu doof sind, ist der Wirkungsgrad so schlecht, das man denen keinen brauchbaren Lohn zahlen kann. Wenn wie hier, zu viel schief geht, sind die selbst mit einem 50% Elektriker Lohn viel zu teuer.
Wenn es klappt, zahlt der Meister gerne viel, weil er selber keine Lust auf solch blöde Arbeit hat.
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Taktiker
21.12.2006, 00:46
@ certina
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Alles wieder Pressegesäue - von allem stimmt wohl 5% - Boulevardscheiße |
-->sowohl was Becks angebliche"Unhöflichkeiten" als auch diesen Herrn Soundso betrifft.
Entweder falsch, entstellt oder aus dem Zusammenhang gerissen. Diese Presse macht aus einem Mückenstich einen Atomangriff. Sich hier eine unabhängige Meinung zu bilden, ist zwar erwünscht, aber weder notwendig noch möglich.
Dass wir diesen Boulevardmist hier zunehmend wiederkäuen, ist betrüblich. Was wissen WIR denn wirklich über all diese Vorfälle. Vor allem bilden wir wieder persönliche Stereotypen aus: über rüpelige Spitzenpolitiker oder faule Aso-Alos. Was soll das?!
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Milly
21.12.2006, 00:53
@ LenzHannover
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Wirkungsgrad beim Mensch - Tabuthema riesiger Leistungsunterschiede |
-->>Wenn die allerdings zu doof sind, ist der Wirkungsgrad so schlecht, das man denen keinen brauchbaren Lohn zahlen kann. Wenn wie hier, zu viel schief geht, sind die selbst mit einem 50% Elektriker Lohn viel zu teuer.
Hallo Lenz,
meiner Einschätzung nach unterscheiden sich Menschen in der Effektivität ihrer Arbeit um mehrfache Faktoren, oft Faktor 3, 4 oder 5. Trifft im Grunde ebenso Hand- wie Kopfarbeiter, und es gibt immer weniger Tätigkeiten, wo die Arbeitsleistung überwiegend im Zeit-absitzen besteht (Nachtportier wäre z.B. so eine Ausnahme) und mithin das unterschiedliche Leistungspotential nivelliert wird.
Und wer öfters mal Sch... baut, hat natürlich einen negativen Wirkungsgrad, d.h. es muß erst wieder Arbeitszeit aufgewandt werden, um den Schaden zu beheben und den Nullpunkt zu erreichen; ohne jegliche Wertschöpfung.
Freilich, in unser sozialistisch indoktrinierten Gesellschaft (gleich, gleicher, gleichest...) ist das so ein verdrängtes und ausgeblendetes Tabuthema (ja, da gibt's neben dem Holo noch ein paar mehr): Wer etwa das Doppelte vom Kollegen leistet, kriegt, wenn er Glück hat, 10% mehr, und oft gar nix. Im Normalverdienerbereich sind die Unterschiede durch jahrzehntelange Gewerkschafts"arbeit" völlig eingeebnet und spiegeln nicht mehr annähernd die Verhältnisse aus Nutzen-Sicht der Arbeitgeber wider. Die Ausnahmen, wo Leute doch das 10-100fache verdienen, sind den Nieten in Nadel..., pardon,"Managern" vorbehalten.
Aber deswegen, daß es aus politischer Korrektheit totgeschwiegen wird, sind noch längst nicht die Konsequenzen inexistent, wie unsere Vogel-Strauß-Gutmenschen halt so gern meinen. Und die bittere Konsequenz ist halt, daß alle, die sagen wir 40% einer Durchschnittsleistung bringen (das sind noch nicht die schlechtesten, bei denen die Leistung negativ wird... die gehen nämlich in die Bollidik ), aber halt 80% vom Durchschnittslohn wollen, Dauerkunden beim Herrn Hartz werden.
Bei dem sind wenigstens alle gleich
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Todd
21.12.2006, 08:14
@ Milly
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Re: Volle Zustimmung (oT) |
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Tassie Devil
21.12.2006, 08:58
@ Milly
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Re: Wirkungsgrad beim Mensch - Tabuthema riesiger Leistungsunterschiede |
-->>>Wenn die allerdings zu doof sind, ist der Wirkungsgrad so schlecht, das man denen keinen brauchbaren Lohn zahlen kann. Wenn wie hier, zu viel schief geht, sind die selbst mit einem 50% Elektriker Lohn viel zu teuer.
>Hallo Lenz,
>meiner Einschätzung nach unterscheiden sich Menschen in der Effektivität ihrer Arbeit um mehrfache Faktoren, oft Faktor 3, 4 oder 5.
Hi Milly,
ja, das kommt durchaus hin, aus eigener BRDDR-Erfahrung kann ich das bestaetigen.
>Trifft im Grunde ebenso Hand- wie Kopfarbeiter,
Ja, klar.
>und es gibt immer weniger Tätigkeiten, wo die Arbeitsleistung überwiegend im Zeit-absitzen besteht (Nachtportier wäre z.B. so eine Ausnahme) und mithin das unterschiedliche Leistungspotential nivelliert wird.
Ja.
>Und wer öfters mal Sch... baut, hat natürlich einen negativen Wirkungsgrad, d.h. es muß erst wieder Arbeitszeit aufgewandt werden, um den Schaden zu beheben und den Nullpunkt zu erreichen; ohne jegliche Wertschöpfung.
So ist es. Die individuellen Masse werden bei solchen Gelegenheiten dann dadurch voll gemacht und gelegentlich auch immer wieder zum ueberlaufen gebracht, dass der schadhafte Fusspilz u.a. durch Abwesenheit wg. Arztbesuch, aber auch wegen Unfaehigkeit, leider nicht zum persoenlichen Leistungsregress herangezogen werden kann.
>Freilich, in unser sozialistisch indoktrinierten Gesellschaft (gleich, gleicher, gleichest...) ist das so ein verdrängtes und ausgeblendetes Tabuthema (ja, da gibt's neben dem Holo noch ein paar mehr):
Wieso ist der Holo ein Tabuthema?
Das sehe ich dann aber doch entschieden anders, solltest Du allerdings gemeint haben, dass nicht die oeffentlich propagierten Holo-Zahlen, -Geschichten und
-Zwangsglaubensbekenntnisse aus 1001 GeCHichtsschreibungsnaechten sondern zumindest die halbwegs tatsaechlich zutreffenden Fakten und Umstaende tabuisiert sind, dann sind wir uns einig.
>Wer etwa das Doppelte vom Kollegen leistet, kriegt, wenn er Glück hat, 10% mehr, und oft gar nix.
Im letzteren Fall hat er dann auch noch pures Glueck gehabt.
Wieso?
Ganz einfach: wer durch sein Handeln mehr Wertschoepfung leistet, der traegt sowohl im Hinblick auf sein quantitativ vermehrtes Handeln als solches wie auch auf sein qualitatives Handlungsniveau die Risiken, dass halt mehr schief gehen kann.
Da nun Gewinne verprivatisiert und Verluste versozialisiert werden, und darueber hinaus auch das Prinzip"Was Dein ist, das ist auch Mein, und was Mein ist, das geht Dich einen Sch....dreck an" regelmaessig seine demokratische Anwendung findet, ist doch der Gedanke des Leistungsprinzips voellig pervertiert mit den Folgen, dass mit zunehmender Leistung und zunehmender Risikotraegerschaft auch die Strafzubemessung und -bemassnahmung zunimmt.
>Im Normalverdienerbereich sind die Unterschiede durch jahrzehntelange Gewerkschafts"arbeit" völlig eingeebnet und spiegeln nicht mehr annähernd die Verhältnisse aus Nutzen-Sicht der Arbeitgeber wider.
Auch daran waren und sind zumindest groessere Teile der gesamten BRDDR-ArbeitGEBERschaft nicht unbeteiligt.
>Die Ausnahmen, wo Leute doch das 10-100fache verdienen, sind den Nieten in Nadel..., pardon,"Managern" vorbehalten.
Ganz gewoehnliche Korruptionsvorgaenge eben.
>Aber deswegen, daß es aus politischer Korrektheit totgeschwiegen wird, sind noch längst nicht die Konsequenzen inexistent, wie unsere Vogel-Strauß-Gutmenschen halt so gern meinen. Und die bittere Konsequenz ist halt, daß alle, die sagen wir 40% einer Durchschnittsleistung bringen (das sind noch nicht die schlechtesten, bei denen die Leistung negativ wird... die gehen nämlich in die Bollidik ), aber halt 80% vom Durchschnittslohn wollen, Dauerkunden beim Herrn Hartz werden.
>Bei dem sind wenigstens alle gleich
Auch dort sind immer einige gleicher als gleich.
Gruss!
TD
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Spartakus
21.12.2006, 10:01
@ Inge
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Es hat eine merkwürdige Richtung bekommen |
-->>immer weiter mit der medialen H4-Hetze - vor der nächsten Kürzung!
>dieser Alkoholiker ist doch wirklich nicht typisch!
>typisch wäre ein Arbeiter über 50, der 35 - 40 gearbeitet hat,
>Typisch wäre eine alleinerziehenden Mutter
>typisch wären deren Kinder....
Es ist schon interessant wie aus dieser Posse ein Politikum wurde. Zunächst wie aus Becks Mücke ein Elefant wurde und dann der skurile Auftritt des Henrico F., der ja jedes bestehende Klischee über Langzeitarbeitslose mit links bedient. Vom"Punk is not dead"-Shirt, über den"Arbeit-ist-Scheisse" Meinungsknopf, vom"faulen Ossi" bis hin zum"ungewaschenen" Alkoholismus. Doch ob hier ein zweiter medialer"Florida-Rolf" aus dem Hut gezaubert wurde, oder ob diese Posse einfach eine Eigendynamik angenommen hat, die alle Beteiligten überrollte, dass wird sich wohl nicht mehr klären lassen. In jedem Fall ein Desaster für beide Seiten, schade eigentlich, hätte doch ein Wintermärchen werden können. Ich frage mich auch ernsthaft, wer Beck medial berät. Entweder ist dort kuriose Inkompetenz am Werk, oder die ganze Geschichte läuft doch nach einem verborgenen Drehbuch ab.
Zunächst mal hat Beck ja vollkommen recht mit seiner Aussage. Henrico F. wird bei seiner Einstellung und seinem Äußeren keine Arbeit finden. Daran ist auch nicht Herr Beck, Peter Hartz oder die liebe Gott schuld, sondern er selbst höchstpersönlich. Herr Beck hat hier also schlicht die Wahrheit gesagt, wenn er sich nicht wäscht, rasiert, also grundlegende äußere Formen einhält, dann hat er keine Chance. Nun kommen die Medien ins Spiel und machen aus dieser banalen Wahrheit eine Verallgemeinerung:"Waschen, rasieren und dann klappt es auch mit dem Job", im Umkehrschluß, Arbeitslose sind also selbst schuld an ihrer Arbeitslosigkeit, sie lassen sich lieber gehen und liegen der Allgemeinheit auf der Tasche. Nun wäre es ein leichtes für Beck gewesen, dieser Auslegung entgegen zu treten. Ein einfaches nein, diese Verallgemeinerung ist nicht gültig, es geht einzig und allein um Henrico F. Gern hätte Beck auch zu seiner Meinung stehen können, wer Tranferleistungen bezieht, ist verpflichtet, alles zu tun um wieder auf eigenen Füßen zu stehen und dazu gehört nun einmal die Einhaltung gewisser Konventionen. Dafür hätte Herr Beck aber Charakter haben müssen, etwas wo zumindest nach dieser Geschichte ein Fragezeichen im Raum bleibt.
Statt dessen passierte etwas anderes, Henrico F. wurde für sein Verhalten belohnt. Gleich acht(!) Stellen für den armen Henrico. Nun stellt sich die Frage warum? Sollen Arbeitslose sich demnächst vergammeln lassen und besoffen auf Marktplätzen Politiker anpöbeln, damit sie mal Jobangebote bekommen? Und was sind das für Stellen, wieso finden sich mitten im Winter plötzlich acht Stellen auf dem Bau? Wieso wurden die nicht mit seriosen Bewerbern besetzt? Und welchen Sinn macht es, ihm Stellen anzubieten, die er nie im Leben wird besetzen können? Und welche Motivation haben Arbeitgeber so einen Mann einzustellen? Als langzeitarbeitsloser Alkoholiker fällt der Mann doch am zweiten Tag um, nach sieben Jahren Nichtstun wird er kaum in der Lage sein, 40h knochenharte Arbeit zu leisten. Die angebliche Motivation dem armen Mann aus seinem Schicksal zu helfen, ihm wieder eine Chance zu geben, bekommt einen sehr faden Beigeschmack. Könnte es nicht vielleicht viel eher darum gehen ihn vorzuführen? Den Nachweis zu bringen, der besoffene Punk will ja gar nicht arbeiten? Und das Ganze auch noch medial auszuschlachten?
Doch das so gutsherrenartig hingerotzte Arbeitsangebot impliziert ja noch einige andere Dinge. Henrico ist rückfälliger Alkoholiker, welchen Sinn macht es, ihm etwas anzubieten, was er nicht erfüllen kann? Wonach sich andere alle 10 Finger lecken würden? Braucht man inzwischen tatsächlich PR mit Kranken?
Man hätte ihm z.B. auch einen 1€-Job anbieten können. Damit der Mann überhaupt erstmal wieder daran gewöhnt wird zu arbeiten. Dazu eine begleitende ambulante Therapie, denn solange der Mann säuft, wird er immer scheitern. Diese Binsenweisheiten werden auch bei Beck bekannt sein. Es hätte auch ein Teilzeit oder wenigstens Geringverdienerjob sein können. Man hätte auch einfach mal seinen Sachbearbeiter fragen können, was überhaupt Sinn macht. Vielleicht lügt er über seine Bandscheiben, vielleicht nicht. Ich kenne mehrere Bauleute die mit 30 fertig waren, deren Rücken einfach kaputt war. Aber die tatsächliche, differenzierte Hilfe scheint nicht das Ziel gewesen zu sein. Sehr aufschlußreich auch die Peitsche die Henrico ämterseitig sofort zu schmecken bekam. Eilvorladungen, Amtarztuntersuchungen, etcpp. Seine Leiden und Krankheitsprobleme hätten einen oder zwei Anrufe gekostet, warum unterblieb das?
So bleibt ein sehr seltsamer Beigeschmack in dieser Geschichte, als würde man gezielt ein Klischee-Assi mißbrauchen um noch einmal nach ganz unten zu treten.
Auf der anderen Seite der kuriose Henrico F. Plötzlich im Scheinwerferlicht des Medieninteresses. Ratzfatz gewaschen und rasiert, weg mit der alten Attitude, her mit der Arbeit! Aber bitte auf dem Silbertablett, von Herrn Beck persönlich kredenzt. Ein Termin für die Arbeitsangebotsübergabe ohne Beck, nein, dass kommt nicht in die Tüte. Schließlich ist man Kämpfer für die Sache der Arbeitslosen, es geht nicht um ihn, es geht um die Sache! Aus einem saufenden, pöbelnden Punk wird über Nacht der Politaktivist. Mit eigener"Pressesprecherin". Hallo? Alles klar?
Hier ist dann der zweite Punkt, wo ich mich frage, ob die Geschichte so wie sie erzählt wird, ganz koscher ist. Er paßt sich plötzlich an, also Hochverrat an seiner nach Außen präsentieren Punkideologie, powert los und besorgt sich als erstes eine Pressesprecherin? Jeder"normale" Arbeitslose, hätte wohl eher die Chance erkannt. Auf'm Bau geht nicht mehr? Ja und? Jeder"normale" Arbeitslose hätte wohl erstmal mit den potenziellen Arbeitgebern gesprochen. Wann hat man schon einmal die Auswahl acht Angebote unter den Augen der Medien checken zu können? Klar, vielleicht geht das Eine oder Andere körperlich nicht mehr, aber der Fuß ist in der Tür und das öffentliche Interesse schreit nach einer reelen Chance. Statt dessen läßt man Termine platzen, lamentiert über gesundheitliche Probleme und trotzt mit politischen Phrasen. Und hier hört für mich die Glaubwürdigkeit auf. Keiner, der derartig im Dreck liegt, führt solche Spielchen auf. Das kaufe ich ihm schlicht nicht ab.
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prinz_eisenherz
21.12.2006, 10:02
@ LenzHannover
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Oder, wer ist wirklich der der Dumme? |
-->Hallo Lenz,
ich ergänze mal deine Klage.
Ein praktisches Beispiel, eines von vielen, nur in einer Branche, die Heimwerkermärkte und der Kundendienst dort, dazu die Sprüche der Beratergesellschaften, der Forderungen und Appelle im TV, wenn sie wieder einmal mit tränennassen Augen in die Kamera blöken.
Jegenfalls in einem der TOOM - Märkte in meiner Nähe, dort hatte ich jetzt über Jahre einen FACH!!!verkäufer, der wirklich so gut wie bei allen Problemen helfen konnte. Wenn der dir Holz zugeschnitten hatte, da brauchtest du nie nachmessen, alles stimmte so genau, wie es seine Maschine nur hergab. Toom wurde vor kurzem verkauft, ging an Praktiker, der Verkäufer wurde versetzt und gestern höre ich dort, er wurde entlassen, zu teuer. Die neue Marketingstrategie der genialen Konzernleitung heißt nun, der Kunde bedient sich nur noch aus Kisten und die, die dort im Laden noch herumlaufen, das sind alles nur noch gering bezahlte Hilfskräfte, absolut ahnungslos und nur zum Auspacken und Umsortieren gedacht.
Wer ist nun der, der hierbei durchs Ziel geht, der gute Fachverkäufer, oder der blöde Kistenschieber. Gewonnen hat dabei der Dumme. Zwar ohne sein Zutun, aber weil seine Vorgesetzten noch blöder sind als er, behält er seinen Arbeitsplatz, niedrig bezahlt und der gute Fachverkäufer, um die 50 Jahre, kann sehen wo er bleibt.
Und da es alle der wenigen verbliebenen Konzerne so machen, kann man als Kunde noch nicht einmal diese Verarsche bestrafen, durch wechseln des Ladens, denn überall wo du zu den Guten hinkommst, ist die Blödheit schon da.
bis denne
eisenherz
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Inge
21.12.2006, 14:34
@ prinz_eisenherz
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Re: Posse? Wie nach einem schlechten Drehbuch abgespult. |
-->
>Der blöde Kerl hat den tatsächlichen Arbeitslosen schwer geschadet. Wenn ich ein Paranoiker wäre, ein Verschörungssüchtiger, dann könnte man beinahe annehmen, der Typ ist gezielt gekauft worden, um den Schaden zu verursachen, wie er auch tatsächlich eingetreten ist.
>bis denne
>eisenherz
Gekauft vielleicht nicht - benutzt auf jeden Fall.
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Inge
21.12.2006, 14:38
@ prinz_eisenherz
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Re: Oder, wer ist wirklich der der Dumme? |
-->
>Wer ist nun der, der hierbei durchs Ziel geht, der gute Fachverkäufer, oder der blöde Kistenschieber. Gewonnen hat dabei der Dumme. Zwar ohne sein Zutun, aber weil seine Vorgesetzten noch blöder sind als er, behält er seinen Arbeitsplatz, niedrig bezahlt und der gute Fachverkäufer, um die 50 Jahre, kann sehen wo er bleibt.
>bis denne
>eisenherz
Ich kann mich erinnern, dass schon früher Fachverkäufer in andere Abteilungen versetzt wurden- in denen sie keine Ahnung hatten - um dort billig als Hilfsarbeiter bezahlt zu werden.
Schöne neue Welt.
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