--><font size="5"<Geschasster Pharma-Chef bekomme 200 Millionen Dollar Abfindung-
100000 Mitarbeiter sind stinkesauer und lassen ein Flugzeug
mit der Aufschrift"Gib das Geld zurück, Hank!"
über den Firmensitz fliegen </font>
Vor einigen Wochen kam das Ende für Henry"Hank" McKinnell: Da gab der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer überraschend bekannt, man werde den damals aktuellen Vorstandschef McKinnell durch einen „Neuen“, durch Jeffrey Kindler ersetzen. Der Abschied werde McKinnell mehr als versüßt, ist nun publiziert worden. Er bekomme mit 200 eine der höchsten Abfindungen aller Zeiten.
Mit so viel Geld könnte sich ein Amerikaner sich 5000 Geländewagen der Marke Chevy Silverado kaufen, 260 000 Nächte in der Suite des New Yorker Waldorf-Astoria-Hotels verbringen oder seinen Nachwuchs für 5500 Jahre zum Studieren an die Universität Harvard schicken.
Die Höhe der Abfindung für den ehemaligen Pfizer-Chef Hank McKinnell schaffe böses Blut - bei den Mitarbeitern, die bei der jüngsten Jahreshauptversammlung ein Flugzeug mit der Aufschrift"Gib das Geld zurück, Hank!" über den Firmensitz fliegen ließen, und auch in der restlichen US-Wirtschaftswelt. Corporate-Governance-Experten würden das Paket als überzogen und unverschämt bezeichnen.
Ähnlich heftige Reaktionen habe es schon im Fall Dick Grassos gegeben, des geschassten Chefs der New Yorker Börse, der seit Jahren vor Gericht um ein Abfindungspaket von 187,5 Mio. Dollar streite.
Fürsprecher für die beiden Manager fänden sich kaum. Und das, obwohl in den USA im Gegensatz zu Deutschland dicke Lohntüten normalerweise nicht Neid, sondern Anerkennung auslösen würden. Die Erklärung sei einfach: Eine fürstliche Bezahlung für Firmenchefs sei eben nur akzeptabel, wenn der Manager seinem Arbeitgeber solides Wachstum gebracht habe. Nur dann könnten nämlich auch die anderen Mitarbeiter von steigenden Gehältern profitieren. Und bei Pfizer mit seinen 100 000 Mitarbeitern sei das in den vergangenen fünf Jahren nicht so gewesen.
Der Fall McKinnell zeige auch, dass die Aufsichtsgremien der großen Aktienkonzerne künftig die Verträge mit ihren Topmanagern anders aushandeln müssten. Sie sollten sich viel stärker als bisher an den wahren Erfolgen der Manager ausrichten.
Pfizer-Ex-Chef McKinnell hätte eigentlich bis Februar 2008 als Konzernchef bleiben sollen. Zuletzt habe er bei den Investoren allerdings zunehmend in der Kritik gestanden. Die mäßige Entwicklung der Pfizer-Aktien sei ihm ebenso vorgeworfen worden wie ein Mangel an neuen Produkten. Zudem sei der Top-Manager zu jähzornig, hieß es.
Aus einer Mitteilung von Pfizer an die Börsenaufsicht gehe nun hervor, wie sich die Summe von genau 198 Millionen Dollar Abfindung zusammensetze. Die eigentliche Abfindungszahlung liege bei 11,9 Millionen Dollar, dazu kämen 2,2 Millionen Dollar Bonus, die Auszahlung nicht genommener Urlaubstage (300.000 Dollar), Aktien und Aktienoptionen im Wert von 5,8 Millionen Dollar sowie weitere Wertpapiere, die Anfang des Monats rund 18,3 Millionen Dollar wert gewesen seien.
Vor allem aber bekomme McKinnell enorme Pensionszahlungen. 36 Jahre lang war er bei Pfizer, weshalb sich die Summe seines Alterssgeldes auf 82,3 Millionen Dollar belaufe. Das aber sei noch nicht alles: Weitere Ausgleichszahlungen in Höhe von rund 78 Millionen Dollar kämen noch hinzu.
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