Spartakus
09.01.2007, 08:16 |
OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp Thread gesperrt |
-->Der Fall ging ja lang und breit durch die Medien. Der vermeintliche Unfalltod des zunächst vermissten 14-jährigen Felix von Quistorp, der mutmaßlich in einem Brunnen im Schloß der Großeltern ertrank. Tragischer Unfalltod, Fall abgeschlossen. Oder ist steckt hinter dieser Geschichte doch mehr? Gerhard Wisnewski, das Verschwörungsschreckgespenst vom 9/11 und der"Mondlandungslüge", zeigt in einem lesenswerten Artikel einige Ungereimtheiten dieses Falles auf. Interessant wird der Fall auch deswegen, weil die Medien wieder einmal gebetsmühlenhaft Widersprüchlichkeiten verbreiten und bis auf einen"Spinner" wie Wisnewski, scheinbar keiner seinen Verstand einschaltet und ein paar banale, aber unlösbare Fragen aufwirft. Eine der Seltsamkeiten dieses Falles auch das Verhalten der Polizei, allein von Unvermögen auszugehen scheint in diesem Fall zu kurz zu greifen.
Ein kurzer Abriß:
Der 14-jährige Felix wird am 28.12.06 nach einem Museumsbesuch mit seinem Großvater, gegen 14:00 Uhr das letzte Mal gesehen. Er ist bei seinen Großeltern in Landshut, im Schloss Weihenstephan zu Besuch und sitzt schon auf gepackten Koffern, da er am Abend oder spätestens am nächsten Tag zurück nach Potsdam fahren will. Seine Mutter wollte ihn abholen, eine Party auf die er sich seit Monaten freut wartet auf ihn."Der Junge gilt als besonnen"(BZ),"Der vermisste Felix ist Polizeiangaben zufolge ruhig, introvertiert und zurückhaltend", schrieb der Tagesspiegel. Vielleicht auch nicht von ungefähr, der Junge ist mutterlichseits der Sohn von Maria von Quistorp, geborene Baronin von Fürstenberg, damit direkter Nachfahre von Maximilian von Bayern. Väterlicherseits stammt er von den Quistorps, einer Kaufmannsfamilie mit Wurzeln im 13.Jahrhundert und im Adelstand seit 1782. Er besucht das private Evangelische Gymnasium Hermannswerder in Potsdam. Paßt dieses Profil auf einen Ausreißer?
Um 19:25, also kaum fünf Stunden nach dem letzten Kontakt ruft sein Großvater, Erasmus von Fürstenberg, die Polizei. Recht ungewöhnlich würde ich meinen, ein 14-jähriger der um sieben noch nicht zu Hause ist, sollte kein Grund sein gleich eine Vermißtenmeldung abzugeben. Es sei denn, der Junge ist extrem zuverlässig, meldet sich grunsätzlich ab und wollte unbedingt nach Potsdam zurückfahren, wie es ihm seine Mutter versprochen hatte. Sein Handy lag ebenfalls herum, für einen 14-jährigen vielleicht das besorgniserregenste Kennzeichen. Die Polizei ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass der Junge"ausgerissen sei"."Es gibt keine Hinweise auf ein Verbrechen. Wir gehen noch von dem klassischen Vermisstenfall aus, dass es sich um einen pubertierenden 14-Jährigen handelt, der möglicherweise einige Tage Abstand von der Familie haben wollte.", so Polizeisprecher Rupert Grasmüller. Da stellt sich doch die Frage, wie arbeitet eigentlich die Polizei? Zwei Dinge würden mir hier sofort ins Auge springen, Entführung oder Unfall. Aber Ausreissen? Zwischen Weihnachten und Silvester? Hallo? Die Mutter erklärte gegenüber RTL:"Ich kann mir nicht erklären, warum Felix verschwunden ist. Es gab keinen Streit in der Familie." Und weiter:"Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo er ist, wir sind mit den Nerven völlig am Ende."
Dann wird der Fall interessant. Denn der Hergang ist recht widersprüchlich. Klar ist, der Junge wurde in einem 15m tiefem Brunnen tot aufgefunden. Der Brunnen war abgedeckt oder auch nicht, hier widerspricht sich selbst die Polizei und hat Metallsprossen an der Seite. Zunächst hiess es, der Brunnen sei nicht abgedeckt gewesen. Dann stellt sich die Frage, weshalb die suchende Polizei nicht einfach unten nachgeschaut hat. Was sie nach anderen Angaben, zweimal getan haben will. Dann hiess es, der Brunnen sei abgedeckt gewesen, was auf Veranlassung des Großvaters geschehen sei, weil die Polizei auf die Gefahr hinwies, wohlgemerkt ohne die Leiche zu entdecken. Solche Widersprüchlichkeiten können natürlich bei mannstarken Einsätzen vorkommen. Doch zur logischen Erklärung, der Junge ist rumgeklettert, abgestürzt und ertrunken. Doch nach Angaben von Wisnewski kann es so nicht gewesen sein. Im unteren Drittel des Brunnens befindet sich ein Holzplattform mit einem schmalen Durchlaß. Der Junge hätte also abstürzen und exakt durch den engen Durchlaß fallen müssen. Wisnewskis These wird vom Kölner Stadtanzeiger bestätigt:"Laut [Polizeisprecher] Mayer ist in dem Brunnen eine Zwischenplattform mit einer Ã-ffnung, auf der früher Pumpen standen. Zwei Meter unter der Holzplattform beginne das nur etwa eineinhalb Meter tiefe Wasser, in dem Felix umgekommen ist."
Auf die Holzplattform hätte der Junge nicht stürzen können, es hätten sich Knochenbrüche finden müssen. Doch es wurden nur leichte Schürfwunden und eine Platzwunde am Kopf gefunden und der Tod trat durch Ertrinken ein. Im 1.5m tiefen Wasser, bei 1.80m Körpergröße. Also ergeben sich folgerichtig nur zwei Schlüsse, entweder der Junge ist beim Klettern abgestürzt, hat sich den Kopf angeschlagen, wurde bewußtlos und fiel exakt durch die Ã-ffnung, oder man zieht eine zweite Möglichkeit in Betracht. Eine zu denen die Indizien vielleicht besser passen. Der Junge bekommt einen Schlag auf den Kopf und wird im Brunnen"entsorgt". Praktischerweise wurde er ja auch erst Tage später gefunden. Im Brunnen gab es kein Licht, auch im dazugehörigen 100qm²-Raum nicht. Der Junge hatte keine Taschenlampe dabei. Ist der Junge also tatsächlich kurz vor seiner Abreise im stockdunkeln klettern gegangen und dabei äußerst"unglücklich" nicht nur Abgestürzt, sondern auch noch durch die untere Holzplattform gefallen, oder macht Fremdeinwirkung nicht viel mehr Sinn? Das würde erklären, weshalb die Abdeckung erst zu, dann offen, dann doch wieder zu war. Es würde erklären, weshalb die Polizei bei den ersten zwei Blicken keine Leiche fand. Es würde erklären, wieso der Junge überhaupt an diesem Ort war, nichts an seinem Charakter entspricht dem Bild eines Abenteurers, der kurz vor der lang ersehnten Abfahr ohne Licht in dunklen Schächten herumklettert und mysteriös runterfällt.
Natürlich gibt es keine öffentlich bekannten Motive, die auf einen Mord schließen lassen. Wer könnte schon einen 14-jährigen umbringen wollen? Doch die mediale Story vom abgestürzten Adelskind macht auch herzlich wenig Sinn. Dazu erscheint zumindest mir der hergang zu abstrus. Was ich jedoch wirklich erstaunlich finde und mich deswegen auch zum Posting entschlossen habe, weshalb stellt denn die Mainstreampresse keine weitergehenden Fragen? Muß erst jemand wie Wisnewski kommen und nachbohren? Statt Recherche dumpfe Artikel mit hahnebüchenen Theorien und teilweise übler Verunglimpfung des Jungen.
<ul> ~ Felix von Quistorp: Das fast perfekte Verbrechen?</ul>
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GutWettertrader
09.01.2007, 10:42
@ Spartakus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp |
-->
vielen Dank!
Ich hab die offizielle Version auch keine Sekunde geglaubt.
Schon gar nicht, nachdem ich den Kommentar des Großvaters gehört hatte.
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nereus
09.01.2007, 10:48
@ Spartakus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus |
-->Hallo Spartakus!
Du schreibst:
Um 19:25, also kaum fünf Stunden nach dem letzten Kontakt ruft sein Großvater, Erasmus von Fürstenberg, die Polizei. Recht ungewöhnlich würde ich meinen, ein 14-jähriger der um sieben noch nicht zu Hause ist, sollte kein Grund sein gleich eine Vermißtenmeldung abzugeben.
Es sei denn, der Junge ist extrem zuverlässig, meldet sich grunsätzlich ab und wollte unbedingt nach Potsdam zurückfahren, wie es ihm seine Mutter versprochen hatte.
Damit wäre das erste Problem bereits beantwortet.
Es gab keinen vernünftigen Grund für das lange Wegbleiben.
Sein Handy lag ebenfalls herum, für einen 14-jährigen vielleicht das besorgniserregenste Kennzeichen.
Aha, soweit ist es in 2007 schon gekommen.
Verunfallte oder verstorbene Jugendliche ohne Handy sind hochgradig mysteriös, wenn Sie auf dem Grundstück des Großvaters unterwegs waren.
Wenn man zukünftig im Keller den Bierkasten abstellen will, sollte man in jedem Fall das Handy mitnehmen. Man kann ja nie wissen.
Die Polizei ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass der Junge"ausgerissen sei"."Es gibt keine Hinweise auf ein Verbrechen. Wir gehen noch von dem klassischen Vermisstenfall aus, dass es sich um einen pubertierenden 14-Jährigen handelt, der möglicherweise einige Tage Abstand von der Familie haben wollte.", so Polizeisprecher Rupert Grasmüller.
Neben einem Verbrechen wären das durchaus plausible Überlegungen, weil hunderte von Kindern und Jugendlichen kurzzeitig vermißt werden und sich dann erwartet oder unerwartet wieder einfinden.
Da stellt sich doch die Frage, wie arbeitet eigentlich die Polizei? Zwei Dinge würden mir hier sofort ins Auge springen, Entführung oder Unfall. Aber Ausreissen? Zwischen Weihnachten und Silvester? Hallo?
Ja, hallo?
Schon mal den Polizeialltag verfolgt, wo unzählig viele Meldungen über dieses und jenes eingehen und sich am Ende als harmlos herausstellen?
Was sollte die Polizei denn offiziell sagen?
Das schließt ja inoffizielle Ermittlungen zu einer Entführung nicht aus.
Dann wird der Fall interessant. Denn der Hergang ist recht widersprüchlich. Klar ist, der Junge wurde in einem 15m tiefem Brunnen tot aufgefunden. Der Brunnen war abgedeckt oder auch nicht, hier widerspricht sich selbst die Polizei und hat Metallsprossen an der Seite. Zunächst hiess es, der Brunnen sei nicht abgedeckt gewesen. Dann stellt sich die Frage, weshalb die suchende Polizei nicht einfach unten nachgeschaut hat. Was sie nach anderen Angaben, zweimal getan haben will.
Das hat sie doch, nur hat sie in der 1,50 m tiefen trüben Brühe die weitestgehend durch eine zweite Holzplattform verdeckt ist, nichts wahrgenommen.
Wenn er wirklich im Schlamm eingesunken war, dann kann man von oben auch nichts sehen.
Dann hiess es, der Brunnen sei abgedeckt gewesen, was auf Veranlassung des Großvaters geschehen sei, weil die Polizei auf die Gefahr hinwies, wohlgemerkt ohne die Leiche zu entdecken. Solche Widersprüchlichkeiten können natürlich bei mannstarken Einsätzen vorkommen.
Ich sehe da noch keinen Widerspruch.
Die Polizei durchstreift das Schloßgelände und stößt auch auf den Brunnen.
Der ist bei der ersten Inaugenscheinnahme noch nicht abgedeckt.
Die Polizei leuchtet hinein und sieht im Brunnenschacht die seitlichen Sprossen und die Holzabdeckung mit Loch im unteren Schachtbereich.
Da dort niemand liegt oder das Brett beschädigt ist, beläßt man es bei der optischen Kontrolle von oben.
Nichtsdestoweniger wird der Opa auf die potentielle Gefahrenquelle aufmerksam gemacht. „Sichern Sie bitte die Brunnenöffnung mit einem Holzdeckel, Bohlen o.ä.“.
Doch zur logischen Erklärung, der Junge ist rumgeklettert, abgestürzt und ertrunken.
Er ist runterklettert, z.B. mit Hilfe seines Feuerzeuges.
Das dies nicht möglich sein soll, halte ich für ein Gerücht.
Wie dunkel es wirklich war, völlig schwarz oder nur so dunkel, daß man die Umgebung schemenhaft wahrnehmen kann, ist nicht geklärt.
Immerhin sehen wir den Eingang zum Brunnenkeller und dort dringt sehr wohl Tageslicht ein. Beim Nachoben-Schauen hätte sich Felix an der helleren Brunnenöffnung zumindest orientieren können, was den freiwillgen Abstieg ins Dunkel nicht völlig ausschließt
Doch nach Angaben von Wisnewski kann es so nicht gewesen sein. Im unteren Drittel des Brunnens befindet sich ein Holzplattform mit einem schmalen Durchlaß. Der Junge hätte also abstürzen und exakt durch den engen Durchlaß fallen müssen.
Und wenn er nun bis zu dieser Plattform ganz normal hinabgestiegen ist?
Was spricht denn dagegen?
Hat man sich vorher schon mal über diesen Brunnen unterhalten und wurde dadurch das Interesse des Jungen geweckt?
Was wissen wir denn über dessen möglich Motive?
Wisnewskis These wird vom Kölner Stadtanzeiger bestätigt:"Laut [Polizeisprecher] Mayer ist in dem Brunnen eine Zwischenplattform mit einer Ã-ffnung, auf der früher Pumpen standen. Zwei Meter unter der Holzplattform beginne das nur etwa eineinhalb Meter tiefe Wasser, in dem Felix umgekommen ist."
Nein, die Polizei bestätigt lediglich, daß es diese Plattform gibt.
Auf die Holzplattform hätte der Junge nicht stürzen können, es hätten sich Knochenbrüche finden müssen.
Das sehe ich auch so und dann hätte ihn die Polizei vielleicht beim ersten Hineinleuchten entdecken können.
Doch es wurden nur leichte Schürfwunden und eine Platzwunde am Kopf gefunden und der Tod trat durch Ertrinken ein. Im 1.5m tiefen Wasser, bei 1.80m Körpergröße. Also ergeben sich folgerichtig nur zwei Schlüsse, entweder der Junge ist beim Klettern abgestürzt, hat sich den Kopf angeschlagen, wurde bewußtlos und fiel exakt durch die Ã-ffnung, oder man zieht eine zweite Möglichkeit in Betracht.
Nein, neben der Mordtheorie kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu.
Felix wollte noch schnell mal den Brunnen erkunden, von dem er zuvor schon wußte oder den er bei einem „Ausflug“ gerade entdeckt hatte. Dieser Ausflug könnte z.B. mit einer Zigarettenpause erklärt werden.
Er sieht die Brunnenöffnung und die Metallsprossen.
Das reizt ihn ungemein und er klettert in den dunklen Schacht.
Mit Hilfe des Feuerzeuges leuchtet er notdürftig den Weg nach unten aus.
Schließlich gelangt er an die zweite Holzplattform.
Da ist schon wieder eine Ã-ffnung.
Klettert er wieder nach oben oder versucht er dort noch reinzuschauen oder gar zu klettern?
Schloßbrunnen können so ihre Geheimnisse bergen und ein Vierzehnjähriger könnte das ziemlich aufregend finden.
Er klettert tatsächlich durch die zweite enge Ã-ffnung und dabei verliert dabei sein Feuerzeug.
Durch den grauen Schlick und die schlechte Sicht hat er ggf. die Wasseroberfläche für einen staubigen Boden gehalten und ist das vermeintlich „kurze“ Stück hinuntergesprungen.
Doch leider bekommt er keinen festen Boden unter den Füßen sondern fällt unerwartet ins stinkige Wasser.
Das war zweifellos riskant, aber junge Autofahrer überholen ohne Sicht an Bergkuppen und riskieren Frontalzusammenstöße.
Hin und wieder klappt das ja auch.
Felix hockt oder steht nun im unteren Brunnenteil mitten im Wasser und bekommt Panik.
Das Feuerzeug ist weg oder leer.
Das es da unten völlig dunkel ist, versucht er durch die zweite Abdeckung verzweifelt wieder nach oben zu gelangen, falls das überhaupt noch möglich war.
Seine Hilferufe hört niemand.
Er hockt/steht im Dunkel und findet den Ausgang nicht.
Wer das nicht glaubt, der erinnere sich bitte einmal an das Suchen des Lichtschalters oder der Türklinke in völliger Dunkelheit.
Das kann mitunter zum Albtraum werden, weil der Verstand sich zumeist dem Gefühl unterordnet.
Er versucht nun mit aller Gewalt die Holzabdeckung nach oben wieder zu durchbrechen und zieht sich dabei Verletzungen zu, wobei sich eben auch die Frage erhebt, ob er überhaupt an die Decke kam. Immerhin war der Abstand zur Holzdecke 2 m über dem Wasserspiegel!
Es gelingt ihm jedenfalls nicht und bei der Suche nach den Metallsproßen verliert er komplett die Orientierung.
Das Wasser in der dunklen Umgebung stand ihm quasi bis zum Hals.
Bitte aus praktischen Gründen mit dem Zollstock an sich selbst nachmessen.
Knie- oder hüfthohes Wasser sind ein anderes Kaliber als Wasser bis über die Brust und das in vielleicht völliger Dunkelheit!!
Er versucht sich nun minuten- oder gar stundenlang aus dem schwarzen Loch zu befreien, aber es hört ihn niemand rufen und er sieht ohne das Feuerzeug nichts mehr.
Irgendwann gibt er es auf, wird ohnmächtig oder er ertrinkt wegen eines Fehltrittes.
Ich sage nicht, das es so gewesen ist, aber möglich wäre es allemal und wir sollten bei aller Kraft der dunklen Mächte auch den Pragmatismus nicht ganz aus den Augen verlieren.
Interessanter wäre bei der V-Theorie, ob Felix als Alleinerbe in Frage kam oder anderweitig gefährlich war.
Ein Mord erscheint schon möglich, aber der veröffentlichte Unfallhergang gibt für mich jedenfalls ein klares Fremdverschulden noch lange nicht her.
mfG
nereus
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GutWettertrader
09.01.2007, 10:54
@ nereus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus |
-->Was sollte an einem Brunnen so interssant sein,
um da im Dunkeln runter zu klettern?
Und wer hat ihn am Kopf verletzt?
Und was bewog den Großvater einen Selbstmord anzudeuten?
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nereus
09.01.2007, 11:22
@ GutWettertrader
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GWT |
-->Hallo GutWetterTrader!
Du fragst: Was sollte an einem Brunnen so interessant sein..
Selbstverständlich bieten Schächte und Brunnen hochinteressante Möglichkeiten.
Vielleicht findet man dort ein Gerippe oder ein paar wertvolle Münzen?
.. um da im Dunkeln runter zu klettern?
Wie dunkel es wirklich war, ist nicht wirklich geklärt.
Der Lichtschein der offenen Tür könnte zumindest den oberen Brunnenbereich erhellt haben.
Welchen Sinn soll es denn auch vor 100 Jahren oder noch eher gehabt haben, einen Brunnen
in eine absolute Dunkelheit zu verfrachten?
Dann hätte man sich ja schon beim Wasserholen alle Knochen gebrochen.
Die Brunnen, welche ich bisher besichtigen konnte, waren nie in völliger Dunkelheit untergebracht.
Und wer hat ihn am Kopf verletzt?
Er hat sich bei seinen x-fachen verzweifelten Aufstiegsversuchen selbst verletzt.
Wie würdest Du denn von einer dürftigen Wandsprossenleiter eine Holzdecke zu öffnen versuchen.
An das kleine Loch in der Mitte kam er ggf. von der Wang überhaupt nicht heran, also versuchte er die Wandbefestigung der Abdeckung aufzubrechen.
In absoluter Panik kann da auch mal der Kopf genommen werden, schließlich will man ja um jeden Preis da raus.
Und was bewog den Großvater einen Selbstmord anzudeuten?
Was hat der Großvater denn konkret gesagt?
mfG
nereus
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Spartakus
09.01.2007, 12:27
@ nereus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus |
-->>Hallo Spartakus!
Huhu Nereus:)
zunächst einmal, ich habe nur den Artikel von Wisnewski gelesen und hatte während der Berichterstattung ein seltsames Gefühl. Es geht mir hier keineswegs darum die Polizei der Dummheit zu überführen oder irgendwelche Thesen zu vertreten, hier kleide ich mich gerne in den Mantel aller Verschwörungstheoretiker und behaupte, ich stelle nur Fragen. Um dennoch eine sinnvolle Kommunikation zu ermöglichen, spiele ich aber gerne den Advocatus Diaboli. Denn die Fragen von Wisnewski finde ich keineswegs blöd, sondern zumindest eine Debatte wert.
>Damit wäre das erste Problem bereits beantwortet.
>Es gab keinen vernünftigen Grund für das lange Wegbleiben.
Richtig, weshalb ging die Polizei dann zunächst von"Ausreissen" aus? Hatte das einen spezifischen Grund? Erscheint mir total schwachsinnig.
>Aha, soweit ist es in 2007 schon gekommen.
>Verunfallte oder verstorbene Jugendliche ohne Handy sind hochgradig mysteriös, wenn Sie auf dem Grundstück des Großvaters unterwegs waren.
Jein, mit Grundstücken des Großvaters hat das natürlich nichts zu tun, aber ein Jugendlicher der sein Handy vergißt *ist* seltsam. Und nein, es ist nicht meine Kultur, aber für heutige Jugendliche ist das Handy oft das ein und alles. Das mag man beklagen, für degeneriert halten oder sonstige Aversionen hegen, es ist jedoch meistens Tatsache.
>Wenn man zukünftig im Keller den Bierkasten abstellen will, sollte man in jedem Fall das Handy mitnehmen. Man kann ja nie wissen.>
Ich schätze Dich älter ein, da darf man das auch mal liegen lassen ;)
Neben einem Verbrechen wären das durchaus plausible Überlegungen, weil hunderte von Kindern und Jugendlichen kurzzeitig vermißt werden und sich dann erwartet oder unerwartet wieder einfinden.
Ja, vielleicht. Aber hunderte von Jugendlichen haben nicht solch einen Hintergrund und es dauert wohl nicht allzulang, den Hintergrund von Felix auszuleuchten, denn er schien ja kein"Problemkind" zu sein. Im Gegenteil. Ich finde nichts, aber auch gar nichts, was die anfängliche These der Polizei stützen würde. Mich würde hier eine Begründung interessieren. Und es geht ja nicht um eine mögliche Variante, wer wollte so etwas schon komplett ausschließen, sondern es ging um eine Pressemitteilung und den dementsprechenden Regen in der Presse. Hier sehe ich auch eindeutig den Toten, als auch die Familie verunglimpft. Aber damit muß man als *Prominenter* wohl leben.
>Schon mal den Polizeialltag verfolgt, wo unzählig viele Meldungen über dieses und jenes eingehen und sich am Ende als harmlos herausstellen?
>Was sollte die Polizei denn offiziell sagen?
Ja, ich habe ein wenig Polizeialltag mitbekommen, weil der große Bruder meines besten Freundes damals bei der Mordkommission war. Ist natürlich unbrauchbar als Bewertungsmaßstab, aber mein Eindruck zählt auch nicht, sondern der der Ã-ffentlichkeit. Klar ist doch, weiß man nichts, dann hat man auch nichts zu sagen und auch nicht öffentlich zu spekulieren. Ist doch kein Marketingunternehmen und erst recht (fast) niemandem Rechenschaft schuldig. Doch hier wurden Thesen in die Welt gesetzt, derer später niemand mehr Herr wurde. Wo ist denn die Schuld zu suchen, wenn nicht bei der Polizei?
Zu sagen, man würde ihn vermissen und später, man hätte eine Leiche gefunden, hätte doch vollkommen gereicht. Oder gibt es Prämien für Bild-Schlagzeilen?
>Das schließt ja inoffizielle Ermittlungen zu einer Entführung nicht aus.
Ja, totale Blödheit unterstelle ich auch nicht. Vermutlich haben sie von Anfang an in alle Richtungen ermittelt. Aber die Frage nach der Ã-ffentlichkeitswahrnehmung steht imho im Raum.
Wenn er wirklich im Schlamm eingesunken war, dann kann man von oben auch nichts sehen.
Klar, für Schluderigkeiten gibt es immer 1000 Erklärungen auch. Ich selbst neige zur totalen Faulheit, aber ein schlichtes Bekenntnis, dass haben wir verbockt, kann Wunder wirken. So schmeckt es so schal wie das Brunnenwasser. Wenn man einen Vermißten, gar eine Leiche sucht, dann finde ich das eher seltsam. Denn bei solchen Dingen, sollte der Grad der Gründlichkeit definiert sein. Und schmuddliges Wasser ist da gewiss kein Maßstab. Je nach Presse wurde 2x nachgeschaut und beide male war das Wasser zu nass und zu dreckig? An einem potenziellen Fundort?
>Ich sehe da noch keinen Widerspruch.
>Die Polizei durchstreift das Schloßgelände und stößt auch auf den Brunnen.
>Der ist bei der ersten Inaugenscheinnahme noch nicht abgedeckt.
>Die Polizei leuchtet hinein und sieht im Brunnenschacht die seitlichen Sprossen und die Holzabdeckung mit Loch im unteren Schachtbereich.
>Da dort niemand liegt oder das Brett beschädigt ist, beläßt man es bei der optischen Kontrolle von oben.
Klingt vernünftig und ist es auch. Doch wieso war später davon die Rede, dass der Schacht abgedeckt war? Dort wurde zurückgerudert. Wenn ja, weshalb, wenn der Schacht offen war, lag es nicht nahe, dort zu suchen? Wenn er zu war, sind die Konsequenzen offensichtlich.
>Er ist runterklettert, z.B. mit Hilfe seines Feuerzeuges.
Sorry, unglaubwürdig. Mein 13-jähriger Nachbarsjunge hat mir vor kurzem seine coole high-tech LED-Taschenlampe vorgeführt, gibt es für kaum 10€ in fast jedem Supermarkt. Schweinehell, verbraucht praktisch keine Batterie mehr und ist Mikroklein. Selbst Old-School-Kids würden wohl eine Mag-Lite benutzen. Dieser Punkt erschließt sich mir nicht. Wenn ich herumklettere um zu erkunden, dann will ich etwas entdecken. Im Stockdunkeln macht das keinerlei Sinn. Und heutige Kinder nutzen einfach keine Feuerzeuge mehr, vor 30 Jahren war das vielleicht Hip, heute würde keiner mehr auf die Idee kommen ohne"Licht" loszuziehen. Und heutzutage wäre ein Feuerzeug schlicht"kein Licht".
>Das dies nicht möglich sein soll, halte ich für ein Gerücht.
Nichts ist unmöglich, ich erspare es allen Lesern hier Holmes zu zitieren. Oder gar auf japanische Marketingstrategien einzugehen.
>Wie dunkel es wirklich war, völlig schwarz oder nur so dunkel, daß man die Umgebung schemenhaft wahrnehmen kann, ist nicht geklärt.
Ist das wirklich relevant? Wenn, hätte der Junge den Schacht herunterklettern müssen. Bereits der Raum war unbeleuchtet, ein 15m tiefer Schacht enthält sicher kein Tageslicht mehr.
>Und wenn er nun bis zu dieser Plattform ganz normal hinabgestiegen ist?
>Was spricht denn dagegen?
>Hat man sich vorher schon mal über diesen Brunnen unterhalten und wurde dadurch das Interesse des Jungen geweckt?
Dagegen spricht nichts, nur hätte er dann eine übergezogen bekommen müssen, um im 1.5m tiefen Wasser darunter ertrinken zu können. Tief gefallen kann er nicht sein, das hätte Spuren hinterlassen.
>Was wissen wir denn über dessen möglich Motive?
Suizid schließe ich kategorisch aus. Ist mir aber zu lame, dass hier auszuformulieren. Ich bin mir sicher und begründe es gern, führt aber imho zu weit.
>Felix wollte noch schnell mal den Brunnen erkunden, von dem er zuvor schon wußte oder den er bei einem „Ausflug“ gerade entdeckt hatte. Dieser Ausflug könnte z.B. mit einer Zigarettenpause erklärt werden.
>Er sieht die Brunnenöffnung und die Metallsprossen.
>Das reizt ihn ungemein und er klettert in den dunklen Schacht.
>Mit Hilfe des Feuerzeuges leuchtet er notdürftig den Weg nach unten aus.
>Schließlich gelangt er an die zweite Holzplattform.
>Da ist schon wieder eine Ã-ffnung.
>Klettert er wieder nach oben oder versucht er dort noch reinzuschauen oder gar zu klettern?
>Schloßbrunnen können so ihre Geheimnisse bergen und ein Vierzehnjähriger könnte das ziemlich aufregend finden.
>Er klettert tatsächlich durch die zweite enge Ã-ffnung und dabei verliert dabei sein Feuerzeug.
>Durch den grauen Schlick und die schlechte Sicht hat er ggf. die Wasseroberfläche für einen staubigen Boden gehalten und ist das vermeintlich „kurze“ Stück hinuntergesprungen.
>Doch leider bekommt er keinen festen Boden unter den Füßen sondern fällt unerwartet ins stinkige Wasser.
>Das war zweifellos riskant, aber junge Autofahrer überholen ohne Sicht an Bergkuppen und riskieren Frontalzusammenstöße.
>Hin und wieder klappt das ja auch.
>Felix hockt oder steht nun im unteren Brunnenteil mitten im Wasser und bekommt Panik.
>Das Feuerzeug ist weg oder leer.
>Das es da unten völlig dunkel ist, versucht er durch die zweite Abdeckung verzweifelt wieder nach oben zu gelangen, falls das überhaupt noch möglich war.
>Seine Hilferufe hört niemand.
>Er hockt/steht im Dunkel und findet den Ausgang nicht.
>Wer das nicht glaubt, der erinnere sich bitte einmal an das Suchen des Lichtschalters oder der Türklinke in völliger Dunkelheit.
>Das kann mitunter zum Albtraum werden, weil der Verstand sich zumeist dem Gefühl unterordnet.
>Er versucht nun mit aller Gewalt die Holzabdeckung nach oben wieder zu durchbrechen und zieht sich dabei Verletzungen zu, wobei sich eben auch die Frage erhebt, ob er überhaupt an die Decke kam. Immerhin war der Abstand zur Holzdecke 2 m über dem Wasserspiegel!
>Es gelingt ihm jedenfalls nicht und bei der Suche nach den Metallsproßen verliert er komplett die Orientierung.
>Das Wasser in der dunklen Umgebung stand ihm quasi bis zum Hals.
>Bitte aus praktischen Gründen mit dem Zollstock an sich selbst nachmessen.
>Knie- oder hüfthohes Wasser sind ein anderes Kaliber als Wasser bis über die Brust und das in vielleicht völliger Dunkelheit!!
>Er versucht sich nun minuten- oder gar stundenlang aus dem schwarzen Loch zu befreien, aber es hört ihn niemand rufen und er sieht ohne das Feuerzeug nichts mehr.
>Irgendwann gibt er es auf, wird ohnmächtig oder er ertrinkt wegen eines Fehltrittes.
>Ich sage nicht, das es so gewesen ist, aber möglich wäre es allemal und wir sollten bei aller Kraft der dunklen Mächte auch den Pragmatismus nicht ganz aus den Augen verlieren.
Wunderbar und einfühlsam beschrieben. Die imho einzige Alternative zu V-Theorien. Doch weshalb hätte der Junge nicht einfach die Sprossen herauf laufen sollen? Das dürfte selbst im dunklen machbar sein. Und die zweite große Frage, weshalb sollte er in 15m Brunnentiefe nach der zweiten Plattform in die Tiefe springen? Das ist vollkommen unlogisch, zumal in Düsternis. Bis dahin kann ich dem Entdeckergeist noch folgen, aber das erschließt sich mir nicht. Und weshalb hätte er dann sterben sollen, dass Wasser war doch nur 1.50m tief?
>Interessanter wäre bei der V-Theorie, ob Felix als Alleinerbe in Frage kam oder anderweitig gefährlich war.
So blöd die Polizei bei der oberflächlichen Untersuchung agierte, hier traue ich ihnen mehr zu. Das ist ja eben die Krux, welches Motiv sollte irgendjemand haben? Ergibt keinen Sinn. Vielleicht der kleine Bruder, aber soviel Kaltblütigkeit traue zumindest ich in diesem Alter niemandem zu.
>Ein Mord erscheint schon möglich, aber der veröffentlichte Unfallhergang gibt für mich jedenfalls ein klares Fremdverschulden noch lange nicht her.
>mfG
>nereus
Ich bin auch weit entfernt davon hier einen Mordfall zu konstruieren, d.h. so weit entfernt bin ich ja davon nicht mehr. Aber es ist nicht mein Anliegen, der Anlaß waren ja nur die Fragen von Wisnewski und das Wundern über die Pannen und Seltsamkeiten beim vermeintlichen Ablauf. Deine ausführliche Beschreibung halte ich für die wahrscheinlichste Lösung, wirklich befriedigen tut sie mich nicht. Aber die Wahrheit ist manchmal banal, vielleicht ist der Junge tatsächlich einfach heruntergefallen, mit dem Kopf angeschlagen, durchs Loch gefallen und ertrunken. Doch irgendwo bin ich auch Statistiker, häusliche Unfälle passieren, ganz klar. Die Wahrscheinlichkeit für so einen Unfall ist naturgemäß exorbitant hoch, aber kommt vor. Doch die Kombination seltener Hochadel + so ein Unfall, ergibt bei mir: Nope, da stimmt etwas nicht.
Und ich behaupte, dass ich da vollkommen voruteilsfrei bin.
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GutWettertrader
09.01.2007, 13:51
@ nereus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - GWT |
-->>Was hat der Großvater denn konkret gesagt?
Er hätte schon 3 Tag nicht gut geschlafen - auch der tut mir aber leid!
- und der Junge würde ja alles in sich reinfressen, und wer weiß...
der Vater kam nicht mal vor Ort!
Vertuschen, was das Zeug hält.
Der Onkel: Otto Graf Lambsdorff!
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prinz_eisenherz
09.01.2007, 14:05
@ nereus
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Mensch nereus, ich ziehe meinen Hut vor dir, gut gemacht |
-->Hallo nereus,
wenn ich mit einer Antwort von dir rechnen muss, dass ich mir dann besondere Mühe beim Schreiben geben muss, das habe ich schnell gelernt. Aber das du ein so ausgekochter Kriminalist sein kannst, das hätte ich nicht gedacht.
Lange nicht alles was du hier zu bedenken gegeben hast, zu der Spekulation um den Tod im Brunnen, ist mir auch aufgefallen, was der Herr Wisnewski zusammenmeditiert. Nur soviel dazu, der muss aufpassen, das er sich, nur um seinem Ruf gerecht zu werden, und um sich seine Brötchen mit Schreiben zu verdienen, das er sich dabei nicht selber ins Bein schießt, wie hier mit der Brunnenverschwörung. Das macht ihn nicht nur aktuell unglaubwürdig und lässt tief blicken, wie er recherchiert, nein, auch seine Aussagen zu seinen bekanntesten Themen, der 11/ 09 und die Mondlandung geraten unverhofft in diesen Strudel der Kindermärchen mit hinein. Das jedoch wäre sehr bedauerlich.
Ansonsten stimme ich dir mal ausnahmsweise zu und würde trotzdem, wie in einem solchen Fall, noch mal klar darauf hinweisen wollen welche extreme Unterschiede es geben kann zwischen den Pressemitteilungen der ermittelnden Polizei, der Kripo, der Alltagsarbeit der ermittelnden Beamten zu den vermeindlichen Informationen der Presse. Das die Kripo alle möglichen anderen Szenarien, als nur einen tragischen Unfall untersuchen, soviel Grips muss man den einfach unterstellen. Nur ohne konkrete Anhaltspunkte, diese Anfangsannahmen in die Ã-ffentlichkeit zu tragen, davor werden die sich aus vielen Gründen heraus tunlichst hüten. Soviel steht fest, Vollidioten arbeiten dort nicht bei der Kripo.
bis denne
eisenherz
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Spartakus
09.01.2007, 16:00
@ prinz_eisenherz
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Wie schleimig |
-->zum Glück habe ich einen Bot der mit die Wischarbeiten abnimmt. Aber wie in Gottes Namen kann man sich denn so gehen lassen?
Nichts gelesen, keine Meinung, aber einfach mal irgendwo Zustimmung hinrotzen?
Man Prinzle,
bei aller Liebe,
dass ist zuwenig.
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Doomsday
09.01.2007, 16:06
@ Spartakus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp |
-->
Läuft ne Verschwörung zur Ausrottung des Pleitetiefadels (Kohle hatten die ja angeblich nicht)??
Hoffentlich endet der Fall hier nicht auch
<ul> ~ im Brunnen</ul>
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nereus
09.01.2007, 16:35
@ Spartakus
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Re: OT: Gerhard Wisnewski zum Tod des Felix von Quistorp - Spartakus |
-->Hallo Spartakus!
Danke für die sehr ausführliche Antwort.
Du fragst: Doch wieso war später davon die Rede, dass der Schacht abgedeckt war?
Die Polizei könnte mehrmals vor Ort gewesen sein.
Beim ersten „Grobsuchen“ fand man den unverdeckten Brunnen und leuchtete kurz hinein. Man sah nichts und forderte den Großvater auf entsprechend zu handeln.
Das tat er auch.
Inwieweit er in dieser Zeit den Brunnen professionell verschloß, lassen wir mal dahingestellt.
Dann kam die Polizei erneut (mit den selben Leuten?) und fand jetzt einen abgedeckten Brunnen vor.
Die Pressemeute schrieb alles auf, was sie erheischen konnte - zuerst Brunnen auf, danach Brunnen zu.
Wenn ja, weshalb, wenn der Schacht offen war, lag es nicht nahe, dort zu suchen?
Natürlich hätte man auch beim ersten Mal runtersteigen können oder müssen, aber man tat es eben nicht, weil die erste Sichtkontrolle nichts bedrohliches ergab.
Wie wichtig die Polizei anfangs die Suche überhaupt nahm, wissen wir beide nicht.
Mein 13-jähriger Nachbarsjunge hat mir vor kurzem seine coole high-tech LED-Taschenlampe vorgeführt, gibt es für kaum 10€ in fast jedem Supermarkt. Schweinehell, verbraucht praktisch keine Batterie mehr und ist Mikroklein. Selbst Old-School-Kids würden wohl eine Mag-Lite benutzen. Dieser Punkt erschließt sich mir nicht.
Wenn er den Brunnen zufällig beim „durchs Haus schleichen“ entdeckt haben sollte, dann hat er ggf. auf die Taschenlampe verzichtet, weil er erstens keine mitgenommen hat und zweitens sich nicht traute den Opa zu fragen, weil der ihm sicher verboten hätte darunter zu steigen.
Er war aber nun einmal vor Ort und hat sich vielleicht doch getraut.
Wenn ich herumklettere um zu erkunden, dann will ich etwas entdecken. Im Stockdunkeln macht das keinerlei Sinn.
Wenn er das Feuerzeug immer wieder anmachte, zwecks kurzer Orientierung, und dann Schritt für Schritt die Sprossen nutzte, halte ich den Abstieg nicht für völlig abwegig.
Möglicherweise war das Feuerzeug auch ständig an.
Mit einer Hand hielt er sich an den Sprossen fest und mit der anderen das Feuerzeug.
Nach oben konnte er ja immer den Lichtschacht (Brunnenöffnung) sehen.
Ich schrieb ja bereits, daß ich eine völlige Dunkelheit im gesamten Bereich (Brunnen und Keller) für wenig glaubwürdig halte, weil sonst der Brunnen selbst etwas sinnlos wäre.
Ist das wirklich relevant? Wenn, hätte der Junge den Schacht herunterklettern müssen. Bereits der Raum war unbeleuchtet, ein 15m tiefer Schacht enthält sicher kein Tageslicht mehr.
Der Raum war unbeleuchtet, aber die Tür führt ins Freie, wie man auf dem Bild sehen kann. Also dürfte auch Tageslicht in den Kellerraum fallen - wenn die Tür offen ist.
Im unteren Brunnenteil war es aber ganz sicher stockfinster, keine Frage.
Da bringst Du mich gleich auf eine Idee.
Während er den Brunnenabstieg vornimmt oder gar unten angekommen ist, kommt draußen der Opa vorbei und schließt die Tür von außen, weil diese nicht offenstehen soll.
Damit hat der Großvater seinem Enkel die einzige dauerhafte Lichtquelle genommen.
Er konnte ja nicht wissen, daß Felix in den Brunnen gestiegen ist.
Eine gewagte Annahme, aber auch nicht völlig abwegig.
In diesem Fall wäre aber das Auffinden im Wasser nicht schlüssig darstellbar.
Denn wenn er eh im Dunkeln stand, dann wäre er sicher nicht noch tiefer gekrochen.
Die imho einzige Alternative zu V-Theorien.
Nein, aber es könnte auch eine Alternative sein.
Doch weshalb hätte der Junge nicht einfach die Sprossen herauf laufen sollen? Das dürfte selbst im dunklen machbar sein.
Weil er sich bereits im unteren Bereich befand, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.
Und die zweite große Frage, weshalb sollte er in 15m Brunnentiefe nach der zweiten Plattform in die Tiefe springen?
Wenn er da das Feuerzeug noch besaß und dies funktionstüchtig war, dann war es da unten nicht völlig zappenduster.
Ich werde aber heute Abend einen Selbstversuch in unserem Keller durchführen, wie weit man mit einem Feuerzeug bei absoluter Dunkelheit sehen kann.
Und weshalb hätte er dann sterben sollen, dass Wasser war doch nur 1.50m tief?
Weil er zunächst tiefer fiel als ursprünglich vermutet.
Wenn er die schmutzige Wasseroberfläche, die ja schlammig gewesen sein soll, für festen Boden hielt, dann kann ein 1,80 m großer Junge den Versuch schon mal wagen, weil er nicht damit rechnet, von diesem vermuteten Boden noch weitere 1,50 m hinunterzufallen und schon gar nicht in eine solche Brühe.
Wenn er sich durch die schmale Ã-ffnung zwängte (wie schmal war die eigentlich?), die sich dann aber unbedingt bei den Sprossen befunden haben MUSS und den vermuteten Rest, 30, 50 oder 80 cm sprang, dann ist das immer noch nicht so mysteriös.
Wenn er aber dabei ins Wasser fiel und das Feuerzeug durch den Schreck auch noch verlor, ergaben sich plötzlich ganz andere Probleme.
In diesem angenommen Fall steht er nicht nur im absoluten Dunkel sondern auch noch bis fast zum Hals im Wasser.
Also, daß da keine Panik aufkommen soll, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.
Er hätte nun bei klarem Verstand die Wand immer in der selben Richtung nach den Sprossen absuchen müssen.
Das ist die Theorie, aber die Praxis sah ggf. ganz anders aus.
In diesem Dunkel konnte er nur fühlen, aber absolut nichts mehr sehen.
Sollte die Ã-ffnung der unteren Holzplattform jedoch in der Mitte gewesen sein, dann stimme ich Dir zu, denn dann wäre das Hinabklettern kaum noch schlüssig.
Ich bin auch weit entfernt davon hier einen Mordfall zu konstruieren, d.h. so weit entfernt bin ich ja davon nicht mehr. Aber es ist nicht mein Anliegen, der Anlaß waren ja nur die Fragen von Wisnewski und das Wundern über die Pannen und Seltsamkeiten beim vermeintlichen Ablauf.
Das paßt schon und ich hatte den Artikel ja auch gelesen und nachgedacht.
Nur bin ich inzwischen etwas vorsichtig mit Pressemeldungen geworden und unvollständigen bzw. voneinander abgeschriebenen Statements.
Die Wahrscheinlichkeit für so einen Unfall ist naturgemäß exorbitant hoch, aber kommt vor. Doch die Kombination seltener Hochadel + so ein Unfall, ergibt bei mir: Nope, da stimmt etwas nicht.
Keine Frage.
Ich meine auch nicht, daß ein maskierter Mord hier völlig abwegig ist, nur ist das lange nicht in so trockenen Tüchern wie man zu wissen vorgibt.
mfG
nereus
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prinz_eisenherz
09.01.2007, 16:41
@ Spartakus
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So bin ich nun mal. Dafür hält sich mein Crack - Konsum in Grenzen. (o.Text) |
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Morricone
09.01.2007, 18:25
@ Doomsday
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Kohle hatten die ja angeblich nicht? |
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ACHTUNG HYPOTHESE!
deswegen haben die mittellosen Eltern wahrscheinlich nachgeholfen, da Opa alles auf den Enkel überschrieben hat, oder so ähnlich (Lebensversicherungen, Haftpflichtversicherungen) jedenfalls. Denkbare Konstellationen sind da mannigfach
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Spartakus
12.01.2007, 11:23
@ prinz_eisenherz
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Verzeihung Eisenherz |
-->Ich stand neben mir.
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