Doomsday
13.01.2007, 17:55 |
Gates-Stiftung Thread gesperrt |
-->
Offenbar durch diesen Artikel hier
http://seattletimes.nwsource.com/html/localnews/2003513256_gates070.html
inspiriert versucht sich der Spiegel heute mal wieder im kritischen Journalismus, obwohl ich mich noch gut und gerne an Artikel über die Stiftung des sauberen Herrn Gates erinnere, die vor Naivität nur so trieften.
Dabei gebraucht der Schreiber ja richtig böse Worte, die man eher im „linken Milieu“ der TAZ oder so erwarten sollte (aber in dieser Eindeutigkeit selten findet):
„Während sie einerseits Abermilliarden zur Bekämpfung von Krankheit und Armut auf der ganzen Welt ausgebe, investiere sie andererseits den Löwenanteil ihres Vermögens in Konzerne, die diese Ziele sabotierten - Umweltverpester, Krankmacher, Ausbeuter, Sozialsünder“.
Also wirklich Jungs, ist das nicht ein bisschen hart?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,459521,00.html
„Investments in BP, Exxon Mobil, Merck und Schering Plough - allesamt wegen Ethikverstößen oft in der Kritik“.
Ethik und Monetik passen sowieso nicht so richtig zusammen.
Gerade in Berichten über die Pharmabranche ist man doch eher devote Lobhudelei gewohnt und nun solch garstig Wort, also ne, da kann ich ja gleich die Literatur der Verschwörungstheoretiker lesen.
Wie blöd muss man sein, um zu glauben, dass Big Bill in erster Linie altruistische Ziele mit seiner Stiftung verfolgte.
Wenn er den Menschen da unten helfen wollte, wurde er die Lebenssituation dort verbessern und nicht Perversen noch Geld zufächern, damit die da widerwärtigste Menschenversuche machen können und sich dabei noch eine goldene Nase verdienen.
Siehe hier:
http://allafrica.com/stories/200612270406.html
Grüße
|
chiron
13.01.2007, 18:59
@ Doomsday
|
Bono von U2 ist auch nicht besser |
-->Wenn einer zum Ritter geschlagen wird, wie kürzlich geschehen, sollten sowieso alle Lichter aufgehen.
...
Der umtriebige Star der Rockband U2, Sänger Bono, ist immer wieder mal gut für eine Ueberraschung zu Gunsten der Armen dieser Welt. Konsumieren und dabei Gutes tun ist das neueste Projekt des Iren, wie die Sonntagszeitung berichtet. Nebst Apple, Gap, American Express und Armani macht auch Motorola mit. Sie sollen Produkte in der Farbe rot lancieren, von deren Erlös ein Teil in Aidsprojekte in Afrika fliesst.
Bono hatte sich bereits dafür eingesetzt, dass den Entwicklungsländern deren Schulden erlassen werden sollten. Wirklich toll, was der Mann so alles leistet. Nur leider wurden wir nie gefragt, ob wir damit auch einverstanden sind, schliesslich müssen wir die Rechnung für seine Initiativen bezahlen. Es ist zu hoffen, dass dabei den Armen hierzulande das Geld zum Konsumieren nicht ausgeht.
Ihm dürfte dies nicht passieren. U2 hat vorsorglich schon mal Teile des Unternehmens in die Niederlande verschoben. Grund ist scheinbar die neue Steuerregelung in Irland, die 2005 beschlossen wurde. Dem Bericht nach zahlen die Bands in den Niederlanden “faktisch keine Steuern”.
Hier stehts...
<ul> ~ http://blog.zeitenwende.ch/?p=100</ul>
|
Turon
14.01.2007, 04:41
@ chiron
|
@ Chiron |
-->jezt bin ich aber von Deinem Posting doch herbe enttäuscht.
Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich habe in Lande Deutschland lange daran gezweifelt, ob die Deutschen überhaupt wissen, was Recht ist und was moralisch absolut falsch ist. Das Endergbnis war: die meisten besitzen die Fähigkeit es bis zu Unentlichkeit zu verwischen, was Recht und Ordnung ist und was Unrecht und Chaos ist. Unterstrichen ausgeschrieben: Sie wissen es nicht, die meisten wollen es auch nicht wissen. (Vielleicht hat sich ja bei Euch was geändert, aber das bezweifle ich.) Ein paar Don Quichote-Nachahmer wird's wohl geben.
Bono ist ein Idealist und glaubt an das Gute in Menschen. Das hindert ihn natürlich nicht, irgendwohin zu gehen, wo Kunststeuern Null oder geringfügig sind. Entscheidend ist, ob er mit seiner Initiative aber die kritische Masse
zur Tat hinreisen kann.
Mal ganz ehrlich: spricht nicht Neid aus Dir heraus, wenn Du es nicht vermagst?
Muß ein Mann für die Idee immer gleich Steuern zahlen?
Sowiet ich informiert bin ist Schuhmacher auch aus Duetschalnads Steuerunrechtsstaat geflohen. Von ehemaligen Finanzminister Eichel erntete er nur Spott für seine Anteilnahme an Tsunami-Opfern. Sprich:"..Schuhmaker kann sich Gaben leisten, er zahlte in DE zur Tatzeit keine Steuern. Und das ist verachtungsvoll..."
(Er hat das ja so nicht gesagt, aber genau darauf lief es hinaus.).
Ich würde mein Vermögen auch nicht dem staatlichen Umverteilungsventilator zur Verfügung stellen, da muß ich ganz ehrlich, den Grafs, den Beckers, den Bono's
und all denen die nicht bereit sind Enteignungssteuern zu akzeptieren, den Rücken stärken.
Sollte ich mal zur 100 Millonen Euro Nettovermögen bringen, dann will ich die Hälfte spenden. Aber die Umverteilung lasse ich nicht dem Staat mit weiß-rot, und schon absolut nicht dem"gold"- rot- schwarz Symbol zu Gute kommen. Und auch keinem Anderen. Ich sehe nicht den geringsten Anlaß dazu. Aus dem simplen Grund: die Wirtschaft macht nicht der Saaat, sondern die Menschen, die dummerweise ihm dienen müssen (!!!).
Gruß
|
chiron
14.01.2007, 11:52
@ Turon
|
Re: @ Chiron |
-->Hallo Turon
Ich weiss nicht, ob Bono irgendwo irgendwas spendet. Was aber allgemein bekannt ist, ist dass er sich dafür einsetzt, dass westliche Staaten den afrikanischen Staaten die Schulden erlassen sollen. Wer, bitte schön, soll denn diese Rechnung bezahlen, wenn nicht die Leistungsträger der Gesellschaft?
Du kannst mir glauben, dass ich schon sehr viele Steuern in meinem Leben bezahlt habe und ich habe nie ein Problem damit gehabt. Wenn ich sehr gut verdiene, dann kann ich auch mehr bezahlen. Selbstverständlich bin ich nicht immer damit einverstanden, was mit diesen Geldern geschieht, aber was Bono macht, ist ein Witz. Er setzt sich dafür ein, wie die Gelder verteilt werden, welche er nicht bereit ist, einzuzahlen. Das hat mit Neid nun wirklich nichts zu tun.
Wenn er sich für die Gerechtigkeit stark macht, dann soll er sich gleich besteuern lassen wie alle anderen auch, die nicht einfach den Standort wechseln können. Hier beginnt die Gerechtigkeit. Und da er schon auf"du und du" mit den Weltpolitikern ist, dann kann er sich ja für andere Steuergesetze stark machen. Für mich sind Leute, welche fremdes Geld verteilen nie glaubwürdig.
Wahrscheinlich ist es immer noch vielen nicht bekannt, dass die meisten wirklich Reichen keine Steuern bezahlen. Und jetzt komm mir bitte nicht damit, dass gerade diese Gruppe soviele Spenden bezahlt.
Zurück zu Schuhmacher: Er baute kürzlich ein grosses Anwesen am Genfersee. Die Arbeiter kamen aus Frankreich und arbeiteten unter dem gesetzlichen schweizerischen Mindestlohn. Er wusste natürlich nichts davon, schliesslich wurden die Aufträge vom Bauleiter an ein Subunternehmen weitergegeben.
Fast keine Steuern bezahlen, die Arbeiter zu gesetzeswidrigen Löhnen aus dem Ausland holen, nennst du das die Gerechtigkeit, die wir brauchen? Hat das mit Neid zu tun?
Wir sollten immer unterscheiden zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staates. Ich bin mehr als einverstanden, dass über die Verwendung der Gelder diskutiert werden soll. Was aber fast nie zur Debatte steht, sind die Einnahmen. Wo liegt die Verantwortung derer, die am meisten haben, sich bei der Meinungsbildung der Bevölkerung stark machen (Studien, Lobbyisten usw.) und selber den Geldbeutel verschliessen?
War nicht der Grund der französchischen Revolution, dass die Reichsten nichts bezahlten und alles bestimmten? Waren es nicht die bürgerlichen Kräfte (heute Mittelstand), welche die Revolution auslösten.
Wenn liberal nicht heisst, dass alle mit den gleich langen Spiessen ausgestattet werden, dann pfeife ich auf die liberalen Geister. Die wirklichen Leistungsträger - KMU, Mittelstand - droht das selbe wie damals in der"Grande Nation".
Gruss chiron
|