--><font size="5"> Wenn Wall Street zur Jobhölle wird</font>
Im Vorstellungsgespräch sei noch von Teamgeist die Rede gewesen. Nach Unterschrift des Vertrags hätte es statt dessen nur noch unfaire Konkurrenz und Treten nach unten gegeben. Der Traum von der großen Karriere im New Yorker Finanzdistrikt ende häufiger denn je in Dramen.
Ein Zyniker würde jedes Mal lapidar urteilen: Sie hätten alle halt einfach den falschen Beruf ergriffen - seien schlicht den Ansprüchen nicht gewachsen gewesen - seien halt für diesen Job ungeeignet gewesen....
Hier die Geschichte einer Aussteigerin...:
Das Ende von Melanie Jones Karriere sei in einer Freitagnacht gekommen. Nach einer fast schlaflosen Woche sei sie um zwei Uhr morgens mit einem Heulkrampf vor ihrem Computerbildschirm zusammengebrochen. Sie habe einfach nicht mehr aufhören können zu weinen, habe sie berichtet. In dieser Nacht sei der heute 30-jährigen klar geworden, dass sie so schnell wie möglich weg wollte von ihrem Arbeitgeber: Goldman Sachs, der größten Investmentbank der Welt. Dem Arbeitgeber, der ihr seit Monaten Panikattacken und Schlaflosigkeit beschert hatte. Auch wenn sie gewusst habe, dass dies das Ende ihrer Karriereträume bedeutete.
Doch anstatt in Reichtum und Glück ende die Wall-Street-Laufbahn für viele Nachwuchsbanker in Depressionen, Trinksucht oder Angstzuständen. Der Anteil Stresskranker und Alkoholabhängiger sei an der Wall Street signifikant höher als im Bundesdurchschnitt, habe Psychologe Alden Cass konstatiert, der seine Doktorarbeit über Stresskrankheiten bei New Yorker Aktienhändlern geschrieben und heute New Yorker Manager psychologisch behandele. Seine Forschungsergebnisse ließen sich auf die gesamte Wall Street übertragen, habe Cass gesagt: Demnach leide rund ein Fünftel aller 20- bis 30-jährigen der Berufsgruppe unter Depressionen oder Angstzuständen. Im US-Durchschnitt liegt die Zahl bei nur sieben Prozent. Man höre immer häufiger von Karriereabbrechern, die dem Druck nicht mehr standhalten....
<ul> ~ hier alles - Vorsicht </ul>
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