Stagflati
01.02.2007, 17:53 |
US-BIP 3,5% gewachsen usw.: Alle Bären jetzt aber sofort zum Psychiater! Thread gesperrt |
-->Nachdem nun das US-BIP im 4. Quartal um 3,5% gewachsen ist, wie gestern veröffentlicht wurde, und die Konjunktur auch ansonsten überall boomt, die Aktien folglich auch weiterhin durchstarten, ergeht hiermit folgender Aufruf:
Alle Permabären und Quartalsbären haben sich sofort zum Psychiater zu begeben. Irgendwelche schweren Kindheitstraumata lösen bei diesen Bären übertriebene Skepsis, Verlustängste und Untergangsängste aus. Sogar Crash-Sehnsucht ist bei vielen von ihnen vorhanden.
Die Therapie besteht darin, ihnen diese Traumata zu nehmen. Zukünftig ist nämlich nur noch Euphorie und manische Aktivität statt depressiver Bärenparalyse die angemessene emotionale Grundhaltung gegenüber den Märkten.
Neben den psychoanalytischen Gesprächen ist begleitende Handlungstherapie sinnvoll: Der Patient kauft zunächst eine kleine Anzahl von dividendenstarken Value-Aktien, später auch Wachstumstitel, und dann wiederum etwas später auch gehebelte Zertifikate. So lernt er schrittweise, dass ihm an den Börsen nichts passieren kann. Als sehr schmerzhaft wird in der ersten Zeit der Therapie der Verkauf der vorhandenen Puts empfunden, oft der einzige Depotbestandteil im Bärendepot (und meist nahezu wertlos). Diese -sehr notwendige- Handlung löst beim Patienten ebenfalls starke Verlustängste aus, da der Patient die Puts in der Regel niemals"loslassen" kann.
Absurderweise verfolgen die Patienten in der ersten Zeit den Wertzuwachs ihres neuen Bullen-Depots mit Skepsis und Panikattacken.
Aber wenn das Eis dann gebrochen ist, zeigt sich immer wieder: Ehemalige Bären sind die größten Superbullen. Es wird zu diesem Zeitpunkt notwendig sein, dass der Therapeut die freigesetzten manisch-euphorischen Energien seines Patienten sogar etwas bremst, da solche umgewandelten Neubullen im zukünftig allerdings extrem unwahrscheinlichen, aber doch nicht völlig ausgeschlossenen Fall von Kursrückgängen sonst oft an den Börsen Haus und Hof verzocken.
Allen Gelegenheitsbären, auch den klinisch unauffälligen, sei gesagt: Ab sofort sollte irreführende Bärenlektüre à al"Daily Observer","Hartgeld.com","leap2020.eu","Goldseiten.de" usw. strengstens gemieden werden, da sie einen gehirnerweichenden Einfluss auf das Euphorievermögen hat und zu schlimmsten Verbärungen führt!
Es ist nicht zu spät, entbäre Dich und Dein Leben wird reich und reicher. Tritt ein in das neue Zeitalter des Lichts! Komm mit uns. Wir blasen uns gegenseitig das Depot dermaßen auf, das man denkt, es müsse gleich platzen (keine Angst, das tuts natürlich nicht und niemals).
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prinz_eisenherz
01.02.2007, 18:39
@ Stagflati
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Re: US-BIP 3,5% gewachsen usw.: Alle Bären jetzt aber sofort zum Psychiater! |
-->Hallo,
weil wir gerade so schön bei dem dem Niedergang der USA wieder einmal angelangt sind - wie oft war das eigentlich im letzten halben Jahr? - was wird mit dem Dollar?
Kann ich davon ausgehen, das auch der so ab Mitte des Jahres wieder deutlich an Wert gegenüber dem Euro zulegt? Mich drängt zur Zeit ein Finanzberater, mit kleinen, überschaubaren Beträgen Rentenfonds auf Dollarbasis zu kaufen, weil er der Ansicht ist, es geht noch bis 1,37 - maximal 1,40 und dann drehen die Währungen wieder und ich solle so den möglichen Währungsgewinn mir nicht entgegen lassen.
Gründe für seine Ansichten hat er viele, genanuso wie ich gefühlmäßige Gründe habe, die das bestreiten. Kann man da eine Aussage treffen, außer der bekannten Taktik, genau das Gegenteil von dem zu unternehmen, was gerade alle anderen machen? Gerade bei den Prognosen zu den USA, die sich über kurz oft genug als falsch erwiesen haben?
bis denne
eisenherz
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Nickelman
02.02.2007, 13:47
@ Stagflati
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Re: Bärenparalyse-Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor |
-->Stagflati,sehr guter Beitrag,danke!
Superbullen sollten jetzt diesen Beitrag trotzdem immer mal wieder lesen-rein
vorbeugend um die"manisch-euphorischen Energien" zu dämpfen!?
<ul> ~ Wie der Traum von der ewigen Hausse jäh endete</ul>
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weissgarnix
02.02.2007, 13:59
@ Nickelman
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Re: Bärenparalyse-Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor |
-->Problem ist nur: aktuell fehlen so ziemlich alle Voraussetzungen, um Parallelen mit dem 1929 Crash zu ziehen. Weder ist die Welt"euphorisch" was Aktien betrifft, noch reissen sich breite Schichten des Anlegerpublikums darum, auf Margin Wertpapiergeschäfte zu tätigen.
Fundamental scheinen wir - so bescheuert das klingt - aktuell tatsächlich in der besten aller Welten zu leben. Meine bescheidene Company hat in 2006 Traumzahlen hingelegt und auch 2007 bereits so gut wie in der Tasche, und den meisten unserer Peers geht es nicht anders.
Da solche Zustände natürlich leider nicht ewig anhalten, sehe ich jedoch durchaus die Möglichkeit, dass sich das alles noch in den nächsten 2-3 Jahren in ein Crash-Szenario entwickeln kann. Aber kurzfristig? Wo soll der Crash herkommen, wenn die Unternehmensgewinne regelmäßig um 10-15% zulegen?
>Stagflati,sehr guter Beitrag,danke! > Superbullen sollten jetzt diesen Beitrag trotzdem immer mal wieder lesen-rein
>vorbeugend um die"manisch-euphorischen Energien" zu dämpfen!?
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Nickelman
02.02.2007, 14:18
@ weissgarnix
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Re: Bärenparalyse-Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor |
--> Wo soll der Crash herkommen, wenn die Unternehmensgewinne regelmäßig um 10-15% zulegen?
Genau-es gibt ja keine Radiohersteller oder Auto- mehr und die Banken handeln ja nicht mehr auf Kredit!?
"Ein neuer Aufstieg beginnt. Radioapparate und Autos, diese Verkaufsschlager der zwanziger Jahre, Zeichen und Stützen des Glaubens an den technischen Fortschritt und damit an die Prosperity, verzeichnen neue Absatzrekorde. Die Aktien dieser Gesellschaften steigen deshalb zuerst und leiten einen neuen Taumel an der Börse ein."
Also keien Gefahr!
Nickelman
PS: event.Therapeut aufsuchen bei Herzrasen oder gl.zum Arzt?
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Nickelman
03.02.2007, 12:52
@ weissgarnix
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Re: Bärenparalyse-Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor |
-->>Problem ist nur: aktuell fehlen so ziemlich alle Voraussetzungen, um Parallelen mit dem 1929 Crash zu ziehen. Weder ist die Welt"euphorisch" was Aktien betrifft, noch reissen sich breite Schichten des Anlegerpublikums darum, auf Margin Wertpapiergeschäfte zu tätigen.
>Fundamental scheinen wir - so bescheuert das klingt - aktuell tatsächlich in der besten aller Welten zu leben...
weil der Chart auf den Beitrag so gut passt!
mfg
Nim
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