-->weil er alleine Gewähr dafür bot, dass die Rohstoffe preisgünstig abgebaut,
exportiert und die neuen Millionen Einwohner mausarm im Siechtum verharrten.
Aehnlich wie im Süden Nigerias (Shell) verlangen Guineas Menschen einen
sofortigen Stop des Raubbaus und der Vorteilnahme (Korruption) durch den
Conté - Clan
Alle involvierten Multis haben ihren Sitz in London bzw. den USA.
Hier in Europa weitgehend unbekannt, deshalb als Nachricht ins Forum gestellt:
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Blutige Proteste in Guinea
Proteste gegen Präsident Lansana Conté fordern über 40 Todesopfer
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Nun werden die Weichen gestellt
Ein seit zwei Wochen anhaltender Streik im westafrikanischen Staat Guinea hat sich zu einem blutigen Machtkampf ausgeweitet. Allein in dieser Woche kamen über 40 Personen ums Leben.«Wir werden nicht aufgeben, bis unsere Forderungen erfüllt sind», gelobte Ibrahima Fofana, Vorsitzende der Union Syndicale des Travailleurs Guinéens, einer der beiden grossen Gewerkschaften, die zu dem Generalstreik aufgerufen hatten. Es ist bereits die dritte grosse Protestaktion gegen die Herrschaft des seit über 22 Jahren regierenden Präsidenten Lansana Conté innert zwölf Monaten.
Die Gewerkschaften werfen dem von Leukämie und Diabetes gezeichneten 73-jährigen Staatschef den Ruin des Landes vor: Der bettlägrige Conté habe keine Kontrolle mehr über den neun Millionen Einwohner zählenden Staat, dessen Wirtschaft von wachsender Korruption, einer 30-prozentigen Inflationsrate und der immer seltener funktionierenden Strom- und Wasserversorgung zugrunde gerichtet werde.
Bei einem Treffen mit Conté vergangene Woche forderten die Gewerkschaftsführer, er solle schleunigst einen Premierminister einsetzen und diesen mit den Regierungsgeschäften betrauen. Der Staatschef wies die Forderung zurück und verlangte seinerseits von der Bevölkerung in einer am Wochenende ausgestrahlten Fernsehansprache, seine «von Gott gegebene» Herrschaft anzuerkennen. Offizier Conté hatte 1984 mit einem Putsch die Macht an sich gerissen, wurde inzwischen jedoch dreimal durch (freilich umstrittene) Wahlen im Amt bestätigt.
Brutale Sicherheitskräfte
Nach Contés Fernsehansprache kam es Anfang Woche zu den bisher schlimmsten Zusammenstössen: Sowohl die Streitkräfte wie die Polizei eröffneten wiederholt das Feuer auf Demonstranten, die das Geschäftsleben in der Hauptstadt Conakry und in sämtlichen grösseren Provinzstädten zum Erliegen brachten. Kenner Guineas verweisen auf eine Zuspitzung des Kampfes der Opposition gegen die Regierung: Während frühere Proteste jeweils abgebrochen wurden, sobald die Sicherheitskräfte massiv einschritten, sei «die Bevölkerung inzwischen über den Rand des Abgrunds gestossen» worden, wie der niederländische Publizist und Guinea-Kenner Bram Posthumus meint. Den Sicherheitskräften gelinge es nicht mehr, die Proteste durch blosse Brutalität niederzuschlagen.
Guinea kommt in der Region eine besondere Bedeutung zu. Das Land grenzt an sechs Nachbarländer, die wie Liberia und Sierra Leone in jüngster Vergangenheit Bürgerkriege erlebten oder wie die Elfenbeinküste noch heute von inneren Unruhen mitgenommen sind. Falls Guinea weiter destabilisiert werde, könne dies gefährliche Folgen für seine labilen Nachbarn haben, warnt Mike McGovern von der amerikanischen Yale-Universität. Sowohl Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon wie der Kommissionspräsident der Afrikanischen Union, Alpha Oumar Konaré, appellierten an Conté, das Gespräch mit der Opposition zu suchen.
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