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Zinsen/Japan
Bank von Japan belässt Leitzins bei 0,25 Prozent
Utl.: Liquidität der Märkte soll verbessert werden - Keine Lockerung
des Geldpolitik =
Tokio (APA/Reuters) - Die Bank von Japan (BoJ) hat am Freitag
erwartungsgemäß den japanischen Leitzins unverändert bei 0,25 Prozent
gelassen und zugleich angekündigt, mögliche Wege zur Verbesserung der
Liquiditätslage an den Finanzmärkten zu erforschen. Notenbankchef
Masaru Hayami beauftragte nach eigenen Angaben seine Mitarbeiter am
Freitag im Anschluss an die turnusmäßige Sitzung der BoJ, bis zum
nächsten Zinstreffen am 9. Februar einen Bericht über Schritte zur
Verbesserung der Liquidität der Märkte zu erarbeiten.
Maßnahmen, die sich aus dem Bericht ergeben könnten, zielten
jedoch nicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik, sondern eher
auf eine Beruhigung der Finanzmärkte ab, sagte ein
Zentralbanksprecher in Tokio. Die Rendite der zehnjährigen
japanischen Anleihe fiel nach den Äußerungen der BoJ auf ein
19-Monats-Tief. Der Yen erhielt durch den Zinsentscheid nur
kurzzeitig einene positiven Impuls.
Die von Hayami nicht weiter begründete Zinsentscheidung der
japanischen Zentralbank war von Analysten erwartet worden. Allerdings
hatten jüngste Konjunkturdaten, die Kursverluste an den Aktienmärkten
und die anhaltende Yen-Schwäche die Zweifel der Finanzmärkte an der
Erholung der japanischen Wirtschaft verstärkt. Dies könnte die BoJ
Experten zufolge schon bald zu einer Rückkehr in Richtung
Nullzinspolitik veranlassen. Kurz vor der Zinssitzung der BoJ hatte
ein privates Forschungsinstitut mitgeteilt, die Zahl der Pleiten in
Japan sei in 2000 zum Vorjahr um 23,4 Prozent auf den vierthöchsten
Stand in der Nachkriegszeit geklettert.
Für Verwirrung an den Finanzmärkten hatten Aussagen Hayamis zur
derzeitigen Yen-Schwäche im Vorfeld des Zinstreffens gesorgt."Der
Yen ist zu schwach", sagte er und verhalf dem Yen damit kurzzeitig zu
deutlichen Kursgewinnen. Damit trat er jüngsten Äußerungen des
japanischen Finanzministers Kiichi Miyazawa entgegen, der die
Kursverluste des Yen immer wieder als nicht besorgniserregend
bezeichnet hatte. Er hatte zuletzt noch etwa eine Stunde vor Hayamis
Aussage erneut auf die Unbedenklichkeit einer schwachen Währung
hingewiesen."Ich schaue mir die Bewegungen genau an, aber ich glaube
nicht, dass ich im derzeitigen Stadium etwas Spezielles unternehmen
müsste", sagte er. Diese widersprüchlichen Äußerungen hatten den Yen
im Tagesverlauf Händlern zufolge trotz kurzfristig positver Impulse
von der Zinsentscheidung und von Hayamis Worten insgesamt eher
geschwächt. Der Dollar notierte zuletzt mit knapp 118 Yen, nachdem er
nach dem Zinsbeschluss kurzzeitig bis auf Kurse um 117 Yen gefallen
war.
(Schluss) itz/wi
APA0287 2001-01-19/12:36
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