Emerald
13.02.2007, 18:59 |
OT: Wieder ein Schurkenstaat weniger? Thread gesperrt |
-->Nach Lybien wird ab heute auch Nordkorea von der Schurken-Liste gestrichen.
Die zu Ende gegangenen Verhandlungen haben ein Einlenken der Nordkoreaner:
Runterfahren der Reaktoren gegen Hunderte Millionen Wirtschafts und Kapital-
Hilfe gezeitigt.
Fazit: Der Dikator hat dank seiner Atom-Rüstung und des bestehenden Bomben-
Arsenals schlussendlich eine Anerkennung durch die USA sein Ziel erreicht.
Offensichtlich hat die Bush-Regierung, aus welchen Gründen auch immer, ein
Einlenken vorgezogen.
Wenn auch unter total anderen Voraussetzungen, könnten in einiger Zeit,
ähnliche Kompromisse mit dem Iran geschlossen werden. Amerika sinnt und
sehnt sich zurück nach *)Real-Politik, weil es sich in der Welt nicht mehr
leisten kann (Iraq, Afghanistan, Kosovo, Somalia u.a.) die Strategie der
imperiablen Unnachgiebigkeit zu hegen und pflegen.
Emerald.
*) oder um all seine Kräfte zu bündeln,
um in Pakistan verstärkt zu zündeln?
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prinz_eisenherz
13.02.2007, 20:34
@ Emerald
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Wenn es an der Zeit ist, dann wird der Hurensohn Nord - Korea wieder vorgeholt (o.Text) |
-->
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Marco Feiten
13.02.2007, 21:04
@ Emerald
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Mehrfrontenkrieg vermeiden... |
-->Hallo Emerald,
es würde mich sehr freuen, wenn die US-Politik zur Besinnung käme, noch jedoch kann es sich auch um pure Berechnung handeln. Nordkorea hat letztlich nichts zu bieten. Wozu da Bomben drauf schmeißen? Die USA interessieren sich da ohnehin nur dafür, weil der treue Vasalle Japan in Sorge ist.
Wie dem auch sei: die Rhetorik gegen den Iran wächst ständig. Ich denke, dass hier Israel die US-Politik bestimmt. Auch der treue US-Bündnispartner Saudi Arabien kann keine atomare Vormachtstellung des Iran akzeptieren. Ich will daher da weiterhin keinen Luftschlag ausschließen. Die Israelis scheuen keine Militärschläge, wie sich im vergangenen Jahr gezeigt hat. Noch sind sie militärisch klar überlegen, doch die Zeit läuft gegen sie...
Wer sich ein bißchen mit dem Iran befasst wird feststellen, dass der Iran keinen längeren Krieg führen kann. Ihm fehlt ironischerweise das verarbeitete Erdöl... Ein Luftschlag gegen den Iran ist also kein ganz unkalkulierbares Risiko. Der Iran selbst ist nicht so sehr das Problem (die jüngere Generation ist bei weitem nicht radikal - im Gegenteil), sondern dass im Iran die Interessen der Mächte USA/Israel, Russland und China zusammenprallen. Es ist die geografische Lage, die das ganze so spannend macht.
Sollte es zu einem Luftschlag der Israelis kommen (die USA würden wohl eher"Rückendeckung" geben), dann wird ein Land entscheidend sein, das man vorsorglich schon im vergangenen Jahr in Bedrängnis gebracht hat: Syrien.
Aus Afghanistan werden die Westmächte in einigen Jahren genau so erfolglos abziehen, wie Russland. Das Land ist schlichtweg nicht zu kontrollieren.
Beste Grüße,
Marco Feiten
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GutWettertrader
14.02.2007, 09:11
@ Marco Feiten
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Re: Mehrfrontenkrieg vermeiden... |
-->>Hallo Emerald,
>es würde mich sehr freuen, wenn die US-Politik zur Besinnung käme, noch jedoch kann es sich auch um pure Berechnung handeln. Nordkorea hat letztlich nichts zu bieten. Wozu da Bomben drauf schmeißen? Die USA interessieren sich da ohnehin nur dafür, weil der treue Vasalle Japan in Sorge ist.
>Wie dem auch sei: die Rhetorik gegen den Iran wächst ständig. Ich denke, dass hier Israel die US-Politik bestimmt. Auch der treue US-Bündnispartner Saudi Arabien kann keine atomare Vormachtstellung des Iran akzeptieren. Ich will daher da weiterhin keinen Luftschlag ausschließen. Die Israelis scheuen keine Militärschläge, wie sich im vergangenen Jahr gezeigt hat. Noch sind sie militärisch klar überlegen, doch die Zeit läuft gegen sie...
>Wer sich ein bißchen mit dem Iran befasst wird feststellen, dass der Iran keinen längeren Krieg führen kann. Ihm fehlt ironischerweise das verarbeitete Erdöl... Ein Luftschlag gegen den Iran ist also kein ganz unkalkulierbares Risiko. Der Iran selbst ist nicht so sehr das Problem (die jüngere Generation ist bei weitem nicht radikal - im Gegenteil), sondern dass im Iran die Interessen der Mächte USA/Israel, Russland und China zusammenprallen. Es ist die geografische Lage, die das ganze so spannend macht.
>Sollte es zu einem Luftschlag der Israelis kommen (die USA würden wohl eher"Rückendeckung" geben), dann wird ein Land entscheidend sein, das man vorsorglich schon im vergangenen Jahr in Bedrängnis gebracht hat: Syrien.
>Aus Afghanistan werden die Westmächte in einigen Jahren genau so erfolglos abziehen, wie Russland. Das Land ist schlichtweg nicht zu kontrollieren.
>Beste Grüße,
>Marco Feiten
gute Analyse!
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Nullmark
14.02.2007, 12:48
@ GutWettertrader
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Re: Mehrfrontenkrieg vermeiden... |
-->Hallo Marco,
sehe ich grundsätzlich auch so.
Aber wie das?
(Zitat Marco:)"....Sollte es zu einem Luftschlag der Israelis kommen (die USA würden wohl eher"Rückendeckung" geben), dann wird ein Land entscheidend sein, das man vorsorglich schon im vergangenen Jahr in Bedrängnis gebracht hat: Syrien...."
Syriens Luftabwehr ist zwar nicht ganz so alt wie die Pyramiden, dürfte aber in Bezug auf die Ausstattung der usraelische Luftwaffe nicht besonders wirksam sein.
Und Luftangiffe müssen nicht über syrisches Territorium führen.
Oder meintes Du etwas anderes?
0,-
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Rene
14.02.2007, 13:41
@ Nullmark
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Israels Generalprobe im Libanon ist jedenfalls in die Hose gegengen... |
-->Wie soll da der Iran wirkungsvoll (im Sinne eines politischen Ergebnisses) angegriffen werden?
Mir fällt da nix ein.
Ich denke, der Iran soll auf kleiner rhetorischer Flamme weich gekocht werden.
Nordkorea ist erstmal erledigt.
Fehlt noch Afganistan und Irak.
Erst wenn auch hier Ruhe einkehrt, zieht der Krieg weiter. Ach und 2008 sind Präsi Wahlen. Ich denke, da kommt ein unpopuläres Thema wie Iran/ Irak nicht so gut weg, auch wenn die Amis außenpolitisch nicht so interessiert scheinen.
Gruss
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LeCoquinus
14.02.2007, 16:57
@ Marco Feiten
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Re: Mehrfrontenkrieg vermeiden... |
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>Wer sich ein bißchen mit dem Iran befasst wird feststellen, dass der Iran keinen längeren Krieg führen kann. Ihm fehlt ironischerweise das verarbeitete Erdöl...
Ob das der Iran auch schon miteinkalkuliert hat? Schließlich war es spätestens seit dem Irak-Einmarsch abzusehen, daß der Iran als nächstes dran sein wird.
Wenn die nicht allzu dumm sind, haben die möglicherweise mehrere kleinere unterirdische Raffinerien eingerichtet. Zeit war dafür ja genug.
Die Drohung der geschlossenen Straße von Hormuz scheint sich auch als Luftblase zu entpuppen. Die Alliierten haben schon vor langem diese Möglichkeit einkalkuliert.
<ul> ~ Da wurde schon längst kräftig vorbereitet</ul>
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