wheely
06.03.2007, 22:27 |
Bischöfe rudern wieder zurück - ZdJ höchst empört Thread gesperrt |
-->Na wie konnten sie denn auch solche privaten Gedanken äußern, Warschau mit der Situation der Palästinenser vergleichen, ne ne ne, da sei zum Glück der ZdJ vor!
Diese läppische Mauer, zertrümmerten Häuser, miseralbe Versorgung etc. ist doch gaaanz was anderes, schließlich verteidigt sich Israel ja nur, gell!
Also Bischöfe, künftig höchstens denken, aber nix sagen, sonst kommt unsere höchste Instanz mit erhobenem Zeigefinger! Schließlich kann nicht sein was nicht sein darf!
/ironie aus/
(eigener Kommentar zensiert)
Gruß in die Runde!
<ul> ~ guckst du......dicke Luft</ul>
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MI
07.03.2007, 08:59
@ wheely
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Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht |
-->Immerhin haben sie was gesagt:
"Morgens in Jad Vaschem die Fotos vom unmenschlichen Warschauer Ghetto, abends fahren wir ins Ghetto in Rhamallah. Da geht einem doch der Deckel hoch." Bischof Gregor Maria Hanke
"Ich habe meine Sorge über die Zukunft des Friedensprozesses geäußert, und dass der Mauerbau zwischen Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten sowie die zahlreichen Siedlungsbauten aus der Sicht der palästinensischen Bevölkerung eine gewisse Provokation darstellen." Bischof Walter Mixa
Dass ich so was in meinem Leben noch mal sehen muss, das hätte ich nicht gedacht. Diese Mauer wird fallen wie die Berliner Mauer auch." Joachim Kardinal Meisner
Ich finde das ganz beachtlich, das sind doch schon mal ein paar klare Worte. Und zurückgerudert sind sie nicht wirklich:
"Die Bischofskonferenz wies Steins Vorwürfe zurück. Lehmann habe auf der Reise stets das Existenzrecht des Staates Israels unterstrichen und auf die Bedrohung seiner Einwohner durch den Terrorismus hingewiesen."Es kann deshalb keine Rede davon sein, die deutschen Bischöfe hätten bei ihrem Aufenthalt vor Ort eine Seite des Konflikts dämonisiert und doppelte Maßstäbe angelegt. Das Gegenteil ist richtig", hieß es.
Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen. Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder? Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
Grüße,
MI
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wheely
07.03.2007, 10:32
@ MI
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Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - oder doch? |
-->>Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen. Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder? Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
>Grüße,
>MI
Hi MI,
ich denke und hoffe, Du hast an meiner /ironie/-Bemerkung gelesen, dass ich ja genau Deinen obigen Satz aussagen wollte. Selbstverständlich ist es richtig und wichtig, dass solche"privaten" Ansichten geäußert werden.
Und genauso üblich ist es, dass jegliche Kritik an Israel von unserer anscheinend höchsten Instanz im Land ala´ Pawlov sofort in Antisemitismusgeschrei mündet und Ausmaße annimmt, dass man meint, jahrelange Büßergänge wären notwendig um die Gemüter auch nur halbwegs zu beruhigen.
"massive Kritik und Antisemitismus-Vorwürfe"
"Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr"
"dann hat man alles vergessen oder nichts gelernt und moralisch versagt
Demagogie"
"..judenfeindlichen Versuch, mit Hinweis auf Verbrechen der Nachfahren der Opfer die Taten der Nazis zu relativieren."
sorry, da geht einem doch der Hut hoch bei solchen Aussagen....
Und natürlich fühlten sich die Herren dann gedrängt, alles zu relativieren.
Huch, war nur plötzliche persönliche Betroffenheit, war ganz anders gemeint, ne ne, so hat der Meisner das gar nicht gesagt, und gaaaanz wichtig, das Existenzrecht Israels wurde stets unterstrichen.
Warum muß das in jedem Nachsatz unbedingt angeführt werden? Was ist an den persönlichen Äußerungen denn nicht richtig? Aber hallo, selbst bei Menschenrechtsverletzungen darf ein gewisses Land / Volk nicht kritisiert werden - schon gar nicht vom bösen Deutschen.
Gruß
wheely
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weissgarnix
07.03.2007, 10:41
@ wheely
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Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht - oder doch? |
-->Meine Meinung: an den Äußerungen der Bischöfe ist nichts auszusetzen. Selbst die Aussage vom Warschauer Ghetto halte ich für absolut zulässig, zumal ja nicht direkt mit Ramallah verglichen wurde.
Was ärgerlich ist, ist jedoch der Umstand, dass die jetzt beim ersten Pups des ZdJ wieder anfangen zurückzurudern, ähnlich wie weiland der Papst bei seinem Statement zu Mohammed und Islam.
Aber das liegt vermutlich in ihrem Auftrag, sie müssen halt"konziliant" sein, qua oberstem katholischem Leitmotiv oder was weiss ich.
Letzteres halte ich für sehr schade, denn im Windschatten von ein paar prononcierten Statements seitens des Heiligen Stuhls könnten endlich auch mal die Compagneros von der CDU ein paar kritische Takte anbringen. So aber wird das wieder einmal nur ein Gesülze à la"war alles nicht so gemeint".
>>Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen. Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder? Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
>>Grüße,
>>MI
>Hi MI,
>ich denke und hoffe, Du hast an meiner /ironie/-Bemerkung gelesen, dass ich ja genau Deinen obigen Satz aussagen wollte. Selbstverständlich ist es richtig und wichtig, dass solche"privaten" Ansichten geäußert werden.
>Und genauso üblich ist es, dass jegliche Kritik an Israel von unserer anscheinend höchsten Instanz im Land ala´ Pawlov sofort in Antisemitismusgeschrei mündet und Ausmaße annimmt, dass man meint, jahrelange Büßergänge wären notwendig um die Gemüter auch nur halbwegs zu beruhigen.
>"massive Kritik und Antisemitismus-Vorwürfe"
>"Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr"
>"dann hat man alles vergessen oder nichts gelernt und moralisch versagt
>Demagogie"
>"..judenfeindlichen Versuch, mit Hinweis auf Verbrechen der Nachfahren der Opfer die Taten der Nazis zu relativieren."
>sorry, da geht einem doch der Hut hoch bei solchen Aussagen....
>Und natürlich fühlten sich die Herren dann gedrängt, alles zu relativieren.
>Huch, war nur plötzliche persönliche Betroffenheit, war ganz anders gemeint, ne ne, so hat der Meisner das gar nicht gesagt, und gaaaanz wichtig, das Existenzrecht Israels wurde stets unterstrichen.
>Warum muß das in jedem Nachsatz unbedingt angeführt werden? Was ist an den persönlichen Äußerungen denn nicht richtig? Aber hallo, selbst bei Menschenrechtsverletzungen darf ein gewisses Land / Volk nicht kritisiert werden - schon gar nicht vom bösen Deutschen.
>Gruß
>wheely
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weissgarnix
07.03.2007, 11:57
@ MI
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wobei mich wundert...Re: zurückgerudert? - Eigentlich nicht |
-->... dass das forum sich nicht eher auf die folgenden Statements stürzte (naja, tassie, nereus und baldur pennen ja vielleicht noch...):
"Mitschuld in unterschiedlichem Maße haben auch diejenigen auf sich geladen, die weggesehen haben."
ohne in die Untiefen der nikomachischen Ethik abtauchen zu wollen, kann man dieses Statement sehr kontrovers diskutieren. Außerdem wäre der Satz, wenn radikal interpretiert, natürlich ein toller Freibrief für alle möglichen politischen Initiativen im hier und jetzt.
aber es kommt noch besser: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
dieses Statement ist auf den ersten Blick philosophisch elegant, auf den zweiten entpuppt es sich aber als klassisches Oxymoron. Das Negieren des"frei sein wollens" von etwas, schliesst die Existenz von"Freiheit" notwendigerweise aus. Entweder bin ich frei, dann kann ich"frei sein wollen" von wem oder was ich will wie es mir gerade beliebt, oder ich bin nicht frei.
der etwaige Einwand, die"Freiheit" wäre dort beschränkt, wo sie auf die Freiheit der anderen stößt, was im vorliegenden Kontext also etwa die Würde der Opfer und ihrer Angehörigen betrifft, den man hier klassischerweise anbringen würde, zieht mM nach jedoch nicht: diese Forderung kann nur passivistisch (iSv: die Würde der Opfer bleibt gewahrt, in dem sie nicht aktiv beleidigt werden dürfen zB durch Leugnung des Holocaust, etc) aber nicht aktivistisch interpretiert werden (iSv: die Würde der Opfer bleibt nur gewahrt, wenn man ihnen aktiv gedenkt, also muss man ihnen gedenken).
Ergo propagiert der liebe Bischof mit seinem Satz über die Freiheit ein Element der Unfreiheit...
Weiterführende links
Deutsche Bischöfe unter Antisemitismus-Verdacht Israels Botschafter wirft Bischöfen Demagogie vor Für das deutsche Volk gelte in besonderer Weise der Satz: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
>Immerhin haben sie was gesagt:
>"Morgens in Jad Vaschem die Fotos vom unmenschlichen Warschauer Ghetto, abends fahren wir ins Ghetto in Rhamallah. Da geht einem doch der Deckel hoch." Bischof Gregor Maria Hanke
>"Ich habe meine Sorge über die Zukunft des Friedensprozesses geäußert, und dass der Mauerbau zwischen Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten sowie die zahlreichen Siedlungsbauten aus der Sicht der palästinensischen Bevölkerung eine gewisse Provokation darstellen." Bischof Walter Mixa
>Dass ich so was in meinem Leben noch mal sehen muss, das hätte ich nicht gedacht. Diese Mauer wird fallen wie die Berliner Mauer auch." Joachim Kardinal Meisner
>Ich finde das ganz beachtlich, das sind doch schon mal ein paar klare Worte. Und zurückgerudert sind sie nicht wirklich:
>"Die Bischofskonferenz wies Steins Vorwürfe zurück. Lehmann habe auf der Reise stets das Existenzrecht des Staates Israels unterstrichen und auf die Bedrohung seiner Einwohner durch den Terrorismus hingewiesen."Es kann deshalb keine Rede davon sein, die deutschen Bischöfe hätten bei ihrem Aufenthalt vor Ort eine Seite des Konflikts dämonisiert und doppelte Maßstäbe angelegt. Das Gegenteil ist richtig", hieß es.
>Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen. Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder? Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
>Grüße,
>MI
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MI
07.03.2007, 12:06
@ wheely
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Re: schwere Geschütze |
-->Alles klar ;-)
>"massive Kritik und Antisemitismus-Vorwürfe"
>"Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr"
>"dann hat man alles vergessen oder nichts gelernt und moralisch versagt
>Demagogie"
>"..judenfeindlichen Versuch, mit Hinweis auf Verbrechen der Nachfahren der Opfer die Taten der Nazis zu relativieren."
>sorry, da geht einem doch der Hut hoch bei solchen Aussagen....
Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen. Ist schon unglaublich, was sich da herausgenommen wird. Ich bin mal gespannt, ob irgendwann doch nochmal einem Offiziellen der Kragen platzt. Immerhin handelt es sich hier um Bischöfe. Und Kirche hin oder her, es ist nun auch einmal Teil unserer Kultur. Die Bayern finden das sicher nicht sehr lustig, wenn der ZRJ über ihre Hirten demagogisiert (und nichts anderes sind diese markanten Sprüche, wat haben die denn wohl gedacht, was ein Deutscher denkt und denken muß, wenn er in die Palästinenser"gebiete" kommt?).
Grüße,
MI
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Baldur der Ketzer
07.03.2007, 12:15
@ MI
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Re: leise zaghafte Bischofswörtchen |
-->Hallo, MI,
>Bin ja sonst kein Freund von Bischofsagglomerationen , aber hier haben sie Sympatiepunkte bei mir gewonnen.
Geht mir genauso. Als ich das gestern im Autoradio hörte, dachte ich, das gibts doch nicht, da hst Du Dich verhört....
Wenigstens sagt überhaupt mal einer was. Und man wird ja wohl noch was sagen dürfen, auch wenn man kein sogenannter Antisemit ist, oder?
Der Witz ist aber doch, daß die Cristen die Wasserträger des Volkes Gottes sind. Wie es der Ratzenmeister sagte, ihr seid die Wurzel, wir haben die Triebe, oder so ähnlich.
Es ist argumentativ unmöglich, das verwerfliche Handeln von Juden anzuprangern, wenn man gleichzeitig verkündet und lobpreist, SIE seien das auserwählte Volk des Gottes, den wir alle anbeten sollen. Das geht sich schlecht aus. Bekanntlich ist eine andere Betrachtungsweise per defintionem antisemitisch, und konsequent mit dem Finger draufzeugen können nur Leute, die sich demonstrativ als Gegner dieser Personengruppe outen. Wie Muslime etwa. oder demonstrative Nicht(mehr)Christen.
Das war echt bemerkenswert, was sich die Rotsöckler getraut haben, wenn es auch viel zu zaghaft war für die tatsächlichen Umstände, aber, immerhin, sie haben mehr gesagt, als sich das mürrische Kanzlerdings jemals trauen wird, wenn sie mal wieder einer Rosette entschlüpft ist.
>>Man kann ja auch einfach nur Freund der Menschenrechte sein.
Merke, Menschenrechte gelten für Menschen, aber Juden sind das auserwählte Volk Gottes! Wie kann man das nur vergleichen....z, z. z. z.
Das bekannte, stereotypische Geschrei aus der bekannten Knoblauchecke sehe ich mittlerweile positiv, irgendwann haben die sich derart weit isoliert, daß nicht mal mehr ihre Freunde es mehr aushalten und sich jeder angekotzt fühlen wird. Ein selbstregulierender Mechanismus?
Beste Grüße vom Baldur
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wheely
07.03.2007, 13:38
@ Baldur der Ketzer
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Re: leise zaghafte Bischofswörtchen |
-->Hallo Baldur!
>Als ich das gestern im Autoradio hörte, dachte ich, das gibts doch nicht, da hst Du Dich verhört....
Das gleiche hab ich auch gedacht, als ich es gehört / gelesen hatte. Ich dachte noch, hey, aus der Ecke hätt ich gar nichts erwartet, schau an....
...naja, ist ja schnell zurückgerudert worden.
>Das war echt bemerkenswert, was sich die Rotsöckler getraut haben, wenn es auch viel zu zaghaft war für die tatsächlichen Umstände, aber, immerhin, sie haben mehr gesagt, als sich das mürrische Kanzlerdings jemals trauen wird, wenn sie mal wieder einer Rosette entschlüpft ist.
Ja, ich denke, die waren als sie real mit der Wirklichkeit vor Ort konfrontiert wurden so bestürzt, dass sie ohne Nachdenken ihren Gedanken freien Lauf gelassen haben und das war auch gut so. Hätten sie es nur mal später auch bekräftigt....
Unsere Rosettenspringerin wird sich darüber kaum Gedanken machen, die ist schon auf Kurs gebügelt.
>Das bekannte, stereotypische Geschrei aus der bekannten Knoblauchecke sehe ich mittlerweile positiv, irgendwann haben die sich derart weit isoliert, daß nicht mal mehr ihre Freunde es mehr aushalten und sich jeder angekotzt fühlen wird. Ein selbstregulierender Mechanismus?
Glaubst Du daran in echt? Ich fürchte, dass wir das nicht mehr erleben werden....
Mögen sich unter der Hand noch so viele angekotzt fühlen - äußern tut sich da keiner, und falls doch....naja, wir kennen ja die Methoden, die auf solche"Unpersonen" einprasseln, um sie nieder zu bügeln.
Besten Gruß
wheely
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Tassie Devil
08.03.2007, 06:20
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Maikaefer mehr |
-->>... dass das forum sich nicht eher auf die folgenden Statements stürzte (naja, tassie, nereus und baldur pennen ja vielleicht noch...):
>"Mitschuld in unterschiedlichem Maße haben auch diejenigen auf sich geladen, die weggesehen haben."
Nee, lass mal, auch ich kann nicht gleichzeitig auf allen Hochzeiten tanzen, was zur Folge hat, dass ich mir selbst von Fall zu Fall solche Schuhe nicht anziehe.
Es erinnert mich jedoch daran, als ich, vor nunmehr bald 25 Jahren, zum ersten Male in der Abteilung EDV-AV (Arbeitsvor-/nachbereitung) das frisch angebrachte Schild las:
Wo wir sind, da ist oben unten und unten oben, nur koennen wir leider nicht gleichzeitig ueberall sein!
Entgegen des allgemeinen Heiterkeiterfolgs beschloss ich bei mir ganz im Stillen, die Burschen noch etwas intensiver zu zoomen, weil ich genau wusste, dass einige von ihnen dieser Architektur keinesfalls voellig abgeneigt waren.
Auch erinnere ich mich an folgenden Spruch, der ein Topschlager war:
FEUER, FEUER, ES BRENNT!!!! - Kein Problem, nur gaaaanz ruhig bleiben, der Boss weiss es ja!
Jaja...
>ohne in die Untiefen der nikomachischen Ethik abtauchen zu wollen, kann man dieses Statement sehr kontrovers diskutieren. Außerdem wäre der Satz, wenn radikal interpretiert, natürlich ein toller Freibrief für alle möglichen politischen Initiativen im hier und jetzt.
>aber es kommt noch besser: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
>dieses Statement ist auf den ersten Blick philosophisch elegant, auf den zweiten entpuppt es sich aber als klassisches Oxymoron. Das Negieren des"frei sein wollens" von etwas, schliesst die Existenz von"Freiheit" notwendigerweise aus. Entweder bin ich frei, dann kann ich"frei sein wollen" von wem oder was ich will wie es mir gerade beliebt, oder ich bin nicht frei.
>der etwaige Einwand, die"Freiheit" wäre dort beschränkt, wo sie auf die Freiheit der anderen stößt, was im vorliegenden Kontext also etwa die Würde der Opfer und ihrer Angehörigen betrifft, den man hier klassischerweise anbringen würde, zieht mM nach jedoch nicht: diese Forderung kann nur passivistisch (iSv: die Würde der Opfer bleibt gewahrt, in dem sie nicht aktiv beleidigt werden dürfen zB durch Leugnung des Holocaust, etc) aber nicht aktivistisch interpretiert werden (iSv: die Würde der Opfer bleibt nur gewahrt, wenn man ihnen aktiv gedenkt, also muss man ihnen gedenken).
>Ergo propagiert der liebe Bischof mit seinem Satz über die Freiheit ein Element der Unfreiheit...
Auch der liebe Bischof hat sicherlich Tassies EWF-Beitraege in den Forumstiefen nicht gelesen, in denen er sich ueber das Thema Freiheit, besser Freiheiten (plural), ausgelassen hat. Fazit: Es gibt keine Maikaefer mehr, es hat noch nie welche gegeben.
>Weiterführende links
>Deutsche Bischöfe unter Antisemitismus-Verdacht Israels Botschafter wirft Bischöfen Demagogie vor Für das deutsche Volk gelte in besonderer Weise der Satz: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
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kosh
08.03.2007, 09:37
@ Baldur der Ketzer
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Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - Baldur, Du Ketzer |
-->Hätte ich jetzt nicht von Dir erwartet, dass Du an die Katholischen Punkte verschwendest
> Das bekannte, stereotypische Geschrei aus der bekannten Knoblauchecke sehe ich mittlerweile positiv, irgendwann haben die sich derart weit isoliert,...
Wieder!? Wenn ich mir die aktuellen Verhängnisse so betrachte, komme ich nicht umhin mich ernsthaft zu fragen, wie passiv jüdische Kreise in der Vergangenheit tatsächlich waren, bevor sie jeweils ins Abseits gestellt wurden. Was sie momentan fabrizieren führt wohl kaum zu Aussöhnung, eher zu Radikalisierung.
>... daß nicht mal mehr ihre Freunde es mehr aushalten und sich jeder angekotzt fühlen wird.
Sollten die Zeiten erneut ins Zappendustere abgleiten, wird es ihnen wenig nützen, im letzten Augenblick die Fahnen gewechselt zu haben. Radikale Lösungen unterscheiden weder zwischen Antisemitismus und Kritik, noch zwischen un- und einsichtigen Juden, egal wann deren Einsicht im Einzelfall gekommen ist.
> Ein selbstregulierender Mechanismus?
Kann man so sagen, fragt sich bloss, welche Rolle dabei Nuklearinstrumente spielen werden.
Grüsse
kosh
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weissgarnix
08.03.2007, 11:38
@ Tassie Devil
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so resignativ, mein Alter??? come on...Re: Es gibt keine Maikaefer mehr |
-->>>... dass das forum sich nicht eher auf die folgenden Statements stürzte (naja, tassie, nereus und baldur pennen ja vielleicht noch...):
>>"Mitschuld in unterschiedlichem Maße haben auch diejenigen auf sich geladen, die weggesehen haben."
>Nee, lass mal, auch ich kann nicht gleichzeitig auf allen Hochzeiten tanzen, was zur Folge hat, dass ich mir selbst von Fall zu Fall solche Schuhe nicht anziehe.
>Es erinnert mich jedoch daran, als ich, vor nunmehr bald 25 Jahren, zum ersten Male in der Abteilung EDV-AV (Arbeitsvor-/nachbereitung) das frisch angebrachte Schild las:
>Wo wir sind, da ist oben unten und unten oben, nur koennen wir leider nicht gleichzeitig ueberall sein!
>Entgegen des allgemeinen Heiterkeiterfolgs beschloss ich bei mir ganz im Stillen, die Burschen noch etwas intensiver zu zoomen, weil ich genau wusste, dass einige von ihnen dieser Architektur keinesfalls voellig abgeneigt waren.
>Auch erinnere ich mich an folgenden Spruch, der ein Topschlager war:
>FEUER, FEUER, ES BRENNT!!!! - Kein Problem, nur gaaaanz ruhig bleiben, der Boss weiss es ja!
>Jaja...
>>ohne in die Untiefen der nikomachischen Ethik abtauchen zu wollen, kann man dieses Statement sehr kontrovers diskutieren. Außerdem wäre der Satz, wenn radikal interpretiert, natürlich ein toller Freibrief für alle möglichen politischen Initiativen im hier und jetzt.
>>aber es kommt noch besser: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
>>dieses Statement ist auf den ersten Blick philosophisch elegant, auf den zweiten entpuppt es sich aber als klassisches Oxymoron. Das Negieren des"frei sein wollens" von etwas, schliesst die Existenz von"Freiheit" notwendigerweise aus. Entweder bin ich frei, dann kann ich"frei sein wollen" von wem oder was ich will wie es mir gerade beliebt, oder ich bin nicht frei.
>>der etwaige Einwand, die"Freiheit" wäre dort beschränkt, wo sie auf die Freiheit der anderen stößt, was im vorliegenden Kontext also etwa die Würde der Opfer und ihrer Angehörigen betrifft, den man hier klassischerweise anbringen würde, zieht mM nach jedoch nicht: diese Forderung kann nur passivistisch (iSv: die Würde der Opfer bleibt gewahrt, in dem sie nicht aktiv beleidigt werden dürfen zB durch Leugnung des Holocaust, etc) aber nicht aktivistisch interpretiert werden (iSv: die Würde der Opfer bleibt nur gewahrt, wenn man ihnen aktiv gedenkt, also muss man ihnen gedenken).
>>Ergo propagiert der liebe Bischof mit seinem Satz über die Freiheit ein Element der Unfreiheit...
>Auch der liebe Bischof hat sicherlich Tassies EWF-Beitraege in den Forumstiefen nicht gelesen, in denen er sich ueber das Thema Freiheit, besser Freiheiten (plural), ausgelassen hat. Fazit: Es gibt keine Maikaefer mehr, es hat noch nie welche gegeben.
>>Weiterführende links
>>Deutsche Bischöfe unter Antisemitismus-Verdacht Israels Botschafter wirft Bischöfen Demagogie vor Für das deutsche Volk gelte in besonderer Weise der Satz: „Niemand kann frei sein, der frei sein will vom Gedenken an die Schoah.“
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Tassie Devil
08.03.2007, 13:26
@ weissgarnix
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Re: Na hoer mal,... |
-->...wie kommst Du denn bloss dazu, mich als"Deinen Alten" zu betitulieren!?
Nee, das hat nun wirklich nix mit Resignation zu tun, sondern viel mehr mit vernuenftiger Selbstbeschraenkung!
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nereus
09.03.2007, 08:16
@ Baldur der Ketzer
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Re: leise zaghafte Bischofswörtchen - Baldur |
-->Hallo Baldur!
Ich werde die Hoffnung bei Dir niemals aufgeben.
Du schreibst: Der Witz ist aber doch, daß die Cristen die Wasserträger des Volkes Gottes sind. Wie es der Ratzenmeister sagte, ihr seid die Wurzel, wir haben die Triebe, oder so ähnlich.
Womit der „Ratzenmeister“ vollkommen recht hat.
Das Christentum ist von einem Teil der Juden gegründet worden.
Jesus missionierte in Palästina und seine Jünger, die nicht nur 12 waren, sondern in die Hunderte (Männer und auch ein paar Frauen) gingen, waren größtenteils Juden.
Für Top-Auskünfte kann uns Theo vielleicht etwas bieten.
Jesus prangerte aber auch von Beginn an das verwerfliche Tun der Gesetzeslehrer und Pharisäer an und das x-fach.
Das kann man alles im NT nachlesen - aber man sollte das vielleicht auch mal tun.
Dort liest man sogar von den Kindern des Teufels, der Hinweis ist absolut unmißverständlich.
Plakativ könnte man also sagen, es bildeten sich mit dem Auftreten des Christus zwei Lager im Judentum, die Neu-Testamentler (Christentum) und die Alt-Testamentler (Glaube an Auserwähltheit).
Jesus sprach ebenso ganz eindeutig von einer „geistigen Mitgliedschaft“ und maß der Blutlinie überhaupt keine Bedeutung bei.
Das ist sicher alles extrem verkürzt, aber man muß die Dinge manchmal auf den Punkt bringen
D.h., es ist ziemlich klar definiert und das seit knapp 2.000 Jahren.
Aber man tut sich eben schwer mit diesen Dingen, auch auf der Jükü-Couch.
Es ist argumentativ unmöglich, das verwerfliche Handeln von Juden anzuprangern, wenn man gleichzeitig verkündet und lobpreist, SIE seien das auserwählte Volk des Gottes, den wir alle anbeten sollen.
Absolut nicht!
Genau das hat der Religionsgründer doch unablässig getan.
Wenn die katholische Kirche sich wirklich so verhält, dann hat sie bewußt oder unbewußt ihre Wurzeln gekappt.
Im VT-Deutsch könnte man auch sagen, sie sind großflächig von der Freimaurerei unterwandert.
Die Freimauerer haben wiederum jüdisch-zionistischen Ursprung, wobei ich Zionismus jetzt nicht als Herzl-Z. übersetze.
Mal sehen, ob sich gleich ein paar „Brüder“ auf mich stürzen.
Das war echt bemerkenswert, was sich die Rotsöckler getraut haben, wenn es auch viel zu zaghaft war für die tatsächlichen Umstände, aber, immerhin, sie haben mehr gesagt, als sich das mürrische Kanzlerdings jemals trauen wird, wenn sie mal wieder einer Rosette entschlüpft ist.
Siehst Du, es geht also doch.
Das bekannte, stereotypische Geschrei aus der bekannten Knoblauchecke sehe ich mittlerweile positiv, irgendwann haben die sich derart weit isoliert, daß nicht mal mehr ihre Freunde es mehr aushalten und sich jeder angekotzt fühlen wird. Ein selbstregulierender Mechanismus?
Wer weiß?
Sicher weiß ich aber, das dies auch absolut unpolitischen Menschen unheimlich auf den Geist geht, wenn das Thema mal kurz zur Sprache kommt.
Übrigens, ein leiser Rückzug verträgt sich nicht mit ihrem (dem auserwählten) Weltbild, weil sie es dann nämlich aufgeben müßten und in den Schoß des Christentums"heimkehren" würden.
Du weißt ganz sicher, was das im Klartext heißt, oder?
mfG
nereus
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