Golden Boy
06.03.2007, 23:20 |
Frz. Verhältnisse in Deutschland? Thread gesperrt |
-->Die Zeichen stehen auf Sturm. Spätestens seit Einführung der Hartz-Gesetze formiert sich in Deutschland ein massiver, teils militanter Widerstand gegen den Staat. Großdemonstrationen, Randale und Anschläge könnten schon bald das Straßenbild bestimmen. Eine unliebsame Tatsache, die kaum ein Politiker wahrhaben will. Mit solchen Thesen wartet das Buch „Brennpunkt Deutschland - Warum unser Land vor einer Zeit der Revolten steht“ auf. Lifegen.de sprach exklusiv mit der Autorin des Werks, Marita Vollborn, über Sein und Schein in der deutschen Politik und Wirtschaftswelt. Die derzeitige Krise bei Airbus oder die Pläne der Telekom, so die Bestsellerautorin, überraschten angesichts der Jagd der Konzerne nach hohen Renditen kaum - und seien sicher nicht die letzten Hiobsbotschaften für Deutschlands Arbeitnehmer.
Wirtschaftsleute sind euphorisch, allerorts ist vom boomenden Aufschwung zu hören. Sie hingegen bringen ausgerechnet jetzt ein Buch, dass ein anderes Bild über die wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland zeichnet.
Meine Meinung:
Anzeichen von Revolution kann ich in Deutschland nicht entdecken. Wenn ein Unternehmen Mitarbeiter entläßt, wird von den Politikern Betroffenheit gezeigt und gut is.
Soziale Absicherung besteht ja auch, was kann schon passieren.
Außerdem haben HartzIV-Schmarotzer bei uns keine Lobby, das zeigte schon der Stelzen-Witz von Gottschalk bei Wetten Dieses?!
Arm und arbeitslos werden nur die anderen, ich nicht.
Jeder gegen jeden. Solidarität war früher. Für revolutionäre Bestrebungen fehlen da einfach die Massen.
Kann also noch Jahrzehnte so weitergehen mit der Deutschland AG...
Was meint ihr?
Golden Boy
<ul> ~ http://www.lifegen.de/newsip/shownews.php4?getnews=2007-03-01-1811&pc=s02</ul>
|
Zeitgenosse
07.03.2007, 03:00
@ Golden Boy
|
Re: Frz. Verhältnisse in Deutschland? |
-->Hallo
Angst vor dem sozialen Absturz haben doch nur die, die noch nicht abgestürzt sind.Die Abgestürzten müßen ihn nicht mehr fürchten.
Also arbeitet man mit der Angst ( jeder zehnte Haushalt ist Insolvent ),so
hält man die Berufstätigen still, jede anscheinend unumgängliche Verschlechterung zähneknirschend aber Einsichtig abzunicken.
Daß dies so praktiziert wird ist m. E. nach Allgegenwärtig, da für die meisten der von diesen kürzungen Betroffenen.
Sei es durch wie auch immer gearteten Lohnkürzung beim Arbeitnehmer, oder durch Gewinnrückgang beim Arbeitgeber oder oder.
Sich ungewollte Veränderrungen in den Gewohnheiten ergeben, stellen sich die alten Denkmuster in Frage.(Sprich sparen kreativ bewältigen, oder sich ganz
einfach Einschränken. )
Insoweit ergibt sich eine Letargie die das potenzial hat, wenn die Entwicklung sich so ruinös fortsetzt, sich gegebenenfalls unkontrolliert zu entladen.
Natürlich müßte hierbei eine Hemmschwelle überschritten werden die z.Z.
noch mit staatlicher Sozialhilfe eingedämmt wird.Aber das murren unter
den sich abrackernden Berufstätigen ist nicht zu überhören.
Und so richtig glückliche Hartz V Empfänger nehmen prozentual auch immer
stärker ab.
Wenn keine gravierenden Änderungen ins Haus stehen, sehe ich allerdings auch
keine Revolutionstendenzen.
Man gewöhnt sich letztlich an alles, ggf. auch an Fußpilz.
Mit freundlicen Gruß M W
|
weissgarnix
07.03.2007, 09:51
@ Zeitgenosse
|
Re: Frz. Verhältnisse in Deutschland? |
-->meinst du das im Ernst? Die Deutschen als Revolutionäre? dieselben Deutschen, die sich per Stimmzettel noch nicht einmal zu ein bisschen Radikalität durchringen konnten sondern bei"Patt" ihr Kreuzchen machten?
na, da bin ich aber mal gespannt.
>Hallo
>Angst vor dem sozialen Absturz haben doch nur die, die noch nicht abgestürzt sind.Die Abgestürzten müßen ihn nicht mehr fürchten.
>Also arbeitet man mit der Angst ( jeder zehnte Haushalt ist Insolvent ),so
>hält man die Berufstätigen still, jede anscheinend unumgängliche Verschlechterung zähneknirschend aber Einsichtig abzunicken.
>Daß dies so praktiziert wird ist m. E. nach Allgegenwärtig, da für die meisten der von diesen kürzungen Betroffenen.
>Sei es durch wie auch immer gearteten Lohnkürzung beim Arbeitnehmer, oder durch Gewinnrückgang beim Arbeitgeber oder oder.
>Sich ungewollte Veränderrungen in den Gewohnheiten ergeben, stellen sich die alten Denkmuster in Frage.(Sprich sparen kreativ bewältigen, oder sich ganz
>einfach Einschränken. )
>Insoweit ergibt sich eine Letargie die das potenzial hat, wenn die Entwicklung sich so ruinös fortsetzt, sich gegebenenfalls unkontrolliert zu entladen.
>Natürlich müßte hierbei eine Hemmschwelle überschritten werden die z.Z.
>noch mit staatlicher Sozialhilfe eingedämmt wird.Aber das murren unter
>den sich abrackernden Berufstätigen ist nicht zu überhören.
>Und so richtig glückliche Hartz V Empfänger nehmen prozentual auch immer
>stärker ab.
>Wenn keine gravierenden Änderungen ins Haus stehen, sehe ich allerdings auch
>keine Revolutionstendenzen.
>Man gewöhnt sich letztlich an alles, ggf. auch an Fußpilz.
>Mit freundlicen Gruß M W
|
Ecki1
07.03.2007, 10:22
@ weissgarnix
|
Frz. Verhältnisse in Deutschland? - nein, Durchdringung des Systems |
-->meinst du das im Ernst? Die Deutschen als Revolutionäre? dieselben Deutschen, die sich per Stimmzettel noch nicht einmal zu ein bisschen Radikalität durchringen konnten sondern bei"Patt" ihr Kreuzchen machten?
na, da bin ich aber mal gespannt.
Echte Umwälzungen kommen nie einseitig von unten, sondern setzen sich bis ins Establishment hinein fort. So wurden sowohl die Perestroika als auch die Gartenzwergrevolution in der DDR von den Mitarbeitern des Staatsapparats insoweit mitgetragen, als die durchaus vorhandenen Mittel zur Niederschlagung der Veränderungen nicht genutzt wurden. In Deutschland etwa ist das Bewusstsein der Notwendigkeit echter Reformen in der Jurisprudenz bereits weit verbreitet, natürlich auch deswegen, weil diese Leute schlau genug sind, um ihre Altersbezüge in echter Gefahr zu sehen.
Gruss, Ecki1
|
weissgarnix
07.03.2007, 10:26
@ Ecki1
|
Re: Frz. Verhältnisse in Deutschland? - nein, Durchdringung des Systems |
-->Sorry, aber das wird ja immer abenteuerlicher: Du meinst also ausgerechnet Beamten und Richter zetteln in D die Revolution an???
aber OK, why not. wäre zumindest mal was ganz was anderes...
>meinst du das im Ernst? Die Deutschen als Revolutionäre? dieselben Deutschen, die sich per Stimmzettel noch nicht einmal zu ein bisschen Radikalität durchringen konnten sondern bei"Patt" ihr Kreuzchen machten?
>na, da bin ich aber mal gespannt.
>Echte Umwälzungen kommen nie einseitig von unten, sondern setzen sich bis ins Establishment hinein fort. So wurden sowohl die Perestroika als auch die Gartenzwergrevolution in der DDR von den Mitarbeitern des Staatsapparats insoweit mitgetragen, als die durchaus vorhandenen Mittel zur Niederschlagung der Veränderungen nicht genutzt wurden. In Deutschland etwa ist das Bewusstsein der Notwendigkeit echter Reformen in der Jurisprudenz bereits weit verbreitet, natürlich auch deswegen, weil diese Leute schlau genug sind, um ihre Altersbezüge in echter Gefahr zu sehen.
>Gruss, Ecki1
|
Ecki1
07.03.2007, 11:23
@ weissgarnix
|
Frz. Verhältnisse in Deutschland? - nein, Durchdringung des Systems |
-->Sorry, aber das wird ja immer abenteuerlicher: Du meinst also ausgerechnet Beamten und Richter zetteln in D die Revolution an???
Wäre ja weltgeschichtlich nichts Ungewöhnliches. Kritische Stimmen hört man ja bereits zuhauf aus dieser Richtung: Dieter Meyer mit seiner Seite http://www.staatsverschuldung.de, Prof. Kirchhof mit seiner Forderung nach einem einfachen Steuersystem, sogar das Bundesverfassungsgericht und der Bundespräsident prangern die schlampige und eines Rechtsstaats unwürdige Legislative an. Zugegebenermassen geht in Teutonien alles ein wenig gemächlicher vonstatten als anderswo.
Gruss, Ecki1
|
Baldur der Ketzer
07.03.2007, 12:04
@ Golden Boy
|
Wie in der Feuerzangenbowle, nicht BALLdrian, sondern SCHLENDrian |
-->Hallo,
ich schließe meine Antwort mal hier an, obwohl ich sie unten anhängen müßte.
Alle haben Recht.
1) Selbst Beamtete und Richter etc. sind noch teilweise Privatbürger. Mit Familienumfeld. Und Nachbarn. Und Kindern. Konsumenten und Steuerzahler. Also gibt es da genügend drunter, die gleicher Ansicht sind, obwohl sie öffentlich bedienstet sind.
Aber daß ausgerechnet sie die Hand beißen, die sie füttert, ist nun nicht gerade zu erwarten.
2) Das Mullen und Knullen der Leistungsträger ist doch ein alter Hut. Nur die wenigsten trauen sich zu, alles hinzuschmeißen, und andernorts wieder anzufangen. Oder können es von den familiären&beruflichen Umständen her. Sie fügen sich murrend in das, was ist. Was anderes bleibt ja nicht. Man verweigert sich, wo es geht, unterläßt, statt zu unternehmen, aber das wars schon.
Ich habe in der letzten Zeit einige höchstinteressante Gespräche führen können, was das geradezu skandalöse Wüten der BRDDR-Obrigkeit anbetrifft. Himmelschreiender Wahnsinn weit ab jeglicher Legitimation, aber durch Gesetze abgesegnet. Ob nun das Handeln der Fiskalgestapo oder anderen behördlichen Bürokratiewahnsinn, egal, immer wird dem Bürger ans Bein gepinkelt und auf den Kopf geschissen. Wohlgemerkt, ich schrieb von nichtlegitimiert, es geht also nicht um offensichtlichen Mißbrauch, der berechtigterweise unterbunden wurde.
Fazit: die Leidtragenden sind immer noch da und warten auf Godot und daß er die Gerechtigkeit mitbrächte.....wie wir alle wissen, vergebens.
Ein paar wenige können es beruflich und familiär so einrichten, daß sie dem Staate den Rücken kehren. Die sind gegangen (ich kenne sicher 30 Fälle, weitere 10 sind aktuell drüber).
Die, die nicht gehen können, bescheißen halt wie am Ho-Chi-Minh-Pfad, fühlen sich noch immer dümmlicherweise unbeobachtet, wenn sie ihre paar Spargroschen auf Schweizer- oder Liechtensteiner Banken tragen, und haben damit ihre Widerstandskraft ausgeschöpft.
Und die, die weder gehen können noch ihre Kröten auf Urlaub schicken können, verweigern sich. Ruft mal spaßeshalber auf einer Behörde an......an der Telefonzentrale hockt niemand, Herr A. ist nicht im Zimmer, Frau B ist auf Teilzeit und erst morgen wieder da, Frau C. geht nicht hin und Herr X. ist auf Dienstreise. WAS WOLLEN SIE ÜBERHAUPT?????
Gut, viele werden sagen, das war doch schon immer so, richtig, aber vom Frust wird es keinesfalls besser.
Ich habe es sogar schon erlebt, daß Betroffene vor lauter Frust solidarisch werden und irgendwelchen Bockmist, der ihnen den Job kostet, auch noch verteidigen, Hauptsache, Loyalität zeigen und demonstrativ exhibitionieren, schau mal, ICH bin zum Vorgesetzten gestanden, unverbrüchlich und in Treue fest. In Kenntnis des folgenden...und dem Untergang geweiht.
Es ist eine Kapitulation.
Wenn es Zoff gibt, dann über die Schiene Gewaltkriminalität, Provokation auf offener Straße, Migrationsbehintergründete, und Co.
Aus dem überwältigend großen Lager der Bürgerlichen und Etablierten kommt genau das, was weissgarnix zutreffend auf den Punkt brachte, sie wählen ihre Metzger selber, mosern zwar rum, aber haben noch nicht mal die Schneid, ein unsittliches Kreuzchen zu hinterlassen.
DUMMHEIT IST DIE ERSTE BÜRGERPFLICHT.
Also kann es doch gar nicht so schlecht sein, wie das hier den Anschein bekommt? Können Milliarden Fliegen irren? Ich erinnere an die Kolumne von Michael Winkler zum Thema Geisterfahrer.
Irgendwelche Leutchen spinnen, *die* oder *wir*.
Angesichts der Zahlenverhältnisse scheint die Antwort auf der Hand zu liegen.
Erst gestern habe ich mit jemandem gesprochen, der in einem gastronomischen Beruf sich als Nichtraucher eine Raucherlunge geholt hat - ich würde in dem LAden nicht einen Tag arbeiten, bin nach kurzem unter Protest gegangen und bekam dann eben zu hören, Mann, das ist doch heute gar nix, Du hättest es mal früher erleben sollen, als.......ja, wenn das alle sagen, kuschen, schweigen, Maul halten, Jawoll, Herr Direktor, dann wird das nie was.
Die Duldsamkeit ist viel zu groß, ich hab da einen gewissen Respekt vor den Franzosen, aber in entscheidenden Dingen ist es bei denen doch genauso blödsinnig wie bei uns.
Fazit: nichts geschieht ohne Grund. Und wenn ihn die Akteure selber liefern.
Beste Grüße vom Baldur
|
Golden Boy
07.03.2007, 23:09
@ Golden Boy
|
Danke für die rege Teilnahme und die interessanten Ideen! (o.Text) |
-->
|
Zeitgenosse
08.03.2007, 01:27
@ weissgarnix
|
Re: Frz. Verhältnisse in Deutschland? |
-->>meinst du das im Ernst? Die Deutschen als Revolutionäre? dieselben Deutschen, die sich per Stimmzettel noch nicht einmal zu ein bisschen Radikalität durchringen konnten sondern bei"Patt" ihr Kreuzchen machten?
>na, da bin ich aber mal gespannt.
Hallo weissgarnix
Gruß an Baldur!
>meinst du das im Ernst?
Nööh, hab ich auch nicht gemeint.Revoloution mit Galgen und so.
Insoweit hast du schon Recht, von wegen Kreuzchen!
Ich spreche nur von selbstgefälligen Denkmustern, die sich neu orientieren
müßen, und dabei anfällig für extreme sind.
Insoweit weiß ich garnix!
Mit freundlihen Gruß M W
|