prinz_eisenherz
30.03.2007, 17:59 |
@ Dimi, http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/378132.htm, die Schnecke Thread gesperrt |
-->Guten Tag Dimi,
wir sind schon wieder beinahe im Archiv des Forums gelandet. So schnell geht das hier. Darum schleiche ich mich an der Schlange vorbei und fange hier noch einmal an.
Nur weil das Ausrotten von einer Million Menschen wegen der fehlenden Technik hundert Jahre dauerte und nicht wie heute, mit den passenden Waffen und Kampfmittel, in Sekunden zu erledigen ist, deswegen war der Grundgedanke bei den vielen anderen Despoten nicht einen Millimeter ein anderer, als bei der Gruppe um Adolf Hitler und seinem System.
Ich lese gerne hier im Forum, viel lieber als zu schreiben.
Eigentlich finde ich jeden Tag einen Hinweis, eine hier genannte Quelle, einen blitzgescheiten Gedanken und sachliche Antworten darauf (danke an Milly und Cujo, von weiter unten), wenn ich mal wieder mit meinem Halbwissen, oder mit meinen umhertrödelnden Geist einen Beitrag verfasse. Und jedes Mal lese ich trotzdem, obwohl es mich eigentlich langweilen sollte, weil es wellenartig - immerhin sind wir hier doch in einem Wellenforum - alle paar Wochen passiert, die heißen Diskussionen um Details aus der Zeit des Nationalsozialismus. Eure Diskussionen, in der schnellen Anfolge und mit den Ableitungen, die mir zusagen, obwohl ich immer nur davorstehe und mich wundere und staune, denn ich habe das erstemal in meinem Leben für solche Glasperlenspiele auch die notwendige Zeit. Ich werde mich hüten bei dieser Hitler - Gaskammer - Speer - Autopresse jemals mitzudiskutieren. Ein wenig Stolz, nicht zweiter oder dritter von hinten zu sein, den habe ich schon und dennoch habe ich meine ganz persönliche Meinung dazu.
Die ist eigentlich kinderleicht, vielleicht naiv, aber sie erklärt mir vieles.
Der Nationalsozialismus war eine kurze Zeit einer modernen Diktatur in Deutschland, Punkt, Ausrufezeichen, Basta. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen und man könnte zur Tagesordnung übergehen, und das bedeutet, wir Deutsche erinnern uns mit Stolz, sehr weit über die Diktatur des Nationalsozialismus hinaus, in die Vergangenheit zurück, unserer greifbar vielen Großtaten, was die Kultur, die Kunst, das Geistesleben insgesamt betrifft. Die Naturwissenschaften nicht zu vergessen. Und wenn wir das pflegen würden, nicht das ganze Jahr über, aber immer wieder einmal, dann wäre schon viel geholfen. Denn im Gesamtkontext betrachtet, war die Diktatur der Nationalsozialisten eher ein müder Versuch. Noch nicht einmal um die Weltherrschaft zu erringen, nein einfach nur um,...., tja, worum ging es dabei tatsächlich?
Deutschland, nicht der gemeine Mann vom Wochenmarkt, sondern seine Eliten, haben sich kaufen lassen, wurden ausgetrickst, denen fehlte die kompromisslose Gemeinheit, die totale Brutalität, die unabdingbare Nationalbesoffenheit, um sich in diesen Schlamassel nicht zweimal hineinziehen zu lassen. Ansonsten, ich bestehe darauf, war diese Zeit als Tyrannenherrschaftsform doch nur ein Witz in der Weltgeschichte.
Alles, aber auch wirklich alles was eine Diktatur ausmacht, sämtliche Kriterien, ob sie sich Pharaonen, Kaiser, Abgesandte, Könige, Staatsratvorsitzender, Präsident oder wie sie sich auch immer nannten oder immer noch nennen, allesamt haben mit den vergleichbaren, sich beinahe zwangläufig ergebenden Instrumenten ihre Herrschaft errungen, sie ausgeweitet, sie stabilisiert, diese mit einer Ideologie umrankt, sich selbst als fortschrittlich in den Geschichtsbüchern festschreiben lassen, und nicht nur über eine Zeit von 12 Jahren, nein, deren Gewaltherrschaft dauerte in der Regel über viele hundert Jahre. Man stelle sich vor die Zeit des Natiolsozialismus hätte, sagen wir mal mindestens dreihundert Jahre gedauert, was für ein prachtvolles Gebilde würde dann gezeichnet werden? Alle, ausnahmslos alle diese Gestalten, die ihr spezielles System verkörperten, haben mit den gleichen Mitteln gearbeitet wie die Nationalsozialisten. Sie brandschatzen, sie rotteten aus, sie zerstörten, die trampelten auf fremden Kulturen herum, sie vergewaltigten systematisch und immer wieder töteten sie die von ihnen selbst ernannten Feinde, zu Tausenden, zu Hunderttausenden, zu Millionen, aus niederen, aus ethnischen, aus rassischen Gründen allemal.
Feinde waren natürlich immer die, deren wertvolle Güter, Bodenschätze oder Handelswege man habhaft werden wollte. Und „zufälligerweise“ waren das die Hunnen, die Unzivilisierten, die Babaren genannt. Diejenigen, die mit vorliebe ihre eignen Kinder verspeisten und mit noch größerer Lust die Kinder des Imperiums. Die dunkle Masse aus dem Wald, nur mit einem Fell bekleidet. Schmatzen, rülpsen, flatulieren und saufen den gesamten Tag und auch in der Nacht. Die mit dem Finger essen, pfui deibel, der geborenen Abschaum eben. Diese mussten selbstverständlich vernichtet werden, weil sie Hunnen waren, weil sie anders waren, weil sie den strategischen Zielen im Wege standen und weil das Töten dem entarteten, dem infantilen Spielgehabe des jeweiligen Herrschers zur Lust gereichte. Nur weil das Ausrotten von einer Million Menschen wegen der fehlenden Technik hundert Jahre dauerte und nicht wie heute, mit den passenden Waffen und Kampfmittel, in Sekunden zu erledigen ist, deswegen war der Grundgedanke dabei nicht einen Millimeter ein anderer, als bei der Gruppe um Adolf Hitler und sein System. Ein System, kurz von Dauer, von den Vorrausetzungen her betrachtet und im Vergleich zu den wirklichen Irrsinnigen eher die Kreisliga und sicher war auch ein gehörige Portion Fallenstellerei dabei.
Schluss:
Obwohl ich euere Streitgespräche, die von dir, von den anderen Strategen mit viel Interesse lese, aber die Zeit selbst, der Natiuonalsoziallismus, der war aus meiner Sicht ein Fliegenschiss in der Weltgeschichte, wenn du mir bitte schön diesen einfachen Ausdruck gestatten möchtest.
Komme ich damit ins Fernsehen?
Gruß
eisemherz
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Dimi
30.03.2007, 19:22
@ prinz_eisenherz
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Re: @ Eisenherz - 378132.htm |
-->Hallo Eisenherz,
es ging nicht ums Dritte Reich, sondern um ein Greenspanzitat. Mit Gelddingen und mit Quellen-Hinterfragungen kenne ich mich halbwegs aus, deswegen war mir das Zitat willkommen, um Nereus anzustupsen.
An der Dritte-Reich-Disskussion hatte ich mich nicht beteiligt. Ich halte eine fruchtbare Diskussion auch nur für möglich nach nachhaltigem Quellen- und Literaturstudium. Damit meine ich auch Bibliotheken, nicht nur Klick-Klick. Dazu kann und möchte ich keine Zeit erübrigen. An der Gelddiskussion hier hatte ich mich seinerzeit auch erst nach langjähriger Vorarbeit beteilgt.
Den Schwerpunkt, den Du jetzt legst, nämlich die Bewertung, wäre nochmal ein anderes Thema. Ich ziehe Sach- Meinungsdiskussionen vor.
>Komme ich damit ins Fernsehen?
Nein. Für Sachbeiträge im Fernsehen brauchst Du eine halbwegs profunde Sachkenntnis.
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Aber Du hattest die Frage ja auch nicht ernst gemeint ;-)
Gruß, Dimi
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prinz_eisenherz
30.03.2007, 20:11
@ Dimi
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Für Sachbeiträge im Fernsehen brauchst Du eine halbwegs profunde Sachkenntnis |
-->Hallo Dimi,
danke für die Antwort. Mit mir, so denkst du, da kann man es ja machen, einen Satz wie den dort oben? Na gut, ich lasse den einfach mal so stehen, denn wenn hier jemand vom Fernsehen mitliest, auch der will gelobt werden, denn Lob baut auf, es muss ja nicht unbedingt stimmen. Nennen wir es einfach mal so, wie es Boris Becker immer benannt hat, seine meditative Vorbereitung vor einem Tennisspiel, von den Sorben auch Match genannt, der Bobele sprach dann immer von transzendentaler Selbsttäuschung.
Ansonsten verleibe ich, in stiller Anteilnahme und Erwartung, und freue mich auf eure neuerlichen Sachdiskussionen, wo jeder eine Sache zu vermelden hat, zu genau der gleichen Sache, nur jeweils leider mit genau dem Gegenteil, als Sachargument.
Darum meine ich immer:
Warum denn eine Meinung haben, wenn man zur Sache diskutieren kann.
Aber damit komme ich ins Fernsehen, oder?
bis denne
eisenherz
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LOMITAS
30.03.2007, 20:17
@ prinz_eisenherz
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Re: Für Sachbeiträge im Fernsehen brauchst Du eine halbwegs profunde Sachkenntnis |
-->Hallo Prinz,
geschwind eil ich dir zur Hilfe. Man erfrägt Sachkenntnis. Bitte sehr:
Es gibt eine Sache die die Deutschen den Gringos nach Kriegsschluss gegeben haben.
Es war wohl DIE Errungenschaft der Nachkriegszeit. Nannte sich schlicht" Grün Fisch".
Nehme an evtl. Einer hier im Board weiss was drüber.
In diesem Sinne. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.
Schönes WE an alle
LOMITAS
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Dimi
30.03.2007, 22:28
@ prinz_eisenherz
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Re: Für Sachbeiträge im Fernsehen brauchst Du eine halbwegs profunde Sachkenntni |
-->Hallo Eisenherz,
>Mit mir, so denkst du, da kann man es ja machen, einen Satz wie den dort oben?
Es war doch ein Witz: Smilie eine Zeile weiter drunter, zudem dort"ja auch" (=Du hattest die Frage nicht ernst gemeint, ich somit auch nicht die Antwort).
Sorry für den Anlaß zum Mißverständnis.
>Warum denn eine Meinung haben, wenn man zur Sache diskutieren kann.
Worauf ich letztlich hinaus möchte ist, daß die Meinung (in diesem Fall über die Wertung des Holocausts) nicht die Analyse (also: was war) beeinflussen sollte.
Gruß, Dimi
P.s.: >Aber damit komme ich ins Fernsehen, oder?
Was hast Du eigentlich mit dem Fernsehen? Weisheit wirst Du dort nicht finden.
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prinz_eisenherz
30.03.2007, 23:11
@ Dimi
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Eye Alter, ick gloobe mein Hamster bohnert, eye. |
-->Hallo Dimi,
mache nur so weiter, führe ein Großmütterchen wie mich nur ständig in die Irre.
Du machst es solange, bis ich mich wirklich nur noch getraue über die gewöhnliche, die spanische Nacktschnecke zu schreiben, weil ich hoffen darf, das dein Wissensdurst bei einem solch hochkomplizierten Spezialgebiet versagen wird.
Die Nacktschnecke, ihr Laufgebaren, wenn sie spazieren geht, wenn sie Schneckenkorn wittert, wenn sie Tagetis - Schösslinge erspäht? Wie viele Kilo eine einzige Nachtschnecke in einer durchzechten Nacht von denen verschnabulieren kann? Von den gerade sich mühselig aus dem Boden herausgearbeiteten, jungen und frischen Basilikumjünglingen(Innen) will ich erst gar nicht anfangen zu schreiben.
Und dann das äußerst interessante Sexualleben zwischen den Nachschnecken. Das geschmeidige Vorspiel, die graziösen gegenseitigen Berührungen mit ihren Fühlern. Die sich langsam steigernde Schneckenfleischeslust. Aber lassen wir das, denn noch hast du mich nicht soweit, das ich jede Gelegenheit nutze, hier im Forum über die Soziologie der Nacktschnecken zu referieren. Noch kann ich deinen umgestellten Wegweisern eine gewisse heitere Note abgewinnen, noch! Aber ich möchte dich warnen.
Ach ja, ins Fernsehen will ich eigentlich nur, weil ich dann versuchen könnte meiner Frau mitzuteilen, das sie mich nicht mehr vom Suchdienst des Roten Kreuzes ausfindig zu machen braucht.
Gute Nacht
eisenherz
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Dimi
31.03.2007, 00:26
@ prinz_eisenherz
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Re: Eisenherz |
-->Hallo Eisenherz,
der Scherz mit dem Fernsehen kam von Dir, ich bin nur darauf eingegangen. Wenn Du damit nicht umgehen kannst, trotz Erläuterung, trotz Sorrys, trotz weiterer Relativierung, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
"Großmütterchen wie mich nur ständig in die Irre"
"Du machst es solange, bis ich mich wirklich nur noch getraue"
"das äußerst interessante Sexualleben zwischen den Nachschnecken."
"kann ich deinen umgestellten Wegweisern eine gewisse heitere Note"
"noch! Aber ich möchte dich warnen."
Diese Abschweifungen sind schon sehr weitgehend.
Gruß, Dimi
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schaumermal
31.03.2007, 09:48
@ prinz_eisenherz
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wenn bei dir der Hamster bohnert, sparst dir die Perle ;-) |
--><font size=5>So so,...Suchdienst des Roten Kreuzes. </font>
......man muß ihn mögen und verstehen....den Berliner Humor.
schaumermal
<ul> ~ des Hauptmanns schönste Exemplare</ul>
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prinz_eisenherz
31.03.2007, 13:42
@ schaumermal
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Ick gloobe mein Schwein fährt Rad, eye. |
-->Hallo schaumermal,
der Steckbrief, die Ähnlichkeit mit noch lebenden Personen ist geradezu verblüffend.
Und die, unsere Schhnecken, was für anmutige Bilder. Das mit dem Sexualleben dieser Mitgeschöpfe, habe ich dir in meinem Beitrag zuviel versprochen? Keineswegs, die wahre Lust auf Schneckenbeinen kann ich da nur sagen.
Ehrlich, wo holst du so schnell die passenden Illustrationen nur her?
Ach du meine Fresse, der Berliner Wiotz, gewüzt mit dem Berliner Starkdeusch. Im Klang wie ein startender Dieselmotor. Wenn du aus Berlin bist, dann verstehst du das Folgende. Ein Berliner soll einen Satz bilden mit den zwei Wörtern Konzert und Fellmütze.
Die Berliner Aussprache vorrausgesetz lautet der folgendermaßen:
Kohn_zerrt seine Olle durch`n Saal und fällt_mitze hin.
schönes Wochenende
eisenherz
PS: Letztens war eine Sendung im TV, nur über Schnecken, mit einem Schneckenexperten. Im Meer leben Viecher von denen, die sind so giftig, da flattern selbst den Haien die Hosenbeine vor Angst.
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Mr. Smith
31.03.2007, 15:20
@ prinz_eisenherz
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Re:..voll den Seeblick! |
-->...Wenn du aus Berlin bist, dann verstehst du das Folgende. Ein Berliner soll einen Satz bilden mit den zwei Wörtern Konzert und Fellmütze.
>Die Berliner Aussprache vorrausgesetz lautet der folgendermaßen:
> Kohn_zerrt seine Olle durch`n Saal und fällt_mitze hin.
>
>schönes Wochenende
>eisenherz
..und jetzt ein Satz mit Mutter, Erde und Seeblick:
Mutter_erde das Brot wegstellst, seebl_ick mir noch 'ne Stulle ab
Gruß,
Mr.Smith
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prinz_eisenherz
31.03.2007, 16:54
@ Mr. Smith
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Peter Panter: Emma, sperr ma die Jehrn in die Kiche, det sie nich so brillen! |
-->Hallo Mr. Smith,
vor deißig Jahren!! hatte ich mal ein kleines Buch mit gesammelten Sprüchen dieser Art. An meinen kann ich mich immer wieder erinnern, aber deiner ist auch nicht schlecht.
Aber, wie es so ist, Bücher, Werkzeug oder Schallplatten (CD`s) sollst du nie verborgen, die bekommst du nie wieder zurück und weißt nach kurzer Zeit nicht mehr, wem du sie gegeben hast. So ist es mir mit diesem Buch auch ergangen.
Während andere Dinge aus allen Bereichen der Tierwelt, einschließlich der Menschen, wenn du die verborgen würdest, die bringt man dir schon nach zwei Tagen freiwillig wieder zurück.
Egal, durch dich angestoßen habe ich meine alten Tucholsky - Taschenbücher wieder durchgestöbert und habe, aus der Erinnerung heraus, auch die Geschichte mit dem Berliner Dialekt gefunden und dazu auch noch im Internet, frei zugänglich, die hier:
Ein Ferngespräch
»Hier ist nochmals das Fernamt. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie möglichst langsam und möglichst dialektfrei sprechen müssen; der Telefonverkehr für solche Gespräche, wie Sie eins angemeldet haben, ist zwar freigegeben - aber nur unter der Bedingung, dass der dortige Überwachungsbeamte den Gesprächen folgen kann. Wir haben nun die Erfahrung gemacht, dass regelmäßig getrennt wird, wenn die Teilnehmer Dialekte oder fremde Sprachen sprechen. Wir weisen Sie in Ihrem Interesse darauf hin.«
»Ja doch. Allemal. Na jewiß doch.«
»Au Backe! Et klingelt. Det is det Fernjespräch! Emma, sperr ma die Jehrn in die Kiche, det sie nich so brillen!
Jaaa -? Emil, bist du da? Emil! Wat sacht der? Emil! Emil! Bist du da? 'n Tach, Emil! Hier is Pauel! Ja! Ick spreche nehmlich jewählt, damit dass die Beamten heern solln, det wir nischt Vabotnes sprechen!
Heer ma, Emil! Wie jehts dir denn? Jut, ja? Saufst du noch so viel? Det mußte nich! Det jreift die Nieren an - die Nieren! die Nieren! - liecht det an die Vaständjung, oda haste dir de Ohrn nich jewaschen? Emil! Paß ma uff! Ick rufe wejen Minnan an! Paß ma uff:
Minna wollt doch nu heiratn, weißte, wa? Nu will sie ihrer aber nich heiraten - neien! Er will nich! Er sacht, det dritte Kind wär nu auch nich von ihn - er sacht, ßweemal hätt er sich det mitanjesehn, aber det dritte Mal, sachta, akennt er det nich an! Er wär keene Kleen-Kinder-Bewahranstalt! Emil! Bist du noch da?
Nu hat Erwin sein Schwager, ja, der Dusslige, der imma beit Billjardspiel so mohrelt - ehmderselbige! Ja, der hat ihr doch nu die Wohnungseinrichtung besorcht, det Bett und die Kommode und den Schrank - allens aus Mahachoni - nu sitzt sie damit da. Emil! Bist du noch da? Wat sachste du? Klahren? Dir ham se woll mitn Klammerbeutel jepudert? Wat denn - klahren? Der laßt ihr hochjehn, det weeßte doch janz jenau! Natierlich - det wirst du mir nich lernen, wie man diß macht! Ochse! Een Ochse bist du - allemal! Nein. Neien!
Mensch, wenn du so lang wärst wie de dumm bist, könntste aus der Dachrinne saufen! Ick bleibe bei mein Wort. Also paß ma uff:
Nu sitzt se da mit den Amöblemang. Nu hatten wir jestan bei Schippanowsky ieber die Sache jeredt - Lottchen wah ooch da und der dicke Mattberg, der immer den Stolzen markiert, und denn Hejemann. Also ick bringe det Jespräch so janz pee a pee uff sehr feine Art uff die Sache... ick ha se erscht 'n bisken wat injejehm, na, nich Medessin... Emil? Emil! Bist du noch da?
Und nach ne halbe Stunde wahn se denn so weit. Ja. Hejemann wah jleich fett... mit die andern konnt ick noch redn. Ick habe sie det anjebotn... und bei die Jelegenheit hat sich noch 'n andret Jeschäft ajehm... Emil? Emil - hättste Lust, deine olle Laube jejen einen Rennkahn umzutauschen - det heeßt - den nimmt dir der Mattberch wieda ab, det is bloß die Form wejen. Er nimmt die Laube, und denn jibt er dir den Kahn... det heeßt: der Kahn jeheert 'n jahnich... er jibbt 'n bloß so lange aß seinen aus, bis dass er die Forderung beijetriehm hat... von Hejemann junior! Den kennste doch, wa? Emil? Emil! Wat hältst du von die Sache?
Wacht ma! Emma rummelt hier so mit die Meebel! Emma! Wißte jleich stille sind! Na, laß mir man hier fechtig sein - denn kriste aba von Vatan eene jeklebt, dette dir um dir selber trieselst! Emil! Emil - wat hältst du von die Sache? Wat? Det willste nich machen? Woso nich? Warum willste det nich machen? Det is 'n dodsichres Jeschäft! Wat? Na, Mensch, du mußt da aba orntlich eenen jehohm haben - du saufst ooch, bis dass dir der Schnaps aus de Ohren looft.
Warum wißte denn det nich machen? Mattberg tritt die Forderung ab, wattn, wattn... Sicherheit? Wir sind hier nich bei de Reichsbank, do! Wat sachste? Det willste nich? Det willste nich? Na, denn werk dir mah wat sahrn:
Du bist eene janz dusslige Rotzneese, wo nich in de Zeit paßt! Ja, nu - wos mit die Dollaren aus ist, da paßt er! Na, vor dir machen se keene neue Inflation! Vor dir nich! Na, jeh doch! Na, mach doch! Du wirst den Zaun nich pinseln! Du nich! Aber det wick dir noch sahren - ick wer dir mal sahren, wat du mir kannst - du kannst mir -
Emil! Emil! Emil! Ja? Ick plauderte jrade mit den Herrn! Wat sacht er -? Na, is dett die Menschenmeeglichkeit! Jetzt hat der jetrennt, weil ich ihm nich hochdeutsch jenuch jesprochen habe! Fernamt! Frollein, ick habe jesprochen wie unsa Pastor in de Kirche, und der trennt?
So wie ick hier spreche - ach wat, Dialekt! Dialekt! Ick spreche keen Dialekt - ich spreche Deutsch, vastehn Se mir? So wie ick spreche: mir vastehn ja die Nejer. N wie Nathan... Wech. So, Emma, nu kriste dein Fett von Vatan!«
Peter Panter
Vossische Zeitung, 05.06.1927,
wieder in: Lerne Lachen
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Schon das Lesen ist anstrengend, selbst für einen Bastart vom Gesundbrunnen, so wie icke eener.
schönes Wochenende
ei8senherz
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bernor
31.03.2007, 19:08
@ prinz_eisenherz
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Re: Eye Alter, ick gloobe mein Hamster bohnert, eye. |
-->Hi Eisenherz,
... bis ich mich wirklich nur noch getraue über die gewöhnliche, die spanische Nacktschnecke zu schreiben, weil ich hoffen darf, das dein Wissensdurst bei einem solch hochkomplizierten Spezialgebiet versagen wird.
Vooorsicht... manchem Spanien-Inschinör hier ist nix zu schwör...
Aber ansonsten schreibe ruhig so weiter - dann bleibst Du ein heißer Kandidat für den Forumsliteraturpreis, sollte es mal einen geben.
Schönes Wochenende noch & Gruß
bernor
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