alberich
21.04.2007, 07:59 |
Nochmal Filbinger Thread gesperrt |
-->wer versuchen will, den Fall bzw. Verhalten Filbingers besser zu verstehen, sollte sich mit dem Verhalten des seinerzeitigen Erzbischofs von Freiburg beschäftigen.
Auch er nicht konsistent in seinem Verhalten, auch hier ein 'sowohl als auch'.
Filbinger dürfte sich als Katholik und tragende Figur der badischen Sektion des Neudeutschlandbundes stark an ihm orientiert haben.
<ul> ~ Conrad Gröber - Erzbischof von Freiburg</ul>
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prinz_eisenherz
21.04.2007, 09:00
@ alberich
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Ist damit DER Filbinger gemeint, den hier meine ich? |
-->aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Karl FilbingerHans Karl Filbinger (* 15. September 1913 in Mannheim; †1. April 2007 in Freiburg im Breisgau-Günterstal) war ein deutscher Jurist und Politiker.
Filbinger wurde 1966 zum Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg gewählt. Unter seinem Landesvorsitz gewann die CDU zwei Landtagswahlen mit absoluter Mehrheit. In seine Amtszeit fällt die Abschaffung der Konfessionsschule und eine Gemeinde- und Kreisreform.
Hallo,
ist mit dem Fall, im Sinne einer verruchten Straftat, dieser hier genannte Filbinger gemeint?
Das verstehe ich nicht.
Denn dieser Filbinger wurde zweimal, in einer absolut demokratischen Wahl, von seinen Bürgern, in seinem Bundesland, mit absoluter Mehrheit, zum Ministerpräsidenten gewählt. Und von diesen Bürgern wurde er nicht in dieses Amt gewählt, weil er das Bundesland in einen Schrotthaufen verwandelt hat, wie z. b. der überschlaue Lafontaine vom Saarland, sondern weil er sein Bundesland Baden Württemberg geradezu zu einem Musterland an wirtschaftlicher, an sozialer Leistungsstärke mit entwickelt hatte, fast nur Nettozahler in den Topf des Länderfinanzausgleiches, die besten Bildungsergebnisse, wenige Schulden, gute Infrastruktur, diese Spitzenleistungen, die auch vom Filbinger vorrangebracht wurden, das ist ein Fall? Ein Fall für wen und für was?
Dafür wurde er und seine Partei, für diese nicht gerade alltäglichen Leistungen seiner Regierung von seinen Bürgern zweimal, mit überwältigender Mehrheit, gewählt, wiedergewählt. Und dieser Mann und diese Begleitumstände seiner Arbeit für sein Bundesland, die sollen ein Fall sein? Solche Fälle würde ich mir für Berlin auch wünschen.
Jedenfalls verstehe ich das nicht. Muss ich aber auch nicht unbedingt verstehen.
bis denne
eisenherz
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Amstrand
21.04.2007, 09:42
@ prinz_eisenherz
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Glaubst du echt, dass ein Politiker Urache für Wohlstand ist? |
-->Baden-Württemberg ging und geht es gut, weil es eine gewachsene Mittelstandsschicht von Handwerksmeistern mit höchstem Anspruch gab und gibt. Die CDU war da nur ein Auswuchs und Filbinger (den ich für ein großes A--loch hielt und halte) wäre nicht gewählt worden, wenn die Bürger die volle Story gewusst hätten. Als die herauskam, musste er gehen.
Heute wählen die Bürger in BW kommunal eher Freie Wählergemeinschaften und es wird ähnlich laufen wie in Bayern, wenn Frau Pauli sich als Zugpferd für landesweite FWGs einspannen lässt: Ade CDU, bzw. CSU. (das eigentlich Drama ist evtl. die SPD, siehe sehr treffender Artikel von Herrn Jörges im aktuellen Stern.)
Die Ursache für den relativen Wohlstand in BW und Bayern kann einfach nicht in der Qualität der Politiker liegen. Er liegt eher darin, dass diese unterirdisch waren und sind und sich raushalten. Könner wie in den besseren Zeiten der SPD sind da für die, welche den Surplus erwirtschaften, gefährlicher, denn sie wollen"gestalten".
Das Thema ist natürlich doppelt schwierig: Einmal kotzt einen die Verlogenheit der ehemaligen"Nazi-Helden" an, die sich an Wehrlosen vergriffen haben, und dann in der BRD wieder auf ehrbare Bürger machten. Dann kotzt einen heute die Dämonisierung derselben Menschen an, die einfach nur überleben wollten und so schlimm dann wohl auch nicht waren. Aber einen jungen Menschen zum Tode zu verurteilen, wo der Krieg schon so gut wie vorbei und vergeigt ist.....den sollte man nicht zum Anti-Nazi stilisieren.
keep going,
amstrand
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Hyperion
21.04.2007, 09:57
@ Amstrand
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Re: Glaubst du echt, dass ein Politiker Urache für Wohlstand ist? |
-->>Aber einen jungen Menschen zum Tode zu verurteilen, wo der Krieg schon so gut wie vorbei und vergeigt ist.....den sollte man nicht zum Anti-Nazi stilisieren.
Naja! Fahnenflucht wird zu Kriegszeiten immer und überall mit dem Tode bestraft. Das hat ungefähr soviel mit dem dritten Reich zu tun wie Fundamentals mit den Börsenkursen (um mal ein dem Forum entsprechendes Beispiel zu nennen).
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Amstrand
21.04.2007, 10:18
@ Hyperion
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Fundamentals haben viel mit Börsenkursen zu tun |
-->also dieses Forum.....
eine Verbindung zwischen Verschuldung und Fälligkeitsterminen usw. zu Börsenkursen herzustellen, ist ja wohl voll"fundamentale Analyse".
Gold zu kaufen, weil Währungen erodieren, das ist voll"fundamental".
Ist Elliott-Wave technisch oder fundamental? Ich würde da eher zu"fundamental" neigen. Bzw. es ist der geniale Hybrid zwischen beiden. Denn die Wellen sind durch massenpsychologische Phänomene hervorgerufen und die Psychologie ist fundamental und man kann es im Chart identifizieren.
Hat Oettinger-Filbinger irgendetwas mit dem Thema dieses Boards zu tun? nun ja, die Wellen in der Popularität von Parteien sind doch interessant. Und die arrivierten Parteien in der BRD sind in der Abwärtswelle und dann kommt es zu merkwürdigen Versuchen dagegen an zu kämpfen (Oettinger ist long gegangen in einem short Trend) und Frau Merkel ist nur so überraschend mächtig, weil sie short ist im short Trend und die anderen sich übernehmen mit antizyklischen Trades.
amstrand
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alberich
21.04.2007, 10:54
@ prinz_eisenherz
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Re: Ist damit DER Filbinger gemeint, den hier meine ich? |
-->hallo eisenherz,
konsultieren wir doch das Wörterbuch, um den FALL zu klären:
Fall, der
1. Fall, im Sinne von Vorfall
2. Fall, jur. Fachbegriff (lat. causa)
3. Fall, im Sinne von Hinfallen, Stürzen
Und siehe da - oh welch göttliche Fügung - in genau dieser Reihenfolge hat es sich zugetragen.
Ich wollte damit Filbinger nicht am Kittel flicken, wie käme ich dazu. Es geht mir nur darum, die Umstände seines Verhaltens zu ergründen.
Erleuchtend ist für mich eine Passage zum Verhalten Gröbers:
Insbesondere in den ersten beiden Jahren nach der Machtergreifung hatte er die Hoffnung, dass sich die Kirche mit den Nationalsozialisten arrangieren könne und dass es besser sei, ihnen entgegenzukommen als Widerstand zu leisten.
Ich denke, daß damit das Verhalten Filbinger ausreichend charakterisiert wird. Er war mit großer Wahrscheinlichkeit kein Nationalsozialist sondern in das liberale Zentrum einzuordnen, er war aber auch kein Widerstandskämpfer. Er versuchte sich irgendwie durch die Zeitläufte zu manövrieren, mit moglichst wenig Schaden für sich und andere oder umgekehrt.
Möge jemand anderes das FALLbeil schwingen, ich nicht.
Daß aus dem Fall 1. mehr wurde, hat er seinem ungeschickten und unangemessenem Verhalten zuzuschreiben. Es hätte nicht zu dem Fall 3. kommen müssen.
Er war zu dieser Zeit schon etwas selbstherrlich und sein Verhalten in Sachen Atomkraftwerk Wyhl illustriert selbiges eindrücklich.
Baden-Württemberg hatte nach dem Krieg das große Glück, die aufstrebende und diversifierte Industrie zu haben, dazu eine 'schäffnige' Bevölkerung. Im Gegensatz zu den Grundstoffindustrien NRWs, die bald auf den absteigenden Ast gerieten oder den Agrarländern Niedersachsen oder Schläfrig-Holstein.
Das ist a priori nicht der Verdienst Filbingers.
Als EX-BaWü-Aborigine kann ich mir diese Einschätzung erlauben.
gruß + schönes Wochenende
alberich
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Hyperion
21.04.2007, 14:08
@ Amstrand
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Sehr schön! (o. Text) (o.Text) |
-->
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Tassie Devil
21.04.2007, 15:37
@ Amstrand
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Re: Glaubst du echt, dass ein Politiker Urache für Wohlstand ist? |
-->>Baden-Württemberg ging und geht es gut,
Wie schoen fuer mein ehemaliges Heimatslaendle, ich werde auch ohne es langmoeglichst ueberleben.
>weil es eine gewachsene Mittelstandsschicht von Handwerksmeistern mit höchstem Anspruch gab und gibt.
Ja, das ist richtig. In Baden Wuerttemberg wurde zumindest langjaehrig versucht, immer oder doch zumeist Naegel mit Koepfen zu produzieren.
Ich kann mir dieses Urteil erlauben, weil ich gebuertiger und langjaehrig gelernter Badener und Baden Wuerttemberger war.
>Die CDU war da nur ein Auswuchs und Filbinger (den ich für ein großes A--loch hielt und halte) wäre nicht gewählt worden, wenn die Bürger die volle Story gewusst hätten. Als die herauskam, musste er gehen.
Jaja, das uebliche, diejenigen mit dem geringstem Durchblick sind diejenigen, die als die angeblich Kompetentesten urteilen. Und so ganz nebenbei im Laenderfinanzausgleich auch noch die Kohle aus Baden Wuerttemberg voellig selbstverstaendlich abgreifen.
Einen Scheissdreck musste Filbinger damals gehen.
Nur hatte Filbinger im Jahre 1978 letztendlich die Kompetenz zu der Einsicht, dass es angesichts der angetretenen zionistisch organisierten Phalanx, angefuehrt von dem inzwischen nur ein klein wenig klueger aufscheinenden Zionistenknecht Rolf Hochhut ("McDonalds im Anmarsch...") angeraten erschien, die Platte zu putzen, um die Stafette vorzeitig an seinen Nachfolger Kleverle Spaeth weiterzugeben, um weitere Schaeden gerade auch vom Land Baden Wuerttemberg abzuwenden.
Solcherart Einsichten waren damals durchaus noch in CDU-gefuehrten Laendern ueblich, in den verfilzten wie vermoderten Sozen-Laendern half bereits damals nur noch das regelgerechte Totschlagen der voellig korrupten Sozen zwecks allenfalls zur Hoffnung auf Besserung der Verhaeltnisse.
>Heute wählen die Bürger in BW kommunal eher Freie Wählergemeinschaften und es wird ähnlich laufen wie in Bayern, wenn Frau Pauli sich als Zugpferd für landesweite FWGs einspannen lässt: Ade CDU, bzw. CSU. (das eigentlich Drama ist evtl. die SPD, siehe sehr treffender Artikel von Herrn Jörges im aktuellen Stern.)
Natuerlich, diese Drecks-Sozen und Drecks-Kommunisten, dieses juedisch-zionistisch gezuechtete Welturuebel aller Zeiten, zieht logischer Weise auch die Unionsparteien mit in den Strudel ihres Untergangs.
Stalins Russland der 30-er Jahr wird ein niedlicher Kinderspielplatz dagegen sein, was die Sozen und Kommunisten in der BRDDR bei den anstehenden Saeuberungen an Blut verstroemen lassen werden.
Die Messer sind bereits gewetzt und geschliffen, die Schlachtbaenke sind bestens vorbereitet.
>Die Ursache für den relativen Wohlstand in BW und Bayern kann einfach nicht in der Qualität der Politiker liegen.
Doooch, auch was nicht sein darf, kann schon manchmal durchaus sein.
So sagte z.B. Strauss sinngemaess, als er im Jahre 1977 wirtschaftliche Vertraege mit Arabern unter Dach und Fach brachte, was natuerlich auch bereits damals den USraelis hie wie da gewaltig gestunken hat, dass"...auch er sich nicht auf alle Ewigkeit an Deutschlands Vergangenheit erinnern lassen wird, weder von den Amerikanern, noch von den Israelis, noch von sonst jemandem."
Strauss hatte zweifellos Rueckgrat, auch wenn er vor allem in bereits damals Sozen-verfilzten wie -abgewirtschafteten Laendern das rote Tuch war.
>Er liegt eher darin, dass diese unterirdisch waren und sind und sich raushalten.
Das galt und gilt allenfalls fuer Sozen-gesteuerte Laender. Je mehr sich die korrupten Drecks-Sozen und Drecks-Kommunisten von den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Steuerraedern fern hielten oder fern gehalten werden konnten, desto geringer waren letztendlich die hieraus resultierenden Schaeden.
>Könner wie in den besseren Zeiten der SPD sind da für die, welche den Surplus erwirtschaften, gefährlicher, denn sie wollen"gestalten".
Koenner in den Reihen der Sozen mit einem positiven Saldo letztendlich gab es in den vergangenen 40 Jahren der BRDDR nirgendwo, selbst der Saldo eines Helmut Schmidt, der eigentlich in der falschen Partei agierte, wurde durch seine Partei-"Genossen" kunstgerecht auf Null-Niveau gebracht und er selbst in seinen politischen Untergang getrieben.
>Das Thema ist natürlich doppelt schwierig: Einmal kotzt einen die Verlogenheit der ehemaligen"Nazi-Helden" an, die sich an Wehrlosen vergriffen haben, und dann in der BRD wieder auf ehrbare Bürger machten.
Ich glaube, Du hast viel zuviel systemgesteuertes zionistisch produziertes Westfernsehen inhaliert.
>Dann kotzt einen heute die Dämonisierung derselben Menschen an, die einfach nur überleben wollten und so schlimm dann wohl auch nicht waren. Aber einen jungen Menschen zum Tode zu verurteilen, wo der Krieg schon so gut wie vorbei und vergeigt ist.....den sollte man nicht zum Anti-Nazi stilisieren.
Auch Dir fehlt leider jedes Augenmass, was geht und was nicht geht, vor allem in nicht normalen und somit unnormalen Zeiten.
Hinterher kommen sie alle, die Besserwisser wie auch die Besserklaeffer, und sie urteilen ueber und beurteilen alles, wovon sie im besten Falle nur marginales Verstaendnis und Einsichtsvermoegen haben wie auch haben koennen, weil sie ganz einfach nicht dabei waren, was sie jedoch nicht daran hindert, zum Teil voellig abstrusse Theorien und Einsichten abzusondern.
Ich selbst vermag mich noch sehr gut an die Filbinger-Affaire in 1978 zu erinnern, u.a. an einen heissen Disput, an ein scharfes Streitgespraech mit meinem eigenen Schwiegervater, einem ausgeBILDeten Sozen ("...und nach mir die Sintflut"), als er seine einzigste papierne Bildungsquelle BILD wiederkaeute:"Der war Hitler's Marinerichter, der war einer der grossen NS-Drecksaeue!", als ob Filbinger der einzigste NS-Marinerichter gewesen sei!
Hingegen, ging es um seine eigenen NS-Mannschaftsgrosstaten in Ivan Baba, dann pumpte sich dieser Sozen-Mensch nicht nur auf wie ein Maikaefer, sondern er liess seinen Stolz auf die erbrachten NS-Mannschaftsleistungen, an denen auch er einen Anteil hatte, durchblicken.
Bei solchen Gelegenheiten liess ich ihm zweimal sofort die Luft ab, indem ich ihn fragte, ob er sich denn eigentlich darueber im klaren sei, dass er mit seinen heroischen Leistungen im NS-Mannschaftsverbund bei Ivan Baba ja ein NS-Unterstuetzer und damit nicht gerade der NS-Widerstaendler gewesen sein musste, der er vorgeblich war. Ein zuvor prall aufgepumpter und sich dann voellig frei entleerender Luftballon war die nur kurzzeitige Folgeerscheinung, danach kehrte absolute Ruhe ein.
Ansonsten sehe mich voellig ausser Stande, hier im Forum darueber zu schreiben, was auch dieses geBILDete NS-Sozen-Arbeiterindividuum in Form meines eigenen Schwiegervaters, gleichfalls ein strenger Anbeter der Sozenikone Willy Brandtstifter, in seinem mickrigen Leben zu Stande brachte und sich alles so leistete. Mit einem Wort: Unglaublich.
>keep going,
>amstrand
Take care
TD
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prinz_eisenherz
21.04.2007, 18:11
@ alberich
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Ist damit DER Filbinger gemeint, den hier meine ich? |
-->Hallo alberich,
in letzter Zeit habe ich mit meiner Schreibe ausgesprochenes Pech oder Unvermögen.
Mit dem Begriff Fall warst du nicht angesprochen, sondern die bekannte Gemengelage in den Medien, in den Diskussionen, die diesen Mann nur noch auf einen Fall, mit dem einstudierten herablassenden Unterton, uns vorführen wollen. Und dieser Sicht der Dinge, der wollte ich mal einen kleine Riegel vorschieben, mit meiner Zusammenfassung.
Und weiter, weil das eigentlich als Schlußfolgerung zum"Fall Filbinger" naheliegt, die Bürger von Baden Württemberg mit in Schutz nehmen, die diesen Mann als ihren Ministerpräsidenten gewählt hatten, denn gerade dieses fleißge Völkchen hat einen solchen versteckten Sippenverdacht gegen sie nicht verdient.
schönes Wochenende
eisenherz
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prinz_eisenherz
21.04.2007, 19:05
@ Amstrand
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Stimmt, ein Auto fährt auch ohne Fahrer, aber nur berab! |
-->Hallo amstrand,
deine Frage war nicht ernst gemeint oder? Warum bietest du mir so etwas an?
Ich versuche es möglichst kurz, mit der notwendigen Zusatzbemerkung, das in den Schulen weniger der Holocaust - Lebertran den Schülern eingetrichtert wird, sondern die Ausgangslage von Gesamtdeutschland, in allen Bundesländern, im Hinblick auf Industrie, Landwirtschaft, Bildung, Justiz, Baurecht, Finanzen e.t.c. nach dem 2. Weltkrieg gelernt wird. Kurz zusammenfasst, es war alles mehr oder weniger im Arsch. Ausgeplündert, umfassend zerstört, verwüstet, ein breitflächiges Trümmerfeld und angesichts dieser Ausgangslage begannen alle Länder Deutschlands mit dem Wiederaufbau. Und dieser Wiederaufbau, die wirtscaftliche Ausrichtung, die Bildung, in allen Schulformen, die passenden Rechtsgrundlagen, die Verwendung der Finanzmittel, das war in der Hauptsache die hohe Kunst der jeweiligen Regierungen der einzelnen Länder.
Das eine Land, mit den Resten seiner Industrieanlagen, aber auch mit viel Fleiß, Ergeiz, Eigeninitiative, mit Zielstrebigkeit, Pünktlichkeit und einen Mindestmass an Ordnungssinn seiner Einwohner, die haben sich schnell am eigenen Schopf aus dem Trümmerberg herausgezogen, nicht zuletzt aufgrund der richtigen Zuarbeitung durch ihre Regierung. Das war Baden Württemberg
Ein anderes Bundesland, bettelarm, mit Landwirtschaft und ein wenig Touristik, diese Land, genauer seine Regierung, hat die zufließenden Mittel aus dem Länderfinanzausgleich genommen und langsam aber stetig, von der Landwirtschaft deutlich weg, eine hochmodern Industrielandschaft gefördert. Ist schon geraume Zeit Nettozahler in den Finanzausgleich, hat in den einschlägigen Testen die besten Schüler, hat das Geld der anderen, der reichen Bundesländer gut verwendet und ist das einzige Bundesland im Augenblick, welches für den Ausgleich des Landeshaushaltes in diesem Jahr keine neuen Schulden mehr aufnimmt. Dieses Land heißt Bayern.
Und dann das dritte Beispielbundesland, auch mit einer traditionell vorhandenen Schwerindustrie vor dem 2. Deutschlandkrieg, gefördert durch den Kohlebergbau in diesem Land. Diese Land, besser der Ministerpräsident dieses Landes, ein gewisser Lafontaine, genau der, der die größten Seifenblasen aller Zeiten blasen kann, genau der, der es als Finanzminister beim Schröder drei Monate lang versucht hat, genau der, der vor seiner Amtsübernahme dreißig Milliarden DM einsparen wollte, in der ersten Woche, um in der zweiten Woche genau dreißig Milliarden DM neue Schulden zu beantragen, genau der hat es bis zum Schluss nicht geschafft, als MP seines Bundesland, es von den Almosen aus Baden Württemberg und Bayern zu befreien.
Der hat immer fleißig das Geld aus diesen beiden Bundesländern genommen und hat es seinen besten Freunden, den Bergarbeitern, noch in 1000m Tiefe in das Gesäß geblasen, obwohl ihm mindestens drei große Wirtschaftsinstitute, in regelmäßigen Abständen, dringlich empfohlen hatten, endlich seinen hoch subventionierten Kohlebergbau zu beenden, Nicht sofort, aber in einer absehbaren Zeit.
Für dieses Bundesland, da hat du völlig Recht, für das Saarland wäre es in der Tat besser gewesen, die hätten über die Regierungszeit des Lafontaine besser gar keine Regierung gehabt. Schlechter als bei dem, hätte es ohne Regierung auch nicht kommen können.
bis denne
eisenherz
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Amstrand
22.04.2007, 11:36
@ prinz_eisenherz
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"die"hohe" Kunst der jeweiligen Regierung"!? ROFL |
-->Mensch Eisenherzi,
du bist doch sonst in der Opposition, wieso liebst du auf einmal"Politiker"? Nur damit so ein ALt-Nazi eine beschönigende Grabrede bekommen darf?
Es ist zweifellos eine interessante Frage, wie und warum welche Regionen seit der Gründung der BRD gedeihen. Ich denke aber, dass die Antworten um einiges tiefer liegen, als dass da tolle und gar nicht tolle Landes-Regierungen gewesen seien. Zumal die Unterschiede zwischen CDUlern und SPDlern schon immer marginal sind (es sind beides ähnliche Ideologien.)
Im Großen liegt es eher an einer natürlichen Evolution der Ã-konomien und einige lagen da eher im Trend und andere zeitweise und dann nicht mehr. Zum anderen hat der eiserne Vorhang unterschiedliche Auswirkungen gehabt.
Ich persönlich glaube oder nehme wahr, dass die Ursache für die relative Prosperität von Unternehmern (und um die geht es letztendlich nur) in den süddeutschen Landen von der Nähe zu einem Land mit Bankgeheimnis und der relativ leichteren Möglichkeit der kreativen Steuerzahlung ist. Die Einstellung der Unternehmer zum Staat ist im süden wesentlich flexibler und die Politiker haben darauf nur reagiert und lassen es etwas ruhiger angehen. Glaubst du echt, dass Franz-Josef in seinem Suff den Geistsblitz hatte:"Wir siedeln Hi-Tech an?" Oder wird nicht eher ein Siemens- oder BMW-Manager da mal etwas angeregt haben?
Lafontaine ist zwar auch imho ein notorischer Lügenbold (mit der Kritik an der neuerlichen Armeebegeisterung hat er recht), aber das Saarland ist einfach nur ins Hintertreffen geraten, weil die Zeit für Schwerindustrie vorbei ist. Außerdem liegt es ungünstig (es ist das einzige Bundesland, inkl. der"neuen" Länder, in dem ich noch nie war). Im Osten werden es Länder wie MeckPomm, Sachsen-Anhalt und Brandenburg immer schwer haben, weil sie Agrarregionen sind und man damit kein Geld verdient. Berlin wird es so lange schwer haben, als jede Dienstleistung mit mieser Laune und aggressivem"Wat denn noch?" begleitet wird. Da ist man in den andren Metropolen erheblich weiter. Das ist von den Bürgermeistern unabhängig.
Was schreibst du da noch so...alle Länder gleich zerstört? Das stimmt zweifellos gar nicht. Auch war Bayern nicht"bettelarm".
Auffällig ist doch, dass die Bundesländer oder Regionen was geworden sind, die Autos herstellen (am besten die ohne Amis). Das ist eben unser deutscher Exportartikel geworden. Daimler-Benz hat Württemberg hoch gebracht, nicht Kiesinger oder Filbinger oder wie sie heißen. Bosch (Haupt-Zulieferer) ist für Baden zuständig.
Die Autofirmen sind vor dem Krieg gegründet worden. Evtl. wär es interessant zu fragen, warum sie gerade da gegründet worden sind,wo sie eben entstanden sind.
Letzendlich werden wir beim 30jährigen Krieg landen, den unterschiedlichen Entwicklungen eines Bürgertums in den Freien Reichsstädten und ähnlichem. Je schwächer die Landesfürsten, desto besser heute.
Erklär mir noch die Prosperität lange sozialdemokratisch bis sozialistisch regierter skandinavischer Länder....
amstrand
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alberich
22.04.2007, 13:38
@ Amstrand
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Sehr gut! Das wäre auch meine Antwort gewesen. Wie vermeintlich erfolgreiche |
-->Regierungen agieren, wenn sie es mit echten Krisenregionen zu tun haben (absterbende arbeitsmarktbeherrschende Industrie) zeigt exemplarisch der Fall 'Maxhütte' in Bayern.
Und wozu arbeitsmarktbeherrschende Industrien fähig sind sieht man an der Stahl- und Kohleindustrie im 'Ruhrpott', die jahrelang verhinderte, daß andere Industrieunternehmen sich ansiedeln konnten indem die nötigen Flächen nicht freigegeben wurden. Man fürchtete Konkurrenz um die Arbeitskräfte.
In solchen Fällen steht der Politiker nackt im Hemde da.
Die einzige Möglichkeit für Politiker bestehende Strukturen zu verändern, besteht darin massiv in Schulen und Hochschulen zu investieren. EIn recht ordentliches Beispiel ist Schläfrig-Holstein, das gar nicht mehr so schläfrig ist. Nur, bis das Ergebnisse zeigt gehen leicht 20 - 30 Jahre ins Land. Also eher unattraktiv für die Politik. Am Ende kassiert noch die andere Partei die Lorbeeren der eigenen Bemühungen.
gruß
alberich
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prinz_eisenherz
22.04.2007, 14:03
@ Amstrand
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Und immer noch rollt das Auto, ohne Fahrer, bergab, immer schneller |
-->Mensch amstrand, mein Lieber,
zum Ersten:
## du bist doch sonst in der Opposition, wieso liebst du auf inmal"Politiker"? ##
Das ist wie das Wort zum Sonntag, bist du hauptberuflich Seelsorger? Du musst mir nur noch sagen, wo in meinem Text ich von Politikerliebe geschrieben habe. Wenn du die Stelle mir nennen könntest, dann würde ich mir für heute die Kerze in der Kirche sparen können.
Was ich geschrieben habe ist, das es diese Menschen in ihrer Funktion als Politiker gibt und das ist was völlig anderes als sie zu lieben. Die Hundekothaufen auf der Straße, die gibt es auch, aber darum liebe ich sie nicht, schon gar nicht, wenn ich hingelatscht bin. Aber weil sie nun schon mal da sind - äh, die Politiker natürlich - haben wir zum Glück die Möglichkeit, sofern wir es uns trauen und die uns Zeit dazu nehmen, in diesem Gewirr dessen was wir Demokratie nennen, mitzumachen, darum, und nur darum bin ich kritisch, überaus kritisch gegenüber diesen Funktionsträgern in unserem Land. Das haben diese Menschen gut und reichlich verdient, davon lebt eine Demokratie.
Was du versuchtst mir einzureden, das verwechselt Ursache und Wirkung. Erst kommen die Politiker und dann hagelt es Kritik auf die herab, aber auch Anerkennung von mir, wenn ich es so einschätze und auch so sage, deswegen habe ich noch lange keinem Politiker einen schwülstigen Heiratsantrag dargebracht.
zum Zweiten:
Ich will dir ein krasses Beispiel geben, warum es Politiker bedarf, egal in welchem System eingebunden, ob in einer Tyrannei, oder in einer Demokratie. Hier im Forum wurde im Zusammenhang mit der Frage: „Was ist Geld und wie funktioniert es?“ hoch und runter diskutiert, das es dazu einer Macht bedarf, einer bewaffneten Macht, einer Macht, die das Gewaltmonopol für sich in Anspruch nimmt. Wie wird diese Macht ausgefüllt? Genau, wir sind dicht dran, durch Politiker. Die heißen nicht immer so, die können sich auch König, Kalif, Berater, Papst, Staatsratvorsitzender nennen, das steht alles nur für Politiker. Beim Geld, da sehen wir es alles ein, das es anders nicht funktionieren kann, mit einer Macht, mit Politikern, was ist bei der Bildung, bei der Wirtschaftsteuerung, beim Baurecht, dem gesamten Strafgesetzbuch dabei so völlig anders.?
Ich liebe nicht die Politiker, aber ich respektiere über Alles eine demokratische Staatsverfassung, schon aus dem schlichtem Grund, weil ich zweimal in meinem Leben, überlängere Zeit, in anderen Regierungsformen arbeiten und leben musste, einmal in der Türkei (ein widerlicher Rassitenstaat) und ein zweites mal in Afrika, wenige Kilometer vom wüstesten Blutbad meines Lebens entfernt (Uganda), welches ich aber nur am Rande, aber ausreichend plastisch mitbekommen habe.
Wenn du dann wieder nach Hause kommst, in dein umhegtes und gepflegtes Deutschland, verwaltet von Politikern, dann bist du die ersten Wochen kurz davor, den einen oder anderen Politiker tatsächlich zu lieben. Ist einfach so.
Zum Dritten:
Hallo amstrand,
alles Mist, kurz und bündig, Politiker, Herrschaft, Macht, Führung eines Staates auf Zeit, alles lächerlicher Dreck, das ist auch eine Variante. Nur dann frage ich dich und ich bin wirklich gespannt auf deine Antwort, welche Staatsform favorisierst du? Wie soll bei dir ein Land zusammengehalten, verwaltet werden? Wer soll das machen und wenn es gar keiner machen soll und darf, wie sieht dann so ein Staat aus? Und nenne mir mal einen aus der Vergangenheit der so funktioniert hat, ein Staat ohne Politiker und ohne Herrschaft? Versuche dieser Art, die hat es gegeben. Die waren noch nicht einmal aus der Fruchtblase und schon ging das Gemetzel los, natürlich alles zum Zweck, der die Mittel heiligt. Alles was vorher an Unglück für den Zweck notwendig ist, das ist nur ein vorrübergehendes Provisorium, natürlich. Nur leider haben Provisorien die fatale Eigenschaft, das genau die am längsten halten.
schönen Sonntag
eisenherz
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