Emerald
25.04.2007, 22:02 |
Musharaf oder schon eher Bush-Harass? Thread gesperrt |
-->an der kommenden Nato-Tagung in Oslo wird Pakistan eines der Haupt-Themen
bilden.
Amerik. und britische Geheimdienste haben nach über drei Jahren intensiven
landesinternen Abklärungen festgestellt, dass Pakistan zwar nach aussen eine
Politik gegen die Al-Quaida vertritt, hingegen die in Afghanistan operierenden
Taliban massiv mit Waffen (vor allem Sprengstoff), Geld und Logistik versorgt.
Führende Taliban operieren aus dem Nachbarstaat Pakistan in Afghanistan, wo
die Taliban massiv erstarkt sind.
Um dieses offensichtliche Manöver bei Freund Bush zu vertuschen, hat Pakistan
alle ein bis zwei Monate einen Al-Quaida-Vertreter hoch gehen lassen und aus-
geliefert. Solchermassen erwirkte Musharaf das Wohlwollen der Amerikaner,
im Gegensatz zu den massiven Verurteilungen seitens des afghan. Präsidenten,
welcher die Hinterhältigkeit und das Doppelspiel Pakistans durchschaute
und seit Jahren anprangert.
In ein paar Tagen steht mehr darüber in den internat. Gazetten.
Emerald.
|
Marco Feiten
26.04.2007, 07:36
@ Emerald
|
Re: Musharaf oder schon eher Bush-Harass? |
-->Hallo Emerald,
es hat mich schon immer gewundert, warum sich"der Westen" so auf den Iran konzentriert. Eine echte Gefahr geht aus meiner Sicht eher von Pakistan aus, denn dort ist eine fundamentalistische Gesinnung überall präsent und das Land IST bereits Atommacht... Die Perser hingegen, die einst die Juden in Ägypten vom babylonischen Joch befreiten und selbst islamisiert wurden, sind wohl eher geografisch und wegen der natürlichen Ressourcen von gesteigertem Interesse. Der Iran dürfte noch das progressivste Land im Mittleren Osten sein und ist keinesfalls als fundamentalistisch zu erachten (wobei der Glaube des Mahmud Ahmadinedschad, die Wiederkehr des 12. Iman vorbereiten zu müssen, schon eine gewisse Gefahr darstellt). Die eigentlichen Fundamentalisten sitzen in Saudi-Arabien und Pakistan - zwei Verbündete der USA...
Beste Grüße,
Marco Feiten
|
Marco Feiten
26.04.2007, 08:00
@ Marco Feiten
|
Re: Musharaf oder schon eher Bush-Harass? |
-->Fehler: es sollte natürlich nur"babylonisches Joch" heißen - und nicht"in Ägypten"....
Nach der Eroberung des babylonischen Reiches erlaubte der Perserkönig Kyros II. den Gefangenen ab 538 v. Chr. die Rückkehr in ihre Heimat und den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels, welcher dann im März 515 soweit fertig gestellt war, dass die Juden ihren Kultus in Jerusalem wieder aufnehmen konnten.
Marco Feiten
|
kosh
26.04.2007, 11:39
@ Marco Feiten
|
Die Zerschlagung Russlands: der"Hauptgewinn" |
-->Hallo Marco Feiten
> es hat mich schon immer gewundert, warum sich"der Westen" so auf den Iran konzentriert.
Lass mich rekapitulieren, seit Anfang der 90-er konzentrieren sich die USA auf abwechselnd mal auf eine, mal auf das andere. Iran ist nur ein Baustein einer umfangreicheren US-Hegemonialstrategie. Erinnere Dich, seit wann steht der Iran wieder so stark unter dem Beschuss westlicher Propaganda? Richtig, das war nicht immer so, zB. haben die Mullahs den USA nach 911 sogar ihr Mitgefühl ausgedrückt und sich ausdrücklich distanziert.
> Eine echte Gefahr geht aus meiner Sicht eher von Pakistan aus, denn dort ist eine fundamentalistische Gesinnung überall präsent und das Land IST bereits Atommacht
Ja aber!!! Gefahr schon, aber nicht diese Art diffuse Gefahr, wie von den Multimedien kolportiert, sondern gerichtet, gegen Indien, evt. China aber ganz sicher nicht gegen die USA. Und damit stellt Pakistan für die USA keine Gefahr dar, jedenfalls nicht, solange Musharrafs Regime die Brühe auf kleiner Flamme köcheln lässt.
Nach meinem Verständnis, die Taliban hatten nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile, als da wäre zB.: ein einziger Ansprechpartner statt des afghanischen Sprachenwirrwarrs, mit dem man jetzt wieder leben muss. Die Taliban wären von den USA genauso geduldet worden wie jeder andere"Hurensohn der USA", wenn sie deren Minimalbedingungen erfüllt hätten, zB. die Pipelinefrage, oder die Kontrolle des Opiumhandels statt eines Produktionsstopps.
> Die eigentlichen Fundamentalisten sitzen in Saudi-Arabien und Pakistan - zwei Verbündete der USA...
Mit Verlaub, das ist den Amis sch....egal, mit den Worten von Else Kling:"Wenn's schee macht". Ob zugeschrieben oder nicht, auf alle Fälle gleichfalls fundamentalistisch:
aus http://de.wikiquote.org/wiki/Franklin_D._Roosevelt
-"Er ist zwar ein Hurensohn, aber zumindest ist er unser Hurensohn."... (Original engl.:"He is a son of a bitch, but at least he is our son of a bitch.")
Wenn Du Zeit hast, empfehle ich folgenden Artikel, wenn die Zeit nicht reicht behalte als Ideenansatz folgende Zeilen im Hinterkopf:
aus http://www.goldseiten.de/modules/news/print.php?storyid=3540
- Die Zerschlagung Russlands: der"Hauptgewinn"
Aus naheliegenden militärischen und politischen Gründen kann Washington nicht offen eingestehen, dass seit dem Fall der Sowjetunion im Jahr 1991 die Zerstückelung oder Zerschlagung Russlands und die effektive Kontrolle über dessen riesige Ã-l- und Gasvorkommen, der"höchste Preis", sein strategisches Ziel ist.
... Ich fasse zusammen: die Einkreisung Russlands durch die NATO, bunte Revolutionen in ganz Eurasien und der Irakkrieg bildeten ein und dieselbe amerikanische geopolitische Strategie, Teil einer umfassenden Strategie zur letztendlichen Zerschlagung Russlands als potentiellen Rivalen für eine alleinige Hegemonie der Supermacht USA. Russland - nicht der Irak oder der Iran - war und IST das primäre Ziel dieser Strategie.
Der Iran ist ergo nur ein Fähnchen unter vielen auf dem Weg des Hegemons von Russlands Hinterhof bis nach Russland selbst.
Die Amis auf Kurs
kosh
|