-->Hallo!

Heute jährt sich das Ereignis zum fünften Male und in der WELT gab es dazu einen sehr interessanten Artikel von Ines Geipel.

Dort liest man u.a.:

Auf die Frage, ob das, was im Gutenberg-Gymnasium passiert ist, in ihren Augen hinreichend geklärt sei, sagt sie:"Ich weiß schon, was Sie damit meinen. Gerade wir Schüler wären dazu prädestiniert gewesen, wirklich Klärung zu verlangen. Immer wieder die Sache mit dem zweiten Täter, der im zweiten Stock von so vielen gesehen wurde. Aber ich war 16 damals, als das passierte. Mein Schmerz sollte frei bleiben von allem. Niemand sollte Profit daraus schlagen. Als ich nach acht Wochen bei der Polizei eine Aussage über den zweiten Täter machen wollte, hieß es, der Fall sei abgeschlossen." Sie sei dem nicht nachgegangen, hatte keine Kraft dazu.

Nun, das ist so neu nicht.
Auch die Empörung des Hausmeisters ist schon länger bekannt.

Immer wieder lief er die staubigen, verwaisten Flure ab, zählte mit der Stoppuhr Meter für Meter, Minute für Minute. Auf die von der Staatsanwaltschaft angenommene Tatzeit kam er nie. Seine war immer länger."Das muss man sich mal vorstellen!", sagt er. Der Satz fasst die Empörung eines Mannes, für den nichts erledigt ist."Unerträglich, das alles!", schimpft er.

Aber was jetzt kommt, verschlägt einem wirklich die Sprache.

Ein Gutenberg-Lehrer, der beim Morden in der Schule einen zweiten Täter gesehen haben will, beobachtet diesen heute Tag um Tag in der Stadt.

Das darf man sich gerne zweimal durchlesen.

Hier der komplette Artikel und Danke an die WELT, daß auch noch andere Stimmen zum Thema veröffentlicht werden können.

Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article832492/Alles_ist_anders_nichts_geklaert.html

mfG
nereus

-->Hallo nereus,

danke für den LINK - interessanter Artikel.
Mittlerweile darf das schon in der Welt stehen, aber es ist eben nicht mehr so omniopotent, daß es jemanden juckt.
Ich weiß noch ganz genau, wie mein Tagesablauf am 26.04. vor fünf Jahren war.

schaumermal


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<ul> ~ Bluebird, Atrichocke, MKULTRA...........</ul>

-->Hallo schaumermal!

Du schreibst: Mittlerweile darf das schon in der Welt stehen, aber es ist eben nicht mehr so omniopotent, daß es jemanden juckt.

Richtig gejuckt, in dem Sinne, das den ermittelten Behörden ordentlich Druck gemacht wurde, hat es eigentlich nie jemanden, wenn man mal von wackeren Einzelkämpfern, wie Eric Langer oder Ines Geipel, absieht.
Die Macht der Masse wurde einmal mehr nicht genutzt, weil die Masse unsagbar träge ist.

An diesem Beispiel wird sehr schön oder schrecklich offenbar, worin sich das Geheimnis der Macht tatsächlich begründet.
Nicht an den Schäbigkeiten einiger Finsterlinge, sondern an der Dösigkeit der Regierten.

Ich weiß noch ganz genau, wie mein Tagesablauf am 26.04. vor fünf Jahren war.

Wie muß man diesen Satz interpretieren?

mfG
nereus

-->>Hallo schaumermal!
>Du schreibst: Mittlerweile darf das schon in der Welt stehen, aber es ist eben nicht mehr so omniopotent, daß es jemanden juckt.
>Richtig gejuckt, in dem Sinne, das den ermittelten Behörden ordentlich Druck gemacht wurde, hat es eigentlich nie jemanden, wenn man mal von wackeren Einzelkämpfern, wie Eric Langer oder Ines Geipel, absieht.
>Die Macht der Masse wurde einmal mehr nicht genutzt, weil die Masse unsagbar träge ist.
>An diesem Beispiel wird sehr schön oder schrecklich offenbar, worin sich das Geheimnis der Macht tatsächlich begründet.
>Nicht an den Schäbigkeiten einiger Finsterlinge, sondern an der Dösigkeit der Regierten.
> Ich weiß noch ganz genau, wie mein Tagesablauf am 26.04. vor fünf Jahren war.
>Wie muß man diesen Satz interpretieren?
>mfG
>nereus


Hi nereus,

manchmal genügt das berühmte Sandkorn im Getriebe oder der Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt.
Aber Du hast recht, trotz der vielen Bemühungen und Recherchen Einzelner (bspw. derer bei der verlinkten Seite) um Aufklärung - sie wird es nicht geben, allenfalls in vielleicht 30 Jahren, wo sich einer evtl. entsinnt sein Gewissen zu erleichtern.

>Wie muß man diesen Satz interpretieren?

Sorry, wenn´s in der Kürze zu pathetisch klang. Ich war damals unterwegs nach Hannover und habe lediglich die Nachrichten permanent verfolgen können.
Obwohl ich keinen weiteren Bezug zu Erfurt habe, bin ich doch berührt, weswegen ich ab und an mal auf der Seite verweile und auch"Für heute reicht´s" besorgt habe.
Und dann vergleicht man unweigerlich - wie Du es ja auch tust - seitdem aktuelle Geschehnisse mit dem damaligen, und stellt sich die Frage: war das der Versuchsballon um zu schauen, wie weit man gehen kann, was können - wie Du schreibst - die"Regierten" alles noch ertragen, wobei"Dösigkeit" für mich zu simpel ist.

schaumermal