kosh
03.05.2007, 16:53 |
Estlands goldene Mitte im Propagandapingpong: Feiern gegen Faschismus verboten Thread gesperrt |
-->Faschismus ist wieder schick im Baltikum, oder versteh' ich da was falsch? Wo bleiben Professor Zions Proteste?
aus http://www.jungewelt.de/2007/05-03/050.php
- Neben dem Verbot aller öffentlichen Feiern zum Sieg über den Faschismus wird auch die ehemals hochgelobte Reisefreiheit für alle jugendlichen russischen Bürger ausgesetzt, die in Verdacht stehen, einer »kremlnahen« Organisation anzugehören - sie dürfen bis auf weiteres nicht nach Estland einreisen.
Dumm und Dümmer geben sich in Estland die Hand - westlich, demokratisch, fortschrittlich: Reiseverbot. Direkt vom Obersten Sowjet eingeflüstert:
-... erste Details... über den Umgang der estnischen Sicherheitskräfte mit den über 1100 festgenommenen Demonstranten...
... stundenlang mit auf den Rücken gefesselten Händen in Frachtdepots des Tallinner Hafens festgehalten worden zu sein, ohne Nahrung oder Wasser zu erhalten und eine Toilette aufsuchen zu dürfen. »Jeder, der aufstand oder es wagte, sich zu beschweren, wurde getreten und mit Schlagstöcken traktiert«, zitierte Regnum einen Demonstranten.
Vorkommnisse wie diese arbeiten Putin zügig in die Hand. Die Retourkutschen haben gerade erst Fahrt aufgenommen:
- Eine hochrangige Delegation der russischen Duma... sprach von »umfangreichen Verstößen gegen die Menschenrechte«.
Ich lach mich putt, echt. Menschenrechtsverstösse in der sakrosankten EU, vom phösen Russland angeprangert.
- Die estnische Regierung geht inzwischen in die Offensive.
Dann war der Abriss also eine rein defensive Massnahme?
- Die Lageeinschätzung des Duma-Delegationsleiters Kowaljow bezeichnete ein Sprecher des Außenministeriums als »Propaganda«, die russischen Medien wurden zudem von estnischen Regierungsstellen bezichtigt, »Lügen zu verbreiten«.
Georgien, die Ukraine, unzählige russische Grenzrepubliken von den unterwandert, deren Bevölkerungen auf dem Schlachtfeld vollumfänglich von Usrael einkalkuliert, egal, es lebe Usrael! Und jetzt ist wieder Estland dran, Grenzrepublik wider Willen, ohne einen Hauch Einsicht in seine historisch verbriefte Lage. Prost Ihr Esten, auf Euer Leben! Schickt den Amis Grüsse von mir.
- Das Außenamt legte überdies offiziellen Protest gegen die anhaltenden Demonstrationen russischer Jugendorganisationen vor der Botschaft Estlands in Moskau ein, die als »Psychoterror« bezeichnet wurden.
Bibbern vor Russisch Orange?
- Die estnisch Regierung rief die Europäische Union auf, mit aller Macht in Moskau zu intervenieren. Am Mittwoch schaltete sich die EU-Kommission dementsprechend ein: »Wir teilen die Beunruhigung über die zunehmenden Spannungen um die estnische Botschaft in Moskau und fordern entschlossen von den russischen Behörden, den Verpflichtungen aus der Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen zu folgen«, erklärte eine Sprecherin in Brüssel. Über das rücksichtslose Vorgehen der estnischen Sicherheitskräfte bei der Niederschlagung der tagelangen Proteste verlor die um »diplomatische Konventionen« besorgte EU-Kommission bis dato kein Wort.
Propagandapingpong: Die EU volle Kanne dabei, Usrael zieht vornehm die Fäden.
- Inzwischen haben sich Finnland und Polen eindeutig mit dem estnischen Geschichtsrevisionismus solidarisiert.
Ups, starke Worte, Revisionismus zu Gunsten Faschismus, straffrei, in der EU.
- Der polnische Kulturminister Kazimierz Ujazdowski erklärte sogar, daß seine Regierung bis zum 15. Mai ein Gesetz verabschieden werde, mit dem es leichter fallen werde, »Symbole der kommunistischen Diktatur« aus Polens öffentlichem Raum zu verbannen. Hierzu zählte Ujazdowski auch die Ehrenmale der sowjetischen Soldaten, die Polen aus der brutalen Besatzung durch Nazideutschland befreiten.
Hauptsache selbstbewusst, vgl. http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/380320.htm, egal wie lange sich Polen auf der Landkarte hält.
Die Amis auf Kurs
kosh
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Taktiker
03.05.2007, 17:19
@ kosh
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Mal sehen, wie ernst es EU-Nato mit den Esten meinen. Putin testet es aus. |
-->Selbstverständlich wird er es in seiner unnachahmlichen Weise tun. Nicht mit dummem Säbelrasseln, sowas machen eher Amerikaner oder die EU.
Putin wird den Esten irgendwas Ã-konomisches reindrücken, völlig legal. Paar Hebel wird er schon haben. Dann werden unsere Agitpropschlangen bei Springerspiegel wieder so grimmig wie folgenlos züngeln und zischen... *LOL*
Ein zweites Vorposten-West-Berlin in Tallinn wird sich die EU/Nato aber nicht antun.
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prinz_eisenherz
03.05.2007, 19:15
@ kosh
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Die Einkreisung schreitet voran, mit Siebenmeilen - Stiefel |
-->Hallo kosh,
## Vorkommnisse wie diese arbeiten Putin zügig in die Hand. Die Retourkutschen haben gerade erst Fahrt aufgenommen ##
Diese Reaktionen aus Russland, die könnten aber auch durchaus gewollt sein, je heftiger, desto besser. Gewollt von interessierter westlicher Seite. Denn unverkennbar - siehe Raketenaufstellung - wird zunehmend versucht Russland zu Reaktionen zu bringen, die man weidlich ausschlachten will. Die altbekannten Vorwürfe an Russland, die Textbausteine in der Presse, hervorgeholt noch aus den Zeiten der SU, die werden mitnichten über die Handlungen Russlands als „Reaktion auf....„ berichten, sondern als den imperialistischen, den kriegerischen Vorstoß gegen die schwachen, hilflosen Nachbarn und dann hat man Russland genau da, wo man es haben will.
Die Aggression ist ein Meister aus Russland, um ein bekanntes geflügeltes Wort leicht anzupassen.
und damit es nicht in Vergessenheit gerät:
Die Völkerverständigung, die ist ein Meister aus den USA.
Siehste, so hat jeder seinen Platz in der Geisterbahn zugewiesen bekommen.
bis denne
eisenherz
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kosh
03.05.2007, 19:32
@ Taktiker
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Die Achse der Willigen: Wer will nochmal, wer hat noch nicht? |
-->Hallo Taktiker
Polen und Esten, Usraels willige Vorhut im Kampf gegen... ja gegen was und wofür eigentlich? Die Aufnahme Polens war von Anfang an ein offensichtlicher Fehler, die haben schon Forderungen gestellt, da waren sie noch nicht mal drin. Als ob die EU durch einen zusätzlichen Bauernstaat wesentlich gestärkt wurde. Um meine Informationen aufzufrischen, kommentiere ich zunächst Polen aus jener Sicht, welche auch ohne Raketenschildproblematik peinlich genug ist, ein Artikel vom 16.11.2006 mit dem sinnreichen Titel"Polen - Erpresser oder Erpressungsopfer?":
aus http://www.nzz.ch/2006/11/16/al/articleENYNN.html
- Wie offiziell in Warschau verlautete, will Polen der Europäischen Union das Mandat für die Aufnahme der Verhandlungen so lange verweigern, bis Russland die Europäische Energiecharta unterschreibt und das seit einem Jahr gültige Importverbot für gewisse polnische Lebensmittel aufhebt. Der russische Präsident Putin hat diese Haltung am Mittwoch als Erpressung bezeichnet. Er versucht offensichtlich, einen Keil zwischen die alten EU-Staaten und Polen, dessen selbstbewusste Politik in Brüssel beträchtliche Irritation hervorgerufen hat, zu treiben.
Polen will Vertragszwang für Russland. Oder sonst was? Zudem: Als Belohnung für was? Die von Russland abgelehnte Beihilfe zum Völkermord im Irak? Polen politisiert reichlich überheblich, fragt sich eigentlich nur, ob die EU einzelne Mitglieder auch rauswerfen kann / will.
- Während es den alten EU-Ländern vor allem darum geht, den kontinuierlichen Zustrom an Energie aus Russland sicherzustellen, möchte Polen Russland dazu verpflichten, den Transit von Lieferungen aus Zentralasien (hauptsächlich aus Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan) zu gestatten.
Verpflichten zu gestatten? Eine fast schon wahnwitzige Auffassung von freier Marktwirtschaft: Wir verpflichten euch zu unserer Erlaubnis. Irgendwie schwingt bei denen stets grosspolnischer Dünkel mit. Liebe Polen, das war früher, heute ist heute und nicht anno dazumal.
Heute ist der Russe am Drücker. Das Trauerspiel hat auch Vorteile, dank Polen wird der Schweiz mit schier unheimlicher Sicherheit ein beinahe narrensicheres Argumentarium gegen einen EU-Beitritt zugetragen. Insofern mein recht herzliches Merci.
- Putin... sagte vor einem Monat am informellen Treffen zwischen der EU und Russland im finnischen Lahti unverblümt, sein Land habe an einer Energiecharta kein Interesse, da sie Russland nichts bringe.
Keine Vorteile, kein Kompromiss, kein Vertrag. So einfach sind Verträge in einer freien Marktwirtschaft, die, wenn man es so betrachtet, in Polen noch nicht Einzug gehalten haben kann. Russland hat das begriffen, Polen setzt auf Erpressung ins Leere mit der Folge, sein Versagen irgendwelchen anderen Staaten aufzudrücken. Die Kettenreaktion kommt in die Gänge.
- Die EU bezieht laut offiziellen Angaben 30 Prozent ihrer Energie und 44 Prozent ihres Gases aus Russland.
Die polnischen Erpresser erpressen ergo via Russland v.a. die EU. Feine Europäer, dieses Polen.
- Für Warschau ebenso wichtig wie die Sicherung der Energiezufuhr ist die Ã-ffnung des russischen Marktes für polnische Produkte. Moskau hat vor Jahresfrist den Import von Fleisch, Gemüse und etlichen anderen Lebensmitteln mit der Begründung verboten, man habe gefälschte Zertifikate gefunden. Für Polen hingegen steht fest, dass der Bannspruch nichts anderes ist als eine politische Strafe, veranlasst vor allem durch die Solidarität Warschaus mit den «orangen» Revolutionären in der Ukraine im Jahre 2004.
Dem stimme ich zu und stelle fest: Sehr clever retourniert, selber schuld.
Fazit: Polen behindert die Energieversorgung der EU durch sein eigenes, zweifaches Versagen, zu dem sich mit dem Raketenschild das 3. und garantiert nicht das letzte gesellt, welche man allesamt auf Russland abzuwälzen gedenkt, welches seinerseits gerne darauf verzichtet und der EU weiterreicht. Aus EU-Sicht: Wer Polen hat, braucht keine Feinde. Der lachende Dritte: Usrael.
Estland
aus http://www.aktuell.ru/russland/politik/estland_schiebt_eu_in_den_konflikt_mit_russland_3350.html
- Die estnische Regierung hatte schon am 1. Mai offen um Rückendeckung aus Brüssel nachgesucht. Estlands Außenminister Urmas Paet erklärte, das Thema des Bronzesoldaten und des Vandalismus in Tallinn seien innere Angelegenheiten seines Landes, „aber das koordinierte Vorgehen Russlands gegen Estland betrifft die gesamte EU".
Wie man aus der Wirtschaftsgemeinschaft ganz schnell eine politische bastelt, die via Nato per Automatismus in eine militärische münden soll. So haben sich die Esten das vorgestellt: Rassismus gegen estnische Russen und Russland soll einfach mal die Fresse halten, oder wir holen Big Brother. Nu ja, wenn die Esten bislang noch nicht gemerkt haben, dass sie als Favoriten auf der Präsentiertellerkante präventiv gekippt werden müssten, was soll man da als Beobachter anderes machen als seinen Bauchmuskeln freien Lauf zu lassen. Taktisch ist Estland nur von begrenztem Wert. Es sei denn, die EU ist inzwischen völlig vom Wahnsinn umzingelt und lässt sich auf den 3. WK auf eigenem Boden ein. Ich hatte bis anhin die Hoffnung, der nächste werde ausnahmsweise von woanders lanciert.
- „Wenn Russland Estland angreift, greift es auch die EU an“, sagte Paet gestern und schlug den Europäern vor, Sanktionen gegen Russland zu ergreifen oder den für den 18. Mai geplanten EU-Russland-Gipfel in Samara abzusagen. Estland verfolgt damit die Taktik Polens, das wegen eines Konflikts um den Export von Fleisch nach Russland dieVerhandlungen über ein neues Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Russland lange blockiert hat.
Gemeinsam sind wir stark, v.a. ohne Ã-l und Gas. Der Angriff hat ebenfalls gemäss dem estnischen Aussenminister bereits begonnen, der Angriff gegen die EU. Russland ist schuld, wie bei den Polen nicht anders.
Die Invasion der Roten Socken kommt anders, als von der Schweizer Armee jahrzehntelang geübt, haben einfach die Farbe weggeschmissen und kommen trotzdem. Wer will nochmal, wer hat noch nicht?
-... haben inzwischen zahlreiche Petersburger Supermarkt-Ketten estnische Produkte aus den Regalen genommen... die jedoch nur geringfügige Marktanteile aufweisen.
Die russische Eisenbahn RZD erklärte, „wegen planmäßiger Bauarbeiten“ die Ã-llieferungen nach Estland vorübergehend einschränken zu müssen. Dabei handelt es sich allerding svorrangig um Transitfrachten, die von estnischen Häfen aus verschifft werden.
Tja, und so werden nach der EU die Transitfrachtzielstaaten und -firmen mit in den Schlamassel reingezogen, mit Vorteil vorrangig Nicht-EU-Staaten. Was Estland mit der grossen Kelle tut, kann Russland mit dem kleinen Finger, und das recht geschickt:
- Am Grenzübergang Narwa-Iwangorod versuchten gestern Aktivisten der Organisation „Naschi“ die Einfahrt estnischer Lkw nach Russland zu blockieren. Russische Polizei machte jedoch nach einer halben Stunde die Straße wieder frei und verhaftete die Blockierer.
... Auch vor dem estnischen Generalkonsulat in St. Petersburg wurde Anfang der Woche eine nicht angemeldete Protestkundgebung der „Naschi“ von der Polizei schnell aufgelöst. Das Konsulat lobte ausdrücklich die „gute Arbeit“ der Beamten.
Die Amis auf Kurs
kosh
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kosh
03.05.2007, 20:37
@ prinz_eisenherz
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Die Auskreisung schreitet voran... |
-->... zaghaft, aber sie schreitet.
Hallo Prinz
Seit Monaten stehen die russischen Zeichen auf Kommunikation, allein der Westen war daran nicht interessiert, hat nicht zugehört, so wie das bei Stupid White Men häufig der Fall ist. Sicher, ein Teil der Erklärung ist realpolitischer Natur, der andere imperialistischer Kolonialdünkel. Irgendwann musste Russland eine Grenze ziehen, egal wie es ausgelegt wird.
> Diese Reaktionen aus Russland, die könnten aber auch durchaus gewollt sein, je heftiger, desto besser. Gewollt von interessierter westlicher Seite.
Natürlich sind die auch gewollt. Russland löst sich nicht freiwillig auf, Yukos und der Fall Chodorkowski haben die Alternative, den Weg der marktwirtschaftlichen Plünderung versperrt, politische Infiltration wurde spätestens seit der orangenen Ukraine genauestens überwacht, also was will man tun?
Dummerweise sind den USA und Israel die Hände gebunden:
1) Weil die Flops mit Namen Irak, Afghanistan und Krieg gegen den Terror nicht nur enorme Kräfte binden,...
2)... sondern auch reichlich positives Image verbraten, auf das Völkerverständiger dringend angewiesen sind. Wenig hilfreich ist, dass die Imageverluste durch explizites Negativimage ersetzt wird. Im Schatten der militärischen Aggression und des parallelen ethischen Niedergangs der USA kann Russland zwar als das absolut Böse dargestellt, aber nicht wahrgenommen werden, das ist jedoch notwendige Voraussetzung für eine verfängliche Schwarz-Weiss-Propaganda. Immerhin wurden dem Westmenschen seit Jahr und Tag Iran, Nordkorea und Syrien als Achse des Bösen versprochen. Wo bleibt die Einlösung dieses Versprechens? Es wird ausgesprochen schwierig, wenn nicht sogar unlösbar, Russland auf Dauer als den ausgemachten Topfeind darzustellen, der uns bekämpft indem er uns mit Energie und Rohstoffen versorgt. Hier wurde schlicht zuviel Porzellan vom usraelischen Elefanten zerdeppert. Realistischerweise kann man beide als Böse bezeichnen, der Gegensatz Russland-USA besteht also aus der Differenz zwischen 2 Bösewichten von denen nicht einmal klar ist, welcher der bösere sein soll, insbesondere wenn man muslimischen oder den ökonomisch immer gewichtigeren asiatischen Befindlichkeiten Rechnung trägt.
3) Weil beide Staaten im Gegensatz zu Russland Energieimporteure sind. Die Volksseele hängt sogar massgeblich daran. Selbst eine leichte Schwächung der russischen Exporte würde sich unmittelbar auf den Lebensstandard der bereits jetzt reichlich unzufriedenen US-Bevölkerung niederschlagen, was unweigerlich auch das Bedürfnis schwächen würde, Israel zu dienen. Wodurch Israel in eine ziemliche Schieflage geraten würde, denk nur an ein Ausbleiben der substantiellen und unentgeltlichen US-Subventionen. Die so genannten US-Antiterrorgesetze gegen die eigene Bevölkerung könnten sogar zu innerstaatlichem Widerstand führen bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, was noch mehr Kräfte im Inland bindet. Wenn Russland schlau ist, torpediert es die USA mittels"Russaid" überall auf der Welt, oder sogar direkt auf US-Boden, mittels Bestechung, ganz so wie es die USA in Russland praktizieren.
>... die werden mitnichten über die Handlungen Russlands als „Reaktion auf....„ berichten, sondern als den imperialistischen, den kriegerischen Vorstoß gegen die schwachen, hilflosen Nachbarn und dann hat man Russland genau da, wo man es haben will.
Das ist ja der Witz an der Situation, Russland braucht keinen kriegerischen Vorstoss mehr, solange es keine Weltherrschaft will. Heute wird nach US-Regeln mit russischem Einschlag gespielt: Ihr wollt Rohstoffe, Energie? Das ist schwierig, wir haben schon Anfragen aus China, Indien, Indonesien, Malaysia, etc. also wenn ihr was wollt, dann macht uns das bessere marktwirtschaftliche Angebot, haben wir so gelernt, von den USA und wir sind brave Schüler müsst ihr wissen.
Die Geisterbahn der US-Realpolitik hat sich als Bumerang erwiesen, Russland war geduldig, hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, selbst aufstrebend, Usrael abstrebend. Jetzt wird wieder ausgekreist.
Die Amis auf Kurs
kosh
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André
03.05.2007, 20:51
@ kosh
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Re: Russland lässt sich nicht verarschen |
-->http://de.rian.ru/safety/20070503/64852191.html]
das ist nur ein kleiner Aspekt.
Polen. Estland, Brüssel, England u.v.a. spielen im Auftrag der Kabale mit dem Feuer, das dann über den blöden Deutschen niedergeht.
Nach Fatima u.a. sollen ja einige Nationen verschwinden. Polen und Esten drängen auf einen vorderen Listenplatz.
Astrologe Manfred Schmid mit eigener Fersehsendung sagte (Auszüge) auf seiner homepage:
Gelesen am 13.4.07 bei der Friedensforschung der UNI Kassel: Von Behrooz Abdolvand und Nima Feyzi Shandi
Iran: Das nächste Vietnam?
Die Meldungen und Gerüchte reißen nicht ab, wonach die Bombardierung der iranischen Atomanlagen in Natans, Arak und Isfahan täglich näher rückt. Obwohl das amerikanische Außenministerium und der Militärstabschef mehrfach die Existenz solcher Pläne dementierten, hält sich die Regierung laut Vizepräsident Dick Cheney im Falle Irans alle Optionen weiter offen.....
Wie aber sehen die Fakten aus? Tatsächlich sprechen sämtliche Faktoren gegen den Erfolg eines möglichen Krieges. Dessen Folgen aber wären verheerend.....
Schmids Kommentar:
"Nach meiner Meinung nimmt die Aggressionsbereitschaft der USA gegen den Iran bereits am Mai 2007 bedrohlich zu! Bis spätestens Sommer 2007 ist der Angriff der USA auf den Iran nach meiner Meinung sicher. Das ist der Anfang vom endgültigen Untergang der USA, auch wenn Georg Bush einige Anfangs-Erfolge in seinem Angriffskrieg erzielen kann. Bereits ab Frühjahr 2008 beginnt der Zerfall des amerikanischen Imperiums für jeden sichtbar. Innerhalb von 2 Jahren wird die USA ihre ganze Macht verlieren, das ist sicher.
Ich hoffe schon sehr, das die willfährigen Vasallen der USA in der deutschen Politik, die im Moment noch große Töne spucken schon bald die richtigen Reaktionen und Resonanzen bekommen, die sie seit langem verdienen. Iran ist nicht das nächste Vietnam, es ist der Anfang vom Untergang der USA und der Beginn des Irankrieges ist gleichzeit der Beginn des dritten Weltkrieges...
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André
03.05.2007, 21:26
@ kosh
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Re: Die US haben es wirklich schwer |
-->Der irakische Widerstand behauptet:
This is the proof that America is winning the"War on Terror" according to Mr. GW Bush.
Because the American administration continues to deny the deaths of their own soldiers, the freedom fighters of Iraq thought it necessary to video their activities as proof of the numbers that are falling.
Somehow I don't think that the Fox channel is going to show this, do you?
For those that don't read Arabic, here are the numbers that fell in a two week period as shown in the footage.
156 killed.
and the rest were injured seriously.
Wer sich den schrecklichen Film antun will:
The Sniper of Baghdad - Der charfschütze von Baghdad
http://www.liveleak.com/view?i=6caab35cca
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kosh
03.05.2007, 21:44
@ André
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Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf |
-->Guten Abend André
Jetzt bin ich mal gespannt, wer der Ukraine gegen Juschtschenkos kalten Staatsstreich zu Hilfe eilt.
aus http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=02052007ArtikelPolitik7
- Der ukrainische Ministerpräsident und zugleich Chef der Partei der Regionen, Viktor Janukowitsch, der Parlamentsvorsitzende und Chef der Sozialistischen Partei, Alexander Moros, und Kommunistenchef Pjotr Simonenko haben an die internationale Ã-ffentlichkeit appelliert, sich unverzüglich in die Situation in ihrem Land einzumischen.
..."Mit seinen gesetzwidrigen Erlassen versucht der Präsident, die Arbeit des Verfassungsgerichts lahmzulegen, das allein die Beziehungen zwischen den Machtsäulen regeln kann."
"Präsident Juschtschenko demonstriert zynisch die Vernachlässigung der Gesetze und der Verfassung der Ukraine, womit er all die demokratischen Werte zunichte macht, die unser Land in den Jahren der Unabhängigkeit erzielt hat."
Schmids Prognose ist mir etwas zu konkret, aber warum nicht, vielleicht bekommt er damit Recht. Sein Szenario ist nach meiner Ansicht nur mit nahe maximaler Kurzsichtigkeit der USA zu haben, oder mit echtem Drang nach Huntington. Derartige Ereignisse treten historisch äusserst selten ein und machen daher in der"realpolitischen Geisterbahn" wenig Sinn. WTC, Afghanistan, Irak und der Krieg gegen den Terror haben schon zuviel vom Überraschungspotential vorweggenommen, als dass die USA ihre Bürger hinter jedem noch so dämlichen Unterfangen scharen könnten. Es sei denn, sie nehmen auch den innenpolitischen Huntington noch in Kauf und treten für eine Neudefinition der"amerikanischen Werte" ein.
Die Amis auf Kurs
kosh
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Taktiker
04.05.2007, 00:50
@ kosh
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Russland braucht keinen amerikanischen Boden, aber die Amis wohl russischen |
-->>Die Geisterbahn der US-Realpolitik hat sich als Bumerang erwiesen, Russland war geduldig, hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, selbst aufstrebend, Usrael abstrebend. Jetzt wird wieder ausgekreist.
PERFEKT beschrieben! Man muß ja auch die verschiedenen Zielsetzungen begreifen: Die Amerikaner wollen und brauchen die russischen Bodenschätze. Warum? Weil es ihre Natur ist, zu plündern. Das ist das über Jahrhunderte konstante Gen westeuropäischer und (als Nachfolger der europäischen Kolonialmächte) US-amerikanischer Politik. Die notorische Sättigung und Ausmergelung der Heimatmärkte zwingt zur ständigen Erschließung
- neuer Absatzmärkte (Umsatzsteigerung)
- noch billigerer Arbeitskräfte, Rohstoffe und Energieträger (Kostensenkung)
Und schließlich ist da noch das spirituelle Element: Wer wähnt sich im Besitz des"besseren","stärkeren","leistungsfähigeren",... Systems, der überlegeneren Kultur, der höherentwickelteren Sozialisation? Von jedem dummen Spießer kann man es hierzulande heruntergebetet hören:"Es gibt -bei allem Fischerschen Magengrummeln- doch kein besseres System auf dieser Erde als das unsrige". Möge dem Spießer auch schwanen, dass so einiges hier falsch laufen könnte, egal, wir sind trotzdem das Allergrößte, basta. Dieses allimmanente, allpräsente Superioritätsgefühl schließt nicht nur den Gedanken an eine mögliche Alternative aus, nein, es verlangt aktiv nach Bestätigung: Die darunter brodelnde Unsicherheit schreit nach expliziten Triumphen.
1989 und der"Wind of Change" im Osten war ein solcher Minitriumph, dessen Materialisierung aber nicht gelingen will: Russland soll und darf nie"Westen" sein, möge der Rubel dort auch noch so frei rollen. Ohne erhobenen Zeigefinger fühlt sich ein"Westler" einfach amputiert. Im Miniformat vielleicht vergleichbar mit der deutschen Entwicklung nach 1989: Ein Ossi im Benz verursacht Plaque beim Wessi, der früher stolz mit der Alditüte wedelte, worauf Klein-Ossi feuchte Augen bekam.
Zurück zu Russland: Der Westen will den russischen Skalp! Materiell wie eingangs beschrieben, mehr noch aber ideell, wie im Absatz zuvor erklärt. Sowas wie ein Morgenthau-Plan:"Russland ist erst gut, wenn es nur noch schwach winseln kann." Man will es nicht zerschlagen, man will es zu Kreuze kriechen sehen, im Ganzen und bei vollem Bewußtsein. DAS nenne ich Offensive.
Währenddessen ist Russland naturgemäß defensiv. Es braucht keine afghanische oder mongolische Steppe, es braucht noch nicht mal die Ex-Sowjetrepubliken zurück. Russland muß sich nichts beweisen, bestätigen. Es braucht auch keinen schwachen Westen, höchstens einen energieabhängigen. Einen immer solventen Kunden eben, der nicht auf dumme Gedanken kommen kann. Dazu reicht es, die Südflanke nie aus den Augen zu verlieren, damit es nicht umgangen werden kann. Jede westliche Investition in eine südliche Umgehung Russland muß möglichst unsicher erscheinen. Dazu muß Russland sich nicht permanent abnutzen, wie es der Ami gerne hätte.
Putin ist also gut beraten gewesen, dass er sich nie aus der Reserve locken ließ. Ich glaube allerdings nicht, dass er als reiner Catenaccio-König in die Annalen eingehen will. Wie jeder große Regent braucht er noch seinen ewigen Tempel. Ich bin gespannt, was das sein wird. Was auch immer, es wird etwas sein, was die Nato/EU auf Jahrzehnte in ihren Plänen zurückwerfen wird. Ich glaube sogar, dass er das allgemeine westliche Überlegenheitsselbstverständnis empfindlich treffen wird. Er hat nicht mehr viel Zeit dafür, weshalb er den längsten denkbaren Hebel mit einem Streich ziehen wird. Es wird eine Lektion sein, nach der die vereinte SpringerSpiegelredaktion vor Gram freiwillig in die Alster steigen wird.
*G*
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apoll
04.05.2007, 09:32
@ kosh
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Re: Ukraine: Orangener Staatsstreich - Janukowitsch ruft Ausland zu Intervention auf |
-->>Guten Abend André
>Jetzt bin ich mal gespannt, wer der Ukraine gegen Juschtschenkos kalten Staatsstreich zu Hilfe eilt.
>aus http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=02052007ArtikelPolitik7
>- Der ukrainische Ministerpräsident und zugleich Chef der Partei der Regionen, Viktor Janukowitsch, der Parlamentsvorsitzende und Chef der Sozialistischen Partei, Alexander Moros, und Kommunistenchef Pjotr Simonenko haben an die internationale Ã-ffentlichkeit appelliert, sich unverzüglich in die Situation in ihrem Land einzumischen.
>..."Mit seinen gesetzwidrigen Erlassen versucht der Präsident, die Arbeit des Verfassungsgerichts lahmzulegen, das allein die Beziehungen zwischen den Machtsäulen regeln kann."
>"Präsident Juschtschenko demonstriert zynisch die Vernachlässigung der Gesetze und der Verfassung der Ukraine, womit er all die demokratischen Werte zunichte macht, die unser Land in den Jahren der Unabhängigkeit erzielt hat."
>Schmids Prognose ist mir etwas zu konkret, aber warum nicht, vielleicht bekommt er damit Recht. Sein Szenario ist nach meiner Ansicht nur mit nahe maximaler Kurzsichtigkeit der USA zu haben, oder mit echtem Drang nach Huntington. Derartige Ereignisse treten historisch äusserst selten ein und machen daher in der"realpolitischen Geisterbahn" wenig Sinn. WTC, Afghanistan, Irak und der Krieg gegen den Terror haben schon zuviel vom Überraschungspotential vorweggenommen, als dass die USA ihre Bürger hinter jedem noch so dämlichen Unterfangen scharen könnten. Es sei denn, sie nehmen auch den innenpolitischen Huntington noch in Kauf und treten für eine Neudefinition der"amerikanischen Werte" ein.
>Die Amis auf Kurs
>kosh
Hi kosh, erst war England (ab Oliver Cromwell)das Schwert der wahren Macht, dann die USA um eine breitere Basis zu schaffen. Kommunismus und Kapitalismus, geschaffen aus den gleichen Gehirnen, waren/sind Hammer und Amboß, dazwischen werden die Völker zerschlagen. Die USA, als nationale Macht,hat ausgedient.Klar und wahr Chef(Plain Trust)sagte schon 1980,das die USA zerfal-
len werden, aufgelöst in Einzelstaaten.Die sichtbaren Größen der USA verkündeten schon vor Jahren,dass die USA eine heilsame Krise brauchen und bekommen, damit sie sich freiwillig dem kommenden Weltkaiser unterwerfen werden und das läuft gerade ab. Es geht den selbsternannten"Göttern" auch nicht nur um Macht und Kontrolle,die haben sie schon, es geht-meiner Meinung nach-darum,den Menschen zur selenlosen Kreatur, zum biologischen Roboter zu machen. Also eine Rückgängigmachung der Schöpfung Mensch, der als der perfekte Adam geplant war und vor fernen Zeiten auch gewesen ist.Es geht um die Zerstörung von Gott,Licht und Freiheit.Wie schrieb Tolkien im Herr der Ringe:Ein Ring sie zu knechten,sie alle zu finden(Weltdiktatur),ins Dunkel zu treiben(Bewußtlosigkeit)sie ewig zu binden. Das Mittel zu diesem Ziel war das Leihkapital und die Okupation des Geldschöpfungsrechtes mit gleichzeitiger Schaffung der Medienmonopole.Leider wurde der wahre Feind(von nicht wenigen erkannt)nicht ernst genommen. Die Menschheit geht in die Endrunde, entweder Sieg des Lichts oder Untergang. Apoll
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kosh
04.05.2007, 12:54
@ apoll
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Re: Weltdiktatur |
-->Hallo apoll
Ich habe mich in anderen Foren mit diesem Thema befasst, nicht eingehend, darum kann ich nicht wirklich mitreden. Ich halte es für vorstellbar, dass es was wie eine City of London gibt, nur ist die Informationslage bislang, aus meiner ganz persönlichen Sicht, dünn und chaotisch.
Ich kann mir auch vorstellen, wie sich gewisse Kreise mit menschenverachtenden Zielen einschwören, selbstredend"zum Wohle der Menschheit". Ihre Knochenrituale mögen schauerlich sein, nichtsdestotrotz kochen auch sie nur mit Wasser. Zugegeben, mit viel Geld, dennoch kocht deren Wasser wie unseres bei 100 Grad Celsius. Gegen die Gesetze und Gewalten des Universums sind diese Noblen um mehrere Zehnerpotenzen unbedeutender als ein Furz im Hurrican.
Egal was sie beabsichtigen, dass es sich nur um eine einzige Gruppe handelt, kann ich mir wiederum nicht vorstellen. ZB. sind Chinesen in der City of London vorstellbar, allerdings eine durchlässige Multikultigesinnung passt nicht zu dieser Gesellschaft. Folglich müsste, nach meinen Überlegungen, mindestens eine weitere Konkurrenzbewegung existieren, wenn nicht sogar mehrere.
Wäre es eine einzige, müsste ich die Abwesenheit von Aliens auf der Erde ernsthaft in Frage stellen. Nur gegen eine gemeinsame Gefahr, oder sagen wir auf ausserirdischen Druck, ist der Mensch vom Typus Homo sapiens halbwegs in der Lage, seine rassistischen Ressentiments vorübergehend ad acta zu legen. Aber auch dann bliebe unsicher, ob er nicht im Streit unterginge. Oder die nächste Entwicklungsstufe der Menschheit wurde still und heimlich erklommen, in diesem Fall könnte ich sie als Vertreter der Minderwertigen nur begrenzt beurteilen.
Das Ziel einer Weltdiktatur ist ja nicht neu, welcher GrössenWahnsinnige hat sie nicht schon erwogen? Versucht haben es viele, seit den ersten Grossreichen im Altertum bis heute ist dies noch niemandem gelungen. Im Atomzeitalter sind wir weiter davon entfernt denn je, heute kann Atom nur noch mit Atom bekämpft werden. Ob die Herren (und Damen) potentielle Weltdiktatoren ein Interesse haben, für die nächsten Jahrhunderte unter die Erde zu kriechen? Nebenbei bemerkt, wenn's denn geschafft, Weltdiktator kann's nur einen geben, interner Zwist ist vorprogrammiert, die Stabilität baut auf Sand. Falls besagter Untergang kommt: Wo kein Volk, da kein Diktat.
In meiner Welt können Kapitalismus und Kommunismus ganz gut ohne auskommen, ohne dass das Bild von Hammer und Amboss gefährdet wäre. Beide Seiten sind ohne äussere Anleitung skrupellos genug, unabhängig voneinander die gleichen Verbrechen zur Verwirklichung ihrer identischen Ziele zu begehen. Konkurrenz belebt das Geschäft, wie es so schön heisst. Konkurrenz ist ein notwendiger Faktor der Veränderung, aber so unterschiedlich die Konkurrenten auch sind, sie haben letztlich alle nur ein Hauptziel, das Corebusiness gewöhnlicher Psychopathen: Macht - zu jeder Zeit sind genug da, sie dem anderen wegzunehmen. Aus diesem Grund komme ich bislang ganz gut ohne die eine, ganz grosse Weltverschwörung aus, ohne sie deswegen zu negieren. Nur weil ich etwas nicht verstehe, muss es nicht unmöglich oder falsch sein.
Grüsse
kosh
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Tarantoga
04.05.2007, 14:40
@ apoll
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Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich |
-->Eine Weltdiktatur kann es schon deshalb nicht geben, weil kein Staatssystem sich aus seinem Inneren alleine dauerhaft finanzieren kann. Eine Weltdiktatur stünde finanziell immer wie ein Imperium im Overstretch da, das keine neue Beute/Expansion mehr machen kann.
Wer eine Weltdiktatur anstrebt, der hat von der Funktionsweise von Staaten nichts verstanden. Der Leviathan braucht immer den Anti-Leviathian als Feindbild, Sinnstifter und potentielle Beute.
Lokale Diktaturen und der Untergang der representativen Demokratie in die falsche Richtung sind die wirklichen Gefahren. Alles andere sind nur Angstphantasien.
LG,
Tarantoga
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kosh
04.05.2007, 17:46
@ Taktiker
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Re: Russland, Iran und die SCO |
-->Hallo Taktiker
> Dazu reicht es, die Südflanke nie aus den Augen zu verlieren, damit es nicht umgangen werden kann. Jede westliche Investition in eine südliche Umgehung Russland muß möglichst unsicher erscheinen. Dazu muß Russland sich nicht permanent abnutzen, wie es der Ami gerne hätte.
Ein Blick auf die Weltkarte: Iran ist der Schlüsselstaat für die Südflanke. Zur Komplettierung würde der Kleinstaat Aserbeidschan (1) vollauf genügen. Alternativen sind, auch um sich alle Optionen offen zu halten Iran-Turkmenistan-Kasachstan (2), Iran-Armenien-Georgien (3). Jede dieser Varianten verspricht die Kontrolle über die Energiepipelines.
Wer demnach den Iran torpediert, stellt Russland in Frage, nicht nur den Staat, in besonderem Masse auch die Wirtschaft. Staat und Wirtschaft, was dann geschlagen hat, dürfte Washington klar sein, wenn auch die Unsicherheit über die russische Reaktion hoch ist. Im Minimum nehme ich an, wenn es so kommen sollte, hätte Russland grünes Licht für weitere russisch-orangene Experimente, ebenfalls dürften Waffenlieferungen in US-sensible Territorien zunehmen. Da können sich unsere Medien querstellen wie sie wollen, wenn sie nicht halbwegs neutral darüber Bericht erstatten, wird ihre Glaubwürdigkeit auf eine neue, noch härtere Probe gestellt. Demgegenüber würde die Haltung der westlichen Medien in den russischen nicht standhalten können. Jeder halbwegs interessierte Russe wird sich im Ausland selbst von westlicher Propaganda überzeugen können, der eiserne Vorhang existiert nicht mehr. Der Eindruck, den wir Westler in Russland erwecken, würde sich bis nach China und weiter ausbreiten. Eine chinesische Demokratie wäre dann auf Jahrzehnte hinaus höchstselbst von usraelischer Hand gestorben worden und mit ihr notwendige Kontrollmechanismen.
Wie man es auch betrachtet, Russland hat mit dem Iran einen Schlüssel-Verbündeten. Sowohl verfügt der Iran ebenfalls reichlich über (unser:-)) Ã-l und Gas, als auch über die richtige uns gegenüber: Geschäfte ja, mehr nicht - ihr lasst uns in Ruhe, wir lassen euch in Ruhe - aber wenn ihr nicht wollt, die Welt ist gross. (Die Verhandlung über die russischen Energielieferungen wird unter dieser Ägide ebenfalls Polen arg in Bedrängis bringen.) Russland wird also mit gutem Grund Iran strategisch den Rücken freihalten, zunächst in der UNO, je nach usraelischem Verhalten vermehrt militär-technisch. Wenn der Iran seine Rolle als verlängerter Arm Russlands durchhalten kann, wird er auch prosperieren. Egal wer nach Ahmadinejad kommt, er wird sich an seinem Selbstbewusstsein orientieren müssen, wenn er Erfolg haben will.
> Putin ist also gut beraten gewesen, dass er sich nie aus der Reserve locken ließ.
Es blieb ihm nicht viel anderes übrig. Wie er die Achse Paris-Berlin-Moskau schweigend für sich einsetzte wird bislang völlig unterbewertet. Die Ostseepipeline ist ein weiterer Coup, hat er damit doch bewiesen, dass ihm an einer gesicherten Energieversorgung zuverlässiger europäischer Energiekunden gelegen ist und Deutschland eine Vorzugsstellung eingeräumt - Deutschland ja, Polen na ja, sicher ist sicher. Auch dieses Signal wird politisch totgeschwiegen. Natürlich lassen sich weitere Beweggründe anführen, z.B. der Spaltung Europas durch Usrael eine unbequeme Kraft entgegensetzen und die Spaltung mitgestalten.
> Er hat nicht mehr viel Zeit dafür, weshalb er den längsten denkbaren Hebel mit einem Streich ziehen wird.
Je nachdem wie sich NATO, Usrael und der Westen insgesamt in nächster Zeit verhalten, wird die strategische Partnerschaft mit dem SCO ausgebaut, insbesondere in Bezug auf Iran könnte der Trumpf empfindlich stechen. Dieser Hebel wäre ohne weiteres Totrüsten zu haben, der Alptraum Washingtons, denn klar ist, der Eintritt Irans würde nur den Anfang markieren:
Unter dem Titel"SCO: Furchterregende geostrategische Masse" schrieb das Saar-Echo am 20.5.2006:
- SCO ist das Kürzel für die Shanghai Cooperation Organization. Am 15. Juni 2001 als Joint Partnership zwischen Russland und China gegründet, ist die SCO eine zwischenstaatliche Organisation, die ursprünglich aus China, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan bestand. Kürzlich wurde angekündigt, dass auch der Iran, Indien, die Mongolei und Pakistan Vollmitglieder der SCO werden sollen. Den Iran in die SCO einladen - das ist ein gewaltiges geopolitisches Ereignis. Nunmehr werden alle Mitglieder der SCO - einschliesslich China und Russland - an ihrem Gipfeltreffen am 15. Juni in der iranischen Atom-Frage eine gemeinsame Haltung einnehmen. Der iranische Vizeaussenminister, Mohammadi, sprach Ende April davon, durch das Koordinieren ihrer energieproduzierenden Länder einen iranisch-russischen ”Gas- und Ã-l-Bogen” zu bilden. Die Erweiterung der SCO wird jetzt die gesamte US-Strategie im Nahen Osten blockieren.
Sinn macht es insbesondere, wenn neben Iran auch Pakistan und Indien mitgezogen werden. Usrael kann zwar versuchen, ein solches Vorhaben zu hintertreiben, verbieten kann es allerdings nichts, der Iran ist souverän und kann Verträge abschliessen mit wem auch immer. Mit diesem Vorstoss würde auch Usraels asiatischer Liebling Japan mit einem Schlag vor neue Probleme gestellt, die es nur mit Distanzierung von seinem Schirmherren USA abmildern könnte. Die geostrategische Masse wäre in einem Masse furchterregend, wie es sich der Westen bislang nicht vorstellen will, als relativ kompaktes Gebilde mit autarker Rohstoff- und Energieversorgung, 2 Mega-Absatzmärkten (China, Indien) mit enormen Wachstumspotentialen etc. etc. Eine erweiterte SCO wie oben dargestellt braucht nichts und niemanden zu fürchten, höchstens sich selbst, derweil Wirtschaftskontakte nach aussen wie bisher möglich sind. Diese SCO wäre ausserordentlich an einem Iran in seiner jetzigen Verfassung interessiert und würde entsprechend zur Verteidigung seiner Energiereserven antreten. Diese SCO wäre es auch ziemlich wurscht, ob Mullahs den Ton angeben, solange sich nur zuverlässig handeln lässt.
Zur Sicherung der russischen Interessen fehlt eigentlich nur noch Turkmenistan im SCO-Verbund (vgl. (2) oben), damit stünden die NATO im afghanischen Schilf, nicht mehr als ein unrentabler Dorn im SCO-Fleisch, usraelische Pipelinefantasien wären nicht mehr als ein Hoffnungsschimmer bei Neumond. Mit ziemlicher Sicherheit wäre es das Ende des Afghanistanengagements, wenn man nicht an der Opiumkontrolle hinge.
aus http://de.rian.ru/postsowjetischen/20070423/64180142.html
- Mitte April erklärte Matthew J. Bryza, Staatssekretär im US-Außenministerium für europäische und eurasische Angelegenheiten, dass man in den Beziehungen mit Turkmenien ein neues Kapitel einleiten wolle.
Doch sieht es danach aus, dass dieses „Zuckerbrot“ nicht genügt, um Turkmenien dazu zu bewegen, die Energiezusammenarbeit mit Aserbaidschan zu intensivieren, was das Anliegen der USA ist.
... Nach Meinung Arkadi Dubnows, Experte für zentralasiatische Länder, ist der Besuch des turkmenischen Präsidenten mehr als ein Höflichkeitsbesuch. „Die Beziehungen zwischen Moskau und Aschchabad treten in eine qualitativ neue Phase. Und in Moskau konnte man nicht umhin, auf einen recht deutlichen prorussischen Trend Berdymuchammedows zu antworten“, sagte Dubnow.
Russland ist also auf dem besten Wege, zunächst die Lücke zwischen Iran und Kasachstan zu schliessen, womit Aserbeidschan und Georgien weiter an Bedeutung für Usrael verlieren würden. Damit bricht auch die andere Seite der Pipelinepläne in sich zusammen, das Wenige das übrig bleibt, rechtfertigt die irakischen Kriegskosten nicht annähernd. Ob gerade Georgien mit dieser Entwicklung gerechnet hat, wage ich zu bezweifeln. Es bliebe z.B. Aserbeidschan, nicht gerade berauschend, wenn man die Pläne der Neo©ons berücksichtigt. Selbst dieser Weg ist nicht sicher, solange Russland den Finger auf Georgien hat und die Türkei den Armeniern das Leben schwer macht.
Also weiter zurückkrebsen bis zum Irak, aber auch hier ist so gut wie gar nichts sicher. Die neuerliche Gesprächsbereitschaft der USA mit der Achse des Bösen spricht geradezu von den verzweifelten Griffen nach Strohhalmen, dabei können die Amis froh sein, wenn man sie den Klogriff noch rechtzeitig erwischen lässt, um die Vergangenheit zu spülen für einen Neuanfang:
aus http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,480915,00.html
- Und dann kam der Auftritt von Condoleezza Rice: Rund 30 Minuten sprach die US-Außenministerin mit ihrem Amtskollegen syrischen Walid al-Muallim über den Krieg im Irak - es war der erste Spitzenkontakt mit Syrien zwischen den beiden Staaten seit zwei Jahren.
"Es gab eine Gelegenheit, über das Problem mit den ausländischen Kämpfern (im Irak) zu reden", sagte Rice im Anschluss an das Treffen. Man habe lediglich über die Sicherheitslage im Irak gesprochen."Ich habe ihm keinen Vortrag gehalten und er hat mir keinen Vortrag gehalten", sagte Rice. Sie habe aber deutlich gemacht, dass die USA keine schwierige Beziehung zu Syrien wollten. Für bessere Beziehungen müsse es aber eine Basis geben.
Mal ehrlich Frau Rice, geht's noch eine Spur dämlicher? USA wollen keine "schwierige Beziehung zu Syrien"?
Nu ja, an dieser Stelle ist wieder mal Zeit für:
Die Amis auf Kurs
kosh
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kosh
04.05.2007, 18:47
@ André
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Re: Irakische Videospiele |
-->Hallo André
Nach Deiner Ankündigung wollte ich mich erst mit einer Kotztüte ausrüsten. Im Film werden ausschliesslich sterbewillige Freiwillige der Achse des GUTEN gezeigt, kein Blut, keine abgehackten Köpfe, nichts was das Essen rückwärts wandern liesse. Jeder Holowood-Action ist um Welten bunter.
Tatsächlich sieht der Streifen eher nach einem extrem langweiligen Videospiel aus, wobei die Zielscheiben tatsächlich sterben. Da die Stromversorgung im Irak sehr unzuverlässig sein soll, eine X-Box also nicht wirklich Sinn macht, selbst wenn sie es sich leisten könnten, müssen sich die Jugendlichen halt bei der Realität schadlos halten, Vorbild Falludja, gelernt ist gelernt, direkt von ihren"amerikanischen Befreiern".
Wenn ich mir vorstelle, dass mit jedem Ami mindestens 30 bis 40 Irakis umkommen, Kinder, Frauen, Alte, relativiert sich der Schrecken dieses Videos auf die Frage des Sandneger-Stupid White Men-Quotienten. In Zahlen dürfte das Leben eines Sandnegers allerhöchstens 1/30 eines Amis Wert sein, wenn sie den Sniper jemals erwischen, können sie ihn lediglich auf Werte über 1 inflationieren, für unseren GrössenWahn und die Hofberichtbestattung. Bis der Nächste in seine Fussstapfen tritt.
Wundert mich eh, dass nicht mehr Widerstandskämpfer auf die Idee gekommen sind. Es fehlt halt noch an russischen Präzisionsgewehren mit Schalldämpfer und Zielfernrohr. Aber die Esten, Polen und andere Friedensstifter sind gerade dabei, derartigen Lieferungen neue Nahrung zu verleihen.
Grüsse
kosh
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Student
05.05.2007, 06:51
@ Tarantoga
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Re: Die Weltdiktatur ist nicht möglich / Oder doch? |
-->Moin Tarantoga!
>Eine Weltdiktatur kann es schon deshalb nicht geben, weil kein Staatssystem sich aus seinem Inneren alleine dauerhaft finanzieren kann. Eine Weltdiktatur stünde finanziell immer wie ein Imperium im Overstretch da, das keine neue Beute/Expansion mehr machen kann.
Für mich ist diese Frage noch keineswegs so eindeutig geklärt.
Der Grund dafür ist, daß ich der Meinung bin, daß die wichtigsten Dinge durch die Konkurrenzsituation angefacht werden.
Dottore hebt zwar immer wieder das Vorfinanzierungsproblem in den Vordergrund, für wirklich entscheidend problematisch halte ich dieses Vorfinanzierungsproblem aber nur dann, wenn das Herrschaftssystem zu anderen in Konkurrenz steht.
Wäre diese Konkurrenz einmal weltweit ausgeräumt, dann lägen m.E. andere Voraussetzungen vor.
Ich habe gerade keine Belegstelle zur Hand, aber ich meine mich zu erinnern, daß auch Dottore schon schrieb, daß z.B. solch Gebilde wie die ägyptischen Pharaonenreiche sehr, sehr lange bestehen können.
Soetwas halte ich prinzipiell weltweit durchaus für möglich.
Nordkorea z.B. macht auch nicht den Eindruck, als ob es von innen heraus zerfällt.
>Wer eine Weltdiktatur anstrebt, der hat von der Funktionsweise von Staaten nichts verstanden. Der Leviathan braucht immer den Anti-Leviathian als Feindbild, Sinnstifter und potentielle Beute.
Ich würde mich freuen, wenn diese Frage demnächst mal von den klugen Köpfen dieses Forums diskutiert würde. Für mich ist da das letzte Wort noch nicht gesprochen.
>Lokale Diktaturen und der Untergang der representativen Demokratie in die falsche Richtung sind die wirklichen Gefahren. Alles andere sind nur Angstphantasien.
Das halte ich allerdings auch eher für die aktuell wahrscheinlicheren Varianten.
Die Zeit scheint mir noch nicht gekommen, daß es einer Gruppe gelingen könnte, die Weltherrschaft zu erringen.
Die Weltherrschaft halte ich aber prinzipiell für erreichbar und auch für absicherbar, für sehr lange Zeit.
Wie das allerdings genau aussehen könnte, weiß ich auch nicht so recht.
Vermutlich mit sehr starker Überwachung. Die Mittel dazu stehen weitgehend bereit.
Lieben Gruß
Hardy
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Panzerknacker
05.05.2007, 13:38
@ Student
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Re: Die Weltdiktatur ist möglich. |
-->Servus Student,
das"Weltreich" ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bevölkerung nicht mehr (örtlich) emigrieren kann. Der perfekte Eiserne Vorhang.
Die gesellschaftlichen Prozesse in solch weitgehend abgeschlossenen Reichen sind historisch bis in die Gegenwart ausführlich dokumentiert. In der Literatur selbstredend Orwell, Huxley und Samjatin.
- Abgeschlossene Gesellschaften scheinen oft totalitär zu sein und diktatorisch regiert zu werden.
- Sie bilden - vielleicht zur Stabilisierung - nach einiger Zeit ausgeprägte vertikale Schichten/Klassen aus, die ihrerseits repressiv normierend auf ihre Mitglieder wirken, Orientierung geben (Wir/die anderen) und Konflikte gelenkt abbauen.
- Opposition, Konkurrenz und Evolution müssen bei stabilem Regime solange im Untergrund wirken, bis sie Revolutionsreife und -stärke erlangt haben. Dadurch werden Fortschritt und Entwicklung dieser Gesellschaften sehr verlangsamt und möglicherweise nur durch Katastrophen von aussen befördert. Beim Weltreich müßten wir also auf den Meteoriten warten.
Also alles möglich, da kein grundsätzliches Organisationsproblem. Aussichten aber wahrscheinlich eher trübe.
Gruß!
PK
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Ecki1
08.05.2007, 10:38
@ Panzerknacker
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Nein, denn ein kleines unbeugsames gallisches Dorf... ;-))) (o.Text) |
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