LenzHannover
19.05.2007, 23:41 |
Carter über Blair: Widerwärtig, ergeben, blind, offensichtlich unterwürfig. Thread gesperrt |
-->gegenüber Bush, sagt der Erdnussfarmer
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,483676,00.html
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prinz_eisenherz
20.05.2007, 07:20
@ LenzHannover
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Widerwärtig,ergeben,blind, offensichtlich unterwürfig und dreimal gewählt worden |
-->Hallo Lenz,
gut zusammengefasst von dem Herrn Carter, keine Frage.
Aber eine daraus folgernde Frage, die ist noch viel wichtiger:
Immerhin ist der Sozialist Herr Blair dreimal!! in einer Wahl, eine nach westlicher Denkungsart, vom britischen Volk zum Rottenführer gewählt worden, frei, freiwillig und geheim. Wie geht das?
In den bekannten Königshäusern ist es kein Wunder, wenn irgendwann, bedingt durch die permanente Inzucht nur noch der debile, lebensuntüchtige Nachwuchs die Nachfolger ihres unfähigen Vaters werden, aber in einer Demokratie? Um dort Führer eines Landes zu werden, sind die vom Herrn Carter genannten Merkmale in der Regel unentbehrlich. Seltsam, alles sehr seltsam.
MfG
eisenherz
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MI
20.05.2007, 09:03
@ prinz_eisenherz
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Re: Es ist ebenso seltsam, daß ausgerechnet die sozialistischen Franzmänner... |
-->...einen Milliadärszögling und Immigrantensohn zum Präsidenten wählen. Und dann sind sie alle vö-ö-llig überrascht über den kleinen Malta-Trip auf einer schicken 100 k€/pro Tag-Yacht ihres neuen Mannes für den kleinen Mann. Dies, wo doch so eine nette Sozialistin parat stand, Frankreich"seine Würde zurückzugeben".
Nun haben sie sich also einen Freund der Großkopfeten gewählt, der Frankreich vermutlich nur noch mehr spalten wird (divide et impera, hat ja schon immer gut geklappt).
Hat jemand dafür eine schlüssige Erklärung? Den Machthabern kann so ein Typ ja ganz recht sein, aber dem einfachen Franzosen? Wo kommen die alle her, die den gewählt haben? Aber vielleicht ist Frankreich auch gar nicht so sotzialistisch, oder die chauvinistischen Franzosen wollen einfach keine Frau, kann ja auch sein.
Grüße,
MI
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MI
20.05.2007, 09:18
@ MI
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Re: (Korrektur: pro Woche) |
-->
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chiron
20.05.2007, 10:01
@ MI
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Sarkozy hat versprochen in den Ghettos aufzuräumen - das genügte wohl (o.Text) |
-->
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alberich
20.05.2007, 10:57
@ chiron
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vielleicht haben die Franzosen einfach genug vom alles regulierenden Staat? |
-->gerade der ist in Frankreich noch viel stärker ausgeprägt als hierzulande.
zuviel egalité fördert den Wunsch nach der liberté.
Und wisst ihr was? Die Franzosen haben recht damit. Der Staat muß so geschrumpft werden, daß er in der Badewanne ersäuft werden kann.
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certina
20.05.2007, 11:16
@ alberich
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Re: vielleicht haben die Franzosen einfach genug vom alles regulierenden Staat? |
-->>gerade der ist in Frankreich noch viel stärker ausgeprägt als hierzulande.
>zuviel egalité fördert den Wunsch nach der liberté.
>Und wisst ihr was? Die Franzosen haben recht damit. Der Staat muß so geschrumpft werden, daß er in der Badewanne ersäuft werden kann.
[b]hi,
...kein Widerspruch!
tschuess
G.C.
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prinz_eisenherz
20.05.2007, 13:26
@ MI
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Ich meine du mixt dabei etwas zusammen, was so nicht zusammengehört |
-->Erst einmal habe nach diesem hier gefragt:
## Widerwärtig, ergeben, blind, offensichtlich unterwürfig und dreimal gewählt worden ##
Aber nicht weil ich eigentlich eine Antwort darauf hätte, sondern weil mit zunehmendem Nachdenken mögliche eigene Antworten mir als immer blöder erscheinen.
Ich meine damit, leider oder zu meinem Glück, musste ich an mehreren, man könnte schon behaupten an vielen von den sog. Führungsseminaren teilnehmen. Das erste war prickelnd. Jedoch die nachfolgenden Veranstaltungen waren stinkend langweilig, weil immer das Gleiche von den Dozenten wiedergekäut wurde. Nur eines davon, eine Woche, aber furchtbar teuer, mit einem glänzenden Dozenten, das hat bei mir vorrübergehend eine Ruck verursacht. Bei den meisten meiner teilnehmenden Kollegen aus einer großen Behörde schon weniger, denn die saßen kaum in ihrem Auto, auf dem Weg zur Wohnung, schon knurrten, bellten, brüllten sie die anderen Verkehrsteilnehmer an, mit geballter Faust und geschlossener Seitenscheibe, was die anderen für Arschlöscher, Scheißkerle, Rabauken und Schwuchteln wären. Die gleichen Teilnehmer, denen der Vortragende eine Stunde zuvor gerade aufgezeigt hatte, bis drei zu zählen und sich erst einmal zu fragen warum der da vorne gerade bei Rot über die Ampel gefahren ist, oder einem selbst brutal die Vorfahrt genommen hat.
Ich meine das oben genannte Persönlichkeitsprofil vom Blair. In diesem Falle zweifellos eine herausragende Führungskraft. Eine solche Person, mit den Eigenschaften, die der Carter dem Blair zugeordnet hat, die hätte ich in dem bekannten Rollenspiel:"Wer aus der Gruppe würde wen auf hoher See, in einem Rettungsboot, als seinen Kapitän akzeptieren", nicht bestimmt und trotzdem ist er Premierminister eines Großreiches geworden, mit diesen Merkmalen von der Bevölkerung gewählt worden. Das ist merkwürdig und lässt den Schluss zu, das selbst der teuerste Dozent in solchen Führungsseminaren einen durchgequirlten Unsinn von sich gibt. Eine andere Antwort darauf habe ich nicht.
Und zum zweiten das hier, dein Einwand:
## einen Milliardärszögling und Immigrantensohn zum Präsidenten wählen. ##
Das muss nichts Schlimmes bedeuten. Oft waren die, die sich aus den unteren sozialen Schichten nach oben gekämpft, geschleimt haben, die schlimmsten Unterdrücker.
## Und dann sind sie alle völlig überrascht über den kleinen Malta-Trip auf einer schicken 100 k€/pro Tag-Yacht ihres neuen Mannes für den kleinen Mann. ##
Das ist ein aufgeblasenes Medienspektakel. Überraschen wird das nur wenige. Und der sogenannte kleine Mann kann durchaus einen gewissen Stolz dabei empfinden, einen solchen Präsidenten, mit einem solchen Hofstaat zu haben. Schaue dir im deutschen Fernsehen die öffentlichen Ausflüge der englischen Königin an, da zerfließt doch halb Deutschland, wegen der Pracht und des Glitzerns. Das ist bei vielen in Frankreich nicht anders, besonders in den sozial schwachen Schichten der Bevölkerung.
## Dies, wo doch so eine nette Sozialistin parat stand, Frankreich"seine Würde zurückzugeben". Nun haben sie sich also einen Freund der Großkopfeten gewählt, der Frankreich vermutlich nur noch mehr spalten wird (divide et impera, hat ja schon immer gut geklappt). Hat jemand dafür eine schlüssige Erklärung? ##
Leider erst zum Schluss, sind wir am Eiterherd des kranken Zahnes angelangt.
Ein grandioser Sieg von dem Sarkozy war es erst einmal nicht. Denn, wenn ich mich nicht irre, hat der vereinte Block der Rechten 53% der Stimmen bekommen und die nationale - sozialistische Front von Frau Ségolène Royal 47%. Ich schätze das als annähernd pari ein, mit leichten Vorteilen für die französischen Rechtsradikalen. Und bei der Stimmenanzahl für die linke Volksfront, warum sollen dabei nicht die Unterdrückten, die Emigranten, die Armen aus den Vorstädten mitgemischt haben?
Nur, die Eiterbeule werde ich mal ganz vorsichtig versuchen zu öffnen, weder die links- noch der rechtsradikale Kandidat(In) in Frankreich haben die nationale Größe zu Beginn und zum Schluss jeder großen, medienweiten Wahlversammlung außen vor gelassen. Zur Eröffnung und zum Schluss die Nationalhymne, von beiden und der Appell an die Grand Nation, von beiden. Wobei dabei durchaus gewollt ist, dem Begriff der „Großen Nation“, die Assoziation der „Größten Nation aller Zeiten“ unterzuschieben.
Als Nachkriegsdeutscher, wie ich einer, dem alles Nationale als verwerflich eingebläut wurde, habe ich dazu nur den Kopf geschüttelt und mich unverstanden abgewendet. So, was nun guter Eisenherz? Wenn ich das wüsste.
bis denne
eisenherz
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Tassie Devil
20.05.2007, 15:10
@ certina
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Re: vielleicht haben die Franzosen einfach genug vom alles regulierenden Staat? |
-->>>gerade der ist in Frankreich noch viel stärker ausgeprägt als hierzulande.
>>zuviel egalité fördert den Wunsch nach der liberté.
>>Und wisst ihr was? Die Franzosen haben recht damit. Der Staat muß so geschrumpft werden, daß er in der Badewanne ersäuft werden kann.
>[b]hi,
>...kein Widerspruch!
Du meldest Dich dann nach dem Ersaeufen zum Stoepsel ziehen und ausspuelen, gell!?
>tschuess
>G.C.
Gruss!
TD
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Doomsday
20.05.2007, 17:06
@ MI
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Re:Franzmänner... |
-->
Zum Wechsel in Frankreich fällt mir so spontan nur dieses kleine Briefchen hier ein.
Passt eigentlich immer.
Schönen Restsonntag noch.
<ul> ~ 1816 - aber irgendwie zeitlos</ul>
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MI
20.05.2007, 18:02
@ prinz_eisenherz
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Re: Ich meinte das merkwürdige Wahlverhalten @prinz |
-->Hallo prinz,
mir gings nur um die Merkwürdigkeit der Wahlen. Auch ein Tony Blair ist - wie du ja geschrieben hast - nur schwer zu verstehen. Wie lange gibts den da jetzt schon? In seiner Amtszeit hat er England völlig gesichts- und profillos gemacht, wie er selbst es eben ist. Das Wunder ist eben nur, wie lange so etwas geht. Aber noch glaube ich an faire Wahlen.
Grüße,
MI
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