--><font size="5">Wie Putin Einfluss auf die seit Wochen schwächelnden Kurse
von Gazprom, Lukoil, Rosneft und Co. nehmen lassen möchte... </font>
Weil die Aktienkurse der russischen Rohstoff-Konzerne Rosneft,
Lukoil und Gazprom an Wert verlieren würden, fordere Russlands
Präsident Putin seinen Finanzminister zu Stützungskäufen auf,
war vorige Trage in der Tagespresse zu lesen. Experten zweifelten
in diesem Zusammenhang an seinem ökonomischen Sachverstand.
Russlands Präsident Wladimir Putin verstehe die Welt nicht mehr.
Die russische Wirtschaft sei im ersten Quartal mit 7,9 Prozent
gewachsen, die Ã-lpreise seien hoch. Nur die Moskauer Börse spiele
nicht (mehr) mit. Der russische Leitindex RTS dümpele bei 1850
Punkten vor sich hin, und habe seit Jahresanfang gar drei Prozent
verloren. Die wichtige 2000er-Marke habe er nur kurzzeitig
am 17. April überspringen können. Ab dann sei es bergab gegangen.
Der Stabilitätsfonds speise sich aus Mehreinnahmen durch
Ã-lverkäufe und sei inzwischen mit 113 Mrd. Dollar prall gefüllt.
Er sollte eigentlich nach dem norwegischen Vorbild für die
kommenden Generationen bewahrt werden. Davon sei in Russland
jedoch heute keine Rede mehr.
Während sich Kudrin noch ziere, habe die staatliche
Entwicklungsbank bereits angedeutet, bei dem"patriotischen
Unterfangen" zu helfen und einen Teil ihrer acht Mrd. Euro
in Russland anzulegen. Die Bank werde natürlich ihre Mittel
in russischen Blue Chips anlegen, schließlich seien das
überaus zuverlässige Papiere, sagte Alexander Becker, Berater
des Präsidenten der Entwicklungsbank. Natürlich diene ein
solches Investment dazu, die Kapitalisierung des gesamten
Marktes zu erhöhen. Die russischen Aktien seien schließlich stark unterbewertet.
Experten wie Jewgeni Gawrilenkow, Chefökonom der Investmentbank
Troika Dialog, seien derweil"schockiert" von Putins Aussage und
zweifeln am ökonomischen Sachverstand des Kreml-Chefs.
"Anfangs sollte das Geld aus dem Stabilitätsfonds im Ausland
angelegt werden. Nun riskiere der Kreml, alles zu verlieren,
wenn er ausschließlich auf den Heimatmarkt setze."
Für Gawrilenkow ist Putins Aussage ein"negatives Signal
für alle Investoren". Falls die ihr Kapital massenhaft abzögen,
werde auch Putins Fonds nichts mehr retten können. Eric DePoy
von der Alfa Bank meint, dass der Kreml nicht ewig gegen den
Markt spielen könne:"Intervention ist ein ineffizienter Einsatz
von Kapital." DePoy führt Norwegen als Gegenbeispiel an.
Die Regierung habe gerade einmal sechs Prozent aus dem
Stabilitätsfonds im eigenen Land angelegt.
Dabei falle an der Moskauer Börse auf, dass nicht der ganze
Markt in der Krise stecke. Aktien aus dem Banken- sowie
Konsumsektor seien überaus gefragt. Die russischen Ã-l- und
Gasunternehmen würden nicht an einem"unnatürlichen Zustand"
der Aktienmärkte leiden, sondern an einer schlechten Performance.
Die Förder- und Transportkosten stiegen, der starke Rubel
mache den Konzernen zu schaffen, noch mehr aber die
Steuerpolitik. Die Abgabenlast für Ã-lkonzerne sei in den
vergangenen Jahren stark gestiegen.
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