alberich
26.06.2007, 22:35 |
Energiesparen kann so einfach sein - mit dem eCube Thread gesperrt |
-->Nein, diesmal hat Herr Jobs nicht die Hände im Spiel, denn dann hieße das Ding ja iCube.
"Normalerweise springt das Kühlaggregat im Kühlschrank an, nachdem jemand die Tür aufgemacht und etwas rausgenommen hat - weil dann warme Luft eingeströmt ist. Wenn wir jetzt den eCube einbauen, reguliert der Thermostat nicht mehr die Temperatur der Luft, sondern die Temperatur des Wachsklumpens, und der imitiert die gelagerten Lebensmittel. Der Thermostat wird also erst dann aktiv, wenn es für die Lebensmittel notwendig ist. Normalerweise springt ein Kühlschrank zwölf Mal pro Stunde an, mit dem eCube reduzieren wir das auf vier Mal."
"Die meisten Leute wissen nicht, dass Kühlgeräte fast ein Fünftel der weltweit erzeugten Stromreserven verbrauchen. Wir glauben, dass wir die Emissionen, die dadurch verursacht werden, deutlich reduzieren können. Wir haben den eCube vor kurzem bei einer großen britischen Brauerei getestet. Allein in diesem einen Unternehmen könnte der eCube, wenn man ihn in jede Kühlanlage einbauen würde, jährlich 40 Millionen Kilowatt-Stunden Strom einsparen, das entspricht 17.000 Tonnen CO2-Emissionen."
<ul> ~ hier wird kräftig gespart</ul>
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Taxass
27.06.2007, 10:14
@ alberich
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Melde meine Zweifel an |
-->>Nein, diesmal hat Herr Jobs nicht die Hände im Spiel, denn dann hieße das Ding ja iCube.
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>"Normalerweise springt das Kühlaggregat im Kühlschrank an, nachdem jemand die Tür aufgemacht und etwas rausgenommen hat - weil dann warme Luft eingeströmt ist. Wenn wir jetzt den eCube einbauen, reguliert der Thermostat nicht mehr die Temperatur der Luft, sondern die Temperatur des Wachsklumpens, und der imitiert die gelagerten Lebensmittel. Der Thermostat wird also erst dann aktiv, wenn es für die Lebensmittel notwendig ist. Normalerweise springt ein Kühlschrank zwölf Mal pro Stunde an, mit dem eCube reduzieren wir das auf vier Mal."
>"Die meisten Leute wissen nicht, dass Kühlgeräte fast ein Fünftel der weltweit erzeugten Stromreserven verbrauchen. Wir glauben, dass wir die Emissionen, die dadurch verursacht werden, deutlich reduzieren können. Wir haben den eCube vor kurzem bei einer großen britischen Brauerei getestet. Allein in diesem einen Unternehmen könnte der eCube, wenn man ihn in jede Kühlanlage einbauen würde, jährlich 40 Millionen Kilowatt-Stunden Strom einsparen, das entspricht 17.000 Tonnen CO2-Emissionen."
Hallo Alberich,
Wenn der Thermostat auf die Temperatur im Inneren eines Wachsklumpens reagiert, wird das Kühlaggregat sicherlich weniger oft anspringen, dafür aber auch länger laufen, denn es dauert ja auch länger, bis sich der Wachsklumpen wieder abgekühlt hat. Da sehe ich leider nur eine marginale Stromeinsparung, denn der Anlaufstrom solcher Aggregate ist recht hoch.
Da im Übrigen die Temperatur in den eCube geregelten Anlagen genau so hoch oder tief sein soll, wie in den herkömmlichen, sehe ich überhaupt kein Einspaarpotential.
Im Gegenteil: Durch die längeren Laufzeiten des Aggregats wird die Temperaturkurve(Lufttemperatur) ungleichmässiger.
Beispiel: Wenn vorher die Lufttemperatur im Kühlschrank um die 4°C pendelt sagen wir +- 1°C, die Schaltpunkte also etwa bei 5°C und 3°C liegen, wird unter Verwendung der eCube der Temperaturverlauf der Luft etwa zwischen 6° und 2° variieren. Oder zwischen 8°C und 0°C, mittlere Temperatur des Wachsklumpens immer 4°C vorrausgesetzt.
Ich sehe nicht, was dadurch gewonnen wird.
Gruss Taxass
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Heller
27.06.2007, 10:24
@ alberich
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In der Rechnung fehlt was - oder sie stimmt nicht |
-->>[...]Normalerweise springt ein Kühlschrank zwölf Mal pro Stunde an, mit dem eCube reduzieren wir das auf vier Mal.[...]
So wie das geschildert wird, erhöht sich lediglich die Zeit zwischen den Kühlphasen.
In den Kühlphasen - egal wie viele das sind - muss die gesamte Wärme abgeführt werden, die durch
a) Türöffnen (kalte Luft raus, warme Luft rein, die ihrerseits sowohl die Lebensmittel als auch die Kühlschrankinnenwand anwärmt) und
b) den Wärmeverlust durch die Kühlschrankwände und
c) das raus- und reinstellen von Kühlgut (das sich außerhalb des Kühlschrankes aufgewärmt hat.
Der Erfinder des eCube behauptet nun, dass er diese Wärmemenge in 4 Kühlphasen pro Stunde mit 30% weniger Strom als bei 12 Kühlphasen abführen kann - mit demselben Kühlaggregat wohlgemerkt.
Die Ursache für die Einsparung habe ich nicht gefunden. Die könnte höchstens in der Tatsache liegen, dass die Kühlleistung des Kühlaggregates in der ersten Betriebsminute wesentlich schlechter als in den folgenden Minuten ist. Das wage ich mal zu bezweifeln, da der Kondensator dann bereits aufgeheizt ist, was die Kühlleistung sogar senkt.
Wer also kann mir das Perpetuum erklären?
Was ich allerdings für denkbar halte ist, dass man durch konsequentes Training des Küchenpersonals (Kühlschranktür sofort wieder schließen, Kühlgut möglichst schnell zurück in den Kühlschrank etc) sehr wohl 30% Energie einsparen kann.
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Aleph
27.06.2007, 10:45
@ Heller
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Re: In der Rechnung fehlt was - oder sie stimmt nicht |
-->Hallo,
eCube ist ein Schwindel. Wie schon ausgeführt, wird nur die Hystere der Zweipunktschaltung verändert. An der gemittelten Energiebilanz ändert sich nichts.
Viele Grüße
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alberich
27.06.2007, 11:53
@ Taxass
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Re: Melde meine Zweifel an |
-->hallo Taxass und Heller,
ich weiß die Antwort auch nicht, deshalb habe ich ja die Meldung hier eingestellt.
Eine Energieersparnis in dieser Höhe kann ich mir nur vorstellen wenn
- der Inhalt der Kühlkammer nicht verändert wird oder
- nur geringe Mengen ausgetauscht werden und gleichzeitig die Kühlkammer gut gefüllt ist
- der Raum oft betreten wird
- größere Temperaturschwankungen gerade auf der Oberfläche toleriert werden können (da fallen mir spontan die bösen Salmonellen ein...)
- und das ist das Wichtigste: der Energieverbrauch des Kälteaggregats beim Anlaufen extrem hoch ist im Vergleich zum Dauerbetrieb.
Ob gerade die letzte Bedingung erfüllt ist, kann ich nicht sagen.
Das ist aber ein ziemlicher Spezialfall, denn die meiste Energie wird üblicherweise benötigt, das Kühlgut auf die erforderliche Temperatur herunterzukühlen bzw. die Kälteverluste durch die Wände zu kompensieren.
Ein Kältetechniker erzählte mir, daß die Kühlaggregate idealerweise so klein bemessen sein müßten, daß sie dadurch ständig in Betrieb wären. Ich kann das nicht beurteilen.
gruß
alberich
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pecunia
27.06.2007, 20:51
@ Aleph
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Es kann doch etwas gespart werden... |
-->>Hallo,
>eCube ist ein Schwindel. Wie schon ausgeführt, wird nur die Hysterese...
1. Eine Veränderung (hier AUSWEITUNG) der Hysterese (die man übrigens ganz simpel elektronisch im Thermostat verändern kann - auch ohne Wachs) bringt eine Energieersparnis, weil der Kühlkreislauf bei höheren Temperaturen des Kühlvolumens effizienter arbeitet. Anders ausgedrückt: Die ersten Grade Temperaturunterschied zur Umgebung benötigen viel weniger energetischen Aufwand, als die letzten Grade vor dem absoluten Nullpunkt (als Vergleich). Je tiefer die Temperatur des Kühlvolumens, je mehr Energie wird für eine weitere Kühlung benötigt.
2. Das angeführte Beispiel Brauerei (oder auch grosses Kühlhaus) birgt hier besonders grosses Einsparpotential, da die hier verwendeten Kompressoren im Megawatt-Bereich liegen dürften. Und deren Anlaufstrom ist ungeheuerlich hoch. Längere Laufzeiten der Kompressoren führen unweigerlich zu Energieeinsparung.
Vermutl. lässt sich aber am einfachsten viel Energie einsparen, wenn man das System
- auf die wirklich benötigte Temperatur einstellt
- mit zusätzlicher Dämmung versieht.
Viele Grüße
pecunia
P.S.: Bei Wärmepumpen greifen die gleichen Überlegungen, nur invers.
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Aleph
28.06.2007, 11:09
@ pecunia
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Re: Es kann doch etwas gespart werden... |
-->Ja, und zwar ganz simpel:
Die Kühltemperatur wird einfach (als Mittelwert der Hysterese) etwas angehoben. Entscheidend für den Energieverbrauch ist der Abstand zwischen der Verdampfungstemperatur (Kühlraum) und der Kondensationstemperatur (Wärmetauscher außen, hinten am Kühlschrank).
Also sollte man die Temperatur im Kühlschrank so einstellen, dass gerade die Lebensmittel nicht verderben.
Bei der Wärmepumpe bedeutet dies, dass die Heiztemperatur möglichst niedrig (z.B. Fußbodenheizung) sein sollte.
Viele Grüße
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