Boardmaster
30.06.2007, 14:45 |
Holmes Thread gesperrt |
-->Dieses Posting ist nicht nur an Holmes gerichtet, sondern an alle, die mit ihm debattieren und auch an alle, die diese Diskussionen nur lesend verfolgen.
MausS an Holmes in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383424.htm:
...Du scheust ja in Deinen Postings generell vor keiner Verdrehung, keiner Unterstellung und keiner Schwindelei zurück, um Deine offensichtlich ideologiegetriebenen Argumentationsketten durchzupeitschen.
Aus genau diesen Gründen solltest Du hier gesperrt werden...
Nein, er muss ganz sicher nicht gesperrt werden! Vielmehr hat nereus zurecht in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383442.htm gesagt:
Nur zu, wir brauchen Dich, wie das Wasser zum Trinken.
Denn wenn es uns nicht mehr gelingen sollte Dich argumentativ in die Schranken zu verweisen, wir (also die Gemeinde der VT-Anhänger) schlichtweg einpacken können.
Daher bist Du als Sparringspartner geradezu unersetzlich und von Forumsverweisen distanziere ich mich meilenweit...
Und auch prinz_eisenherz´ Äußerung in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383429.htm möchte ich hervorheben:
... aus meiner Sicht hat Holmes gerade weil er sich ab und an auch mal gegen den Strom stemmt bei mir einen festen Platz. Ich lese ihn mit Freude, weil er oft genug bei mir dafür sorgt meinen eigenen Stadpunkt zu hinterfragen und in der Sache genauer nachzuhaken, oder auf seine kleinen Sprachtricks hinzuweisen.
Holmes´ Standfestigkeit ist schon enorm; ohne ihn wären viele Diskussionen an der Oberfläche geblieben, deshalb bin ich froh, dass er ist, wie er ist. Danke! Danke aber auch an diejenigen, die ebenso standfest kontra geben, allen voran - aber nicht nur - kosh und nereus!
In diesem Sinne hoffe ich auf eine weiterhin - angesichts der schwierigen Themen - dennoch weitgehend faire und niveauvolle Diskussion.
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Taxass
30.06.2007, 15:28
@ Boardmaster
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Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären. |
-->Deswegen brauchen wir immer jemanden, der die andere Seite vertritt. Jedenfalls sollte das aber der Wahrheitsfindung dienen. Und dass es eine objektive Wahrheit geben muss, da sind wir uns wohl auch mit Holmes einig.
Gruss Taxass
>Dieses Posting ist nicht nur an Holmes gerichtet, sondern an alle, die mit ihm debattieren und auch an alle, die diese Diskussionen nur lesend verfolgen.
>
>MausS an Holmes in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383424.htm:
>...Du scheust ja in Deinen Postings generell vor keiner Verdrehung, keiner Unterstellung und keiner Schwindelei zurück, um Deine offensichtlich ideologiegetriebenen Argumentationsketten durchzupeitschen.
>Aus genau diesen Gründen solltest Du hier gesperrt werden...
>Nein, er muss ganz sicher nicht gesperrt werden! Vielmehr hat nereus zurecht in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383442.htm gesagt:
>Nur zu, wir brauchen Dich, wie das Wasser zum Trinken.
>Denn wenn es uns nicht mehr gelingen sollte Dich argumentativ in die Schranken zu verweisen, wir (also die Gemeinde der VT-Anhänger) schlichtweg einpacken können.
>Daher bist Du als Sparringspartner geradezu unersetzlich und von Forumsverweisen distanziere ich mich meilenweit...
>Und auch prinz_eisenherz´ Äußerung in http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/383429.htm möchte ich hervorheben:
>... aus meiner Sicht hat Holmes gerade weil er sich ab und an auch mal gegen den Strom stemmt bei mir einen festen Platz. Ich lese ihn mit Freude, weil er oft genug bei mir dafür sorgt meinen eigenen Stadpunkt zu hinterfragen und in der Sache genauer nachzuhaken, oder auf seine kleinen Sprachtricks hinzuweisen.
>Holmes´ Standfestigkeit ist schon enorm; ohne ihn wären viele Diskussionen an der Oberfläche geblieben, deshalb bin ich froh, dass er ist, wie er ist. Danke! Danke aber auch an diejenigen, die ebenso standfest kontra geben, allen voran - aber nicht nur - kosh und nereus!
>In diesem Sinne hoffe ich auf eine weiterhin - angesichts der schwierigen Themen - dennoch weitgehend faire und niveauvolle Diskussion.
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Cujo
30.06.2007, 15:59
@ Taxass
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Re: Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären. |
-->>Deswegen brauchen wir immer jemanden, der die andere Seite vertritt. Jedenfalls sollte das aber der Wahrheitsfindung dienen. Und dass es eine objektive Wahrheit geben muss, da sind wir uns wohl auch mit Holmes einig.
------------
Wird hier aber nicht immer gerne gesehen (s. Klimathema, Debitismus, Auswanderung...). 2000/2001 war das Forumsklima hier daherliberaler bzw. ganzheitlicher.
Gruß
Cujo
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Svenni
30.06.2007, 16:00
@ Taxass
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Das zeichnet ja gerade dieses Forum aus. Allerdings mus ich jetzt gerade an.... |
-->....unsere"Vermissten" Vielposter denken. Zwei, drei fehlen mir schon.....
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- Elli -
30.06.2007, 17:43
@ Cujo
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Re: Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären wie Cujo |
-->>>Deswegen brauchen wir immer jemanden, der die andere Seite vertritt. Jedenfalls sollte das aber der Wahrheitsfindung dienen. Und dass es eine objektive Wahrheit geben muss, da sind wir uns wohl auch mit Holmes einig.
>------------
>Wird hier aber nicht immer gerne gesehen (s. Klimathema, Debitismus, Auswanderung...).
Doch, lieber Cujo, das siehst du schon daran, dass sogar du noch hier schreiben darfst, auch wenn du mit deinen Spanien-ist-dritte-Welt-Land-Ansichten weit über die Objektivität hinaus gehst, indem du denen vor Ort erzählen willst, wie es hier ist.
Welche Argumente hast du denn z. B. gegen den Debtismus vorzubringen? Nur raus damit. Was nicht gern gesehen wird, sind Behauptungen ohne Argumente. Aber bitte nicht dein übliches Copy-and-Paste.
>2000/2001 war das Forumsklima hier daherliberaler bzw. ganzheitlicher.
Schon mal was vom Klimawandel gehört?
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Clarius
30.06.2007, 18:03
@ - Elli -
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Re: Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären wie Cujo |
-->>>2000/2001 war das Forumsklima hier daherliberaler bzw. ganzheitlicher.
>Schon mal was vom Klimawandel gehört?
Danke Elli,
wurde ja auch Zeit, dass jemand mal erklärt, worum es dabei wirklich geht. Nun habe auch ich es verstanden...
Grüße
Clarius
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Holmes
30.06.2007, 18:09
@ Boardmaster
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Re: Holmes |
-->Hallo Elli,
vielen Dank für die warmen Worte ;-)
Ich finde es sehr gut, dass Dein Forum wirkliche Redefreiheit geniesst und Du eben nicht Meinungen"von oben" beeinflusst, die Dir persönlich nicht passen.
Ich bin natürlich der Meinung, das wir unterschiedliche Meinungen ausdiskutieren sollten und dabei vor allem mit Fakten argumentieren sollten, weil wir sonst nicht weiterkommen. Ich denke, dass ich dieses auch meinen Kräften und meiner verfügbaren Zeit entprechend versuche, nehme aber natürlich nicht in Anspruch die perfekte (und jeden sofort überzeugende) Antwort auf alles zu haben.
Ich sehe mich aber auch nicht gern als Privatdetektei von Leuten, die Behauptungen aufstellen, aber keine Lust haben, selbst nach Informationen zu suchen. Hier wäre es manchmal gut, wenn die Forumsleitung die Aufforderung nach sachlicher und faktenbasierter Diskussion aussprechen würde, weil sonst die Debatten zu einem endlosen Hick-Hack verkommen und es nicht weitergeht. Auch dürfen meines Erachtens Hinweise auf fehlende Höflichkeit und das Vermeiden von beleidigenden Äußerungen ausgesprochen werden, um das Niveau auf einer sachlichen Ebene zu stabilisieren.
In diesem Sinne weiterhin,
Dein Holmes
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Elmarion
30.06.2007, 18:37
@ Clarius
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Re: Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären wie Cujo |
-->Dann sollte Inflanistadora Euklid auch wieder auflaufen!
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sensortimecom
30.06.2007, 19:00
@ Elmarion
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Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Wenn die gegenwärtige Schere zwischen EURO und $ einerseits, und dem YEN anderseits, sich weiter öffnet, und wenn die Unterschiede bei den Leitzinsen konstant bleiben, kriegt Euklid noch Recht. Dann überflügelt nämlich der globale Infla-Trend (den es eigentlich gar nicht geben dürfte und der durch exzessives Carry-Trading künstlich herbeigezaubert wurde) den globalen Defla-Trend, der durch mangelnden Schutz westlicher Produkte entstanden ist. Wir haben dann ein Überlagerungs-Phänomen.
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Cujo
01.07.2007, 14:08
@ - Elli -
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Re: Genau! Wo kämen wir hin, wenn alle der gleichen Meinung wären wie Cujo |
-->>>>Deswegen brauchen wir immer jemanden, der die andere Seite vertritt. Jedenfalls sollte das aber der Wahrheitsfindung dienen. Und dass es eine objektive Wahrheit geben muss, da sind wir uns wohl auch mit Holmes einig.
>>------------
>>Wird hier aber nicht immer gerne gesehen (s. Klimathema, Debitismus, Auswanderung...).
-----------------
Moin,
>Doch, lieber Cujo, das siehst du schon daran, dass sogar du noch hier schreiben darfst, auch wenn du mit deinen Spanien-ist-dritte-Welt-Land-Ansichten weit über die Objektivität hinaus gehst, indem du denen vor Ort erzählen willst, wie es hier ist.
Du kannst ja ins Archiv gehen. Als gelernter Wissenschaftler in Philosophie und Sozialwissenschaften habe in puncto Spanien so gut wie immer Fakten zusammengetragen. Das"Vor-Ort-Argument" ist schlicht lächerlich.
>Welche Argumente hast du denn z. B. gegen den Debtismus vorzubringen? Nur raus damit. Was nicht gern gesehen wird, sind Behauptungen ohne Argumente.
Ich bin Vertreter des Debitismus und kein Gegner.
Aber bitte nicht dein übliches Copy-and-Paste.
>>2000/2001 war das Forumsklima hier daherliberaler bzw. ganzheitlicher.
>Schon mal was vom Klimawandel gehört?
Was Du mit Copy-and-Paste meinst sind meist meine Fakten und Untersuchungen, die ich zu diversen Themen einstelle.
So, und jetzt muss ich mich für vier Wochen ins pöööhse SPANIEN verabschieden (2 Wochen Ibiza, 2 Wochen bei meiner Tochter auf Gomera). Vier Wochen Cujofreie Zeit dürfte doch Nervenbalsam für das geschundene Forum sein.
Gruß
Cujo
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prinz_eisenherz
01.07.2007, 15:45
@ Cujo
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Lasst uns das Leben genießen, solange wir es nicht begreifen, Salud! |
-->## So, und jetzt muss ich mich für vier Wochen ins pöööhse SPANIEN verabschieden (2 Wochen Ibiza, 2 Wochen bei meiner Tochter auf Gomera). Vier Wochen Cujofreie Zeit dürfte doch Nervenbalsam für das geschundene Forum sein.##
Buenas tardes caballero*) Cujo,
wie jetzt, haben die in Spanien noch keine Elektrizität, kein Licht, keine PC und kein Internet, das du von dort aus nicht schreiben kannst?
Vielleicht hast du tatsächlich ein wenig Recht, das Spanien seit seiner verlorenen Seeschlacht im Mai, im Jahre des Herren, anno 1588 gegen England, immer noch ihrer besten Zeit hinterherhinken. Ist es das, was du zu Spanien denkst und schreibst und uns vermitteln möchtest?
******************************************************
Die Spanische Armada (spanisch die Bewaffnete) war die Kriegsflotte, die der spanische König Philipp II. gegen England einsetzte. Vorwand für die Entsendung der spanischen Armada war die Hinrichtung der schottischen Königin Maria Stuart. Ziel war der Sturz der englischen Königin Elisabeth I., die als Schwester von Maria I. Tudor, Schwägerin von Philipp II. gewesen war. Die spanische Flotte stand unter dem Kommando von Herzog von Medina Sidonia, einen erfahrenen Logistiker, der aber kein Seemann war. Auf englischer Seite stand dem Lord Charles Howard von Effingham und der Vizeadmiral Francis Drake, der an Bord der Revenge war, und für ein Geschwader aus 34 Schiffen verantwortlich war.
**************************************************************
Um die gröbsten Pannen im Land der untergehenden Sonne zu vermeiden, noch dieses hier als Wegzehrung:
http://www.radwahn.de/span.htm
Buen viaje
eisenherz
*) Spanisch sprechen ist nicht schwer, man muss nur wissen wo man die Wörter findet.
<ul> ~ Sir Francis Drake allein gegen Spanien>>>></ul>
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dottore
01.07.2007, 15:59
@ sensortimecom
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Hi sens,
andere Sicht: Die Infla-Chose dürfte längst gelaufen sein (Infla speziell bei assets, nicht im Konsum). Der Yen, als Hauptquelle ist inzwischen um 30 % unterhalb des"fair value" gegenüber USD. Viel Luft ist da nicht und der Yen, siehe Emerald-Posting jüngst, zeigt möglicherweise ganz plötzlich"Stärke". Der japanische Habi-Überschuss liegt bei ca. 8 % BIP. In der Schweiz, wo auch gecarried wurde/wird sind es gar 17 %. In Japan bisher nur Ansätze zu einer Abwertungs-Hausse, in CH ist sie vielleicht schon gelaufen.
So - was kann passieren?
1. Die Währungen"drehen". Dann stehen die Carry-Trader im kurzen Hemd da. Es geht immerhin um ein Volumen von 1,5 Bio (unsere) USD. Je mehr sich die Währungen"normalisieren", desto höher die drohenden Verluste, zumal alles geleveragded. Die FT sprach jüngst von 550 Mrd USD, also einem Drittel der CTs, die plötzlich verdampfen könnten ("Carry trade threatens a deflationary collapse"). Das wäre der Mega-GAU und schlicht nicht mehr einzuholen. Volle Deflation aller Assets ahead, vermutlich mit einem Crash als Introitus.
2. Die Zinsen"passen sich an". Hat dieselbe Wirkung. Deshalb sind die ZBs außerhalb JAP auch so bedacht, immer neue Inflagespenster an die Wand zu malen, damit sie mit den Zinsen rauf und raufer können und der Markt sich unter"Infla-Erwartungen" schüttelt, alias dann neue CTler anzieht.
3. Falls beides gleich bleibt, wird nichts gewonnen. Denn Charme und Erfolg der CTs liegen gerade darin, dass sich die beiden Scheren (Währungen/Zinsen) immer weiter öffnen, denn der CTler schaut nicht auf Vergangenheit und Gegenwart, sondern will an der Zukunft verdienen. Würden die CTs stoppen, wäre das schon das Fallbeil. Diese richten sich nicht plump nach"absoluten" Zins-/WK-Differenzen, sondern nach relativen, sozusagen in Marginal-Betrachtung (ähnlich wie im Steuerrecht nicht der der Durchschnitts-, sondern der Grenz-Steuersatz die Geige spielt).
Wollte Japan seine Preise (CPI zuletzt immer noch -0,1 m/m)"intern" anheben (womit auch immer), so dass der WK so was wie einen"fair value" erreicht, würde das den Yen nicht etwa senken (à la Lehrbuch), sondern in die Höhe schießen, weil die CTler versuchen werden, massiv glatt zu stellen. Die Japaner würden eine sich selbst nährende Infla (mit Entwertung ihrer riesigen Guthaben erleben - ganz im Gegensatz zu den USA, wo"Sparen" seit längerem ein Fremdwort ist).
Selbst wenn die Japaner"nichts" tun, muss die CT-credit-bubble platzen - und zwar sobald die Kosten ihrer Fortsetzung deren Erträge übersteigen, was automatisch der Fall ist, sobald die asset-Preise (die gerade per CT aufgepumpt wurden) seitwärts vagabundieren oder in Schüben ("Wasserfall") gen Süden dampfen. Ich sehe das Infla-überlagert-Defla-Phänomen irgendwo im Endstadium, habe aber keine Ahnung, wie lange sich das noch weiterwürgen lässt.
Endstation ist jedenfalls eine weltweite asset-Implosion, die keiner so schnell vergessen wird. Ob die Fed (als Cheerleader) dann noch etwas ausrichten kann, steht in den Sternen. Vermutlich würden Fed-Satz-Senkungen (von direkten"Interventionen" ganz zu schweigen) genau das Gegenteil bewirken: Das Publikum merkt, dass die Fed ein riesiges"Problem" bemerkt hat (was ohnehin kein Mensch so genau erklären kann), und steigt im großen Stile aus.
Dass die PE-Fritzen schon nicht mehr im großen Stile einsteigen, zeigen die abflauenden M&A-Aktivitäten. Sollten sich da nicht alsbald"überraschende" weitere Take-overs usw. zeigen - Gefahr im Verzug.
Gruß!
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Elmarion
01.07.2007, 16:14
@ dottore
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Wann sagt die Schere klapp?
<ul> ~ Überschüsse - Unterschüsse</ul>
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Cujo
01.07.2007, 17:06
@ prinz_eisenherz
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Re: Lasst uns das Leben genießen, solange wir es nicht begreifen, Salud! |
-->Moin eisenherz,
>Buenas tardes caballero*) Cujo,
>wie jetzt, haben die in Spanien noch keine Elektrizität, kein Licht, keine PC und kein Internet, das du von dort aus nicht schreiben kannst?
Auf den Inseln sieht's dort internetmäßig nicht unbedingt wie auf Sylt aus.
>Vielleicht hast du tatsächlich ein wenig Recht, das Spanien seit seiner verlorenen Seeschlacht im Mai, im Jahre des Herren, anno 1588 gegen England, immer noch ihrer besten Zeit hinterherhinken.
Ist es das, was du zu Spanien denkst und schreibst und uns vermitteln möchtest?
>
>******************************************************
>Die Spanische Armada (spanisch die Bewaffnete) war die Kriegsflotte, die der spanische König Philipp II. gegen England einsetzte. Vorwand für die Entsendung der spanischen Armada war die Hinrichtung der schottischen Königin Maria Stuart. Ziel war der Sturz der englischen Königin Elisabeth I., die als Schwester von Maria I. Tudor, Schwägerin von Philipp II. gewesen war. Die spanische Flotte stand unter dem Kommando von Herzog von Medina Sidonia, einen erfahrenen Logistiker, der aber kein Seemann war. Auf englischer Seite stand dem Lord Charles Howard von Effingham und der Vizeadmiral Francis Drake, der an Bord der Revenge war, und für ein Geschwader aus 34 Schiffen verantwortlich war.
>**************************************************************
Naja, hätten beispielsweise statt der unmenschlichen Kolonisationspraktiken der Spanier, die Griechen oder Römer die Sache übernommen, wären die"wilden" Indianer zu den klassischen Idealen Humanität erzogen worden und nicht abgeschlachtet worden. Auch eine schon damals ziemliche Rückständigkeit. Dies halte ich für das größte Verhängnis der Geschichte. Wird übrigens auch von Montaigne in den Essais bemerkt.
>Um die gröbsten Pannen im Land der untergehenden Sonne zu vermeiden, noch dieses hier als Wegzehrung:
>http://www.radwahn.de/span.htm
>Buen viaje
>eisenherz
>*) Spanisch sprechen ist nicht schwer, man muss nur wissen wo man die Wörter findet.
Also Eisenherz, der Oberspanier hier im Forum (reißt über 100 Flüge im 6er-Karten-Abo im Jahr ab) hat mir erzählt, dass dat mit dem Spanisch nicht nötig sei. Man hätte"Bekannte", die dort beispielsweise im Supermarkt verbale Schützenhilfe leisten.
Gruß
Cujo
<ul> ~ Man spricht deutsh</ul>
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aprilzi
01.07.2007, 17:33
@ dottore
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->>Hi sens,
>andere Sicht: Die Infla-Chose dürfte längst gelaufen sein (Infla speziell bei assets, nicht im Konsum). Der Yen, als Hauptquelle ist inzwischen um 30 % unterhalb des"fair value" gegenüber USD. Viel Luft ist da nicht und der Yen, siehe Emerald-Posting jüngst, zeigt möglicherweise ganz plötzlich"Stärke". Der japanische Habi-Überschuss liegt bei ca. 8 % BIP. In der Schweiz, wo auch gecarried wurde/wird sind es gar 17 %. In Japan bisher nur Ansätze zu einer Abwertungs-Hausse, in CH ist sie vielleicht schon gelaufen.
>So - was kann passieren?
>1. Die Währungen"drehen". Dann stehen die Carry-Trader im kurzen Hemd da. Es geht immerhin um ein Volumen von 1,5 Bio (unsere) USD. Je mehr sich die Währungen"normalisieren", desto höher die drohenden Verluste, zumal alles geleveragded. Die FT sprach jüngst von 550 Mrd USD, also einem Drittel der CTs, die plötzlich verdampfen könnten ("Carry trade threatens a deflationary collapse"). Das wäre der Mega-GAU und schlicht nicht mehr einzuholen. Volle Deflation aller Assets ahead, vermutlich mit einem Crash als Introitus.
>2. Die Zinsen"passen sich an". Hat dieselbe Wirkung. Deshalb sind die ZBs außerhalb JAP auch so bedacht, immer neue Inflagespenster an die Wand zu malen, damit sie mit den Zinsen rauf und raufer können und der Markt sich unter"Infla-Erwartungen" schüttelt, alias dann neue CTler anzieht.
>3. Falls beides gleich bleibt, wird nichts gewonnen. Denn Charme und Erfolg der CTs liegen gerade darin, dass sich die beiden Scheren (Währungen/Zinsen) immer weiter öffnen, denn der CTler schaut nicht auf Vergangenheit und Gegenwart, sondern will an der Zukunft verdienen. Würden die CTs stoppen, wäre das schon das Fallbeil. Diese richten sich nicht plump nach"absoluten" Zins-/WK-Differenzen, sondern nach relativen, sozusagen in Marginal-Betrachtung (ähnlich wie im Steuerrecht nicht der der Durchschnitts-, sondern der Grenz-Steuersatz die Geige spielt).
>Wollte Japan seine Preise (CPI zuletzt immer noch -0,1 m/m)"intern" anheben (womit auch immer), so dass der WK so was wie einen"fair value" erreicht, würde das den Yen nicht etwa senken (à la Lehrbuch), sondern in die Höhe schießen, weil die CTler versuchen werden, massiv glatt zu stellen. Die Japaner würden eine sich selbst nährende Infla (mit Entwertung ihrer riesigen Guthaben erleben - ganz im Gegensatz zu den USA, wo"Sparen" seit längerem ein Fremdwort ist).
>Selbst wenn die Japaner"nichts" tun, muss die CT-credit-bubble platzen - und zwar sobald die Kosten ihrer Fortsetzung deren Erträge übersteigen, was automatisch der Fall ist, sobald die asset-Preise (die gerade per CT aufgepumpt wurden) seitwärts vagabundieren oder in Schüben ("Wasserfall") gen Süden dampfen. Ich sehe das Infla-überlagert-Defla-Phänomen irgendwo im Endstadium, habe aber keine Ahnung, wie lange sich das noch weiterwürgen lässt.
>Endstation ist jedenfalls eine weltweite asset-Implosion, die keiner so schnell vergessen wird. Ob die Fed (als Cheerleader) dann noch etwas ausrichten kann, steht in den Sternen. Vermutlich würden Fed-Satz-Senkungen (von direkten"Interventionen" ganz zu schweigen) genau das Gegenteil bewirken: Das Publikum merkt, dass die Fed ein riesiges"Problem" bemerkt hat (was ohnehin kein Mensch so genau erklären kann), und steigt im großen Stile aus.
>Dass die PE-Fritzen schon nicht mehr im großen Stile einsteigen, zeigen die abflauenden M&A-Aktivitäten. Sollten sich da nicht alsbald"überraschende" weitere Take-overs usw. zeigen - Gefahr im Verzug.
>Gruß!
Ja, was soll man da machen? Soll ich mir jetzt eine Kuh und Schafe kaufen?
Oder was?
Im Internet steht, dass bald alle grossen ihre Bonds verkaufen werden und
dann wuerde der Dollar und Euro womoeglich auch wertlos werden?
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Elmarion
01.07.2007, 18:04
@ aprilzi
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Kühe und Schafe kaufen? Klar 50 Million Farmer für die USA |
-->meinet Mr. Heinberg
also etwa 10 Millionen Mini-Landwirte in Deutschland sollten reichen!
<ul> ~ Fifty Million Farmers</ul>
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dottore
01.07.2007, 18:20
@ aprilzi
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Hi,
>Ja, was soll man da machen?
NOCH die Ruhe bewahren. Auf Yen und CHF achten. Wie @emerald schon schrieb, dürfte der Yen ein guter Indikator sein (lief auch den letzten"Korrekturen" knapp voraus). Ansonsten die letzten 10 % (oder so) den anderen überlassen (Rothschild-Weisheit).
>Soll ich mir jetzt eine Kuh und Schafe kaufen?
>Oder was?
Jedenfalls Schulden meiden (siehe die Abschmiere der Festverzinslichen = höhere Zinsen für Schulden/Umschuldungen voraus - wo, wann und ob Korrektur - wer weiß?). Kühe und Schafe könnten noch erheblich billiger werden.
>Im Internet steht, dass bald alle grossen ihre Bonds verkaufen werden
Sie gehen zunächst in kurze Fristen. Ein weltweiter US-Bond-Ausverkauf wäre natürlich das Desaster schlechthin (auch für die"großen" Halter, siehe China usw.)
>und dann wuerde der Dollar und Euro womoeglich auch wertlos werden?
Forderungen lautend auf... Ein BUND-Future zu 95/90 Brief wäre außerdem das Ende des deutschen"Auschwungs".
Gruß!
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chiron
01.07.2007, 20:15
@ dottore
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Dottore - was für eine Rolle spielen die Staatsfonds in deinen Ueberlegungen? |
-->Berlin ist alarmiert...
<ul> ~ http://www.n-tv.de/818371.html</ul>
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patrick
02.07.2007, 11:06
@ dottore
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Lieber Dottore, darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen.
Vielen Dank im voraus für Ihre Antworten.
Gruss Pat
>Der japanische Habi-Ãœberschuss liegt bei ca. 8 % BIP.
Frage:
Sehe ich das richtig, dass die Carrtrades in der Handelsbilanz mit drin sind?
D.h. ein um Carrytrades bereinigte Handelsbilanz wäre deutlich positiver ausfallen. Und genau genommen haben die Carrytrades mit der Handelsbilanz eh nichts zu tun - dabei handelt es sich ja um eine Sondersituation.
>Wollte Japan seine Preise (CPI zuletzt immer noch -0,1 m/m)"intern" anheben (womit auch immer),
Frage: Wie können die Japaner eine Anhebung Ihres Warenkorbs erreichen?
>so dass der WK so was wie einen"fair value" erreicht, würde das den Yen nicht >etwa senken (à la Lehrbuch), sondern in die Höhe schießen, weil die CTler >versuchen werden, massiv glatt zu stellen. Die Japaner würden eine sich selbst >nährende Infla (mit Entwertung ihrer riesigen Guthaben erleben - ganz im >Gegensatz zu den USA, wo"Sparen" seit längerem ein Fremdwort ist).
Frage: Wie soll diese selbst sich nährende Inflation entstehen? Wenn Carrytrades- Schulden zurückgezahlt werden, ist das Yen-Geld doch aus dem Kreislauf wieder verschwunden - oder?
Generelle Frage: Wodurch wird die Währungsschere bei den Carrytrades geschürt? Durch die Carrytrades selbst? Wie? Genau genommen müsste eine niedrige Verzinsung doch eher für die Stärke einer Währung sprechen?
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dottore
02.07.2007, 13:26
@ chiron
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Re: Dottore - was für eine Rolle spielen die Staatsfonds in deinen Ueberlegungen? |
-->Hi chiron,
sehr schwierig zu beurteilen. Insgesamt haben wir weltweit ca. 6 Bio USD foreign exchange reserves, d.h. jedes Land bis runter zu kleinen Inselstaaten hat ein bisschen was. Die heavy hitters sind China (mit HK & MAC) ca. 1,4 Bio, Japan mit 911 Mrd, Russland mit 406, Taiwan mit 265 und Südkorea mit 250. Indien könnte demnächst auflaufen (212). Bei diesen liegen die Reserven in den ZBs, China hat aber - wie bekannt - bereits begonnen, einen Staatsfonds aufzubauen (von der ZB „abzuspalten“), die Rede ist von 250 bis 400 Mrd USD.
Die Eurozone können wir auslassen, da es unwahrscheinlich ist, dass die Euro-ZBs ihre Reserven entsprechend diversifizieren werden und irgendwelche Firmen oder Aktien kaufen. Die UAE sollen den größten staatlichen Fonds mit knapp 900 Mrd. (nicht gecheckt, die Etats sind ausgeglichen, viel Geld geht für den Bauboom drauf, anderes zur internen Börsenstützung, usw.) Japan hält derweil still, Russland hat Interesse angekündigt (Gazprom usw.), bei Taiwan gibt’s die bekannten Probleme wg. Mainland-China, usw. Wir können also ex Staatsfonds so zwischen 600 und 800 Mrd fresh money (derzeit zumeist in fremden Staatstiteln steckend) annehmen, wobei bei den UAE nicht deutlich wird, was sie bereits in fremdem Kapital investiert haben (angeblich foreign investments nur 10 Mrd).
Worin die Staatsfonds investieren (würden), ist pure guessing. Dubai Port z.B. wollte 2006 sechs US-Häfen kaufen - abgelehnt. Womit wir beim Thema wären: Die Amerikaner haben eine Wischiwaschi-Generalverbots-Klausel:
The President can exercise this authority under section 721 (also known as the"Exon-Florio provision") to block a foreign acquisition of a U.S. corporation only if he finds:
(1) there is credible evidence that the foreign entity exercising control might take action that threatens national security, and
(2) the provisions of law, other than the International Emergency Economic Powers Act do not provide adequate and appropriate authority to protect the national security.
Diese wird auch weiter präzisiert:
Factors To Be Considered. The Exon-Florio provision lists the following factors that the President or his designee may consider in determining the effects of a foreign acquisition on national security. These factors are:
(1) domestic production needed for projected national defense requirements;
(2) the capability and capacity of domestic industries to meet national defense requirements, including the availability of human resources, products, technology, materials, and other supplies and services;
(3) the control of domestic industries and commercial activity by foreign citizens as it affects the capability and capacity of the U.S. to meet the requirements of national security;
(4) the potential effects of the transaction on the sales of military goods, equipment, or technology to a country that supports terrorism or proliferates missile technology or chemical and biological weapons; and
(5) the potential effects of the transaction on U.S. technological leadership in areas affecting U.S. national security.
Klartext: Mit der Keule national security lässt sich da allerlei stoppen.
In der BRD soll - wie HB und andere melden - das Außenwirtschaftsgesetz verschärft werden, das ausländische Beteiligungen bisher nur bei Rüstungsbetrieben beschränkte. Jetzt soll es auf Energiewirtschaft, Telekommunikation und Postdienste ausgeweitet werden.
Sub summa dürften die (direktinvestitionsbereiten) ausländischen Staatsfonds also vor Husarenritten in der Manier des Reza Pahlevis und Kuwaits (Daimler, Krupp) mit Großbeteiligungen oder gar Take-overs etc. zurückschrecken und eher in den noch"offenen" Bereichen kleinere Positionen unterhalb der Meldegrenzen (?) ins Auge fassen. Was dabei noch offene Bereiche bleiben werden, ist die Frage (Pharma? Handel? Werkzeugmaschinen? Automobile? usw.), die wir wohl erst beantworten können, wenn die Positionierungen deutlicher geworden sind.
Danke für den Hinweis auf Mirow + Gruß!
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dottore
02.07.2007, 13:54
@ dottore
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Re: Sehr guter Link dazu (sorry, gerade erst gesehen) |
-->Hi chiron,
hier die Analyse mit guten Grafiken
Gruß!
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dottore
02.07.2007, 15:58
@ patrick
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->Hi Pat,
>>Der japanische Habi-Ãœberschuss liegt bei ca. 8 % BIP.
>Frage:
>Sehe ich das richtig, dass die Carrytrades in der Handelsbilanz mit drin sind?
Nein. Da die CTs in der"Finanzsphäre" laufen (gehören in die Kapitalverkehrsbilanz, sofern bekannt oder gemeldet), erscheinen sie in der Habi auf gar keinen Fall. Über die Carry Trades gibt es überhaupt keine verlässlichen Daten, selbst die Bank of Japan weiß nichts.
Andererseits ist Japan (Staat, Private) der größte Finanzinvestor weltweit (1,8 Bio USD in Bonds, Notes, Aktien, Direktinvestments) und wegen des gefallenen Yens hat sich der income surplus bestens entwickelt (= 2,7 % des BIP, BRD = 1,0 %, USA = - 0,1 %) und macht 69 % des current account surplus aus - gut doppelt soviel wie der Überschuss der reinen Handels- und Dienstleistungsbilanz (Quelle: BoJ, Juni). [Nach diesen Zahlen können die 8 % oben - ex FT - nicht stimmen, sorry! Zum Vergleich: in der BRD ist der Habi-Saldo = ca. 7 % des BIP].
Insofern ein kleines Perpetuum Mobile: Je höher der income surplus (ex allem Möglichen von Bills bis Fabrikprofiten), umso mehr steht für weitere CTs zur Verfügung, die ihrerseits wieder zu höherem income surplus führen.
>D.h. ein um Carrytrades bereinigte Handelsbilanz wäre deutlich positiver ausfallen.
Nein, siehe eben. Die Summen aus CTs werden ja anderswo"angelegt" und dienen nicht dazu, Waren ex Japan zu kaufen.
>Und genau genommen haben die Carrytrades mit der Handelsbilanz eh nichts zu tun - dabei handelt es sich ja um eine Sondersituation.
Ja.
>>Wollte Japan seine Preise (CPI zuletzt immer noch -0,1 m/m)"intern" anheben (womit auch immer),
>Frage: Wie können die Japaner eine Anhebung Ihres Warenkorbs erreichen?
Der CPI müsste eben rauf. Das geht grundsätzlich über Abbau von Ersparnissen bzw. zusätzlichen (Konsum-)Schulden. Dass die Japaner, traditionell Extremsparer (hinzu kommt der Demografiefaktor), die Sparquote (ca. 8 bis 10 %) schnell runterfahren, scheint eher Wunschdenken der Regierung zu sein, die ja endlich aus der Defla rauskommen will.
>>so dass der WK so was wie einen"fair value" erreicht, würde das den Yen nicht >etwa senken (à la Lehrbuch), sondern in die Höhe schießen, weil die CTler >versuchen werden, massiv glatt zu stellen. Die Japaner würden eine sich selbst >nährende Infla (mit Entwertung ihrer riesigen Guthaben erleben - ganz im >Gegensatz zu den USA, wo"Sparen" seit längerem ein Fremdwort ist).
>Frage: Wie soll diese selbst sich nährende Inflation entstehen?
Siehe eben. Vielleicht ginge es auch mit einem noch weiteren Fall des Yen, der wenigstens die Importe teurer machen würde. Wer weiß.
>Wenn Carrytrades- Schulden zurückgezahlt werden, ist das Yen-Geld doch aus dem Kreislauf wieder verschwunden - oder?
Aus dem japanischen, sofern die in CTs"verwickelten" Banken dort die Liqui an die BoJ zurückreichen und sich von dort JGBs abholen. Ansonsten siehe Perpetuum Mobile: Das zurückfließende Geld wird gleich wieder für weitere CTs ausgekehrt.
>Generelle Frage: Wodurch wird die Währungsschere bei den Carrytrades geschürt? Durch die Carrytrades selbst? Wie?
Zwei divergierende Meinungen dazu machen die Runde:
a) Es läge an der"Nullzinspolitik" der BoJ und den entsprechend höheren Sätzen am GM und KM anderer Währungsbereiche. Das würde zu Geschäften"locken". Also die BoJ als Schurke.
b) Es läge an den hohen Sätzen anderswo, die die BoJ zum Billigheimer bei den lenders of last resort gemacht haben und damit an jenen, welche die hohen Sätze am Markt bieten. Also die Leverager als Schurken.
>Genau genommen müsste eine niedrige Verzinsung doch eher für die Stärke einer Währung sprechen?
"Niedrig" und"Stärke" sind relativ. Der"starke" CHF ist von ca. 1,50 auf 1,65 zum Euro gefallen. Infla in CH so gut wie Null. Also sollten wir Binnen- und Außenstärke unterscheiden. Wenn beide soweit auseinandergehen (Japan = ebenfalls Null-Infla), dann hat dies nichts mehr mit dem traditionellen Block des Waren- und Dienstleistungsverkehr zu tun, sondern eben mit davon längst gelöster Finanzspekulation. Dass diese eines Tages wieder zur"realen" Basis zurückkehren muss, ist klar. Niemand weiß, wann. Sicher nur: Dieser Anpassungsprozess wird nicht von schlechten Eltern sein.
Gruß!
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sensortimecom
02.07.2007, 22:23
@ dottore
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Re: Euklid kriegt womöglich noch (teilweise) Recht |
-->
>>Generelle Frage: Wodurch wird die Währungsschere bei den Carrytrades geschürt? Durch die Carrytrades selbst? Wie?
>Zwei divergierende Meinungen dazu machen die Runde:
>a) Es läge an der"Nullzinspolitik" der BoJ und den entsprechend höheren Sätzen am GM und KM anderer Währungsbereiche. Das würde zu Geschäften"locken". Also die BoJ als Schurke.
>b) Es läge an den hohen Sätzen anderswo, die die BoJ zum Billigheimer bei den lenders of last resort gemacht haben und damit an jenen, welche die hohen Sätze am Markt bieten. Also die Leverager als Schurken.
Hallo @dottore.
Die Wahrheit liegt wo in der Mitte. Ich glaube dass man sich arrangiert und mit der Situation abgefunden hat. Die Industrieländer sind draufgekommen, dass man mit der Schere aus dem Nichts frisches Kapital machen kann, das man für die Finanzierung neuer großer Aufgaben wie z.B. den Klimaschutz dringend braucht (auch nach dem Irak-Krieg brennt der Hut lichterloh weiter); und die Japaner sind draufgekommen, dass es sich mit einem schwachen YEN und mit ausländischen Anleihen durchaus gut leben lässt.
Der Krug geht weiter zum Brunnen...
Erich B.
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Elmarion
04.07.2007, 08:22
@ sensortimecom
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Cash-Maschine |
-->Aus dem Nichts frisches Kapital - also Inflation.
Warum leiht sich nicht jeder"billig" und verleiht"teuer"? Sind wird zu blöd?
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