dottore
12.06.2000, 09:19 |
Back to the roots! Thread gesperrt |
Back to the roots!
Zum Wochenende hatte uns der strenge Zuchtmeister an den Ohren gezupft - und wie stehen wir da!
So sehr ich die Bedenken des Board-Chefs von wg. Ausufern verstehe, darf ich mir doch erlauben, meine Sicht der Dinge darzulegen:
1. Das Board ist selbstverständlich ein EW-Board und keine allgemeine Plauderrunde über Dies & Das. Der unbestrittene Kern des Boards sind die JüKü-Analysen, die wir im Abo erhalten und die gelegentlich - siehe letzte Woche - in due course of time - auch den sonstigen Teilnehmern zur Besichtigung und Beurteilung freigegeben werden. Ob und was, ist einzig und allein JüKüs Entscheidung.
2. Nach meinem Verständnis der EW-Analyse umfasst diese freilich nicht nur die Märkte, sondern darüber hinaus auch andere Lebensbereiche, speziell die Fibonacci-Problematik und dabei besonders der Goldene Schnitt. Der umgreift alles mögliche, was wir zum Teil erst zu begreifen beginnen. Oder weiss jemand hier im Bord, dass z.B. Leistungskurven von Marathonläufern entsprechend zu"berechnen" sind oder eine Stradivari-Geige, die vollständig nach dem Goldenen Schnitt gebaut ist, von der Länge des Griffs bezogen auf den Geigenkörper bis hin zur Größe der Schalllöcher bezogen auf die Breite des des Körpers, usw.?
3. Diese Relationen aufzuspüren, die sich ja"unbewußt" ergeben, gehört auch hierher, ich erinnere an die Fibo-Relationen, die offensichtlich auch im berühmten"Diamanten" aufscheinen. Das"Unbewusste" bewusst zu machen, ist immer wieder faszinierend. Warum das Unbewusste unbewusst ist, wissen wir noch nicht (ich habe einmal eine optische Fibo-Analyse des alten 100-Franken-Scheins gemacht und dann den Banknoten-Designer gefragt, ob er darin absichtlich den Goldenen Schnitt versteckt hatte, doch der Mann sagte, den kenne er noch nicht mal; warum hat er ihn dann in seinem Werk"vestreckt").
4. Dann kommt die"madness of crowds": Warum gibt es in der Geschichte der Menschheit immer wieder solche Phänomene? Dies ist langer Diskussionsstoff, enthält jede Menge psychologischer Varianten und Ursachenforschungen und konzentriert sich auf zwei Bereiche: a) Wie war es denn bisher (früher) und b) Ist es diesmal anders?
Bei b) reiben sich bekanntlich auch noch zwei Meinungen: die einen sagen, das sei alles"normal" oder"fundamental berechtigt", was an den Märkten abgeht, während die anderen der Meinung sind, das wir im größten manischen Exzeß der Wirtschaftsgeschichte leben, vor dessen (plötzlichem) Ende und den Folgen nicht nur gewarnt werden muss, so nach dem Motto"Armaggedon is nigh - repent!" Sondern für dessen (mutmaßlichem, da aus historischen Parallelen entwickeltem) Ablauf auch Verhaltensregeln und konkrete Tipps bzw. Entscheidungshilfen gegeben werden sollten.
Dabei kommt es eben vor, dass sich auch Board-Teilnehmer zu Wort melden, die noch nicht so viel wissen wie vielleicht andere und die gern eine Antwort haben möchten, auch wenn es die"old hands" nicht gerade erbaut, wenn jemand fragt, was denn eigentlich eine Put/Call-Ratio sei (oder ähnliches). Tun wir halt alle miteinander, was in unseren Kräften steht.
Das Board atmet ein und atmet aus. Manchmal kommen von den Märkten kaum Signale (obwohl es von Märkten, egal jetzt welchen, fast immer interessante Signale gibt) und die Diskussionen gehen dann auch mal durchs Unterholz, mal massieren sich die"Dollpunkte" an den Märkten, dann stehen die großen Klamotten auf der Lichtung, dann gibt's JüKüs Market Calls. Dann ist wieder EW-Rush-hour total und pur.
So Schluss mit diesem. Ich schreibe als nächstes noch eine kurzkommentierte weitere Literaturliste, von Büchern, die ich in den Tiefen meiner Regale gefunden habe.
Grüße
d.
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Kamtschatkabär
12.06.2000, 10:25
@ dottore
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Re: Back to the roots! |
Ich steh einfach auf ihn..... ob er mir das bei meinem Gewicht verzeiht - Gottseidank steht ja n statt m?
Ausgrenzen bedeutet gleichzeitig Einsperren. Ich sehe die Elliottwellen auf jeden Bereich des Lebens anwendbar. Hab mich ja schon zur Dualität geoutet und fühle regelmässige Bestätigung.
Andererseits lautet das Forum Küßner's Elliottwellen - und er als Herr und Meister sollte sehr wohl die Form bestimmen oder wünschen dürfen.
Ich schätze dieses Forum aber gerade ob der möglichen Perspektivenvielfalt und bedauerte ein Einschränken.
Vielleicht gehöre ich mit meinen Verbalien auch nicht hierher!
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JüKü
12.06.2000, 11:32
@ dottore
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DAS FORUM SOLL SO BLEIBEN... |
Ich habe meinen"Ohren-zupf-Beitrag" an nächsten Tag wieder gelöscht, nachdem mir bewusst geworden war, dass es ein Fehler war. Das einzig gute daran war vielleicht der Hinweis auf das"Weltverschwörungsforum" für diejenigen, die mehr darüber diskutieren und erfahren möchten.
Ich muss Dottore und Kamtschatkabär absolut recht geben, vor allem natürlich in Bezug auf Fibonacci und Goldener Schnitt - das gehört zu den Elliott-Wellen. Und da der Goldene Schnitt sich fast in allen Lebensbereichen findet, sind auch die Elliott-Wellen nun mal ein ungeheuer vielfältiges Thema.
Um es zusammenzufassen: Mein Beitrag war unpassend und ich würde ihn gern ungeschehen machen.
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Uwe
12.06.2000, 11:43
@ JüKü
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Komme zuspät, dennoch, da parallel verfasst |
Plädoyer für eine ‚interdisziplinäre EW-Sicht'
Ich möchte den Aussagen von Dottore und Kamtschatkabär beipflichten. Ohne den Versuch, die Vielzahl der verwandten Gedanken und Ideen zum Themenbereich mit in die Diskussion einzubeziehen, würde EWA, provokativ formuliert, zu einer und dazu sogar m.E. noch zu einer schlecht zu handhabenden Patternanalyse verkümmern.
Dottore hatte es für mich auf den Punkt gebracht, da ich es in gleiche Art betrachte: wir wissen noch nicht alles und ich möchte ergänze: wir wenden aber das was wir zu wissen glauben an (möchte hier nicht in den interessanten philosophischen Aspekt verfallen, dass das höchste Wissen das sei, das man weiß, das man nichts weiß).
Da dieses, unseres Wissen anscheinend eben nicht alles umfassend ist - wir hätten ja sonst immer recht mit einer Prognose -, können wir nur ein Teilwissen anwenden, dessen Ergebnisse wir unter diesen Gesichtspunkt werten müssen (Alternativ-Counts, das ‚rote' Tuch der EWA, aber im Wesen nichts anderes als bei jeder anderen Prognose auch: wenn es nicht so eingetreten ist, dann ist es eben anders gekommen).
Zufälle werden populär auch als Ergebnis von Vorgängen definiert, deren Ursachen man nicht nachvollziehen kann, obwohl das gleiche Ergebnis für eine anderen, der über das erweiterte Wissen zur Beschreibung der Vorgänge verfügt, überhaupt nichts zufälliges im Eintreten des Ergebnis erkennt. Es ist vielleicht wie bei einem Vulkan: kennen wir nicht seine ‚innere Entstehungsgeschichte' und ‚Verkettungen' bleibt uns nur übrig, aus äußeren Messdaten eine Wahrscheinlichkeit für den nächsten Ausbruch zu bestimmen, die dann zufällig richtig oder zufällig falsch sein kann.
Fibonacci-Verhältnisse, die im ‚Golden Schnitt' ihre geometrische Darstellung finden (‚harmonische Teilung'; nicht unbedingt ironische NB: es ist also nicht die Teilung 50:50 die Teilung, die für Harmonie sorgt), sind ein Baustein, der die EWA in einem ersten Ansatz einsatzfähig werden lässt.
Ideen zur weiteren Untersuchung/Erweiterung(?), Hinterfragung und Absicherung der Aussagekraft der Muster und Bewegungen, werden noch in wissenschaftlich und philosophischer Art gesucht. Aus welchen Bereich der entscheidende Fortentwicklungsimpuls kommen wird, können wir nicht wir wissen. Einschränkungen würden jedoch die Möglichkeitsvielfalt des Eintretens einschränken (mein Beispiel an dieser Stelle: Hätte Böttcher nicht nach der Herstellungsmöglichkeit gesucht, aus minderwertigen Materialien Gold herzustellen, die Porzellanherstellung wäre zeitlich erst später für das Handwerk nutzbar geworden.). Vielleicht kommt der entscheidende Denkanstoß aus einer Ecke, die wir noch gar nicht wahrgenommen haben.
In diesem Sinne vermute ich, dass Du Jürgen, die Diskussion im Forum offen halten willst. (P.S. bestätigung hattest Du parallel verfaßt)
Einen schöne Zeit
Uwe
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