Der letzte Grund
26.01.2001, 22:59 |
Berneckers Einschätzung: würde ihm 'erfahrungsgemäß' Recht geben. m.T. Thread gesperrt |
Actien-Börse, Ausgabe Nr. 04/01, Seite 1
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Übergang von der Baisse (bzw. Korrektur) in die nächste Hausse setzt sich aus einer ganzen Reihe von Mosaiksteinen zusammen. Ich habe Ihnen diese in den letzten Briefen genannt: a) Das Verhalten der Indizes während einer Zinsverteuerungsphase (Brief Nr. 02), b) die Zeitverzögerung zwischen Zinssignal und wirtschaftlicher Wirkung und c) die Zinsstruktur als Haltesignal für die Börse und anschließend Haussesignal bei Entspannung. Genauer kann man es kaum nachvollziehen. Sie können es mit der nebenstehenden Grafik abschließend nachzeichnen: Die Baisse begann, als die Zinsstruktur invers wurde und sie endet, wenn dies beseitigt ist. Das gilt aktuell und sogar für die nächsten Wochen, wenn Greenspan den nächsten Zinsschritt entscheidet. Wie sich die Märkte in diesem Umfeld an den unteren Wendepunkt geradezu herantasten, zeige ich Ihnen auf Seite 2 am DAX und absolut deckungsgleich im Nemax sowie Nasdaq und Dow Jones, was es in dieser Form selten gab.
Die Vorsicht der Analysten entspricht noch nicht der Weitsicht der Märkte. Es ist bemerkenswert, die noch immer skeptischen Analysten-Einschätzungen der großen Investmentadressen etwas genauer zu studieren, die in den letzten 10 Tagen herauskamen. Die optimistischste Prognose, die ich für den Dow Jones las, lag bei etwa 12.000 und die für den DAX bei 7.000. Das wären im Schnitt plus 8 - 9 % gegenüber dem heutigem Stand. Ist das alles, was drin steckt? Nein!
Das bisherige Verlaufsmuster stimmt bereits. Nasdaq und Nemax steigen etwas stärker als Dow und DAX. Ich hatte Ihnen dies schon avisiert, und die erste Zwischenbilanz gibt es in 8 Tagen. Gleichzeitig mit einer hochinteressanten statistischen Vergleichsrechnung dafür, welche Bedeutung ein positiver Januarverlauf für das ganze Jahr darstellt. Die Akzente setzten bereits die Technik-Aktien in den vergangenen 8 Börsentagen. In den letzten Briefen mußte ich deshalb summarisch vorgehen. Das war notwendig.
In gut 12 - 15 % der Depots der Großanleger muß umgeschichtet werden. Das ist meine Schätzung, die drei Gründe hat: 1. Viele Fonds wechseln aus den defensiven Titeln in die offensiven. 2. Eine große Zahl von Fonds sitzt auf Liquidität, die zum Handeln zwingt. Diese Reserve taxe ich auf 3 - 4 % der Fondsvolumina. 3. Es wurde erheblich"short" gegangen, also leer verkauft. Das ist verständlich in einer Phase inverser Zinsen, aber ein gefährliches Manöver für die nächsten Wochen. Schauen Sie sich die Tabelle auf Seite 2 an. Dazu paßt andererseits die positive Differenz der Advance/Declines.
Wo liegen die Indexziele, wenn aus einer inversen eine"normale" Zinsstruktur wird? Das zeigt Ihnen die obige Grafik ganz genau, a) auf der Zeitachse und b) eigentlich schon im Volumen. Im Dow Jones werden es 15.000 und mehr werden und im DAX weit über 8.500. Doch das ist nur das grobe Raster, welches ich im Frühjahr weiter präzisieren werde.
Das Fazit für Sie: Den nächsten Anstoß gibt die FED, dem die EZB folgen wird. Das ist zwingend. Anschließend kommen die Firmen-Urteile über den Ertragstrend dieses Jahres. Dabei erwarte ich positive Korrekturen schon Ende des Quartals oder Anfang April. Das deutet sich bereits in den ersten Äußerungen einiger Firmenchefs an. Wie so etwas funktioniert, dürfte die DAIMLERCHRYSLER-Vorlage zur Sanierung der amerikanischen Tochter im Februar sein.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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BossCube
26.01.2001, 23:14
@ Der letzte Grund
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Genau das verwundert mich auch! |
>Actien-Börse, Ausgabe Nr. 04/01, Seite 1
>Sehr geehrte Damen und Herren,
>der Übergang von der Baisse (bzw. Korrektur) in die nächste Hausse setzt sich aus einer ganzen Reihe von Mosaiksteinen zusammen. Ich habe Ihnen diese in den letzten Briefen genannt: a) Das Verhalten der Indizes während einer Zinsverteuerungsphase (Brief Nr. 02), b) die Zeitverzögerung zwischen Zinssignal und wirtschaftlicher Wirkung und c) die Zinsstruktur als Haltesignal für die Börse und anschließend Haussesignal bei Entspannung. Genauer kann man es kaum nachvollziehen. Sie können es mit der nebenstehenden Grafik abschließend nachzeichnen: Die Baisse begann, als die Zinsstruktur invers wurde und sie endet, wenn dies beseitigt ist. Das gilt aktuell und sogar für die nächsten Wochen, wenn Greenspan den nächsten Zinsschritt entscheidet. Wie sich die Märkte in diesem Umfeld an den unteren Wendepunkt geradezu herantasten, zeige ich Ihnen auf Seite 2 am DAX und absolut deckungsgleich im Nemax sowie Nasdaq und Dow Jones, was es in dieser Form selten gab.
>Die Vorsicht der Analysten entspricht noch nicht der Weitsicht der Märkte. Es ist bemerkenswert, die noch immer skeptischen Analysten-Einschätzungen der großen Investmentadressen etwas genauer zu studieren, die in den letzten 10 Tagen herauskamen. Die optimistischste Prognose, die ich für den Dow Jones las, lag bei etwa 12.000 und die für den DAX bei 7.000. Das wären im Schnitt plus 8 - 9 % gegenüber dem heutigem Stand. Ist das alles, was drin steckt? Nein!
>Das bisherige Verlaufsmuster stimmt bereits. Nasdaq und Nemax steigen etwas stärker als Dow und DAX. Ich hatte Ihnen dies schon avisiert, und die erste Zwischenbilanz gibt es in 8 Tagen. Gleichzeitig mit einer hochinteressanten statistischen Vergleichsrechnung dafür, welche Bedeutung ein positiver Januarverlauf für das ganze Jahr darstellt. Die Akzente setzten bereits die Technik-Aktien in den vergangenen 8 Börsentagen. In den letzten Briefen mußte ich deshalb summarisch vorgehen. Das war notwendig.
>In gut 12 - 15 % der Depots der Großanleger muß umgeschichtet werden. Das ist meine Schätzung, die drei Gründe hat: 1. Viele Fonds wechseln aus den defensiven Titeln in die offensiven. 2. Eine große Zahl von Fonds sitzt auf Liquidität, die zum Handeln zwingt. Diese Reserve taxe ich auf 3 - 4 % der Fondsvolumina. 3. Es wurde erheblich"short" gegangen, also leer verkauft. Das ist verständlich in einer Phase inverser Zinsen, aber ein gefährliches Manöver für die nächsten Wochen. Schauen Sie sich die Tabelle auf Seite 2 an. Dazu paßt andererseits die positive Differenz der Advance/Declines.
>Wo liegen die Indexziele, wenn aus einer inversen eine"normale" Zinsstruktur wird? Das zeigt Ihnen die obige Grafik ganz genau, a) auf der Zeitachse und b) eigentlich schon im Volumen. Im Dow Jones werden es 15.000 und mehr werden und im DAX weit über 8.500. Doch das ist nur das grobe Raster, welches ich im Frühjahr weiter präzisieren werde.
>Das Fazit für Sie: Den nächsten Anstoß gibt die FED, dem die EZB folgen wird. Das ist zwingend. Anschließend kommen die Firmen-Urteile über den Ertragstrend dieses Jahres. Dabei erwarte ich positive Korrekturen schon Ende des Quartals oder Anfang April. Das deutet sich bereits in den ersten Äußerungen einiger Firmenchefs an. Wie so etwas funktioniert, dürfte die DAIMLERCHRYSLER-Vorlage zur Sanierung der amerikanischen Tochter im Februar sein.
>Herzlichst Ihr
>Hans A. Bernecker >
Seinen Brief habe ich eben auch gelesen und kann mich nur wundern. Also, Berni ist nicht angewiesen, sein Auflage zu puschen. Er ist ein gemachter Mann und könnte genauso Verkaufsempfehlungen aussprechen. Er glaubt wirklich an den Aufschwung. Es ist doch ein Witz, daß nach der neumodischen Denke die Märkte überhaupt nicht mehr fallen können! Boomt die Konjunktur, dann boomen die Märkte mit, logo. Geht es nicht mehr so gut, dann reicht schon die Hoffnung auf ein Zinssenkung, um das wahnwitzige Niveau zu halten!"Die Gewinne steigen ja bald wieder", warum sollte es denn jetzt fallen? Ich kann wirklich nur noch lachen und Berni hat bei mir an Ansehen deutlich verloren.
Gruß
Jan
p.s. Dottore hat, glaub ich, mal erzählt, daß er Berni 1987 erlebt hat. Er verstand die Welt nicht mehr und es wird ihm bald wieder so gehen.
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JüKü
26.01.2001, 23:39
@ Der letzte Grund
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Re: Berneckers Einschätzung: würde ihm 'erfahrungsgemäß' Recht geben. m.T. |
>Die Baisse begann, als die Zinsstruktur invers wurde und sie endet, wenn dies beseitigt ist.
So ein Schwachsinn! Punkt.
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Rainer
27.01.2001, 06:46
@ Der letzte Grund
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Re: Berneckers Einschätzung: Die Aufhebung der inversen Zinsstruktur führt in |
die nächste Hausse und dient als Haltesignal der fallenden Börsen.
Betrachtet man diese Aussage in normalen Zeiten,so kann man ihm uneingeschrängt Recht geben. Ob diese Lehrbuchregel auch in besonderen Zeiten greift, muss sich erst noch heraus stellen. Genauso wie die Annahme,dass zur Zeit besondere Zeiten vorliegen.
Die nächsten Wochen u. Monate würde ich eher als neutrale Zeit bezeichnen, in der eine Grundsatzentscheidung zum übergeordneten Trend fallen wird. In dieser Zeit kann sich durchaus eine Trendumkehr etablieren oder der bestehende Trend bestätigt werden, also weiter fallend - wovon ich ausgehe.
Aber in der neutralen Zeit wird es eine Aufwärtsbewegung geben, die die letzten Wochen u. Monate vergessen macht. Erst wenn das US-Pulver (Medienwirksame Zins- u. Steuersenkungen)verschossen wurde, wird sich die tatsächliche Zeit für die Börse herausschälen.
So ist es durchaus möglich, dass Bernecker in seinem Brief die übergeordnete 4. Welle beschreibt, die evtl. schon laufen könnte.
So sollten wir seinen Artikel als PUT-Warnung verstehen u. unsere Aufmerksamkeit erhöhen, denn eine gestreckte Korrektur wird noch so manchen PUT zerquetschen.
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