imperator
10.08.2007, 21:06 |
IKB/KFW, Gewinne sind p r i v a t, Verluste sind zu k o l l e k t i v i e r e n? Thread gesperrt |
-->warum laesst sich der Steuerzahler einen derartigen Raub an Vermoegen, (KFW, staatlich, holt sich das zusaetzlich noetige Geld ja ueber Steuern bei uns Steuerzahlern) eigentlich noch bieten?
Bei einer funktionierenden Geldanlage der IKB haette diese fein die Gewinne eingestrichen, von denen das Volk KEIN CENT weder gesehen noch bekommen haette!
der Gewinnfall also bleibt in unserem"Rechtssystem" stets PRIVAT!
Bei der eben gesehenen nicht funktionierenden US-Immo-Geldanlage, werden die eintretenden Verlusste jetzt durch den KFW EIngriff EINFACH kollektiviert also auf die Schultern der Steuerzahler verteilt!
Es gab in Deutschland mal eine Partei, die demokratisch gefuehrte Wahlen mehrfach gewonnen hatte, und die genau DIESE"Gesetzmaessigkeiten" als primaeren Unrechtsfaktor am Volk anklagte - diese als Argument der dem VOlk gegenueber viel gerechteren Verstaatlichung von (vereinfacht)"Mehrwertquellen" hernahm.
Hatte sie in diesem Punkt nun also Recht?
Hatten wir je, bei gegluecktne Spekulationen der KFW Bankengruppe, eine damit begruendete Steuerrueckzahlung oder -erlass?
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chiron
10.08.2007, 21:57
@ imperator
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Funktioniert seit Menschengedenken so und nennt sich Machtprinzip (o.Text) |
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kosh
10.08.2007, 22:16
@ imperator
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Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren (o.Text) |
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<ul> ~ Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren</ul>
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Miesespeter
11.08.2007, 00:13
@ imperator
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Re: IKB/KFW, Gewinne sind p r i v a t, Verluste sind zu k o l l e k t i v i e r |
-->Prinzip greift hier nicht, da ja die KfW als Mehrheitsaktionaer der IKB auch die Gewinne sozialisiert haette. Gemeinsam ist beiden Banken wohl, dass sie allerhand Finanzierungsprogramme fuer den Mittelstand auflegen. Ob das eine staatliche Aufgabe ist, darueber kann man sicherlich sehr geteilter Meinung sein.
Im uebrigen gilt: Selbst wenn der Staat oder verbundene Unternehmen sich an einem Bailout des Bankensystems beteiligen, um dessen Funktionieren zu sichern, so wird er nicht ganz uneigennuetzig handeln. Erstens mal vertreiben die Banken all diese schoenen Staatsanleihen an Publikum, halten auch selber welche! Zweitens sind die Banken auch Steuerzahler. Drittens sind sie doch sehr kooperativ (Quellensteuer, Konteneinsicht). Da kann man schon mal unter die Arme greifen.
Mal abgesehen vom Staat: es ist auch nicht sicher, dass es fuer den Buerger wirklich Vorteile bringt, wenn der Staat sich da raushaelt. Wenn der Bankschlater zu ist, muss der Bankkunde zahlen, was der Staat nicht nachschiesst. Der Staat kann aber immerhin aufschulden, der Bankkunde kann das nicht.
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weissgarnix
11.08.2007, 00:21
@ Miesespeter
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Re: IKB/KFW, Gewinne sind p r i v a t, Verluste sind zu k o l l e k t i v i e r |
-->>Mal abgesehen vom Staat: es ist auch nicht sicher, dass es fuer den Buerger wirklich Vorteile bringt, wenn der Staat sich da raushaelt. Wenn der Bankschlater zu ist, muss der Bankkunde zahlen, was der Staat nicht nachschiesst. Der Staat kann aber immerhin aufschulden, der Bankkunde kann das nicht.
Oh heiliger Sozialismus! Natürlich ist es für den einzelnen Bankkunden, dessen Bank leider pleite ist, angenehmer, wenn alle anderen (=der Staat) für seine Verluste gerade stehen müssen... was sonst? Nur: wie kommen alle anderen dazu, kannst du mir das mal erklären?
Es gibt NULL Gründe für einen Bailout. Zero. Nur klingt das jetzt natürlich sehr hart, wo es gleich Tausende und abertausende von Leuten trifft, aber das ist eben die ganze Malaise an der Staatsintervention: fängt man einmal damit an, kann man so gut wie nicht mehr damit aufhören, weil die Kugel beim nächsten mal schon wieder größer, und beim nächsten mal wieder größer, usw. wird.
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Miesespeter
11.08.2007, 00:40
@ weissgarnix
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Re: IKB/KFW, Gewinne sind p r i v a t, Verluste sind zu k o l l e k t i v i e r |
-->>Es gibt NULL Gründe für einen Bailout. Zero. Nur klingt das jetzt natürlich sehr hart, wo es gleich Tausende und abertausende von Leuten trifft, aber das ist eben die ganze Malaise an der Staatsintervention: fängt man einmal damit an, kann man so gut wie nicht mehr damit aufhören, weil die Kugel beim nächsten mal schon wieder größer, und beim nächsten mal wieder größer, usw. wird.
Das gilt m.E. eben nur als Prinzip einer freien Wirtschaft. Wenn man einmal angefangen hat....Du schreibst es ja selbst! Aus der Sicht der handelnden Akteure, macht ein Bailout schon Sinn, nur darum geht es mir: schliesslich wollen wir alle versuchen, deren Handeln zu verstehen und zu antizipieren, um davon zu profitieren. Die schoenste Revanche, die man privat an dem existierenden Soft-Sozialismus nehmen kann.....
Insgesamt ist die Bailout-Thematik m.E. auch nicht so ganz einfach: es muesste halt schon eine funktionierende private Einlagenversicherung existieren, mit erheblichen Kontrollbefugnissen in den Banken. Ohne Banken kann m.E. Wirtschaft derzeit nicht funktionieren, wenn aber das Publikum (von denen nicht jeder Bilanzen lesen kann) Angst haben muesste, dass bei jeder Fehlspekulation einer 32-jaehrigen Koksnase in HongKong seine Einlage verdampft, dann wird das System Bank nicht funktionieren. Somit gibt es schon ein systemimmanentes Interesse an der Aufrechterhaltung des Bankensystems. Fraglich ist natuerlich, inwiefern man das Risiko einschraenken kann, in dem man Banken eben gewisse Geschaefte verbietet. Zumal das auch nicht zu funktionieren scheint! Ohne Bailout-Formen wuerden m.E. am ehesten kleine, lokale Genossenschaftsmodelle funktionieren, ob man damit eine globale Boomwirtschaft aufrecht erhalten kann, ist aber unwahrscheinlich.....
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prinz_eisenherz
11.08.2007, 08:38
@ Miesespeter
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Deine Gründe für den Staatseingriff gelten dann aber auch für Waffenhändler... |
-->Bordellbesitzer und den gesamten Rauschgifthandel, hier der Mohnanbau, der Transport, die Weiterverarbeitung und der Vertrieb, einschließlich der gesundheitlichen und sozialen Folgen, die einen Teil des Medizinsektors mit Lohn und Brot versorgen. Auch diese Industrien schaffen Arbeitsplätze, die investieren Geld und über die bekannten Schleichwege gelangt dieses Geld auch wieder in den Wirtschaftskreislauf.
Ohne Ansehen des Gewerbes selber, nur an den Prinzipien der staatlich gestützten Privatbanken gemessen, welche Firma verdient so gesehen nicht die Unterstützung des Staates aus Steuermitteln?
Nun gut, bei Pillip Holzmann hat es sogar schon mal ein Bundeskanzler versucht diese Firma zu retten, weil die Belegschaft ihn mit"Gerhard! - Gerhard! - Rufe" seine krankhafte Geltungssucht geschmeichelt hatte, aber genützt hatte es ebenso wenig. Die vorhersagbare Pleite wurde vollzogen. Die vielen Steuermillionen wurden nutzlos versenkt, an wen auch immer.
Wer im Kapitalismus den Hals nicht voll bekommt, sich zu blöd anstellt, seriöser formuliert, sich schwere geschäftliche Fehler erlaubt, der muß in seine wohlverdiente Pleite gehen, ansonsten funktioniert der Kapitalismus tatsächlich nicht, im Gegensatz zu dem bekannten Buchtitel, eines ebenso bekannten Beitragsschreibers hier im Forum. Und das mit der Pleite istgut so.
Was würde denn wirklich passieren, wenn eine Bank wie die oben genannte Pleite geht?
Ein heilsamer Schock für die anderen Geldinstitute.
Eine Auffangfond der Banken untereinander wird geschaffen.
Andere Banken springen in das brach liegende Geschäftsfeld.
Und viele andere Banken sind aufgedordert, die werden daraufhin sehr kritisch ihre eigenen Risikogemengelage kontrollieren, wohin sie ihre dynamischen Spekulierprofis im eigenen Haus hineinmanövriert haben.
Wenn es geht, noch schnell ein Stopschild setzten.
Die fälligen Entlassungen für die durchgedrehten Irrwische aussprechen.
Mal wieder anfangen auf die Besonnenen im Betrieb zu hören, sofern sie von den Überschlauen nicht schon vor geraumer Zeit ins Abseits zu den Sozialhilfeempfängern abgedrängt wurden.
Sich daran zu erinnern, das sie, die Banken, mit Kundengeldern als Rohstoff arbeiten.
Den Erfolg für den Kunden suchen, aber mit kleineren Gewinnen, und nicht die Bank als persönliche Spielwiese für ihre egozentrischen, abartigen Anlagekonstruktionen umzufunktionieren.
Fazit:
So wird es natürlich nicht kommen, weil inzwischen dort bei den Banken und in vielen anderen Dienstleistungsgewerben fast nur noch Leute tätig sind, denen man zu früh in ihrer Kindheit die Badeente zum Spielen weggenommen hat und die nun, gegen den Kunden, ihre verkorksten Ängste und schillernden Übermenschenfantasien ausleben wollen. Und ist die gefährdete Industrie nur groß genug, werden die Versager nicht mit einer gehörigen Tracht Prügel bestraft, sondern der Staat muss her und helfen, mit der Folge, dass die notwendige Auslese unter den geistig und sozial verstümmelten Mutationen im Bankensektor ausbleibt.
In der Natur hatten die Säbelzahntiger, weil dem durch Fehlanpassung die Zähne immer größer aus dem Maul wuchsen, auch keine Überlebsmöglichkeit und mußte irgendwann seine biologische Insolvenz anmelden. Glücklicherweise hatte der keinen Staat über sich, der diesen lebensuntüchtigen, unangepassten Zellhaufen weiter durchfütterte. Beim biologischen Kapitalismus, der einzige, der wirklich funktioniert, dort stirbt eine solche sich selbst im Wege stehende Art einfach aus, basta.
bis denne
eisenherz
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