certina
14.08.2007, 15:32 |
Zentralbanken sähen die derzeitige Situation mit gewissem Wohlwollen Thread gesperrt |
-->
<font size="5">"Die Krise ist noch nicht ausgestanden"</font>
Die Lage am Geldmarkt entspanne sich langsam. Doch Michael Klawitter, Geldmarktexperte bei Dresdner Kleinwort, rechne noch mit weiteren Liquiditätsengpässen......wenn auch die Zentralbanken die derzeitige Situation mit einem geswissen Wohlwollen sähen, weil so Risiken in den Kreditmärkten endlich wieder realistischer gepreist würden.
ARD: Nach den milliardenschweren Liquiditätsspritzen der vergangenen Tage hat die Bank of Japan am Dienstag damit begonnen, den Märkten wieder Geld zu entziehen. Ist der Scheitelpunkt der Krise also überwunden?
Michael Klawitter Die Krise selbst ist noch nicht ausgestanden, allerdings gibt es verschiedene Dimensionen. So beruhigt sich zunächst der Interbankenmarkt, wobei noch große Unsicherheit besteht, mit welchen längerfristigen Implikationen für die Finanzmärkte durch die Krise im Markt für strukturierte Kredite zu rechnen ist. Wir haben bislang auch noch nicht das Überschwappen der Krise an den Finanzmärkten auf die tatsächliche Wirtschaft gesehen, sodass auch von dieser Seite weiteres Ungemach drohen kann. Aber zumindest diese Panik, die am Geldmarkt herrschte, ist am Abebben, wobei die EZB heute erneut den Markt recht großzügig mit Liquidität versorgte. Eine gewisse Entspannung der Situation würde auch dem Muster vorhergehender Krisen entsprechen, wobei auf Entspannungsphasen auch wieder neue Wellen von Risikoaversionen und Liquiditätsengpässen folgten. Insgesamt ist der Risikoappetit der Investoren im Moment weit unter Normalniveau. Da ein reibungslos arbeitender Geldmarkt die Voraussetzung...
ARD: Es wird sogar auf eine Notzinssenkung durch die Fed spekuliert...
Klawitter: Die Zentralbanken versuchen sicherlich alles, um den Geldmarkt zu stabilisieren. Allerdings sehe ich aktuell keine Liquiditätsengpässe, die nicht mit Geldmarkttendern zu überbrücken wären und wo nur niedrigere Leitzinsen Abhilfe schaffen würden. Auch darf nicht vergessen werden, dass Zentralbanken die jetzige Situation durchaus mit einem gewissen Wohlwollen sehen, weil Risiken in den Kreditmärkten endlich wieder realistischer gepreist werden.
[b]hier das ganze Interview:
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_245034
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chiron
14.08.2007, 15:49
@ certina
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Ach, diese Experten |
--> Vor mir liegt ein Börsen-Flash einer kleinen Schweizer Bank. Unaufgefordert und quasi “ausser Termin” ist er heute in meinem Briefkasten gelandet. Die Bank macht sich Sorgen um die Sorgen der Investoren. Zuerst wird bestätigt, was wir sowieso alle schon wissen, hohe Tagesschwankungen an den Finanzmärkten, Probleme mit Hedge-Funds, Subprime usw.usw.
Dennoch gehen die Experten dieser Bank nicht von einem Flächenbrand aus. Die Begründung:
Wir glauben nicht, dass auf Grund dieser Krise die Konjunkturaussichten beeinträchtig werden.
Was die Experten glauben, interessiert mich nicht die Bohne… da kann ich ja gleich in die Kirche gehen.
Das Wirtschaftswachstum in den USA wird eher unterschätzt.
Begründung - Fehlanzeige! … und ich dachte schon, dass das Wirtschaftswachstum in den USA in den letzten Jahren eng verknüpft war mit dem Immobilienboom und den tiefen Zinsen.
In Europa sind die Unternehmen weiterhin positiv gestimmt.
So, so, …, und wie kommt die Bank zu dieser Einschätzung - Fehlanzeige.
Zudem bleiben die Wachstumsaussichten in Japan - und Fernost generell - intakt.
Da kann ja nichts mehr schiefgehen… Und jetzt kommt der Knaller in fettgedruckter Schrift:
DIES SPRICHT WEITERHIN FÜR EIN INVESTMENT IN AKTIEN!
Wenn das jetzt nicht überzeugend war
<ul> ~ http://blog.zeitenwende.ch/2007/08/14/boersen-flash-das-sind-kaufkurse/</ul>
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nereus
14.08.2007, 17:14
@ chiron
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Re: Ach, diese Experten - chiron |
-->Hallo chiron!
Du schreibst: Was die Experten glauben, interessiert mich nicht die Bohne… da kann ich ja gleich in die Kirche gehen.
Jetzt tust den Experten aber unrecht.
Sie können unmöglich wissen, wie sich die Märkte zukünftig verhalten werden.
NIEMAND kann das wissen - woher denn auch?
Das, was wir immer vollmundig mit Wissen formulieren, ist zum allergrößten Teil nur Glaube.
Ohne Glauben gäbe es überhaupt keine Kreditwirtschaft (mit der Hoffnung der Gläubiger, daß die Kredite auch getilgt werden), unsere beliebten Börsenzocks (mit dem Glauben an höhere Kurse) oder den Glauben an den absturzfreien Flug oder die unfallfreie Fahrt.
Der Glaube versetzt Berge - nicht das Wissen.
mfG
nereus
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certina
14.08.2007, 17:51
@ nereus
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Re: Ach, diese Experten - chiron |
-->>Hallo chiron!
>Du schreibst: Was die Experten glauben, interessiert mich nicht die Bohne… da kann ich ja gleich in die Kirche gehen.
>Jetzt tust den Experten aber unrecht.
>Sie können unmöglich wissen, wie sich die Märkte zukünftig verhalten werden.
>NIEMAND kann das wissen - woher denn auch?
>Das, was wir immer vollmundig mit Wissen formulieren, ist zum allergrößten Teil nur Glaube.
>Ohne Glauben gäbe es überhaupt keine Kreditwirtschaft (mit der Hoffnung der Gläubiger, daß die Kredite auch getilgt werden), unsere beliebten Börsenzocks (mit dem Glauben an höhere Kurse) oder den Glauben an den absturzfreien Flug oder die unfallfreie Fahrt.
>Der Glaube versetzt Berge - nicht das Wissen.
>mfG
>nereus
hi nereus,
da ich schon gerade dabei bin, Bonuskaertchen* zu verteilen,
auch gleich fuer dich eine fuer diese wieder fundierten Zeilen hinterher:
tschuess
G.C.
* die berechtigen dich, wie immer, besonders schoene Aktien
am Ende der wie auch immer gearteten Korrektur zu Tiefst-Kursen
zu kaufen. Denn allerspaetestens bei Null ist Schluss - und es hat
noch niemals"Kurse mit einem Minuuzeichen davor" gegeben...
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nasowas
14.08.2007, 18:05
@ certina
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Du hast wohl noch nie wallstreet auf dem C64 gespielt! |
-->Denn allerspaetestens bei Null ist Schluss - und es hat
noch niemals"Kurse mit einem Minuuzeichen davor" gegeben...
Hallo,
mit C64 meine ich den Commodore 64. Damals in den 80ern gab’s da nämlich so ein Wallstreet-Spiel für diesen PC, bei dem einzelne Aktien tatsächlich in die Minuszone rutschten (war wohl ein Fehler im System) und sich anschl. wieder erholten. Da konnte man dann dicke einsteigen und war danach der gemachte Mann.
Wenn’s doch nur in real so einfach wäre. [img][/img]
Gruß
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Fremdwort
14.08.2007, 18:06
@ nereus
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Re: DIESE Experten! |
-->>Hallo chiron!
>Du schreibst: Was die Experten glauben, interessiert mich nicht die Bohne… da kann ich ja gleich in die Kirche gehen.
>Jetzt tust den Experten aber unrecht.
>Sie können unmöglich wissen, wie sich die Märkte zukünftig verhalten werden.
>NIEMAND kann das wissen - woher denn auch?
Indem man denken lernt - und das geht sehr wohl!
Du meinst, du kannst nicht in die Zukunft gucken? Wann bist du das letzte mal gegen eine verschlossene Tür gelaufen? Wenn, dann dürfte es nicht möglich sein, überhaupt den nächsten Handschlag zu planen.
Das Gegenteil aber ist der Fall: in die Zukunft sehend planen und handeln ist das normalste, was es gibt. Jeder tut das ständig jeden Tag.
Desgleichen gilt für Finanzmärkte. Einzig entscheidend ist, dabei von einer wissenschaftlichen (echten!!) Basis auszugehen, um abschätzen zu können, was zukünftig nicht möglich sein kann. Ist dein Überblick groß genug, kannst du zukünftige Szenarien recht genau eingrenzen.
Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
Wenn ich behaupte, das sämtliche Krisen und platzende Spekulationsblasen nur systeminterne Blähungen sind, bei denen lediglich die Eigentumskonzentration sprunghaft ansteigt, sich aber nichts ändert, bis die Chinesen ihren Yuan freigeben, damit einer der letzten Mehrwertexporteure fast zum Kapitalexporteur wird und damit faktisch niemand mehr grossartig in der Lage ist, Mehrwert netto zu exportieren, wird die Blase fiktiven, zinstragenden Kapitals nicht angepiekst (wurde sie noch nie in der Historie) - dann ist das wissenschaftlich fundiert.
WENN diese Blase aber angekiekst wird, erst dann geht das System gnadenlos den Bach herunter.
Gruß
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chiron
14.08.2007, 18:36
@ nereus
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Re: Ach, diese Experten - chiron |
-->Hallo nereus
Jeder Glaube hat eine Ursache, eine Basis, einen Ursprung.
Ein Experte, wenn er denn diesen Namen tragen möchte, sollte wissen, worauf er seinen Glauben stützt. Kann er dies erklären, kann ich mich entscheiden, ob ich mich ihm anschliessen möchte.
Das morgen hängt ursächlich mit dem heute zusammen. Natürlich kann ich nicht die Zukunft zu 100 Prozent erfassen, aber Wahrscheinlichkeiten funktionieren schon. Kippe ich jetzt eine Flasche Whiskey, werde ich morgen nicht ganz so flott drauf sein - eine Frage von Wahrscheinlichkeiten mit hoher Treffergenauigkeit.
Wenn du es nicht glaubst, versuch es!
Gruss chiron
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certina
14.08.2007, 21:00
@ nasowas
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Re: Du hast wohl noch nie wallstreet auf dem C64 gespielt! - in den 80ern????? |
-->>Denn allerspaetestens bei Null ist Schluss - und es hat
>noch niemals"Kurse mit einem Minuuzeichen davor" gegeben...
>Hallo,
>mit C64 meine ich den Commodore 64. Damals in den 80ern gab’s da nämlich so ein Wallstreet-Spiel für diesen PC, bei dem einzelne Aktien tatsächlich in die Minuszone rutschten (war wohl ein Fehler im System) und sich anschl. wieder erholten. Da konnte man dann dicke einsteigen und war danach der gemachte Mann.
>Wenn’s doch nur in real so einfach wäre. >
hi nasowas,
watt????? Nich, dasse da"watt" durcheinander bringst.
In den 80gern gab's schon einen C 64?
Da habe ich aber irgendwie andere Erinnerungen,
vielleicht vertue ich mich aber mal wieder um
ein paar Jahrzehnte...[img]img/smilies/freude.gif" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
Bei den ersten Heimcomputer. Da war ich jedenfalls nicht dabei.
Ich hatte da in den 80gern wohl, glaube ich, zwar schon ein
hypermodernes Kommunikations-Terminal namens "Post-Multitel",
fuer priviligierte Durchschnittskacker, vermietet vom Fernmeldeamt,
einer Tochter der Post, und haette damit allerdings auch irgendeinem anderen,
der auch so ein Ding gehabt haette,(den es aber nicht gab
in meinem Bekanntenkreis) sogar schon einen „Brief“, ja sozusagen
ein" Antik-e-mail" sage und schreibe ueber die Telefonleitung
schicken koennen...
Und mit diesem Dingens gab’s dann u.a. auch sogar ein paar (!!!)
ausgewaehlte Boersenkassakurse und zwar einmal am Tag (!!!),
und eine Schwarz-Weiss-Seite (manchmal mehr schwarz als weiss)
auf dem kleinen Bildschirmchen brauchte so ungefaehr 2-3 Minuten,
bis sie mal ganz aufgebaut war....
....und im uebrigen wurde damals, wenn was gespielt wurde,
bevorzugt vor allem mit Cousinen
„Pfaender-Monopoly“ gespielt....halt mal, ach neee, das war dann
nun doch schon noch frueher...zu Rudi Dutschkes Zeiten
C64 und Wall Street....und auch noch Minuskurse, was du mir
hier verklickern willst...tst...test...tst
Guckste du hier halt mal wegen Haumkompuuter der 80ger Jahre,
wie datt Ding HB-75P" MSX 1-Computer von Sony
http://www.pc-historie.de/laptop.htm Jedenfalls zum piepen,
die alten Dinger...
tschuess
G.C.
p.s. wo wir gerade von den 80ern schwadronieren:
Deswegen war ich auch, weil ich eben schon soooo alt bin
und fuer ne Vorband (P.Maffai - der arme Sau damals)in 1982 im
Muengersdorfer Stadion (K) bei den Rolling Stones Roadie
gespielt habe, gestern abend in der Dueseldorfer LTU-Arena mit Vip-Card
wieder bei den Stones, die allerings noch aelter sind als ich...
Aber oho - alle Achtung - Klasse 2-Stunden-non-stop-Show, die die
Opa's da samt einer farbigen Backgroundsaengerin und eines Saengers abliefern.
Und es ist schon ein ungeheurer technischer
Unterschied/Aufwand im Vergleich zu damals - vor 25 Jahren.
Damals war das Equipment in 8 LKW's verstaut - heute
waren fuer den gigantischen Buehnenaufbau etc. der Inhalt
von 44 25-t-Trucks und 255 Handwerkern aufgefahren!
Und der ganze Krams morgen in Hamburg noch einmal -
mit ja 44 weitern LKW's. Gigantisch und wer noch eine wirklich fetzige
Musikshow sehen will - auf nach Hamburg. Lohnt sich - auch fuer Juengere,
von denen vielleicht knapp die Haelfte da waren.
|
Mephistopheles
14.08.2007, 21:52
@ Fremdwort
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Re: DIESER Experte! |
-->>Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
Ähem, was`n das, Mehrwert? Mehr Wert als Was?
Du soltest schon die Bezugsgröße angeben, ansonsten wird jede Diskussion zu einem Woischiwaschi-Geschwurbel.
Gruß
Mephistopheles
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- Elli -
14.08.2007, 21:55
@ Mephistopheles
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Re: DIESER Experte! |
-->>>Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
>Ähem, was`n das, Mehrwert? Mehr Wert als Was?
>Du soltest schon die Bezugsgröße angeben, ansonsten wird jede Diskussion zu einem Woischiwaschi-Geschwurbel.
>Gruß
>Mephistopheles
Fremdwort philosophiert gerne rum, den versteht keiner ;-)
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Fremdwort
15.08.2007, 04:56
@ Mephistopheles
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Re: DIESER Experte! |
-->>>Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
>Ähem, was`n das, Mehrwert? Mehr Wert als Was?
>Du soltest schon die Bezugsgröße angeben, ansonsten wird jede Diskussion zu einem Woischiwaschi-Geschwurbel.
Das ist wohl einwandfrei beschrieben bei Marx - und mit einer anderen Sichtweise ist Ã-konomie nicht begreifbar (nicht nur die nicht).
ganz grob: Mehrwert ist das, was du nicht ausgezahlt bekommst, obwohl du es als Wert erarbeitet hast. Also Aneignung unbezahlter Arbeit. Das wäre eigentlich für die Makroökonomie nicht tragisch, wenn nicht ein Teil dieses Mehrwertes in Profit (= Zins des Kapitals) verwandelt würde. Profit ist zinstragendes, fiktives Kapital, welches dem wirklichen Kapital (Maschinen etc.) zugeschlagen wird. Daraus entsteht eine Blase an Geld, welches nur noch sich selbst deckt, dessen Schulden aber getragen werden müssen von der Masse. Daher die allgemeine Überschuldung.
Klar soweit?
Gruß
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Mephistopheles
15.08.2007, 08:05
@ Fremdwort
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Re: DIESER Experte! |
-->>>>Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
>>Ähem, was`n das, Mehrwert? Mehr Wert als Was?
>>Du soltest schon die Bezugsgröße angeben, ansonsten wird jede Diskussion zu einem Woischiwaschi-Geschwurbel.
>Das ist wohl einwandfrei beschrieben bei Marx - und mit einer anderen Sichtweise ist Ã-konomie nicht begreifbar (nicht nur die nicht).
>ganz grob: Mehrwert ist das, was du nicht ausgezahlt bekommst, obwohl du es als Wert erarbeitet hast. Also Aneignung unbezahlter Arbeit. Das wäre eigentlich für die Makroökonomie nicht tragisch, wenn nicht ein Teil dieses Mehrwertes in Profit (= Zins des Kapitals) verwandelt würde. Profit ist zinstragendes, fiktives Kapital, welches dem wirklichen Kapital (Maschinen etc.) zugeschlagen wird. Daraus entsteht eine Blase an Geld, welches nur noch sich selbst deckt, dessen Schulden aber getragen werden müssen von der Masse. Daher die allgemeine Überschuldung.
>Klar soweit?
>Gruß
Wenn Marx das so geschrieben hat, dann beweist das nur, dass er mit der Begrifflichkeit des ihm bekannten Sozialismus, vulgo zur damaligen Zeit Feudalismus genannt, wo diese Begriffe Sinn ergeben, versucht hat, das völlig andere Wirtschaften des Kapitalismus zu beschreiben. Was natürlich nicht funktionieren kann.
Im Feudalismus/Sozialismus ergibt das Sinn, Aneignung unbezahlter Arbeit (man denke an die Frone oder an den Archipel Gulag) oder die unbezahlte Ablieferung von Arbeitserzeugnissen (heute noch üblich als Kirchengeld, wo die Kirche verlangt, soundso viele Hühner, Eier, Roggen, Äpfel usw. bzw. den Gegenwert in Geld abzuliefern) oder fehlenden Wettbewerb wie in der DDR, der eine gerechte Preisfindung unmöglich macht. Da kann man richtigerweise von Aneignung unbezahlter Arbeit sprechen.
Im Kapitalismus ist das aber strukturell unmöglich, weil jeder Arbeiter, der das Gefühl hat (und nicht alle sind doof, obwohl ich, nach meinen bisher gemachten Erfahrungen gerne zugebe, das das für die meisten zutrifft) oder durch Kalkulation zu dem Ergebnis kommt, er erheilte nicht den vollen Preis seiner Arbeit, sofort kündigt und sich selbständig macht, wo ihn im Kapitalismus(!), wiederum im Gegensatz zum Feudalismus/Sozialismus, auch niemand hindern kann.
Aber Moment mal, vielleicht meinst du ja was ganz was anderes! Meinst du etwa die Mehrwertsteuer?
Die bekommt man deswegen nicht ausbezahlt, weil sich der Staat einen Teil des Wertes vorher abgezwackt hat, um z.B. die Beamtenpensionen und alle möglichen sinecure-Posten und Pöstchen auszahlen zu können?
Die Mehrwertsteuer hat in den letzten 100 Jahren von 0,2% auf 19% zugenommen; womit wir aber wieder bei der Diskussion wären, wie in unserer eigentlich kapitalistischen Gesellschaft immer mehr Elemente des Sozialismus einsickern; diese Diskussion würde aber in diesem Thread zu weit führen.
Gruß
Mephistopheles
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nereus
15.08.2007, 08:31
@ Fremdwort
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Re: DIESE Experten! - Fremdwort |
-->Hallo Fremdwort!
Du schreibst: Indem man denken lernt - und das geht sehr wohl!
Das Denken kann man freilich lernen, aber auch hier kann man immer nur mit Wahrscheinlichkeiten operieren und nicht mit absoluter Gewißheit.
Du meinst, du kannst nicht in die Zukunft gucken? Wann bist du das letzte mal gegen eine verschlossene Tür gelaufen? Wenn, dann dürfte es nicht möglich sein, überhaupt den nächsten Handschlag zu planen.
Du kannst planen was Du willst, Du kannst auch mutmaßen, daß Dein Plan aufgeht, aber Du kannst niemals sicher wissen, was morgen, übermorgen oder in 6 Monaten tatsächlich passiert.
Dein Türbeispiel ist schlicht ein Erfahrungswert.
Das Kind welches erstmalig seinen Finger in die brennende Kerze hielt, hat eine lehrreiche Erfahrung gemacht und wird den Finger zukünftig dort nicht mehr reinhalten.
Insofern ist das ein persönlicher Lerneffekt mit Blick in die Zukunft.
Diese und viele andere Erfahrungen versetzen sich Dich aber keinesfalls in die Lage zu wissen, „was demnächst wirklich abgeht“.
Das Gegenteil aber ist der Fall: in die Zukunft sehend planen und handeln ist das normalste, was es gibt. Jeder tut das ständig jeden Tag.
Das ist aber nicht der Punkt.
Chiron warf dem Experten seinen Glauben vor und bemängelte sein fehlendes Wissen.
Die Gewissheit - und die kann nur absolut sein - ist aber unmöglich herzuleiten, weil Du niemals alle Parameter, welche ein zukünftiges Ereignis repräsentieren, sicher bestimmen kannst.
Desgleichen gilt für Finanzmärkte. Einzig entscheidend ist, dabei von einer wissenschaftlichen (echten!!) Basis auszugehen, um abschätzen zu können, was zukünftig nicht möglich sein kann. Ist dein Überblick groß genug, kannst du zukünftige Szenarien recht genau eingrenzen.
Aha, eingrenzen - das klingt schon besser.
Meine postulierte Ungewissheit soll bitte auch nicht mit völliger Blindheit verwechselt werden, die ein normale Lebensführung verunmöglicht.
Hier ist es lediglich erforderlich, den Mehrwert und die Mehrwertrate zu beobachten sowie den Mehrwertexport und daraus resultierend den Profit.
Und wie verhalten sich die Finanzmärkte, wenn in Tokio das Erdbeben eintritt, auf das man in Japan schon seit mehreren Jahrzehnten wartet?
Und was hat es mit Mehrwert zu tun, wenn ein durchgeknallter Präsident, aufgrund der Einflüsterungen seiner Puppenmeister, auf den roten Knopf drückt?
Die Börse ist ja gerade ein Markt der Erwartungen und nicht der Realitäten bzw. der Gewissheiten.
Die Aktie steigt weil man höhere Gewinne ERWARTET und weil man den Abschluß eines großen Geschäfts VERMUTET, aber die Papiere sinken dann bei der Ausweisung des Gewinns und der Bekanntgabe des Deals wieder.
Eben weil man nichts genaues weiß, werden auch Calls und Puts gezeichnet.
Schon mal über den Sinn von Terminmärkten nachgedacht?
Wenn ich behaupte, das sämtliche Krisen und platzende Spekulationsblasen nur systeminterne Blähungen sind, bei denen lediglich die Eigentumskonzentration sprunghaft ansteigt..
Nein, diese Eigentumskonzentration ist eine Folge der Spekulation, so wie das Fieber eine Krankheit begleitet.
Die Ursache der Spekulation sind überzogene Erwartungen und daraus resultierende zu hohe und somit uneinbringliche Schulden, allerdings immer bezogen auf das Gesamtsystem.
Der Einzelne oder die Gruppe kann anfangs sehr wohl seinen/ihren Schnitt machen, so wie beim Schneeballsystem die Oberen der Pyramide gutgelaunt ihre Brieflein versenden und von ihren tollen Gewinnen berichten.
mfG
nereus
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Cujo
17.08.2007, 17:01
@ certina
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Re: |
-->
>p.s. wo wir gerade von den 80ern schwadronieren:
>Deswegen war ich auch, weil ich eben schon soooo alt bin
>und fuer ne Vorband (P.Maffai - der arme Sau damals)in 1982 im
>Muengersdorfer Stadion (K) bei den Rolling Stones Roadie
>gespielt habe, gestern abend in der Dueseldorfer LTU-Arena mit Vip-Card
>wieder bei den Stones, die allerings noch aelter sind als ich... >
>Aber oho - alle Achtung - Klasse 2-Stunden-non-stop-Show, die die
>Opa's da samt einer farbigen Backgroundsaengerin und eines Saengers abliefern.
>Und es ist schon ein ungeheurer technischer
>Unterschied/Aufwand im Vergleich zu damals - vor 25 Jahren.
>Damals war das Equipment in 8 LKW's verstaut - heute
>waren fuer den gigantischen Buehnenaufbau etc. der Inhalt
>von 44 25-t-Trucks und 255 Handwerkern aufgefahren!
>Und der ganze Krams morgen in Hamburg noch einmal -
>mit ja 44 weitern LKW's. Gigantisch und wer noch eine wirklich fetzige
>Musikshow sehen will - auf nach Hamburg. Lohnt sich - auch fuer Juengere,
>von denen vielleicht knapp die Haelfte da waren.
Moin,
auch ich war da, aber nur wegen ner Freikarte. Wie man diesen würdelosen Event"lohenswert finden kann entzieht sich meiner Kenntnis. Endlich mal einer der diese Witzfiguren authentisch beschreibt:
Peinliche Rockrentner auf Butterfahrt
© Fabrice Coffrini/AFP
Zappelphilipp Mick Jagger und"Gichtwrack" Keith Richards live auf ihrer"Bigger Bang"-Tour
Die Alt-Herren-Thekenkapelle um Mick Jagger ist einfach nicht totzukriegen. Mit pseudocoolen Gesten und Säuferlächeln ziehen sie mit der"Bigger Bang"-Tour durch die ganze Welt.
Leute, mal ganz ehrlich! Ich bin wirklich der größte Stones-Maniac und ein beinharter Fan. Aber so langsam verwandelt sich"the greatest Rock'n'Roll-Band of the world" in eine würdelose und peinliche Alt-Herren-Thekenkapelle auf Butterfahrt. Es ist ja schön, dass Herr Jagger noch so fit wie ein 18-jähriger Marathonläufer ist. Nur: Was soll dieses alberne Rennen auf der Bühne und das schwuchtelige Zwei-Stunden-Gezappel?
Gezappel wie beim VHS-Jazzgymnastik-Kursus
Wenn ich so etwas sehen will, dann gehe ich in eine Kölner Disco oder zum VHS-Jazzgymnastik-Kursus. Als ich Mick beim"Bigger Bang"-Konzert (kam beim Rentnerkanal ZDF) mit Headset-Mikro gesehen habe, bin ich weinend zusammengebrochen. Ein Headset! Wie unfassbar peinlich. So was benutzt auch DJ Bobo! Kann sich einer Muddy Waters oder B.B. King zappelnd, joggend und mit Headset vorstellen? Natürlich nicht, doofe Frage!
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Und was ist eigentlich mit Keith Richards passiert? Meinem Hero! Mitte der 80er Jahre habe ich mich auf dem Schulhof sogar geprügelt, weil Bernie Schwatzeck, der Popperspießer von der Jungen Union behauptet hat, dass Keith gar nicht Gitarre spielen könne. Überflüssig zu sagen, wer da den Kürzeren gezogen hat! Woher sollte ich denn bitte wissen, dass Mr. Kunstlederkrawatte auch Karate kann? Und kein Mr. Miyagi weit und breit, der mir geholfen hat. Heute würde ich mich nicht mehr für Keith, das alte Gichtwrack, zerlegen lassen. Ganz bestimmt nicht!
Gitarrenspiel mit verkrüppelten und geschwollenen Fingerstrünken
Denn als Gitarrist frage ich mich allen Ernstes, wie man mit diesen verkrüppelten, verknoteten und geschwollenen Fingerstrünken spielen kann? Aber auch das war im ZDF schön zu sehen: Mr. Richards schlägt einen Akkord an, grinst sein verschlagenes Säuferlächeln und wankt eine halbe Minute mit einer affigen, pseudocoolen Geste hin und her, um dann eventuell einen neuen Akkord zu spielen. Und das Gebamsel in den Haaren - so was Peinliches haben noch nicht mal Asis am Autospiegel hängen. Ronnie Wood grinst dumm und sein größtes Talent ist, glaube ich mittlerweile: Gitarre spielen und dabei Rauchen! Nur Schlagzeuger Charlie Watts sieht so aus, als ob ihm die bunt gekleidete Opa-Kasperletruppe vor ihm peinlich wäre.
Rolling Stones: Betreut wegen Altersschwäche
The Police - das Comeback: Ein Hauptmann, zwei Streifenpolizisten
Wohl dem, der wie ich die Herren in guter Kondition live gesehen hat. Der sich nie satt hören kann an fantastischen Alben wie"Exile on Main Str.". Immerhin haben sie uns diese schrecklich geschmacklosen und heuchlerischen Reunions erspart, mit denen uns Genesis, Police und demnächst auch Van Halen heimsuchen. Begleitet von hohlen Phrasen wie:"Wir wollten es noch mal wissen! Ich habe die Jungs vermisst! Ich fühlte, dass wir noch nicht fertig waren! Nie waren wir besser!"
Dabei geht es doch ganz schnöde um die große Kohle und das Lust-Bad in der randvollen Legendenbadewanne. Was ja auch okay ist. Es wird ja keiner gezwungen, ein Ticket für diese Gruppen zu kaufen. Aber: Dass ich als Rock'n'Roller noch mal Abba dankbar bin, weil sie einfach aufgehört haben und auch Gott sei Dank dabei geblieben sind, hätte ich mir nie träumen lassen!
Bis die Tage!
<ul> ~ Quelle</ul>
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Elmarion
17.08.2007, 17:06
@ Cujo
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Re: Police |
-->Police seh ich (48) demnächst mit meiner Tochter (15) in Düsseldorf!
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