ackid
19.08.2007, 00:10 |
Auch die Sächsische Landesbank in Not Thread gesperrt |
-->Auch die Sächsische Landesbank in Not
Wer die Sendung verpaßt hat
Bitte
Gruß Ackid
<ul> ~ Auch die Sächsische Landesbank in Not</ul>
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prinz_eisenherz
19.08.2007, 07:54
@ ackid
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Was für Banken sind denn die Landesbanken? |
-->Hallo,
sind das private Institute, wie die Mehrzahl der anderen Banken, mal klein und fein, oder schmutzig und dumm, wenn die Fassade Risse bekommt und der Mörtel bröckelt, oder sind es große Privatbanken als AG`s, wie die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und andere, die aber alle grundsätzlich Privatbanken sind, rein theoretisch.
Denn im Augenblick zeigt sich, das die so privat nicht sind, wenn man sich die staatlichen Rettungsaktionen ansieht, die im Vergleich zu dem Getriebe in den Niederungen des Mittel- und Einzelhandels geradezu bizarre Formen annehmen.
Bist du pleite, dann hilft dir der Staat.
Das Risiko bei denen als Verlierer vom Platz geschickt zu werden minimiert sich somit auf den Rang von Politikern, von Beamten in den Regierungen, die alle für ihre teuren Fehlentscheidungen mit ihrem Privatvermögen nicht haftbar gemacht werden können. Wenn das der Sozialismus mit kapitalistischer Verpackung ist, dann kann man sich die nächsten hundert geplanten Bücher über die grandiose Wohlstandmaschine Kapitalismus sparen, das sind zu Papier gebrachte, mehr oder weniger geschickt verpackte, kapitalistische Märchen.
Wenn es so weiter geht, das Privatbanken unter dem Schutz des Staates, der Steuerzahler, stehen, dann ist der Tag nicht mehr fern, das es einige Banken immer wieder mit einer sog. Schwalbe wie im Fußball versuchen, sich krank und verletzt zu stellen, nur um einen Elfmeter herauszuschinden, sprich um über Subventionen an das Geld der Steuerzahler heran zu kommen. Und dazu sich jedoch als Privatbank zu präsentieren, sich nicht nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes bezahlen zu lassen, sondern sich an den Handgeldern, den Ablösesummen, der Bezahlung, den Zulagen, den Abfindungen aus den anderen Teilen des privaten Sektors zu orientieren und zu verlangen.
Wer sich dann noch von den Vertretern der öffentlichen Meinung über ein mangelndes Unrechtsbewußtsein bei der Bevölkerung beschwert, der ist entweder blöd, oder bösartig, oder ein skrupelloser Schädling. Woran Rom sich selbst zerstört hat, das wollt ihr wissen?
An dem ungeschriebenen Paragraphen 1 einer jeden dekadenten Gesellschaft:
Jeder macht seins.
Eine Gemeinschaft, in der jeder nur noch von seinem persönlichen Bereicherungsstreben und seiner egoistischen, unersättlichen Gier ungestraft, ja bewundert, angetrieben wird, das ist ein Widerspruch in sich selbst.
bis denne
eisenherz
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Tassie Devil
19.08.2007, 09:26
@ prinz_eisenherz
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Re: Landesbanken |
-->>Hallo,
Hi,
>sind das private Institute, wie die Mehrzahl der anderen Banken, mal klein und fein, oder schmutzig und dumm, wenn die Fassade Risse bekommt und der Mörtel bröckelt, oder sind es große Privatbanken als AG`s, wie die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und andere, die aber alle grundsätzlich Privatbanken sind, rein theoretisch.
Landesbanken sind grosse Banken und stehen jeweils im Eigentum eines Bundeslandes. Auf die schnelle fallen mir jetzt mal ein: die WestLB (Westdeutsche Landesbank, Land Nordrhein Westfalen), die Helaba (Hessische + Thueringische Landesbank), die BLB (Bayrische Landesbank) die fruehere LBBW heute LBW (Landesbank Baden Wuerttemberg). Das Eigenkapital solcher Banken entstammt vollstaendig dem jeweiligen Finanzfundus eines Bundeslandes, letztendlich steht nur und ausschliesslich der bundesdeutsche Steuerzahlerdepp (wegen den Laenderfinanzausgleichen) voll in der Haftung solcher Banken, die den privatkapitalisierten FMIs wie DB, DREBA, COBA etc. funktional gleichen, sie gehoeren also zum Typ der Geschaeftsbanken und nicht zum Typ der ZB Zentralbanken.
>Denn im Augenblick zeigt sich, das die so privat nicht sind, wenn man sich die staatlichen Rettungsaktionen ansieht, die im Vergleich zu dem Getriebe in den Niederungen des Mittel- und Einzelhandels geradezu bizarre Formen annehmen.
>Bist du pleite, dann hilft dir der Staat.
Landesbanken sind keine"privaten" Banken wie DB, DREBA, COBA, letztere sind AGs mit dem Stammkapital im Eigentum ihrer Aktionaere.
>Das Risiko bei denen als Verlierer vom Platz geschickt zu werden minimiert sich somit auf den Rang von Politikern, von Beamten in den Regierungen, die alle für ihre teuren Fehlentscheidungen mit ihrem Privatvermögen nicht haftbar gemacht werden können.
Richtig, haften tut statt dessen dafuer der Steuerzahlerdepp.
>Wenn das der Sozialismus mit kapitalistischer Verpackung ist, dann kann man sich die nächsten hundert geplanten Bücher über die grandiose Wohlstandmaschine Kapitalismus sparen, das sind zu Papier gebrachte, mehr oder weniger geschickt verpackte, kapitalistische Märchen.
Sobald schwerkorrupte Politiker und Beamte dabei herumlaborieren und mitmischen kannst Du Dir die Ausgaben fuer diese Buecher in der Tat sparen, weil der Kapitalismus sich dann haftend stets an die Haeupter der Steuerzahlerdeppen haelt.
>Wenn es so weiter geht, das Privatbanken unter dem Schutz des Staates, der Steuerzahler, stehen, dann ist der Tag nicht mehr fern, das es einige Banken immer wieder mit einer sog. Schwalbe wie im Fußball versuchen, sich krank und verletzt zu stellen, nur um einen Elfmeter herauszuschinden, sprich um über Subventionen an das Geld der Steuerzahler heran zu kommen.
Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden, die Landesbanken sind eben keine Privatbanken wie die DB, COBA et al! Damit letztere erfolgreiche Fussball-Schwalben auf's Parkett legen koennen, dazu bedarf es dann schon politmafiosen Stuempern wie Geerd Schroeder, der z.B. im Falle der einst gewesenen Philip Holtzmann AG Steuerzahlerdepps Knete populistisch hochgefeiert den haftend eignenden Privatbanken in deren Hintern schob, damit sich deren Verlustschmerzen beim finalen Abschuss der Holtzmann AG in linderen Rahmen bewegen konnten.
Letztendlich isses aber tatsaechlich so, dass in Abhaengigkeit der graduellen Schieflagen grosser privater Banken letztendlich der Steuerzahlerdepp seinen Kopf auch fuer private Banken mithinhalten muesste, damit nicht das gesamte Kartenhaus voellig implodiert.
>Und dazu sich jedoch als Privatbank zu präsentieren, sich nicht nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes bezahlen zu lassen, sondern sich an den Handgeldern, den Ablösesummen, der Bezahlung, den Zulagen, den Abfindungen aus den anderen Teilen des privaten Sektors zu orientieren und zu verlangen.
>Wer sich dann noch von den Vertretern der öffentlichen Meinung über ein mangelndes Unrechtsbewußtsein bei der Bevölkerung beschwert, der ist entweder blöd, oder bösartig, oder ein skrupelloser Schädling. Woran Rom sich selbst zerstört hat, das wollt ihr wissen?
>An dem ungeschriebenen Paragraphen 1 einer jeden dekadenten Gesellschaft:
>Jeder macht seins.
Nein, nicht ganz, richtig muss es heissen: Jeder klaut seins!
Erkennst Du den grossen Unterschied?
>Eine Gemeinschaft, in der jeder nur noch von seinem persönlichen Bereicherungsstreben und seiner egoistischen, unersättlichen Gier ungestraft, ja bewundert, angetrieben wird, das ist ein Widerspruch in sich selbst.
Deitschland - Assiehl guddd!
>bis denne
>eisenherz
Guss!
TD
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Der Ahnungslose
19.08.2007, 11:01
@ Tassie Devil
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Re: Beispiel West LB |
--> Aktionärsstruktur - WestLB AG
http://www.westlb.de/sitecontent/westlb/ir/de/konzerninformationen/as.standard.gid-N2FkNDZmMzU4OWFmYTIyMWM3N2Q2N2Q0YmU1NmI0OGU_.html
25,154% Rheinischer Sparkassen und Giroverband Düsseldorf (34 Sparkassen, darunter auch Köln Bonn)
http://www.rsgv.de
25,154% Westfälisch Lippischer Sparkassen und Giroverband Münster 76 Sparkassen http://www.wlsgv-muenster.de/f3dc7bd96c29c390/index.htm
31,175% NRW.Bank Düsseldorf
17,469% Land NRW
Eigentlich war ich immer der Meinung das mein Geld bei der Spakasse sehr sicher ist, jetzt mal ehrlich wenn nicht hier wo dann? In letzter Zeit kommen mir aber aufgrund des Gezockes der WestLB so meine Zweifel. Am Freitag war ich bei der Sparkasse und habe mir den Direktor geschnappt und ihn auf die WestLB angesprochen.
Der Herr hat sehr dünnhäutig reagiert, sich auf keinerlei Diskussion eingelassen und einen Vortrag heruntergelaiert.... kurz gesagt"da kann garnix passieren die Sparkasse XYZ ist dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen."
Na denn, Glück auf
DA
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rkoenig
19.08.2007, 13:14
@ ackid
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Frage zu den Stützungskrediten |
-->Welche Auswirkungen können die ungeplanten Stützungskredite der Sparkassen oder KfW auf deren weitere Kreditvergabe haben? Bewegen sie damit z.B. auf die Grenzen Ihrer maximalen Kreditmenge zu, so dass die Mittelständler nichts mehr bekommen? Damit würde die Krise schon bald auf die Realwirtschaft übergreifen. Oder laufen diese Kredite unabhängig vom"normalen" Geschäft?
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dottore
19.08.2007, 14:25
@ rkoenig
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->Hi rkoenig,
>Welche Auswirkungen können die ungeplanten Stützungskredite der Sparkassen oder KfW auf deren weitere Kreditvergabe haben?
Verkürzende.
>Bewegen sie damit z.B. auf die Grenzen Ihrer maximalen Kreditmenge zu,
Ja, Näheres regeln die EK-Bestimmungen bzw. Basel-II-Vorschriften.
>so dass die Mittelständler nichts mehr bekommen?
Ja, es sei denn Sparkassen und KfW können ihrerseits zusätzliche längerfristige Mittel auftreiben (EK, FK).
>Damit würde die Krise schon bald auf die Realwirtschaft übergreifen.
Ja. Ein Kredit kann nicht zwei Mal vergeben werden.
>Oder laufen diese Kredite unabhängig vom"normalen" Geschäft?
Nein und"außerhalb der Bilanz" nur, wenn es keine Kredite, sondern Bürgschaften sind (die sich aber flugs in"richtige Kredite" verwandeln würden bzw. - falls Ausfall - als a.o. in die Bilanz genommen werden müssen).
Gruß!
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Miesespeter
19.08.2007, 14:51
@ dottore
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->>>Oder laufen diese Kredite unabhängig vom"normalen" Geschäft?
>Nein und"außerhalb der Bilanz" nur, wenn es keine Kredite, sondern Bürgschaften sind (die sich aber flugs in"richtige Kredite" verwandeln würden bzw. - falls Ausfall - als a.o. in die Bilanz genommen werden müssen).
Sind es aber derzeit nicht genau das, Buergschaften?
Da doch keine Marktpreise fuer CMO etc gestellt werden, kann doch die Sachsen LB gar nicht wissen, wieviel Gesellschafterkredit/Mezaninkapital sie denn nun letztendlich benoetigt?
Fuer spaeter nehmen wir an, nach dem Reassessment stehen die diversen Papierchen dann im Schnitt 20% niedriger, dann fehlten der Bank 'nur' 3,5 Mrd auf der Vermoegensseite. Das rasiert das Eigenkapital der Bank and then some. Reicht es dann nicht auch, wenn die Sparkassen nun, in ihrer Funktion als Gesellschafter, hier eine Buergschaft ueber die Summe des negativen Eigenkapitals abgeben?
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dottore
19.08.2007, 15:02
@ Miesespeter
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->Hi Miesepeter,
>Sind es aber derzeit nicht genau das, Buergschaften?
Also bei der IKB müssen die sich bereits in Kredite gewandelt haben, da die IKB laufend Ausfälle hat, die zu verbuchen sind.
>Da doch keine Marktpreise fuer CMO etc gestellt werden, kann doch die Sachsen LB gar nicht wissen, wieviel Gesellschafterkredit/Mezaninkapital sie denn nun letztendlich benoetigt?
Da gilt dasselbe. Es sind laufend Fälligkeiten zu bedienen.
>Fuer spaeter nehmen wir an, nach dem Reassessment stehen die diversen Papierchen dann im Schnitt 20% niedriger, dann fehlten der Bank 'nur' 3,5 Mrd auf der Vermoegensseite.
Optimist! Die stehen z.T. schon > 50 % niedriger (Taxe, Kurse werden in dem Segment gerade nicht gestellt).
>Das rasiert das Eigenkapital der Bank and then some.
Das muss à tout prix gehalten werden, da die Bank sonst sämtliche Kredit kündigen müsste. Eine Bank ohne EK kann nichts verleihen.
>Reicht es dann nicht auch, wenn die Sparkassen nun, in ihrer Funktion als Gesellschafter, hier eine Buergschaft ueber die Summe des negativen Eigenkapitals abgeben?
Bei der Sachsen LB sind die Sparkassen nur sehr indirekt Gesellschafter, das meiste - siehe früheres Posting - halten Freistaat direkt (37 %) und die Sachsen-Finanzgruppe (63), an der Sparkassen und die Sachsen LB ihrerseits sowie der Freistaat beteiligt sind.
Eine Bürgschaft über negatives EK gibt's nicht. Gebürgt werden kann nur für Eventualverluste und muss sofort erfüllt sein, sobald diese realisiert sind.
Gruß!
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Miesespeter
19.08.2007, 15:27
@ dottore
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->Hallo Dottore,
>>Fuer spaeter nehmen wir an, nach dem Reassessment stehen die diversen Papierchen dann im Schnitt 20% niedriger, dann fehlten der Bank 'nur' 3,5 Mrd auf der Vermoegensseite.
>Optimist! Die stehen z.T. schon > 50 % niedriger (Taxe, Kurse werden in dem Segment gerade nicht gestellt).
Trotzdem glaube ich nicht, dass jemand - ausgenommen die ostfriesisch Landesbank - so waghalsig ist und NUR die schlechtesten Tranchen, noch dazu alle aus 2006, in seinem Portfolio fuehrt. Sicher werden die Tranchen haben, die komplett ausfallen, aber auch andere, die 100% bedient werden. Hier wird eine Studie von RBS Greenwich zitiert, die von im Schnitt 10%-11.5% Ausfallquote ueber den Gesamtmarkt ausgeht:
http://2000wave.com/article.asp?id=mwo081707
(ueberhaupt sehr anschaulicher Artikel)
Das habe ich mal verdoppelt, um dem deutschen Landesbanker gerecht zu werden. Vielleicht sind es am Ende auch 25% Prozent, aber um das gesamte CDO Portfolio um 50% zu entwerten, da muesste m.E. schon die US-Wirtschaft jetzt voellig zusammenbrechen. Soweit sind wir aber noch nicht.....
>>Das rasiert das Eigenkapital der Bank and then some.
>Das muss à tout prix gehalten werden, da die Bank sonst sämtliche Kredit kündigen müsste. Eine Bank ohne EK kann nichts verleihen.
Mmm, das ist wohl wahr. Das macht es aber doch schwierig fuer die Bank? Die Wertminderung tritt doch auf der Vermoegensseite zutage, die wird jetzt kuerzer. Durch eine Kreditaufnahme wird das ja nicht ausgeglichen, da die sowohl passiv wie aktiv verbucht wird? Wogegen geht die Wertberichtigung, wenn nicht gegen das EK?
Sind diese Kreditlinien ev. reine Beruhigungsaktionen a la EZB? Am Ende des Tages muessen die Gesellschafter doch nachschiessen? Siehe Bankgesellschaft Berlin.
Wenigstens haben die schon genug Erfahrung dort aus dem Ostimmobiliendebakel...
>Eine Bürgschaft über negatives EK gibt's nicht. Gebürgt werden kann nur für Eventualverluste und muss sofort erfüllt sein, sobald diese realisiert sind.
Da wird die Neuverschuldung von Sachsen und Nordrhein-Westfalen im kommenden Haushaltsjahr wohl etwas hoeher als geplant ausfallen?
Beste Gruesse ebenfalls!
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ottoasta
19.08.2007, 15:32
@ dottore
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Re: inwieweit sind bayerische Sparkassen involviert?............. |
-->Ich war letzte Woche bei meiner Hausbank (Sparkasse Landkreis Cham, guter Kunde seit 1955, auch mit meiner GmbH seinerzeit) und habe mich ein wenig erkundigt. Mir wurde hoch und heilig gesagt, dass diese Sparkasse niemals 'solche' Geschäfte gemacht hat, Kreditvergaben nur an heimische Wirtschaft. Ansonsten seien sie nur über den Einlagensicherungsfond und einem Fond Verbund der Sparkassen indirekt, falls was passiert, beteilig, mit begrenztem Kapital.
Nun, wie schauts mit der Bayerischen Landesbank aus? Hier wären die Sparkassen ja direkt oder indirekt dran 'beteilgt'!
Nach neuer EG Richtlinie ist ja die Landkreishaftung weggefallen, also wie sicher sind Sparkassen im Vergleich zu übrigen Banken (CoB, DB usw)?
Danke und Gruss
Otto
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dottore
19.08.2007, 15:52
@ ottoasta
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Re: inwieweit sind bayerische Sparkassen involviert?............. |
-->Hi Otto,
>Ich war letzte Woche bei meiner Hausbank (Sparkasse Landkreis Cham, guter Kunde seit 1955, auch mit meiner GmbH seinerzeit) und habe mich ein wenig erkundigt. Mir wurde hoch und heilig gesagt, dass diese Sparkasse niemals 'solche' Geschäfte gemacht hat, Kreditvergaben nur an heimische Wirtschaft.
Kann gut sein. Die Sparkassen sind ja gehalten, sich nur regional zu tummeln.
>Ansonsten seien sie nur über den Einlagensicherungsfond und einem Fond Verbund der Sparkassen indirekt, falls was passiert, beteilig, mit begrenztem Kapital.
Interessant. Darüber erfährt man nie was. Wie begrenzt ist wohl"begrenzt"?
>Nun, wie schauts mit der Bayerischen Landesbank aus? Hier wären die Sparkassen ja direkt oder indirekt dran 'beteilgt'!
Ja. Freistaat und Sparkassenverband je 50 %.
>Nach neuer EG Richtlinie ist ja die Landkreishaftung weggefallen, also wie sicher sind Sparkassen im Vergleich zu übrigen Banken (CoB, DB usw)?
Für"neue" Kredite (ab 2005, ausführlicheres Posting weiter unten) den normalen Baken gleichgestellt (EU-Forderung gewesen).
Allerdings halten die Spkassen zusammen wie Pech und Schwefel. Gesamtbilanzsumme: 3,5 Bio Euro. Da fegt so schnell kein Wind rein.
Gruß zurück!
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prinz_eisenherz
19.08.2007, 16:36
@ Tassie Devil
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Landesbanken. Was dürfen die und was dürfen die nicht? |
-->Guten Tag Tassie Devil,
ich gestehe, bei einigen meiner Fragen denke ich mir in der Tat mehr dabei, als ich dazu schreibe. Ist aber auch zwingend, denn sonst würden meine Prosa jedes Mal ein kleines Buch ausfüllen. Klar ist, wenn ich schon so frage, dann wollte ich im Grunde genommen auf den Unterschied zwischen Privatbanken und Banken im Besitz der Ã-ffentlichen Hand hinaus.
Jetzt bitte ich dich um deine Hilfe, wenn du es kannst und wenn du Lust dazu hast: Da gibt es die Privatbanken, die mal außen vor gelassen, die sollen gefälligst ihr eigenes Süpplein kochen, welches mich generell als pensionierte Beamter einer, der in einer gesicherten Armut hart am Rande der Gesellschaft dahinsiecht, nicht so sonderlich interessiert.
Aber die Banken im Staatsbesitz, in der Hand des Länder, der Bundesregierung, welche konkrete Aufgaben haben die eigentlich, wo sind diese beschrieben, in welchen Bankenfeldern sind sie in ihrem Handeln stark eingeschränkt und was ist denen streng untersagt, bei Strafe, wo die Privatbanken gerade erst anfangen ihre Geschäfte zu machen?
Wenn die überhaupt keine Grenzen in ihrem Handeln als Bank einzuhalten brauchen, dann sind sie mit den Privatbanken gleichgestellt, sogar besser gestellt, das würde weder denen schmecken, noch wäre es sinnvoll, denn dann kann man sie doch gleich privatisieren.
Weiter benötige ich deine kompetente Hilfe, ohne Hintergedanken, wozu gibt es die Landesbanken, die Bundesbank, die europäische Zentralbank, wofür wurden diese speziellen Banken geschaffen und wofür nicht?
Sind diese besondere Art von Banken einfach nur dazu da, von der Europäischen Zentralbank abwärts den jeweiligen Privatbanken Geld zur Verfügung zu stellen, natürlich gegen Zinsen, wenn diese mehr davon benötigen, als sie tatsächlich haben?
Das wäre ein besonderer Auftrag, der von keiner Privatbank wahrgenommen werden darf und bei dem, die Stufenleiter abwärts, der Vertrieb dieses Geldes, in alle Richtungen, von den jeweils untergeordneten staatlichen Banken geleistet werden muss, bis zur Landeszentralbank.
Anders herum gefragt, haben diese Banken soviel Ermessensspielraum, über diesen eben beschriebenen Spezialauftrag hinweg, sich an Geschäften zu beteiligen, die sonst nur den Privatbanken überlassen werden müssen?
Nachgefragt, haben die Landeszentralbanken gegen ihren Geschäftsordnung verstoßen, wenn sie an der Regierung und an ihren parlamentarischen Auftrag vorbei sich auf Aktienspekulationen, mit Hypothekengeschäften eingelassen haben, für die sie nie die Befugnis hatten hatten, weder in ihrer generellen Aufgabenbeschreibung noch auf besondere Anweisung einer Regierung. Geschäfte, die den Zweck dieser Banken ausschließen und haben somit die Verantwortlichen in diesen Banken gegen Gesetze verstoßen und müssen mit dem Besuch des Staatsanwaltes rechnen?
bis denne
eisenherz
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dottore
19.08.2007, 16:37
@ Miesespeter
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->Hi Miesespeter,
>Trotzdem glaube ich nicht, dass jemand - ausgenommen die ostfriesisch Landesbank - so waghalsig ist und NUR die schlechtesten Tranchen, noch dazu alle aus 2006, in seinem Portfolio fuehrt.
Die Tranchen sind allesamt gemischt. Der Gag, so auch der in der Tat sehr gute Artikel, auf den Du Bezug nimmst und der das alles genau erklärt - gerade das mit dem"wie zaubere ich aus einer BBB-Tranche eine AAA", mache also aus Müll Gold, liegt eben darin, dass jede ausfallende Tranche einer Tranche diese zum downgrading beim Rating zwingt.
Deshalb sacken doch auch, quasi automatisch, die AAA's im Kurs ebenfalls langsam runter. Logische Folge: Ihr Rating wird auch über kurz oder lang nach Süden gehen. Oder simpel: AAAs kann's nur geben, wenn's auch was darunter gibt. Fällt das - von unten genommen - weg, gehen erste Stücke der AAAs entsprechend ab.
>Sicher werden die Tranchen haben, die komplett ausfallen, aber auch andere, die 100% bedient werden. Hier wird eine Studie von RBS Greenwich zitiert, die von im Schnitt 10%-11.5% Ausfallquote ueber den Gesamtmarkt ausgeht:
>http://2000wave.com/article.asp?id=mwo081707
>(ueberhaupt sehr anschaulicher Artikel)
Ja, Pflichtlektüre.
>Das habe ich mal verdoppelt, um dem deutschen Landesbanker gerecht zu werden. Vielleicht sind es am Ende auch 25% Prozent, aber um das gesamte CDO Portfolio um 50% zu entwerten, da muesste m.E. schon die US-Wirtschaft jetzt voellig zusammenbrechen. Soweit sind wir aber noch nicht.....
Klar. Aber es geht nicht um die US-Wirtschaft, sondern um den gesamten internationalen Kreditmarkt. Bitte die Passage mit dem magischen Minsky-Moment nochmal verinnerlichen. Über Minsky war hier schon öfter die Rede. Ein extrem schlauer Kopf, leider schon passed away.
>>>Das rasiert das Eigenkapital der Bank and then some.
>>Das muss à tout prix gehalten werden, da die Bank sonst sämtliche Kredit kündigen müsste. Eine Bank ohne EK kann nichts verleihen.
>Mmm, das ist wohl wahr. Das macht es aber doch schwierig fuer die Bank?
Ebend. Eine Bank ohne EK ist nicht definierbar, da ihre Geschäfte a priori null sind.
>Die Wertminderung tritt doch auf der Vermoegensseite zutage, die wird jetzt kuerzer.
Ganz richtig. Im so entstandenen"Loch" steht dann der Verlust, der bekanntlich aktiv verbucht wird. Kann der nicht zum Verschwinden gebracht werden (Stille Reserven usw.), muss EK in gleicher Höhe raus. Entweder die Bank ist dann überschuldet (Passiva > Aktiva) oder kann nur noch Mikro-Kredit vergeben.
>Durch eine Kreditaufnahme wird das ja nicht ausgeglichen, da die sowohl passiv wie aktiv verbucht wird?
Ja. Nur kann es sich um langfristige Passiva handeln (auch Spareinlagen) - und schon schaut's wieder besser aus, da die Bank mit lafri Passiva kuzfristig operieren kann - eben aus lang mach kurz.
>Wogegen geht die Wertberichtigung, wenn nicht gegen das EK?
Kann gegen die stillen Reserven gehen. Kein Mensch merkt was.
>Sind diese Kreditlinien ev. reine Beruhigungsaktionen a la EZB?
Die ZB-Kreditlinien: ja. Banken-untereinander-Linien sind was ganz anderes - der normale Geldmarkt.
>Am Ende des Tages muessen die Gesellschafter doch nachschiessen? Siehe Bankgesellschaft Berlin.
Ja, die hatte auch nichts mehr aktiv"versteckt", was sie hätte nehmen können.
>Wenigstens haben die schon genug Erfahrung dort aus dem Ostimmobiliendebakel...
Ja.
>>Eine Bürgschaft über negatives EK gibt's nicht. Gebürgt werden kann nur für Eventualverluste und muss sofort erfüllt sein, sobald diese realisiert sind.
>Da wird die Neuverschuldung von Sachsen und Nordrhein-Westfalen im kommenden Haushaltsjahr wohl etwas hoeher als geplant ausfallen?
Nehme an bei beiden, weil es die schwächsten LBs sind überhaupt.
Besten Gruß!
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ottoasta
19.08.2007, 16:40
@ dottore
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Re: vielen Dank für die prompte Antwort! o.w.T. |
-->>Hi Otto,
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aprilzi
19.08.2007, 17:48
@ dottore
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->>Hi Miesespeter,
>>Trotzdem glaube ich nicht, dass jemand - ausgenommen die ostfriesisch Landesbank - so waghalsig ist und NUR die schlechtesten Tranchen, noch dazu alle aus 2006, in seinem Portfolio fuehrt.
>Die Tranchen sind allesamt gemischt. Der Gag, so auch der in der Tat sehr gute Artikel, auf den Du Bezug nimmst und der das alles genau erklärt - gerade das mit dem"wie zaubere ich aus einer BBB-Tranche eine AAA", mache also aus Müll Gold, liegt eben darin, dass jede ausfallende Tranche einer Tranche diese zum downgrading beim Rating zwingt.
>Deshalb sacken doch auch, quasi automatisch, die AAA's im Kurs ebenfalls langsam runter. Logische Folge: Ihr Rating wird auch über kurz oder lang nach Süden gehen. Oder simpel: AAAs kann's nur geben, wenn's auch was darunter gibt. Fällt das - von unten genommen - weg, gehen erste Stücke der AAAs entsprechend ab.
>>Sicher werden die Tranchen haben, die komplett ausfallen, aber auch andere, die 100% bedient werden. Hier wird eine Studie von RBS Greenwich zitiert, die von im Schnitt 10%-11.5% Ausfallquote ueber den Gesamtmarkt ausgeht:
>>http://2000wave.com/article.asp?id=mwo081707
>>(ueberhaupt sehr anschaulicher Artikel)
>Ja, Pflichtlektüre.
>Besten Gruß!
Hi
Wie man leveraged: aus BBB mach AAA.
How do BBB and BBB-tranches become AAA? Through the alchemy of Mezzanine-CDOs. With the help of the ratings agencies the Mezzanine CDO managers collect a series of BBB and BBB- tranches and repackage them with a cascading cash waterfall so that the top tiers are paid out first on all the tranches - thus allowing them to be rated AAA. Well, when you lever ONLY mezzanine tranches of Subprime RMBS 10-20X, POOF…you magically have 80% of the structure rated “AAA” by the ratings agencies, despite the underlying collateral being a collection of BBB and BBB- rated assets...
http://canada.theoildrum.com/node/2872?nocomments[
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Miesespeter
19.08.2007, 17:56
@ dottore
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->>Deshalb sacken doch auch, quasi automatisch, die AAA's im Kurs ebenfalls langsam runter. Logische Folge: Ihr Rating wird auch über kurz oder lang nach Süden gehen. Oder simpel: AAAs kann's nur geben, wenn's auch was darunter gibt. Fällt das - von unten genommen - weg, gehen erste Stücke der AAAs entsprechend ab.
>>Sicher werden die Tranchen haben, die komplett ausfallen, aber auch andere, die 100% bedient werden. Hier wird eine Studie von RBS Greenwich zitiert, die von im Schnitt 10%-11.5% Ausfallquote ueber den Gesamtmarkt ausgeht:
>>http://2000wave.com/article.asp?id=mwo081707
Hi dottore,
Was mir noch nicht ganz klar ist, und wo ich auch Zweifel habe, ob das so bleiben wird, ist: warum ueberhaupt bankenseitig in die Zwangsversteigerung gegangen wird. Das bringt die Hauspreise massiv runter, Verwaltungs- und Rechtsanwaltkosten tun ihr uebriges (Verkehrswerte zwischen 50K-200K!), am Ende erloest der Glaeubiger max. netto 50%, und es braucht womoeglich Jahre, um die Portfolios so zu bereinigen.
Andererseits koennte man auch die Teaser-Rates weiterlaufen lassen. Dann wird der Marktpreis der CMO auch um 50% abgewertet, aber als Eigentuemer behalte ich eine Aufwertungsoption im Falle dass:
1) Die Zinsen allgemein wieder sinken
2) Die Immobilienpreise nach zehn Jahren wieder steigen
Eine (staatliche oder private) Auffanggesellschaft, welche ABS zu 50% uebernimmt, und die Hypos dann zu Niedrigzinsen weiteraufen laesst, das muesste sich doch aufsetzen lassen.
Und warum selbst BBB- fuer 25 cents on the dollar verkaufen? Das muss doch ein guter Kauf sein, solange dem vollstreckbare Titel gegen Grundeigentum zugrundeliegen!
Klar, Fonds die mit 10-fachem Hebel in diesen Papieren schwimmen, sind k.o. Aber wenn jetzt von deren Glaeubigern diese ganzen CMO blindwegs auf den Markt geschmissen werden, weil denen das alles zu heiss ist, weil u.U. Durchgriffhaftungen (Conduits) in Anspruch genommen werden koennen um die Ausfaelle zu decken: dann muessten sich hier in Kuerze doch fantastische Schnaeppchen auftun!
Noch ein Wort zur Groessenrelation: Angenommen, die ganze CMO-Chose hat ein Volumen von 3000 MRD$, und 50% davon sind vom Ausfall bedroht, dann ist die Krise volumenseitig in etwa mit der Japans 1990 vergleichbar (damals 500Mrd$, duerfte inflationsbereinigt etwa identisch sein). Amerikas Wirtschaftskraft (besser gesagt: Wirtschaftsmacht) sollte eigentlich eher als die japanische in der Lage sein, so einen Brocken zu verdauen, zumal er ja auf die Verdauungsapparate der ganzen Welt verteilt wird.
Das ist letztendlich ein weiteres Indiz, dass dieses Reassessment manageable ist und jetzt nicht in die finale Deflation fuehren wird. Zumindest ist dies meine Einschaetzung. Wenn's um Geld geht, traue ich der aber auch nicht..:). Aber ich verfolge die Geldmengenstatistiken der Notenbanken in den kommenden Monaten sicher mit besonderem Interesse!
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dottore
19.08.2007, 18:28
@ aprilzi
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Re: Hi aprilzi, Super-Link. Danke! (o.Text) |
-->
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dottore
19.08.2007, 18:48
@ Miesespeter
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->Hi Miesespeter,
>Was mir noch nicht ganz klar ist, und wo ich auch Zweifel habe, ob das so bleiben wird, ist: warum ueberhaupt bankenseitig in die Zwangsversteigerung gegangen wird.
Da gibt es in diversen US-Staaten knallharte Regeln. Foreclosure mit sofort anschließendem Verkauf. Frist oft nur 14 Tage.
>Das bringt die Hauspreise massiv runter, Verwaltungs- und Rechtsanwaltkosten tun ihr uebriges (Verkehrswerte zwischen 50K-200K!), am Ende erloest der Glaeubiger max. netto 50%, und es braucht womoeglich Jahre, um die Portfolios so zu bereinigen.
Ja.
>Andererseits koennte man auch die Teaser-Rates weiterlaufen lassen. Dann wird der Marktpreis der CMO auch um 50% abgewertet, aber als Eigentuemer behalte ich eine Aufwertungsoption im Falle dass:
>1) Die Zinsen allgemein wieder sinken
>2) Die Immobilienpreise nach zehn Jahren wieder steigen
Die Bank wird nicht Eigentümer, denn sie hat ihr Risiko weiterverkauft. Der Titelhalter ist es. Der steht unter Verkaufsdruck, sofern er nicht weiter oder höher refinanzieren kann.
>Eine (staatliche oder private) Auffanggesellschaft, welche ABS zu 50% uebernimmt, und die Hypos dann zu Niedrigzinsen weiteraufen laesst, das muesste sich doch aufsetzen lassen.
Ja, das ginge (theoretisch). Nur: Wer sollte diese Gesellschaft starten? US-Gov, wie einst unter Roosevelt. Da sind diverse Einzelstaaten vermutlich nicht mit einverstanden. So ein"lender of last resort" ist auch nicht in Sicht.
>Und warum selbst BBB- fuer 25 cents on the dollar verkaufen? Das muss doch ein guter Kauf sein, solange dem vollstreckbare Titel gegen Grundeigentum zugrundeliegen!
Es geht in dem unten verlinkten Text um Abschläge bis 50 Prozent bei Homes. Die aufzuholen = 100 % Steigerung. So lange werden die Re-Finanzierer kaum warten können, da sie selbst unter Cash-Stress stehen.
>Klar, Fonds die mit 10-fachem Hebel in diesen Papieren schwimmen, sind k.o. Aber wenn jetzt von deren Glaeubigern diese ganzen CMO blindwegs auf den Markt geschmissen werden, weil denen das alles zu heiss ist, weil u.U. Durchgriffhaftungen (Conduits) in Anspruch genommen werden koennen um die Ausfaelle zu decken: dann muessten sich hier in Kuerze doch fantastische Schnaeppchen auftun!
Wer will schon in einer fernen Suburb eine Immobilie haben? Schnell zusammengezimmert und gewiss nicht so lange haltbar, bis die Preise wieder anziehen.
>Noch ein Wort zur Groessenrelation: Angenommen, die ganze CMO-Chose hat ein Volumen von 3000 MRD$, und 50% davon sind vom Ausfall bedroht, dann ist die Krise volumenseitig in etwa mit der Japans 1990 vergleichbar (damals 500Mrd$, duerfte inflationsbereinigt etwa identisch sein).
Okay. Kann die Zahlen jetzt nicht checken.
>Amerikas Wirtschaftskraft (besser gesagt: Wirtschaftsmacht) sollte eigentlich eher als die japanische in der Lage sein, so einen Brocken zu verdauen, zumal er ja auf die Verdauungsapparate der ganzen Welt verteilt wird.
Was ist Wirtschaftskraft/-macht? Ausschließlich die Macht/Kraft, Nachschuldner zu finden. Der Kapitalismus ist nun mal ein Kettenbriefsystem.
>Das ist letztendlich ein weiteres Indiz, dass dieses Reassessment manageable ist und jetzt nicht in die finale Deflation fuehren wird. Zumindest ist dies meine Einschaetzung. Wenn's um Geld geht, traue ich der aber auch nicht..:).
Ich meiner auch nicht.
>Aber ich verfolge die Geldmengenstatistiken der Notenbanken in den kommenden Monaten sicher mit besonderem Interesse!
Wg. Discount Window werden wir schon am Donnerstag schlauer sein. Die Quicktender sind derweil ausgeleufen - es sei denn Morgen gibt's wieder neue.
Dank + Gruß!
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Miesespeter
19.08.2007, 19:26
@ dottore
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->>Hi Dottore,
>>Noch ein Wort zur Groessenrelation: Angenommen, die ganze CMO-Chose hat ein Volumen von 3000 MRD$, und 50% davon sind vom Ausfall bedroht, dann ist die Krise volumenseitig in etwa mit der Japans 1990 vergleichbar (damals 500Mrd$, duerfte inflationsbereinigt etwa identisch sein).
>Okay. Kann die Zahlen jetzt nicht checken.
Zahlen zum Subprimevolumen:
http://www2.standardandpoors.com/po...ticle/3,1,1,0,1148442756274.html
1500 MRD Ausfall sind da eher zu grosszuegig geschaetzt....
In der Mitte der Seite (Chart 6) schoen eine Grafik zum Anteil der Piggybacks, also des Nuclear Waste, der bevorzugt freundlich ans Ausland weitergereicht wurde....
[img][/img]
>>Amerikas Wirtschaftskraft (besser gesagt: Wirtschaftsmacht) sollte eigentlich eher als die japanische in der Lage sein, so einen Brocken zu verdauen, zumal er ja auf die Verdauungsapparate der ganzen Welt verteilt wird.
>Was ist Wirtschaftskraft/-macht? Ausschließlich die Macht/Kraft, Nachschuldner zu finden. Der Kapitalismus ist nun mal ein Kettenbriefsystem.
Das hat doch bei obigen Junkmortgages mal gut funktioniert!
>Dank + Gruß!
Danke auch von meiner Seite! Und Gruss.
http://www.http://www.
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Miesespeter
19.08.2007, 19:35
@ Miesespeter
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Re: Frage zu den Stützungskrediten |
-->>http://www2.standardandpoors.com/portal/site/sp/en/us/page.article/3,1,1,0,1148442756274.html
>1500 MRD Ausfall sind da eher zu grosszuegig geschaetzt....
Sorry, mit dem was dann von oben noch runterrutscht, muessts schon passen. Statistik ist halt von S&P.........
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Tassie Devil
20.08.2007, 05:50
@ prinz_eisenherz
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Re: Landesbanken. Was dürfen die und was dürfen die nicht? |
-->>Guten Tag Tassie Devil,
Hi Prinz,
>ich gestehe, bei einigen meiner Fragen denke ich mir in der Tat mehr dabei, als ich dazu schreibe. Ist aber auch zwingend, denn sonst würden meine Prosa jedes Mal ein kleines Buch ausfüllen. Klar ist, wenn ich schon so frage, dann wollte ich im Grunde genommen auf den Unterschied zwischen Privatbanken und Banken im Besitz der Ã-ffentlichen Hand hinaus.
Ja, das dachte ich mir auch.
>Jetzt bitte ich dich um deine Hilfe, wenn du es kannst und wenn du Lust dazu hast: Da gibt es die Privatbanken, die mal außen vor gelassen, die sollen gefälligst ihr eigenes Süpplein kochen, welches mich generell als pensionierte Beamter einer, der in einer gesicherten Armut hart am Rande der Gesellschaft dahinsiecht, nicht so sonderlich interessiert.
Voellig aus den Augen solltest Du allerdings auch solche auf rein privater Kapitalbasis stehenden Geschaeftsbanken keinesfalls verlieren!
Und zwar ganz einfach deshalb, weil auch im Falle deren hochgradigen Misswirtschaft das gesamte kreditaere Geld-/Bankensystem umfallen koennte, was mit voelliger Sicherheit zuvor den Staat mit seinen haftenden Steuerdeppen auf den Plan rufen wuerde, um den allgemeinen umfassenden Implosionskollaps zumindest zu vertagen.
Die Domino-Reihenfolge beim allgemeinen Kollaps: zuerst implodiert die Produktionswirtschaft, kurz danach implodiert der Staat, woraufhin stehender Fuesse das gesamte Bankensystem folgt. Feierabend.
Aber die Banken im Staatsbesitz, in der Hand des Länder, der Bundesregierung, welche konkrete Aufgaben haben die eigentlich, wo sind diese beschrieben, in welchen Bankenfeldern sind sie in ihrem Handeln stark eingeschränkt und was ist denen streng untersagt, bei Strafe, wo die Privatbanken gerade erst anfangen ihre Geschäfte zu machen?
Die Banken"im Staatsbesitz", das ist ein schoenes und manchmal nicht ganz einfaches Thema.
Zunaechst einmal muss man bei solchen Geschaeftsbanken basierend auf Kapitalbeteiligungen aus oeffentlichen Geldern in deren aktuellen Jahresbilanzen auf der Passivaseite nachsehen, wer was wie wo warum denn da alles an Beteiligungskapital eingebunkert haelt, denn eine Bank"im Staatsbesitz" muss keinesfalls ihr Eigenkapital stets zu 100% aus oeffentlichen Geldern beziehen oder bezogen haben! Es sind also zuerst die Eigentumsverhaeltnisse solcher Geschaeftsbanken zu klaeren.
Die KfW z.B., die Kreditanstalt fuer Wiederaufbau, steht, ohne jegliche Verifikation spekuliere ich jetzt, zu 100% im Eigentum des zu 100% kapitalgebenden Bundes, dahinter stehen letztendlich das BMF und der Bundesfinanzminister wie auch der bundesdeutsche Steuerzahlerdepp.
Die Zwecke und die Aufgaben, die diese KfW nun zu erfuellen hatte und heute noch hat, solltest Du in deren Website in den Satzungen finden, ansonsten muesstest Du Dich bei denen um ihre Auskuenfte bemuehen, sicherlich weiss auch hier im Forum @dottore zumindest im groeberen Rahmen ueber die Zwecke und Aufgaben z.B. der KfW Bescheid, den koenntest Du ggf. auch fragen.
Unter die Zwecke und Aufgaben der KfW fallen satzungsgemaess auch Kapitalbeteiligungen an anderen Geschaeftsbanken, welche wiederum gewissen Anforderungen u.a. aspektiv und perspektiv deren Zwecke und Aufgaben genuegen muessen, was sich z.B. im Falle der IKB bekannter Weise erst kuerzlich zu einem teuren Engagement gerierte.
Das, was ich zu der KfW in den Absaetzen zuvor schrieb, das gilt prinzipiell auch alles fuer die Landesbanken, wobei deren Eigentuemerverhaeltnisse infolge deren gesamte Eigenkapitalfundierungen natuerlich anders liegen wie bei der KfW, entsprechend anders fokussiert sich natuerlich auch deren Zweck- und Aufgabenspektrum.
Der gesamte Sparkassenverband in der BRDDR/DDR 2.0 mit Hunderten von daran angeschlossenen Sparkassen ist nach meinem derzeitigen Wissen nach wie vor eine oeffentlich rechtliche Veranstaltung, was wiederum heisst, dass auch bei diesem Konstrukt"der Staat" seine Finger mit drauf hat, allerdings sehr viel mehr auf lokalen/kommunalen Ebenen. Zu den Eigentuemerverhaeltnissen und dem weiteren Tralala gilt auch hier prinzipiell das unter KfW geschriebene.
Ueber dem gesamten Bankensystem thront aufsichtsfuehrend die BAFIN, das ist die BundesAnstalt fuer FINanzaufsicht (oder so aehnlich), deren Oberhaeuptling Juergen Sanio hat erst neulich wiederum erfolgreich seinen regelmaessigen persoenlichen K-Fall-Test absolviert, als er sich in seiner Eigentumsimmobilie tiiiieeef in den kanadischen Waeldern kurzfristig verurlaubte.
Welchen Zwecken und Aufgaben die BAFIN datailliert nun folgt, das solltest Du gleichfalls auf deren Website erkunden koennen.
>Wenn die überhaupt keine Grenzen in ihrem Handeln als Bank einzuhalten brauchen, dann sind sie mit den Privatbanken gleichgestellt, sogar besser gestellt, das würde weder denen schmecken, noch wäre es sinnvoll, denn dann kann man sie doch gleich privatisieren.
Nein, die Geschaeftsbanken, in denen"der Staat" irgendwie mit drinhaengt, kapitalgebend und/oder aufsichtsfuehrend, sie koennen und duerfen nicht voellig frei und losgeloest nach ihren jeweils aktuellen Geschmaeckern wuehlen und agieren, sie muessen sich schon an ihre Satzungen halten, die man natuerlich gerade auch bei deren Aenderungen unter grossen Argusaugen halten muss.
>Weiter benötige ich deine kompetente Hilfe, ohne Hintergedanken, wozu gibt es die Landesbanken, die Bundesbank, die europäische Zentralbank, wofür wurden diese speziellen Banken geschaffen und wofür nicht?
Schaue auf deren Webseiten in deren Satzungen rein, dort muesstest Du die Details finden.
Ganz grob gerasterte Anhaltspunkte fuer diese Banken sind:
1. Die EZB, europaeische Zentralbank, ist in ihrer Charakteristik eine ZB und keine Geschaeftsbank (MFI), sie hat zur Aufgabe, die ZBs der Eurolaender und deren Waehrungsraeume zu koordinieren und zu ueberwachen/kontrollieren, auch vermag sie GELD an Geschaeftsbanken in den Eurowaehrungsraeumen zu emissionieren.
2. Die BUBA ist die Bundesbank, sie ist in ihrer Charakteristik gleichfalls eine ZB und keine Geschaeftsbank, ihr Aktionsradius ist auf den Waehrungsraum der Geschaeftsbanken in der BRDDR/DDR 2.0 begrenzt und sie emissioniert an diese GELD.
3. Landesbanken sind von ihrer Charakteristik her Geschaeftsbanken, deren Kerngeschaefte sich auf die Angelegenheiten in Bundeslaendern fokusieren, was aber keinesfalls heissen soll, dass sie ausschliesslich nur auf diese limitiert sind.
>Sind diese besondere Art von Banken einfach nur dazu da, von der Europäischen Zentralbank abwärts den jeweiligen Privatbanken Geld zur Verfügung zu stellen, natürlich gegen Zinsen, wenn diese mehr davon benötigen, als sie tatsächlich haben?
Du musst unterscheiden zwischen der Charakteristik einer Zentralbank (ZB) und einer Geschaeftsbank (MFI, Monetaeres FinanzInstitut).
Die Kernaufgabe einer Zentralbank ist, ueber den sie einschliessenden Ring der Geschaeftsbanken den gesamten Waehrungsraum ihres Aktionsradius mit GELD zu versorgen wie auch zu ueberwachen.
Die Kernaufgabe einer Geschaeftsbank hingegen ist, satzungsbezueglich KREDITE zu vergeben und GELD der ZB an das Publikum durchzureichen.
>Das wäre ein besonderer Auftrag, der von keiner Privatbank wahrgenommen werden darf und bei dem, die Stufenleiter abwärts, der Vertrieb dieses Geldes, in alle Richtungen, von den jeweils untergeordneten staatlichen Banken geleistet werden muss, bis zur Landeszentralbank.
Eine Landeszentralbank LZB ist eine reine Zweigstelle der ZB BUBA, sie ist nur mit der Aufgabe der Lieferung von ZB-GELD an die Geschaeftsbanken in ihrem Aktionsumkreis betraut, bitte die LZBn nicht mit den Geschaeftsbanken der Landesbanken verwechseln!
>Anders herum gefragt, haben diese Banken soviel Ermessensspielraum, über diesen eben beschriebenen Spezialauftrag hinweg, sich an Geschäften zu beteiligen, die sonst nur den Privatbanken überlassen werden müssen?
Die Zentralbanken haben ihr speziellen Zwecke und Aufgabenspektren, an die sie sich halten muessen, bei den Geschaeftsbanken mit oeffentlich rechtlicher Charakteristik ist das genauso.
Letzendlich aber unterliegen alle incl. der Privatbanken der BAFIN.
>Nachgefragt, haben die Landeszentralbanken gegen ihren Geschäftsordnung verstoßen, wenn sie an der Regierung und an ihren parlamentarischen Auftrag vorbei sich auf Aktienspekulationen, mit Hypothekengeschäften eingelassen haben, für die sie nie die Befugnis hatten hatten, weder in ihrer generellen Aufgabenbeschreibung noch auf besondere Anweisung einer Regierung.
Ja klar haben sie damit gegen ihre Satzungen verstossen, eine LZB als reine Zweigstelle der BUBA darf sich niemals mit solchen Geschaeften ueberhaupt befassen.
>Geschäfte, die den Zweck dieser Banken ausschließen und haben somit die Verantwortlichen in diesen Banken gegen Gesetze verstoßen und müssen mit dem Besuch des Staatsanwaltes rechnen?
Ja.
Alles klar?
>bis denne
>eisenherz
Gruss!
TD
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prinz_eisenherz
20.08.2007, 07:59
@ Tassie Devil
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Hallo Tassi, Mensch hast du eine Geduld mit mir, danke,:)) (o.Text) |
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