--><font size="4">Insider hätten sich jetzt mit US-Finanztiteln eingedeckt</font>
In den USA schätzen Banker und Finanzberater die Lage ihrer Branche längst nicht so pessimistisch ein, wie es die aktuellen Kurse widerspiegeln würden, wollen [b]Bloomberg/ap herausgefunden haben. Top-Manager gingen jetzt auf Schnäppchenjagd und kauften Aktien des eigenen Unternehmens.
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Greife nie in ein fallendes Messer. Auf diese alte Börsenregel scheinen die Chefs von Banken und Versicherungen in den USA derzeit wenig zu geben. Denn die Insiderkäufe bei US-Finanzdienstleistern seien in diesem August auf den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren geklettert. Und die Topmanager griffen gerade bei den Aktien ihrer eigenen Institute beherzt zu, nachdem es an den Märkten mit den Kursen deutlich abwärts gegangen war.
Für die Analysten seien diese Insiderkäufe das stärkste Kaufsignal, das es überhaupt geben könne. Hinzu käme, dass die Aktien nach der Talfahrt günstig bewertet seien: Der Branchenindex der Finanzwerte im Standard-&-Poor's-500-Index sei in diesem Monat auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr abgesackt. Auslöser der Talfahrt der Finanzwerte sind natürlich die vermehrten Zahlungsausfälle bei Billig-Hypotheken gewesen.
Vorstandschefs und Aufsichtsratsmitglieder von Banken und Finanzdienstleistern wie Wachovia und American Express hätten die günstigen Einstiegspreise genutzt, um ihre Aktieninvestments aufzustocken. Insgesamt hätten Insider der im S&P-500-Index notierten Finanzunternehmen im August fast 27 Mio. Dollar in eigene Aktien gesteckt. Nach US-Gesetz sind Topmanager dazu verpflichtet, Aktienkäufe innerhalb von zwei Geschäftstagen der Börsenaufsicht bekannt zu geben.
Es sei ein gutes Zeichen, dass diejenigen, die den besten Überblick über das Geschäft hätten, Vertrauen zeigen und ihr Geld investierten, habe Kevin Cronin, Leiter Kapitalanlagen bei Putnam Investments in Boston konstatiert: Das mache deutlich, dass einige dieser Finanzwerte übertrieben abgerutscht seien. Um davon zu profitieren, habe Putnam in den letzten Wochen die Positionen bei Banken und Versicherungen merklich ausgebaut: Die Stimmung am Markt sei schlecht, die Bevölkerung verunsichert, viele Hedgefonds hätten sich zurückgezogen, und jetzt sehe man diese ganzen Insiderkäufe, habe auch George Muzea, Gründer und Präsident von Muzea Insider Consulting in Reno erklärt: Wer daraus kein Kapital schlagen könne, der könne es einfach gar nicht...
Ben Silverman, Leiter der Analyse bei InsiderScore.com, habe nun errechnet, dass die Differenz von Insiderkäufen zu Insiderverkäufen im August auf den höchsten Stand gestiegen sei, seit die Beratungsgesellschaft 2003 mit der Erfassung der Daten begonnen habe.
In den sieben Tagen bis zum 14. August sei"das stärkste Insidervertrauen in der Branche überhaupt auszumachen, habe Silverman erläutert. Dabei habe er vor allem auf Wachovia verwiesen, eine Gesellschaft, die sonst nicht unbedingt für Insiderkäufe bekannt gewesen sei, und auf American Express.
So habe Ernest S. Rady von Wachovia am 2. und 3. August für 4,4 Mio. Dollar Wachovia-Aktien erstanden und gleich davon profitiert. Denn während der Titel in den drei Wochen bis Anfang August 15 Prozent abgesackt sei, habe das Papier seither zehn Prozent zugelegt. Die Vorstandsmitglieder Jan Leschly und Robert Walter von American Express hätten diesen Monat für beinahe vier Mio. Dollar Aktien eingekauft. Die Amex-Aktie, die vom 19. Juli bis zum 15. August 13 Prozent verloren hatte, nhabe seither 7,3 Prozent gutmachen können.
Insider der Kreditgesellschaften CIT und American Capital Strategies hätten ebenfalls ihre Zukäufe verstärkt. Malon Wilkus von American Capital habe im August gleich mehrfach Aktien des Instituts eingekauft, dessen Kurs von Anfang Juli bis Anfang August 21 Prozent abgesackt war. Die Zeit zum Kauf von American Capital sei ausgezeichnet, habe Wilkus im Interview mit Bloomberg News gesagt. Der Kurs sei einmalig und die Gelegenheit könne nicht besser sein, habe er er hinzugrfügt.
Aktien kauften nur, wer mit guten Nachrichten in der Zukunft rechne, habe Robert Doll von BlackRock ausgeführt: Die Insiderkäufe machten klar, dass die Finanzbranche die eigene Lage deutlich besser einschätzte, als die derzeitigen Kurse widerspiegelten. Bloomberg/ap
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fuerwahr - interessante/aufschlussreiche, (weil auch hohe) Umsaetze im August
hier WACHOVIA CP
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