-->Sehr geehrter Herr Martin,
vielen Dank für Ihre Kommentare zu unten stehender Notiz.
Bzgl. Nouriel Roubini möchte ich Sie noch auf folgendes Posting aufmerksam machen:
http://www.rgemonitor.com/blog/roubini/212479/
Der Titel ist"Fiscal versus Monetary Solutions to the Subprime Crisis". Dort wird, auch mit vielen Kommentaren von Bloglesern, ausführlich diskutiert, wie die nächsten 10 Züge des großen Spiels ablaufen könnten und was das für Konsequenzen hätte.
Roubini scheint wirklich gute Insiderkenntnisse zu haben. Schon einige Tage vor den Rede von BB und von GWB, bei denen Hilfe für 80000 Subprime-"Opfer" angekündigt wurde (Rede war am 31.8.), hatte Roubini mehr oder weniger genau die Maßnahmen, die wohl unternommen würden, im Blog am 23.8. angekündigt (vor allem Erhöhung der FNM/FRE caps über 417 k$ hinaus, etc).
Es wäre wünschenswert, wenn wir hier im EW-Forum einmal konstruktiv über die Möglichkeiten sprechen würden. Leider ist das schwarz-weisse Denken sehr verbreitet, und ich glaube einfach noch nicht, daß die weltweiten Zentralbanken sich mit einem großen Knall verabschieden werden, vergleichbar mit dem Drücken vom RESET-Knopf am Computer.
Wenn BB, Trichet und die Japaner alle gleichzeitig massiv Liquidität injizieren, dann müssen nicht unbedingt die Währungsverhältnisse das anzeigen.
Ich persönlich bin der Meinung, daß Inflationieren der einzige Weg für die Zentralbanken und Regierungen aus der Krise ist. Dadurch verringern sich ihre eigenen Schulden und die der verschuldeten Hausbesitzer. Gerade in Amerika, wo vermutlich mehr als 50% der Bevölkerung neben Mortgages eben auch eine hohe Kreditkartenverschuldung aufweist, gewinnt man mehr Wählerstimmen durch eine Schuldenreduktion via Inflation, als wenn man die treuen Sparer belohnen würde.
Das zeigt sich dann klar an der nominellen Verteuerung von Commodities wie Ã-l, Nahrungsmitteln, Energie, etc.
Angeschmiert sind die Chinesen als T-Bond Halter und die Araber.
Das vorherrschende Mißtrauen zwischen den Banken, also die Liquiditätskrise, läßt sich beseitigen, indem man MBS Titel am discount window hereinnimmt. Man sieht bei www.markit.com klar, daß seit Ã-ffnen des discount windows vor allem die AAA, AA und A Tranchen wieder anziehen und seit der Rede mit dem bailout von GWB auch die BBB und BB Tranchen. Zum Teil haben die bereits wieder die Hälfte ihrer Verluste wieder gut gemacht.
Es wird nicht mehr lange dauern, und dieser Markt ist wieder liquide. Das ganze hat bis jetzt zwar weltweit etwa 500 Mrd EUR/USD gekostet, aber man vesetze sich bitte einmal in die Rolle von BB und Trichet und auch Axel Weber:
Letzten Endes sind die Zentralbanken Lender of Last Resort, das heißt, es muß UM JEDEN PREIS das derzeitige System am Laufen gehalten werden.
Was sind da schon 500 Mrd, wo doch seit der Amtsübernahme von GWB mehr als 3 Billionen (amerikanische Trillions) an Schulden hinzugekommen sind.
Meine Hoffnung ist weiterhin, daß einer der großen Player und Derivate Market Maker in extreme Schwierigkeiten gerät. Die Citigroup mit etwa 100 Mrd exposure ist ja etwas angeschlagen, auch Barclays geht es nicht besonders gut, und ich möchte nicht wissen, wie es um die Deuba wirklich steht.
Sie wissen selber aus Ihrer historischen Erfahrung, daß Bankencrashs seltenst zu politischen Verwerfungen geführt haben. Kindleberger in seinen Crashes, Maniacs und Panics bringt meines Wissens kein einziges Beispiel für eine solche Situation. 1929, Argentinien vor ein paar Jahren, die Asienkrise 1997/98, Rußland, LTCM, Mexico 1994/95, 1923 Weimar, in keinem Fall gabs danach wirklich einen Parliament Run nach dem Bank Run.
Herr Schäuble hat ja mehrfach in Interviews angedeutet hat, daß er die Bundeswehr im Innern braucht, wenn"Dinge geschehen, die die Verfassung ins Wackeln bringen" - und ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß er einen massiven Bank Run damit meint oder eine Währungsunion, die einen Kontenreset mit sich zieht, denn wer sollte die Verfassung in Frage stellen, wenn in Fft ein Bankhochhaus fallen würde a la 9/11. Nein, er braucht die Bundeswehr, um die wütenden Massen im Schach zu halten, wenn der Geldautomat"Ausser Betrieb" anzeigt und sich der Hunger einstellt.
Aber auch das wird nicht geschehen, denn anstatt alles auf Null zu setzen, wird man den Bankkunden erlauben, anfangs maximal 500, dann vielleicht 200, und dann 100 EUR abzuheben pro Tag. Man wird das Volk nicht hungern lassen, das wäre politischer Selbstmord.
Wir wissen, daß Ben Bernanke in einer Ecke ist, wie ein angeschlagener Boxer, wie in einer Zwickmühle, aber man darf nie vergessen, daß wenn nötig auch einfach mal die Regeln geändert werden. Wie zB das Bailout in USA, das jetzt angekündigt ist, einfach unglaublich ist, aber eben politisch kommod ist. Und vor allem den Banken nützt. Wie neulich in der NYT geschrieben wurde: das jetzige System ist"socialism for the rich" (James Grant, 26 Aug 2007):
"Capitalism without financial failure is not capitalism at all, but a kind of socialism for the rich. In any case, to all of us, rich and poor alike, the Fed owes a pledge that it will do what it can and not do what it can’t. High on the list of things that no human agency can, or should, attempt is manipulating prices to achieve a more stable and prosperous economy. Jiggling its interest rate, the Fed can impose the appearance of stability today, but only at the cost of instability tomorrow."
http://www.iht.com/articles/2007/08/26/opinion/edgrant.php
Es wäre schön, wenn sich hier eine konstruktive Diskussion mit allen Schattierungen und Möglichkeiten einstellen würde. Ganz nach dem Motto: was würde ich tun, wenn ich BB wäre und alle Möglichkeiten hätte, die er hat, incl. Gesetze und Regeln umbiegen, und das im Konzert mit Trichet und den Japanern...
Viele Grüße, DT
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-->Hi DT,
>vielen Dank für Ihre Kommentare zu unten stehender Notiz.
>Bzgl. Nouriel Roubini möchte ich Sie noch auf folgendes Posting aufmerksam machen:
>http://www.rgemonitor.com/blog/roubini/212479/
>Der Titel ist"Fiscal versus Monetary Solutions to the Subprime Crisis". Dort wird, auch mit vielen Kommentaren von Bloglesern, ausführlich diskutiert, wie die nächsten 10 Züge des großen Spiels ablaufen könnten und was das für Konsequenzen hätte.
Habe die Beiträge studiert und komme zu dem Schluss, dass die Frage möglicherweise falsch oder zu spät gestellt war. Falsch, weil es sich nicht um eine"Krise" handelt, also um etwas, wo noch Ex-Ante-Handlungsspielraum besteht. Den sehe ich nach dem zu beobachtenden Flächenbankrott (die Spitze der Zahlungsausfälle steht noch aus, um die Jahreswende und bis ins Frühjahr 08 hinein) nicht mehr. Ein totes Pferd lässt sich nicht mehr reiten. Zu spät, weil sich die Kreditkrise bereits"nach oben" durchzufressen beginnt. Laut Deutscher Bank müssen in dieser Woche ca. 140 Mrd Commercial Papers refinanziert werden und wer (und ob überhaupt jemand) dann ein"an mich" schreit, ist völlig ungewiss. Bei Bloomberg ist zu lesen, dass US-Großbanken für die von ihnen zu platzierenden Bonds schon höhere Sätze bieten müssen als Kolumbien.
Das haut immens in die Rechnung, wobei allerdings davon ausgegangen wird, das GS demnächst noch ein passables Ergebnis präsentieren wird. In toto sind die Refi-Kosten für den Bankensektor (weltweit) stark gestiegen, was den Margen nicht bekommt (den Boni der Top Dogs auch nicht). Die Kurse der Finanztitel sprechen eine deutliche Sprache.
>Roubini scheint wirklich gute Insiderkenntnisse zu haben. Schon einige Tage vor den Rede von BB und von GWB, bei denen Hilfe für 80000 Subprime-"Opfer" angekündigt wurde (Rede war am 31.8.), hatte Roubini mehr oder weniger genau die Maßnahmen, die wohl unternommen würden, im Blog am 23.8. angekündigt (vor allem Erhöhung der FNM/FRE caps über 417 k$ hinaus, etc).
Richtig. Die 417k mussten logischerweise fallen, da man (Bush) sich sonst seine"Rettungsvorschläge" über FNM/FRE hätte sparen können. Da das Ganze durch den Kongress muss, wird es dauern. Das Publikum wird dadurch noch mehr sensibilisiert.
>Es wäre wünschenswert, wenn wir hier im EW-Forum einmal konstruktiv über die Möglichkeiten sprechen würden. Leider ist das schwarz-weisse Denken sehr verbreitet, und ich glaube einfach noch nicht, daß die weltweiten Zentralbanken sich mit einem großen Knall verabschieden werden, vergleichbar mit dem Drücken vom RESET-Knopf am Computer.
Wir halten fest, dass die ZBs völlig überrascht wurden (Tunnelblick) und auf dem falschen Fuss erwischt. Was wäre konstruktiv? Nach Lehrbuch das Zulassen von Pleiten querbeet, um die Lage zu bereinigen (die Pferdekadaver also zum Abdecker). Selbst die EU fordert die"Insolvenzfähigkeit" sogar von Sparkassen ein. Da der Subprime-Krebs schon metastasiert, müsste also ein Grand Design her.
Die ZBs kommen dafür nicht infrage, jedenfalls nicht in ihrer bisherigen Konstruktion (BoJ mal außen vor). Sie müssten völlig neue Geschäftsfelder eröffnen (Kauf auch bereits verlorener Titel, wobei nochmals an die RB 1931 ff. zu erinnern sei, die selbst geplatzte Wechsel klaglos zum Re-Diskont reinnahm). Möglich auch: Sprengung des bilateralen Monopols (ZBs vs. GBs), indem die ZB für jedermann geöffnet wird (gab's bis 1957 in der damaligen französischen Zone).
Die Zentralstaaten könnten"Auffangesellschaften" aller Varianten eröffnen und Nonvaleurs oder Titel mit hohem Abschlag zu irgendeinem Kurs kaufen (ideal wäre zum Nominal). Dabei würde sich die Finanzierungsfrage stellen, zumal es sich um gigantische Summen handeln würde. Lösung wären staatliche Conduits, die ihrerseits Refi-Titel ohne Laufzeit ausgeben mit staatlicher Garantie und insofern - da es letztlich auf einen Cash-flow hinausläuft - mit Hilfe eines Spiels"über Eck" (KfW?) dann in den ZBs landen. Je mehr Refi-Titel eingereicht würden (und man kann wohl kaum einen Termin setzen, bis zu dem...), desto stärker der Moral Hazard, das weitere Aufpumpen der Bubble und irgendwie"gleitend" der Übergang zur Hyperinflation, mit der sich allemal besser leben ließe als mit einer deflationären Depression.
>Wenn BB, Trichet und die Japaner alle gleichzeitig massiv Liquidität injizieren, dann müssen nicht unbedingt die Währungsverhältnisse das anzeigen.
Richtig. Aber das"Injizieren" können sie nicht von sich aus, sondern es müssten ihnen die Titel angedient werden. Da dies, siehe eben, ohne Repo oder Duration geschehen müsste, wären die Aktivseiten der ZBs"frozen", was die Wirtschaftsprüfer qua Amt vermerken müssten. Liefe auf insolvente, jedoch jederzeit liquide ZBs hinaus. Jedenfalls wären jegliche Gewinnauskehrungen der ZBs an ihre Eigner damit erledigt.
>Ich persönlich bin der Meinung, daß Inflationieren der einzige Weg für die Zentralbanken und Regierungen aus der Krise ist.
Ja, wie's immer war.
>Dadurch verringern sich ihre eigenen Schulden
Das nicht, weil sich Schulden (alte) nur weginflationieren lassen, indem neue, noch höhere gemacht werden. Am 15. November 1923 lag die kurzfristige Verschuldung des Reichs bei 192 Trillionen Mark (1919/20 bei 102 Mrd).
>und die der verschuldeten Hausbesitzer.
Ja, die kämen vom Haken (sog."Inflationsgewinnler"). Aber irgendwie geht die Geschichte nach Ende der Hyper-Infla weiter und es müssen entsprechende Ausgleichzahlungen (Gläubigerschutz) geleistet werden.
>Gerade in Amerika, wo vermutlich mehr als 50% der Bevölkerung neben Mortgages eben auch eine hohe Kreditkartenverschuldung aufweist, gewinnt man mehr Wählerstimmen durch eine Schuldenreduktion via Inflation, als wenn man die treuen Sparer belohnen würde.
Richtig. Wer zahlt schon gern 20 %, bei Terminüberschreitung 35 % auf seine Kartensalden. Treue Sparer sind in den USA eher weiße Raben.
Nun aber zum Kern des Problems:
1. Etwa die Hälfte der US-Gov-Schulden halten staatliche US-Institutionen selbst (Rentenkassen, Medicare usw.). Die wären bei einer Hyper-Infla vermögenslos - ein Aufstand der Alten (die Babyboomer starten jetzt auf breiter Front ins berufliche Off) und der Kranken wäre die Folge.
2. Die im Ausland (ZBs) liegenden US-Titel würden ebenfalls gegen Null tendieren. Solche Enteignungen wartet niemand ab, sondern lädt rechtzeitig runter. Damit würde sich der US-Bond-Markt pulverisieren.
>Das zeigt sich dann klar an der nominellen Verteuerung von Commodities wie Ã-l, Nahrungsmitteln, Energie, etc.
Ja. In solchem Fallwird man vielleicht erstmal à la Nixon es mit Preisstopps versuchen, was die Verheerung nur noch größer macht. Auch möglich:"Anti-Wucher-Gesetze" oder Verstaatlichung des Handels der wichtigsten Commodities.
>Angeschmiert sind die Chinesen als T-Bond Halter und die Araber.
Ja, siehe eben. Andere kommen dazu. Die werden einer Ã-ffnung der Notenbanken und/oder einen allgemeinen Schuldenerlass zu Ungunsten staatlicher Institutionen nicht tatenlos betrachten. Sie dürften nicht nur ihre T-Bons abladen, sondern parallel auch noch in die Futures der Key-Commodities (Softs vor allem) gehen (lässt sich völlig anonym inszenieren - oder wusste vorher jemand was von Amaranth oder Sumitomo-Copper?) und diese in solche Höhen treiben, dass sich alles destabilisiert.
Es gab schon mal Revolutionen nach einer Bierpreiserhöhung (Bayern). Als die Bastille gestürmt wurde, war der Brotpreis exakt auf ATH, usw.
>Das vorherrschende Mißtrauen zwischen den Banken, also die Liquiditätskrise, läßt sich beseitigen, indem man MBS Titel am discount window hereinnimmt. Man sieht bei www.markit.com klar, daß seit Ã-ffnen des discount windows vor allem die AAA, AA und A Tranchen wieder anziehen und seit der Rede mit dem bailout von GWB auch die BBB und BB Tranchen. Zum Teil haben die bereits wieder die Hälfte ihrer Verluste wieder gut gemacht.
Richtig. Etwas anderes war eigentlich auch nicht zu erwarten. Das Problem, das aktuell ansteht, ist die Refi der Großbanken, die diese Titel erst über den Markt schicken müssen und nicht als Nostro durchs Fenster schieben dürfen (noch nicht). Wieviel die ZBs aufnehmen - reine Nervensache. Wird immer spannender, je mehr die Liqui-Krise in einen Credit Crunch umschlägt.
>Es wird nicht mehr lange dauern, und dieser Markt ist wieder liquide.
Gut möglich, nur ersetzt Liquidität nicht Kredit.
>Das ganze hat bis jetzt zwar weltweit etwa 500 Mrd EUR/USD gekostet,
Ja und deshalb spannend, weil niemand weiß, ob und wann die 500 zurück müssen oder ob sie"ewig" draußen bleiben.
>aber man vesetze sich bitte einmal in die Rolle von BB und Trichet und auch Axel Weber:
>Letzten Endes sind die Zentralbanken Lender of Last Resort, das heißt, es muß UM JEDEN PREIS das derzeitige System am Laufen gehalten werden.
Ja. Nur weiß so recht keiner, wieviel Runden das"System" noch schaffen kann.
>Was sind da schon 500 Mrd, wo doch seit der Amtsübernahme von GWB mehr als 3 Billionen (amerikanische Trillions) an Schulden hinzugekommen sind.
Wie gesagt: US-Gov kann alle Nonvaleurs und faulen Titel auf sich buchen lassen. Der größte Bail-out aller Zeiten, der sich rasant steigern wird, sobald klar wird, dass die Govs (mit und ohne ZBs) letztlich jeden Titel nehmen (müssen).
>Meine Hoffnung ist weiterhin, daß einer der großen Player und Derivate Market Maker in extreme Schwierigkeiten gerät.
Das wäre der nächste Schuh, der runterfällt.
>Die Citigroup mit etwa 100 Mrd exposure ist ja etwas angeschlagen, auch Barclays geht es nicht besonders gut, und ich möchte nicht wissen, wie es um die Deuba wirklich steht.
Ich auch nicht. Jedenfalls müssen sie irgendwann ihre 43 Mrd Conduits im Nostro refinanzieren.
>Sie wissen selber aus Ihrer historischen Erfahrung, daß Bankencrashs seltenst zu politischen Verwerfungen geführt haben.
Einspruch. Ab September 1930 erste Bankenkrise USA, Juli 1931 die große Bankenkrise in Europa. Anschließend das Hoover-Moratorium und wenig später Roosevelt und dass dessen"Maßnahmen" zu politischen Verwerfungen geführt haben, möchte ich bejahen.
>Kindleberger in seinen Crashes, Maniacs und Panics bringt meines Wissens kein einziges Beispiel für eine solche Situation. 1929, Argentinien vor ein paar Jahren, die Asienkrise 1997/98, Rußland, LTCM, Mexico 1994/95, 1923 Weimar, in keinem Fall gabs danach wirklich einen Parliament Run nach dem Bank Run.
Nach der zweiten US-Bankenkrise (alle Banken zu) wuchs die Sehnsucht nach einer Lichtgestalt und nach 1932 im Deutschen Reich doch auch.
>Herr Schäuble hat ja mehrfach in Interviews angedeutet hat, daß er die Bundeswehr im Innern braucht, wenn"Dinge geschehen, die die Verfassung ins Wackeln bringen" - und ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß er einen massiven Bank Run damit meint oder eine Währungsunion, die einen Kontenreset mit sich zieht, denn wer sollte die Verfassung in Frage stellen, wenn in Fft ein Bankhochhaus fallen würde a la 9/11. Nein, er braucht die Bundeswehr, um die wütenden Massen im Schach zu halten, wenn der Geldautomat"Ausser Betrieb" anzeigt und sich der Hunger einstellt.
Eine sehr bedenkenswerte These. 91 GG würde entsprechend erweitert. Große Frage allerdings: Womit die Truppen bezahlen - oder bleiben die Geldautomaten in den Kasernen willig?
>Aber auch das wird nicht geschehen, denn anstatt alles auf Null zu setzen, wird man den Bankkunden erlauben, anfangs maximal 500, dann vielleicht 200, und dann 100 EUR abzuheben pro Tag. Man wird das Volk nicht hungern lassen, das wäre politischer Selbstmord.
Würde das Abhaben in kleinen Schritten heruntergefahren, wäre das bereits der Selbstmord. Trotz PISA können die Deutschen noch 1 + 1 zusammenzählen.
>Wir wissen, daß Ben Bernanke in einer Ecke ist, wie ein angeschlagener Boxer, wie in einer Zwickmühle, aber man darf nie vergessen, daß wenn nötig auch einfach mal die Regeln geändert werden.
Ja genau darum geht es. Problem dabei: Es verstreicht viel, viel Zeit, bis die Regeln geändert sind. Vielleicht zu viel.
>Wie zB das Bailout in USA, das jetzt angekündigt ist, einfach unglaublich ist, aber eben politisch kommod ist.
Aber, wie gesagt, noch nicht in trockenen Tüchern ist.
>Und vor allem den Banken nützt. Wie neulich in der NYT geschrieben wurde: das jetzige System ist"socialism for the rich" (James Grant, 26 Aug 2007):
>"Capitalism without financial failure is not capitalism at all, but a kind of socialism for the rich. In any case, to all of us, rich and poor alike, the Fed owes a pledge that it will do what it can and not do what it can’t. High on the list of things that no human agency can, or should, attempt is manipulating prices to achieve a more stable and prosperous economy. Jiggling its interest rate, the Fed can impose the appearance of stability today, but only at the cost of instability tomorrow."
>http://www.iht.com/articles/2007/08/26/opinion/edgrant.php
Großartiger Link - Danke!
>Es wäre schön, wenn sich hier eine konstruktive Diskussion mit allen Schattierungen und Möglichkeiten einstellen würde. Ganz nach dem Motto: was würde ich tun, wenn ich BB wäre und alle Möglichkeiten hätte, die er hat, incl. Gesetze und Regeln umbiegen, und das im Konzert mit Trichet und den Japanern...
1. Auffangesellschaften.
2. Alles rein, was unter pari notiert, bis hin zum Nonvaleur.
3. Staatsgarantien (marketable).
4. Die Garantien lombardieren.
5. Ansprache: Leider, liebe Leute, hatten wir keine andere Wahl. Ihr müsst jezt tapfer sein, denn alles wird teurer. Denn dass alles billiger wird, vor allem Eure assets, wollt Ihr doch nicht wirklich?
6. Besuch bei den T-Bond-Holdern (Ausland): Falls ihr auskippt, sofortiger Importstopp aller Eurer Waren.
7. Alle Target-Raten auf einheitlich 3 %: Davon gehen wir nie mehr ab.
8. Banken, HFs, PEler verstaatlichen. HFs, PEler liquidieren.
9. Preisstopps, privates Gold verbieten.
10. Zuteilungssysteme für Grundnahrungsmittel.
Viele Grüße zurück!
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