- Elli -
24.09.2007, 16:39 |
TV heute: 3sat, 20.15: Möllemanns Sprung (o.Text) Thread gesperrt |
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nereus
25.09.2007, 08:07
@ - Elli -
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Re: TV heute: 3sat, 20.15: Möllemanns Sprung - der falsche Freund |
-->Hallo Jükü!
Die Dokumentationen unserer beliebten Systemmedien sind immer wieder sehenswert.
Vor allem wenn es um heiße Themen geht und das SYSTEM versucht die Dinge auf seine Art zurecht zu rücken.
Offenbar setzt man hierbei auch ein schlechtes Gedächtnis der Fernsehzuschauer.
Sehr interessant war z.B. ein Schreiben das Möllemann an seinen Freund Wolfgang Kubicki geschickt hatte.
Kubicki erhält einen Brief knapp 3 Wochen vor dem Tod Möllemanns mit der Auflage diesen erst zu öffnen, wenn ihm (Möllemann) etwas zugestoßen sei.
Diesen Brief will Kubicki noch am Abend des 05.Juni geöffnet und gelesen haben.
Hierzu ist unbedingt zu erwähnen, daß in den Wochen nach dem MORD - der öffentlich als Selbstmord deklariert wird - immer wieder die Rede davon war, daß es keinen Abschiedsbrief gäbe.
Dieser Brief beginnt mit:
Lieber Wolfgang,
meine innere Unruhe, über die ich Dir berichtet habe, veranlaßt mich Dir für den angesprochenen Fall vertraulich folgendes zu schreiben..
Der Mittelteil blieb unerwähnt - man konnte nur im Vorbeihuschen erkennen, daß es u.a. um ein Konto in Luxemburg ging - und der Brief endet sinngemäß mit einem Dankeschön, daß der Freund sich um alle wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, im Fall der Fälle, für Ehefrau und Töchter kümmern wird.
Kubicki sagt dann, daß er bei einem Tag mit diesem Vorlauf eine deutlich höhere Erwartungshaltung an diesen Brief gehabt habe und er bis heute damit ratlos zurückbleibe.
Diese späte Ratlosigkeit überrascht doch sehr, denn am 16.6.2003, also nach dem Tod und dem Lesen dieses Briefs (siehe weiter unten) hatte Kubicki noch etwas ganz anderes erklärt
Kubicki erklärte sich auch vor und nach den Szenen mit dem Brief mit der Selbstmordthese einverstanden, was noch mehr verwundert, denn just der gleiche Kubicki verlautbarte nämlich (vorab) am 06. oder 07.06.2003 für die Bild am Sonntag u.a. dies:
Er glaubt trotz zunehmender Hinweise nicht an einen Freitod des langjährigen FDP-Spitzenpolitikers Möllemann, sondern eher an einen Unfall. Auch Fremdverschulden schloss er nicht aus...
.."Für einen Selbstmord gibt es keinen nachvollziehbaren Grund", sagte Kubicki der Zeitung."Warum sollte er sich gerade jetzt umbringen? Er hat es im November nicht getan, als klar wurde, dass seine Karriere in der FDP zu Ende ist. Er hat es im März nicht getan, als er zum Parteiaustritt genötigt wurde."..
.. Auf die von Staatsanwaltschaften angeordnete Durchsuchung seiner Privat- und Geschäftsräume sei Möllemann"lange vorbereitet" gewesen..
.. Seine Frau wisse"aus intensiven Gesprächen, dass er nichts zu befürchten hatte. Wir haben uns sogar für die Woche nach Pfingsten in Hamburg verabredet. Er wollte seine politischen Pläne mit mir diskutieren."..
.. Möllemann habe"mit großer Energie und Zuversicht" daran gearbeitet, wieder nach oben zu kommen, sagte Kubicki."Am wahrscheinlichsten" erscheine ihm ein Unfall."Dass ein Fallschirm versagt, kann immer passieren. Aber auch Fremdverschulden sollte man nicht von vornherein ausschließen."
Quelle: http://stern.de/politik/deutschland/index.html?id=508899&nv=cp_L1_rt
Dieses Interview dürfte frühestens am 6.6.2003 gemacht worden sein.
Damit hatte Kubicki aber den „Nachlaßbrief für alle Fälle“ schon gelesen, nämlich am Abend zuvor.
Wie kann er sich dann aber hinstellen und behaupten, daß er einen Freitod für ausgeschlossen hält, wenn ihn sein Freund um die Regelung der letzten Dinge beauftragt hatte?
Herr Kubicki log daher in jedem Fall!
Entweder kurz nach dem Tod Möllemanns oder später bei den Interviews zu der gestern gesendeten Dokumentation.
Entweder hat dieser Abschiedsbrief mit einer anderen Todesahnung des Jürgen Möllemann zu tun und würde sehr wohl in das damalige Geschehen passen, da er sich vom Mossad bedroht fühlte und dies ganz sicher auch seinem Freund erzählt hat, zumal er es sogar öffentlich machte.
Oder der Brief wurde nachträglich verfaßt, um die Selbstmordthese zu erhärten.
Ich tendiere zu 90 % zur ersten Möglichkeit, nur hätte dann der ECHTE Freund ein anderes Statement abgeben müssen, z.B. so:
„Herr Möllemann fühlte sich seit Wochen bedroht und schickte mir aus diesen Gründen einen Brief, den ich erst nach dem Ernstfall öffnen sollte.
Ich habe diese Drohungen nicht ernst genommen oder unterschätzt.“
Denn hier liest man z.B.
Und im 'Focus' vom 16.6.2003 äußert Kubicki in einem Interview über seinen Freund Möllemann:"In unseren damaligen Gesprächen [November 2002 und Februar 2003] erzählte er mir immer wieder, dass ihm jemand nach dem Leben trachtete und seine Stunde bald gekommen sei."
Quelle: http://www.galerie-arbeiterfotografie.de/politische-morde/index-2003-06-05-juergen-w-moellemann.html
Er hätte hierbei weder den berüchtigten Auslandsgeheimdienst erwähnen müssen noch auf die öffentlichen Proteste von Friedmann, Knobloch oder Giordano eingehen müssen.
Herr Kubicki hätte auch die Möglichkeit gehabt, überhaupt nichts zu sagen.
Aber der FALSCHE Freund untermauert im Nachhinein die These vom Suizid und wirft ihm vor sich „kommentarlos vom Acker gemacht zu haben“.
Sie sind ein wirklich guter Freund Herr Kubicki!
Steht damit ein neuer, priesterlich abgesegneter Karrieresprung ins Haus?
Nach dem Einbruch der SPD werden neue Koalitionspartner gebraucht.
Schaun mer mal, was die Zukunft für unseren Freund der Wahrheit noch bringt.
mfG
nereus
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prinz_eisenherz
25.09.2007, 09:02
@ nereus
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Der falsche Freund? Im Gegenteil, der einzig richtige Freund. |
-->Hallo nereus,
deine Analyse ist sehr schlüssig und deine Folgerungen sind es gleichermaßen. Bis auf das eine:
## Aber der FALSCHE Freund untermauert im Nachhinein die These vom Suizid und wirft ihm vor sich „kommentarlos vom Acker gemacht zu haben“.##
Denn wenn es so ist wie du schreibst, das es Dienste gibt, die im Zweifelsfalle zum Mord greifen, um einen sich langsam aufbauenden, gefährlichen Widersacher zu töten, dann kann der Kubicki allemal der richtige Freund sein, gerade der und ist es sogar immer noch, denn was spricht dagegen, das er den Mord an seinem Freund Möllemann richtig verstanden hat, das er klare Signale bekommen hat, das es ihm genauso ergehen kann?
Und wer erst einmal so mit dem Leben bedroht wird, wer dann noch auch in der Ã-ffentlichkeit den Freund in Schutz nimmt und die Mordthese verstärkt, der ist entweder ein Heiliger oder saudumm. Was der Kubicki wirklich denkt, das wissen wir beide nicht.
alles Gute
eisenherz
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nereus
25.09.2007, 09:37
@ prinz_eisenherz
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Re: Der falsche Freund? Im Gegenteil, der einzig richtige Freund. - so so |
-->Hallo Prinz!
Du schreibst: Denn wenn es so ist wie du schreibst, das es Dienste gibt, die im Zweifelsfalle zum Mord greifen, um einen sich langsam aufbauenden, gefährlichen Widersacher zu töten, dann kann der Kubicki allemal der richtige Freund sein, gerade der und ist es sogar immer noch, denn was spricht dagegen, das er den Mord an seinem Freund Möllemann richtig verstanden hat, das er klare Signale bekommen hat, das es ihm genauso ergehen kann?
Ich bezweifele, daß Herr Kubicki sich in einer ähnlichen Lage befindet, wie einst Jürgen Möllemann.
Hast Du von einem Aufschrei der üblichen Verdächtigen gehört, welche die unerträglichen Äußerungen des antisemitischen Kubicki brandmarken?
Wo ist der drohende Parteiausschluß oder das gefürchtete Steuerstrafverfahren, das der Laufbahn des Freundes ein abruptes Ende bereiten?
Nichts ist da in Sicht und ein Politiker wie er hätte genügend ausweichende Formulierungen finden können, um das Ungesagte durch die Blume sprechen zu lassen oder auch nichts zu sagen.
Mögliche ungefährliche Alternativen hatte ich genannt.
Und wer erst einmal so mit dem Leben bedroht wird, wer dann noch auch in der Ã-ffentlichkeit den Freund in Schutz nimmt und die Mordthese verstärkt, der ist entweder ein Heiliger oder saudumm. Was der Kubicki wirklich denkt, das wissen wir beide nicht.
Nein, lieber Prinz.
Kubicki hat sich in der Sendung eindeutig und klar positioniert, was er nicht hätte tun müssen.
Gibt es denn inzwischen eine Pflicht zum Interview?
Übrigens, wenn alle, die noch den aufrechten Gang bevorzugen, als saudumm tituliert werden dürfen, dann weiß ich nicht, was es an diesem System zu kritisieren gibt.
Dann sind die Schleimer offenbar die Schlauen.
Schupp di wup sind wir in Lichtgeschwindigkeit wieder in der Ostzone gelandet.
Genau diese Gewissensfragen stellten sich dem gemeinen DDR-Bürger im sozialistischen Alltag.
Mache ich mit, halte ich mich zurück oder leiste ich gar Widerstand?
Man muß kein Heiliger sein, um ein Mindestmaß an Anständigkeit zu besitzen.
Das gilt übrigens für alle Gesellschaftssysteme und es gibt fast immer, abgesehen vom Befehlsnotstand im Krieg, eine oder mehrere Alternativen.
mfG
nereus
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prinz_eisenherz
25.09.2007, 11:42
@ nereus
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So, so oder auch so! |
-->Hallo nereus!
ich habe nicht die Absicht dir deine Einschätzung als falsch auszulegen, auch die kann richtig sein, aber ich setze mal voraus, das du kein bekannter Politiker bist, dir nicht deinen Leben als Anwalt verdienen willst, sogar mußt und die Gruppe der Menschen über die wir hier uns Gedanken machen die sind es nun einmal.
Ich kommt zu einem Einzelfall, ein Arbeitskollege wurde schuldlos, mit Personenschaden, in einen Unfall in Berlin verwickelt und leitete das Übliche ein, die Versicherung, eine Anzeige. Eine Unfallabwicklung bei einem so banalen Ereignis welches millionenfach im Jahr auf Deutschlands Straßen geschieht. Ich war noch im Dienst, als vier farbige Männer erschienen, unter einem Vorwand den Arbeitskollegen sprechen wollten. Es dauerte nur fünf Minuten und der Mann war danach völlig verstört, denn die vier hatten ihm nicht weniger angekündigt, als das er sich auf das Abrennen seines Autos, der Wohnung schon mal einstellen möchte, wenn er nicht augenblicklich die Anzeige und die Versicherungsabwickelung einstellt. Was mag der wohl getan haben?
Natürlich ist der Kubicki kein Heiliger und vielleicht sogar der falsche Freund, aber ein Politiker und Anwalt, der so bedroht wird wie ich es spekuliert habe, als Beispiel sein Freund Möllemann, für den geht es dabei um alles oder nichts, um seine augenblickliche Existenz oder es geht um die Gosse oder sogar das Leben, wenn er gar keine Ruhe gibt, wenn er es nicht offen ausspricht: “Ich widerrufe.“
Wenn du selbst schon soweit gehst einem ausländischem Geheimdienst solche und noch viel schlimmere Methoden zuzumuten, warum macht du dann vor der ultimativen Drohung, an der fast jeder Mensch kapituliert und zahm wird, warum machst du an der Stelle halt und forderst tatsächlich einen Heiligen heraus?
Ist doch möglich, das der Kubicki zu sich selbst sagt:" Und sie bewegt sich doch!"
bis denne
eisenherz
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Wieviele wie den folgenden gab es jemals, die bekannt geworden sind? Und wieviele gab und gibt es die jeden Tag, die mit Drohungen gefügsam gemacht werden, weißt du es?
Verurteilung und Hinrichtung
Am 8. Februar 1600 wurde das Urteil verlesen: Giordano Bruno wurde aus der Kirche und dem Orden der Dominikaner ausgestoßen und wegen Ketzerei und Magie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Bruno reagierte auf das Urteil mit seinem berühmt gewordenen Satz: „Mit mehr Angst verkündet Ihr das Urteil, als ich es entgegennehme.“
Von fast achtjähriger Kerkerhaft körperlich gebrochen, wurde der 52-jährige Giordano Bruno am 17. Februar 1600 auf dem Campo de’ Fiori auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Vor der Hinrichtung wurde Giordano Bruno angeblich die Zunge festgebunden, damit er nicht zum anwesenden Volk sprechen konnte.
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