Zaungast
01.10.2007, 12:13 |
Jüdischer-Weltkongress Thread gesperrt |
-->01-10-2007 11:59 POLITIK/Jüdischer Weltkongress ruft zum Wirtschaftsboykott gegen den Iran auf
BERLIN (AWP International) - Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, hat Teile der deutschen Wirtschaft wegen deren Geschäftsbeziehungen mit dem Iran kritisiert. «Mit Leuten, die ihre Nachbarländer bedrohen und sogar den Holocaust leugnen, sollte man keine Geschäfte machen. Deutschland muss hier besonders aufmerksam sein, wenn selbst einige grosse deutsche Unternehmen diesen Aspekt einfach unter den Tisch fallen lassen», sagte Lauder der «Bild»- Zeitung (Montag). Am Montag wollte Lauder in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Aussenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) treffen.
Zugleich warnte der WJC-Präsident europäische Länder davor, Teherans Kriegsdrohungen gegen Israel als «reine Rhetorik» abzutun. «Das ist viel zu bequem und unverantwortlich. Manche Europäer haben noch nicht verstanden, dass auch sie selbst durch das iranische Atomprogramm bedroht sind.» Bei den Gesprächen in Berlin sollen auch die Lage im Nahen Osten und das Problem des Antisemitismus in Deutschland und Europa besprochen werden. Lauder wurde im Juni zum WJC-Präsidenten gewählt. Der Jüdische Weltkongress ist der internationale Zusammenschluss jüdischer Gemeinschaften und Organisationen./hr/DP/fn |
nereus
01.10.2007, 13:47
@ Zaungast
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Re: Jüdischer-Weltkongress - Zaungast |
-->Hallo Zaungast!
Du meldest: Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, hat Teile der deutschen Wirtschaft wegen deren Geschäftsbeziehungen mit dem Iran kritisiert. «Mit Leuten, die ihre Nachbarländer bedrohen und sogar den Holocaust leugnen, sollte man keine Geschäfte machen.
Nehmen wir mal an, Mr. Lauder spricht die Wahrheit, dann heißt das jetzt übersetzt:
Wenn ein Land ein Nachbarland bedroht, was ja nur militärisch gemeint sein kann, dann ist das schlimm.
Wenn aber dieses Land SOGAR den Holocaust leugnet, dann ist das ganz besonders schlimm.
Am Montag wollte Lauder in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Aussenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) treffen.
Dann ist ja alles klar.
Zugleich warnte der WJC-Präsident europäische Länder davor, Teherans Kriegsdrohungen gegen Israel als «reine Rhetorik» abzutun. «Das ist viel zu bequem und unverantwortlich. Manche Europäer haben noch nicht verstanden, dass auch sie selbst durch das iranische Atomprogramm bedroht sind.»
Nein, das verstehen hier auch die wenigsten.
Warum sollte der Iran Deutschland, Italien, Ungarn oder Dänemark mit der Atombombe bedrohen?
Bei den Gesprächen in Berlin sollen auch die Lage im Nahen Osten..
Da werden seit vielen Jahrzehnten völlig nutzlose Gespräche geführt, weil ein potentieller Vertragspartner nicht im Leben daran denkt, eventuelle Abmachungen einzuhalten.
.. und das Problem des Antisemitismus in Deutschland und Europa besprochen werden.
Kommentar wurde freiwillig selbst zensiert.
mfG
nereus
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weissgarnix
01.10.2007, 18:19
@ nereus
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Re: Jüdischer-Weltkongress - @nereus |
-->>Du meldest: Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, hat Teile der deutschen Wirtschaft wegen deren Geschäftsbeziehungen mit dem Iran kritisiert. «Mit Leuten, die ihre Nachbarländer bedrohen und sogar den Holocaust leugnen, sollte man keine Geschäfte machen.
>Nehmen wir mal an, Mr. Lauder spricht die Wahrheit, dann heißt das jetzt übersetzt:
Er spricht voll und ganz die Wahrheit, zumindest was das Wirtschaftstreiben mit dem Iran betrifft. Und in der Tat ist die deutsche Wirtschaft derzeit dort bombig im Geschäft... ("bombig" bitte nicht missverstehen [auch und vor allem die eventuell mitlesenden Kollegen aus der Division Schlapphut], ich meinte das in rein konjunktureller Hinsicht).
Was aber Herr Lauder (als auch alle anderen, die zu dem Thema ab und an mal Statements abgeben) merkwürdigerweise immer wieder übersehen ist, dass ein Großteil dieser Firmen Tochterunternehmen US-amerikanischer Konzerne sind. Yep, absolut richtig gelesen: die Amis machen im Iran immer noch die besten Geschäfte. Und das, obwohl es vom Management her und unter Governance-Aspekten gar nicht mal so einfach ist, weil das Business mit den sogenannten"Paria States" (und davon gibt's eine Menge, die sich allesamt auf einer Liste des US Dept of Foreign Affairs finden) bedingt, dass kein US-Amerikaner als auch kein American resident in solche Geschäfte eingebunden ist oder auch nur darüber bescheid weiss. Mit einer Ausnahme, nämlich den hausinternen US Anwälten, den"legal counsels", die dürfen das unter dem Schutz des"Attorney-Client Privileges" miteinander und mit ihren deutschen Leuten besprechen und sie hinsichtlich Vertragsgestaltung, Haftung etc beraten. In der Praxis bedeutet das für Töchter von US Firmen einigen Stress, weil die normalen Reporting-Linien noch die üblichen Geschäftsverbindungen (zB mit US Banken wegen Exportfinanzierung, Akkreditiven, etc) eingehalten werden dürfen. Und bei solchen Projekten im Iran, primär in der Erdölindustrie, reden wir nicht über Pipifatzbeträge, sondern regelmäßig mindestens 1-10 Millionen $ Einzelaufträge.
Diese Geschäfte müssen übrigens in toto fein säuberlich per"bösem Land" jährlich aufgelistet und an divese Behörden gemeldet werden (allen voran der Steuerbehörde, kein Witz!). Soll also niemand glauben, die US Regierung wüßte nichts davon... und ich bin darüberhinaus ziemlich sicher, dass die iranischen Frauen (soferne sie nicht gerade am Weg zum Galgen sind, vergewaltigt oder anderweitig gepeinigt werden, sich also ihres Lebens erfreuen, dass dank der Loslösung von diversen ätzenden politischen Verantwortungen, aus dem ihnen entgegengebrachten natürlichen Respekt heraus, bekanntlich einfach nur supie ist) durchaus auch mal zum Fläschen Parfum aus dem Hause Lauder greifen.
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prinz_eisenherz
01.10.2007, 19:19
@ weissgarnix
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Re: Jüdischer-Weltkongress - @nereus |
-->Hallo,
## Er spricht voll und ganz die Wahrheit, zumindest was das Wirtschaftstreiben mit dem Iran betrifft. Und in der Tat ist die deutsche Wirtschaft derzeit dort bombig im Geschäft
>
Was aber Herr Lauder (als auch alle anderen, die zu dem Thema ab und an mal Statements abgeben) merkwürdigerweise immer wieder übersehen ist, dass ein Großteil dieser Firmen Tochterunternehmen US-amerikanischer Konzerne sind ##
Also wie jetzt, erst werden die deutschen Firmen streng aufgefordert, die aber eigentlich amerikanische Firmen sind, die mit dem Iran Geschäfte machen.
Davon mal abgesehen, das der Vertreter des Jüdischen Weltkongresses einfach mal nur die übliche Nebelkerze zu den Bösen, nach Deutschland werfen wollte, weil es sich gerade so gut ergab, böse ausgesprochen, aber nicht ernst gemeint, denn ernst gemeint würde bedeuten, das er die Firmen aus den USA, dem besten Verbündeten von Israel, indirekt angreift, die US - Firmen aufordert ihre bombigen Geschäfte mit dem Iran zu stornieren. Für mich ist das alles ein heilloses Durcheinander.
Wird wohl auch nicht viel bei herauskommen, denn der böse Stoß in Richtug Deutschland, über alle Nachrichtenargenturen geschickt, der ist doch offenkundig erreicht worden. Fehlt nur noch das die letzten Großfeuer in Griechenland der ehemaligen deuschen Besatzung zugeschrieben werden. Wundern würde es mich keinesfalls. Bestimmte Kreise der Juden, die haben wirklich eine häßliche Schraube locker, denen kann selbst Sigmund Freud nicht helfen.
bis denne
eisenherz
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weissgarnix
01.10.2007, 19:29
@ prinz_eisenherz
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Re: Jüdischer-Weltkongress - @Prinz |
-->>Für mich ist das alles ein heilloses Durcheinander.
wie sagt der Volksmund so schön? -"Im Dunkeln ist's gut munkeln"...
>Wird wohl auch nicht viel bei herauskommen, denn der böse Stoß in Richtug Deutschland, über alle Nachrichtenargenturen geschickt, der ist doch offenkundig erreicht worden.
Ja, aber zu Lauders Ehrenrettung sei gesagt, dass er am Samstag im konservativen Kampfblatt"Die Welt" einen Kommentar verfasste, in dem er den aufkommenden Antisemitismus und Neonazismus in Ungarn, Serbien und diversen anderen Ländern beklagte. Damit stellte er freilich klar, dass es unmöglich das"deutsche Nazi-Gen" gewesen sein kann, das seinerzeit Herrn H. den großen Zuspruch des Publikums sicherte, wie von Goldhagen behauptet. Insoferne hat er an diesem Wochenende die Deutschen en passant wieder satisfaktionsfähig gemacht. Da wäre ruhig ein wenig mehr Dankbarkeit angezeigt...
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