Vatapitta
09.10.2007, 21:48 |
Arbeit macht f... -nein das geht nicht / wie wär es mit Arbeit macht satt Thread gesperrt |
-->Bitte diesen Teil des Artikels bis zum Ende lesen, sonst verpasst Ihr das wichtigste.
Während Ihrer Interviews und Ihrer Feldarbeit - was hat sie da am meisten
emotional berührt?
Irina Vellay: Es betrifft einen jede Geschichte, denn die Menschen in diesen Verhältnissen leben immer
"an der Grenze" oder sind schon über sie hinaus gedrängt worden und die Art und Weise, in der sie
sich fügen oder wehren, Lösungen suchen, scheitern oder"ihre Ecke finden", berührt zutiefst. Dies gilt
in anderer Form übrigens auch für manche Menschen in den"betreuenden" Institutionen, die ihr
Verständnis von ihrem Job, der Verwaltung des Elends und der Konfrontation mit ihm, im Innersten
selbst suchen müssen.
Das klingt weder danach, als erhielten, wie die Bundesagentur für Arbeit einst kundtat, Betroffene eine
"neue Perspektive", noch als wäre der"dritte Arbeitsmarkt" etwas, das mit Arbeit zu tun hätte,
zumindest, insofern man diese als menschenwürdige versteht?
Irina Vellay: Sie haben mit Ihrer Wahrnehmung völlig recht. Die Menschen geraten in persönliche
unmittelbare Abhängigkeit - und das nicht selten auf Dauer. Jedenfalls tritt diese Seite der sozialen
Existenz wieder deutlicher hervor. Die Frage ist, welche Schlussfolgerungen man daraus zieht. Die
Einführung von Zwangsverhältnissen ist in jedem Fall abzulehnen - jede Entwicklung muss sich daran
messen lassen, ob daraus ein Zugewinn an Selbstbestimmung und Entfaltungsmöglichkeiten für die
Einzelnen entsteht.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich Ihrer Meinung nach daraus ziehen, dass die vorliegenden
Ergebnisse so wenig mit den eigentlich für diese Maßnahmen proklamierten Zielstellungen -"neue
Chancen", in Arbeit bringen etc. - in Einklang zu bringen sind?
Irina Vellay: Wie bereits gesagt, es geht den Herrschenden, vertreten durch die bürgerlichen
politischen Parteien, um einen anderen als den proklamierten Anwendungsbereich. Insofern sind auch
keine der angekündigten Erfolge am 1. Arbeitsmarkt zu erwarten. Hier zeichnen sich Strategien ab, wie
man in Zukunft mit den"Überflüssigen" in der Gesellschaft umgehen will.
Wie meinen Sie das?
Irina Vellay: Ein wachsender Teil der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland bleibt auch in
Zukunft dauerhaft aus existenzsichernder Erwerbsarbeit ausgegrenzt, weil ihre Arbeitskraft nicht
profitträchtig genug verwertet werden kann und weil sie für das geforderte Leistungsniveau zu alt, zu
krank oder einfach nicht so wie angefordert ausgebildet sind. Kurz gesagt, sie sind für die
Kapitalverwertung"überflüssig" und schmälern durch die anfallenden Unterhaltungskosten auch noch
die durchschnittliche Profitrate des Kapitals.
<font color=#FF0000>Hier sinnt man auf Abhilfe und ist auf die Idee gekommen, dass die"Restproduktivität"
dieser Menschen hinreichen könnte, einen Unterhalt am Existenzminimum annähernd zu
gewährleisten. Bislang steht der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für
Transferleistungsempfänger allerdings noch das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes entgegen.
Sobald jedoch der EU-Vertrag in bisher bekannter Form Gültigkeit erlangt, werden diese Regelungen
aufgehoben, da dieser Vertrag keine vergleichbaren Regelungen enthält. </font>
Es ist viel später als wir alle denken.
Vatapitta
<ul> ~ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26359/1.html</ul>
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Mephistopheles
09.10.2007, 22:17
@ Vatapitta
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Re: Warum so kompliziert, wenns einfach auch ginge? - Weil wir in D leben. |
-->><font color=#FF0000>Hier sinnt man auf Abhilfe und ist auf die Idee gekommen, dass die"Restproduktivität"
>dieser Menschen hinreichen könnte, einen Unterhalt am Existenzminimum annähernd zu
>gewährleisten. Bislang steht der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für
>Transferleistungsempfänger allerdings noch das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes entgegen.
>Sobald jedoch der EU-Vertrag in bisher bekannter Form Gültigkeit erlangt, werden diese Regelungen
>aufgehoben, da dieser Vertrag keine vergleichbaren Regelungen enthält. </font>
>Es ist viel später als wir alle denken.
>Vatapitta
Dabei wäre es im Prinzip ganz einfach:
Transferleistungen (Subsistenzsicherung) gibts nur gegen Arbeit.
Kein Zwang, keine Formulare, keine Vermögensoffenlegung, keine Kontoüberwachung keine Vorschriften, kein Nichts und mehrere 100.000 Bürokraten des Überwachungsapparats incl. Onlinedurchsuchung überflüssig.
Aber letzteres ist wahrscheinlich der Grund, warum das in D. nicht geht.
Gruß
Mephistopheles
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Schwaigi
09.10.2007, 22:24
@ Mephistopheles
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Re: Warum so kompliziert, wenns einfach auch ginge? - Weil wir in D leben. |
-->>><font color=#FF0000>Hier sinnt man auf Abhilfe und ist auf die Idee gekommen, dass die"Restproduktivität"
>>dieser Menschen hinreichen könnte, einen Unterhalt am Existenzminimum annähernd zu
>>gewährleisten. Bislang steht der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für
>>Transferleistungsempfänger allerdings noch das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes entgegen.
>>Sobald jedoch der EU-Vertrag in bisher bekannter Form Gültigkeit erlangt, werden diese Regelungen
>>aufgehoben, da dieser Vertrag keine vergleichbaren Regelungen enthält. </font>
>>Es ist viel später als wir alle denken.
>>Vatapitta
>Dabei wäre es im Prinzip ganz einfach:
>Transferleistungen (Subsistenzsicherung) gibts nur gegen Arbeit.
>Kein Zwang, keine Formulare, keine Vermögensoffenlegung, keine Kontoüberwachung keine Vorschriften, kein Nichts und mehrere 100.000 Bürokraten des Überwachungsapparats incl. Onlinedurchsuchung überflüssig.
>Aber letzteres ist wahrscheinlich der Grund, warum das in D. nicht geht.
>Gruß
>Mephistopheles
Sehr unqualfiziert diese Aussage,wenn man in einem der besten Länder der Welt
lebt.
Wenn ich unrecht habe bitte nur ein Beispiel anführen wo es besser ist:
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LenzHannover
09.10.2007, 23:09
@ Schwaigi
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Geld nur gegen Arbeit! |
-->Das aktuelle ist doch Schwachsinn ohne Ende!
Ein Bekannter, ganz alter Polo, immer Pleite, Hartz IV, verdient sich die 100 erlaubten Euros bei mir dazu. Von jedem Euro mehr sind 80% weg. Warum soll er da mehr arbeiten?
Ich behaupte mal, er bekommt 1000 Euro (WG Wohnung, Single, Unterhalt, Krankenkasse!). Würde man Ihn sagen: Du bekommst einen städt. Job 6 Euro / h.
Tätigkeit:
- Im Altenheim vorlesen,
- händische Unkrautvernichtung ohne Gift,
- mit alten Leuten einkaufen gehen,
- jeder der Kleinkinder hat bekommt"einen" für 10-20 h pro Woche. Ich würde den Staubsaugen lassen, Gartenpflege, einkaufen usw.. Ggf. Kinder in den Kindergarten bringen.
Da hätten alles was von und der dann nicht mehr arbeitslose könnte sofort sagen:
Ich haben jetzt einen besser bezahlten Halbtagsjob, ich brauche nur noch Arbeit für 300 Euro im Monat.
Indirekt hätten wir einen -sicher nicht tollen- Mindestlohn.
Das ganz grob, sicher mangelhaft, aber bestimmt besser als der aktuelle Mist.
Es kann doch nicht sein, dass man sich als"Besser-Verdiener" (normales Studium) z.B. keinen Gärtner oder legale Putzfrau (eine Bekannte sucht seit Monaten erfolglos) leisten kann aber indirekt Leuten das nix tuen bezahlt .
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Cujo
09.10.2007, 23:24
@ LenzHannover
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Re: Geld nur gegen Arbeit! |
-->>Das aktuelle ist doch Schwachsinn ohne Ende!
>Ein Bekannter, ganz alter Polo, immer Pleite, Hartz IV, verdient sich die 100 erlaubten Euros bei mir dazu. Von jedem Euro mehr sind 80% weg. Warum soll er da mehr arbeiten?
>Ich behaupte mal, er bekommt 1000 Euro (WG Wohnung, Single, Unterhalt, Krankenkasse!). Würde man Ihn sagen: Du bekommst einen städt. Job 6 Euro / h.
>Tätigkeit:
>- Im Altenheim vorlesen,
>- händische Unkrautvernichtung ohne Gift,
>- mit alten Leuten einkaufen gehen,
>- jeder der Kleinkinder hat bekommt"einen" für 10-20 h pro Woche. Ich würde den Staubsaugen lassen, Gartenpflege, einkaufen usw.. Ggf. Kinder in den Kindergarten bringen.
>Da hätten alles was von und der dann nicht mehr arbeitslose könnte sofort sagen:
>Ich haben jetzt einen besser bezahlten Halbtagsjob, ich brauche nur noch Arbeit für 300 Euro im Monat.
>Indirekt hätten wir einen -sicher nicht tollen- Mindestlohn.
>Das ganz grob, sicher mangelhaft, aber bestimmt besser als der aktuelle Mist.
>Es kann doch nicht sein, dass man sich als"Besser-Verdiener" (normales Studium) z.B. keinen Gärtner oder legale Putzfrau (eine Bekannte sucht seit Monaten erfolglos) leisten kann aber indirekt Leuten das nix tuen bezahlt .
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Nicht mit dem Kopf gegen die Wand schlagen.
Wieviel a r b e i t s f ä h i g e Hartzer gibt es denn? Aktuell 3,5 Mio. Arbeitslose...minus Alte, Kranke, Behinderte, allein(ver)ziehende Mütter etc.
Vielleicht 1,5 Mio- 2 Mio...?
Hier wird doch systematisch auf teilweise Arme, Gescheiterte usw. um von den wirklichen Problemen abzulenken? Was sind die paar Piepen (2% Harter von 80 Mio)? Das Geld geht ganz woanders weg?
Gruß
Cujo
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Vatapitta
09.10.2007, 23:52
@ Cujo
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Re: Geld nur gegen Arbeit! |
-->
>Wieviel a r b e i t s f ä h i g e Hartzer gibt es denn? Aktuell 3,5 Mio. Arbeitslose...minus Alte, Kranke, Behinderte, allein(ver)ziehende Mütter etc.
>Vielleicht 1,5 Mio- 2 Mio...?
>Hier wird doch systematisch auf teilweise Arme, Gescheiterte usw. um von den wirklichen Problemen abzulenken? Was sind die paar Piepen (2% Harter von 80 Mio)? Das Geld geht ganz woanders weg?
>Gruß
>Cujo
Moin Cujo,
Liegst ein bischen daneben. Die exakten Zahlen finden sich mit wenig Aufwand.
Arbeitslosigkeit mit APM
Die wahre Entwicklung wird erst bei genauer Betrachtung offenbar so stieg die Zahl der APM auf 1.567.326 (Seite 34 BA - Bericht Juni 07) = 5.254.445
Die wahre Entwicklung wird erst bei genauer Betrachtung offenbar so stieg die Zahl der APM auf 1.476.553 geschätzt (Seite 34 BA - Bericht Mai 07) = 5.282.503 Personen.
Unter Berücksichtigung der APM ist nur Rückgang von 26.058 Personen (125.000 ) zählbar.
Die Zahl der Leistungsberechtigten - Zahlen wurden im Juni 07 nach oben korrigiert
Die Zahl der ALG I Leistungsberechtigten beträgt im Juni s 977.757 Personen
Die Zahl der ALG II Leistungsberechtigten beträgt im juni 5.358.479 Personen
Die Zahl der Sozialgeld Leistungsberechtigten beträgt Juni 1.980.271 Personen
= 8.316.507 Leistungsberechtigte Juni 07
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt im Juni 07 3.775.000
Ein Vergleich der Zahlen der Leistungsberechtigten auf Seite 24 des BA Bericht Juni 07 mit den veröffentlichten Zahlen der letzten Monaten zeigt eine deutliche Korrektur nach oben.
Alles in allem bekamen damit im Juni 6.336.236 nach 6.219.603 im Mai (alte Zahlen) erwerbsfähige Menschen Lohnersatzleistungen nach dem SGB III oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II.
Zahl der offenen Stellen Bericht Juni (Seite 8 )
Bestand alle Stellen 648.100 (Vormaonat 642.600)
darunter: Vakanzen 575.700 88
ungeförderte Stellen 463.800
darunter: Vakanzen 404.100
ungeförderte sozialversicherungspflichtige
Stellen1) 412.300
darunter: Vakanzen 360.800
= 8.192.451 Leistungsberechtigte NOV 06
= 8.202.162 Leistungsberechtigte DEZ 06
= 8.394.944 Leistungsberechtigte JAN. 07
= 8.466.855 Leistungsberechtigte FEB. 07
= 8.728.738 Leistungsberechtigte Mär07 (8.459.681 alte Zahl)) Korrigierte Zahlen im BA Bericht Juni 07 Seite 28
= 8.582.044 Leistungsberechtigte April 07 (8.313.995 alte Zahl) Korrigierte Zahlen im BA Bericht Juni 07 Seite 28
= 8.438.615 Leistungsberechtigte Mai 07 - Korrigierte Zahlen im BA Monatsbericht Juni 07 Seite 28
= 8.316.507 Leistungsberechtigte Juni 07
Da biste platt?
Vatapitta
<ul> ~ http://www.alg2-hartz4.de/index.php?option=com_content&task=view&id=240&Itemid=2</ul>
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Cujo
10.10.2007, 00:02
@ Vatapitta
|
Re: Geld nur gegen Arbeit! |
-->>
>>Wieviel a r b e i t s f ä h i g e Hartzer gibt es denn? Aktuell 3,5 Mio. Arbeitslose...minus Alte, Kranke, Behinderte, allein(ver)ziehende Mütter etc.
>>Vielleicht 1,5 Mio- 2 Mio...?
>>Hier wird doch systematisch auf teilweise Arme, Gescheiterte usw. um von den wirklichen Problemen abzulenken? Was sind die paar Piepen (2% Harter von 80 Mio)? Das Geld geht ganz woanders weg?
>>Gruß
>>Cujo
>
>Moin Cujo,
>Liegst ein bischen daneben. Die exakten Zahlen finden sich mit wenig Aufwand.
>Arbeitslosigkeit mit APM
>Die wahre Entwicklung wird erst bei genauer Betrachtung offenbar so stieg die Zahl der APM auf 1.567.326 (Seite 34 BA - Bericht Juni 07) = 5.254.445
>Die wahre Entwicklung wird erst bei genauer Betrachtung offenbar so stieg die Zahl der APM auf 1.476.553 geschätzt (Seite 34 BA - Bericht Mai 07) = 5.282.503 Personen.
>Unter Berücksichtigung der APM ist nur Rückgang von 26.058 Personen (125.000 ) zählbar.
>Die Zahl der Leistungsberechtigten - Zahlen wurden im Juni 07 nach oben korrigiert
>Die Zahl der ALG I Leistungsberechtigten beträgt im Juni s 977.757 Personen
>Die Zahl der ALG II Leistungsberechtigten beträgt im juni 5.358.479 Personen
>Die Zahl der Sozialgeld Leistungsberechtigten beträgt Juni 1.980.271 Personen
>= 8.316.507 Leistungsberechtigte Juni 07
>Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt im Juni 07 3.775.000
>Ein Vergleich der Zahlen der Leistungsberechtigten auf Seite 24 des BA Bericht Juni 07 mit den veröffentlichten Zahlen der letzten Monaten zeigt eine deutliche Korrektur nach oben.
>Alles in allem bekamen damit im Juni 6.336.236 nach 6.219.603 im Mai (alte Zahlen) erwerbsfähige Menschen Lohnersatzleistungen nach dem SGB III oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II.
>Zahl der offenen Stellen Bericht Juni (Seite 8 )
>Bestand alle Stellen 648.100 (Vormaonat 642.600)
>darunter: Vakanzen 575.700 88
>ungeförderte Stellen 463.800
>darunter: Vakanzen 404.100
>ungeförderte sozialversicherungspflichtige
>Stellen1) 412.300
>darunter: Vakanzen 360.800
>= 8.192.451 Leistungsberechtigte NOV 06
>= 8.202.162 Leistungsberechtigte DEZ 06
>= 8.394.944 Leistungsberechtigte JAN. 07
>= 8.466.855 Leistungsberechtigte FEB. 07
>= 8.728.738 Leistungsberechtigte Mär07 (8.459.681 alte Zahl)) Korrigierte Zahlen im BA Bericht Juni 07 Seite 28
>= 8.582.044 Leistungsberechtigte April 07 (8.313.995 alte Zahl) Korrigierte Zahlen im BA Bericht Juni 07 Seite 28
>= 8.438.615 Leistungsberechtigte Mai 07 - Korrigierte Zahlen im BA Monatsbericht Juni 07 Seite 28
>= 8.316.507 Leistungsberechtigte Juni 07
>Da biste platt?
>Vatapitta
Moin,
was Du nicht kopiert hast ist, dass die Ein-Euro-Jobs aufaddiert wurden. Es ging aber darum, dass hier postuliert wurde, dass es aufwärts gehen würde, wenn die"arbeitsscheuen", unqualifizierten, versoffenen Faulpelze zu Hilfsdiensten herangezogen würden. Ein-Euro-Jobber aber arbeitet doch, oder????
Gruß
Cujo
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