Emerald
16.10.2007, 21:34 |
Von Ent-WARNUNG kann überhaupt keine Rede sein: Thread gesperrt |
-->US-Notenbank-Chef Bernanke hat in einer Rede darauf hingewiesen, dass die Turbulenzen an den Finanzmärkten noch wenig auf die Wirtschaft durchgeschlagen hätten, schlug in Bezug auf die Entwicklung am Wohnungs- und Finanzmarkt jedoch eher gedämpfte Töne an.
wm. Washington, 16. Oktober
Vor dem Economic Club of New York hat Ben Bernanke am Montagabend in einer Rede die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten Revue passieren lassen und seine Einschätzung zu ihren Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Geldpolitik dargelegt. Unter anderem legte er auch die Beweggründe dar, welche das Federal Open Market Committee am 18. September bewogen hatten, den kurzfristigen Leitzins gleich um einen halben Prozentpunkt zu senken und nicht nur um ein Viertelprozent, wie die Mehrheit der Beobachter erwartet hatte. Zum einen wollte man gemäss Bernanke die am Markt eingetretene Straffung der Kreditkonditionen etwas neutralisieren. Zum andern hätten Überlegungen des Risikomanagements bei diesem Schritt eine Rolle gespielt; man habe einer möglichen Abschwächung des Wachstums rasch entgegentreten wollen, zumal das Risiko der Zinssenkung für die Teuerung als akzeptabel angesehen wurde.
Anzeige Problemzone Häusermarkt Damals wie heute steht der Wohnungsmarkt mit im Zentrum der Überlegungen. Bernanke wies darauf hin, dass die Turbulenzen an den Finanzmärkten - welche von den Problemen im Sub-prime-Sektor des Hypothekarmarktes ausgelöst worden waren - auf den Häusermarkt zurückwirkten. Er ist wie viele andere auch der Meinung, dass sich der Wohnungsbau weiter zurückbilden und das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal und zu Beginn des kommenden Jahres wesentlich beeinträchtigen werde. Dies sei auch eine Folge davon, dass die Finanzierungsbedingungen am Hypothekarmarkt weiterhin schwierig seien. Nach den jüngsten Konjunkturdaten hätten sich diese Schwierigkeiten allerdings bisher noch kaum auf die Gesamtwirtschaft ausgewirkt. Aber Bernanke liess durch den vorsichtigen Tonfall bei seinen Ausführungen erkennen, dass er ein solches Überschwappen der Probleme am Häusermarkt auf die übrige Wirtschaft keineswegs ausschliesst.
Keine Entwarnung am FinanzmarktAuch in Bezug auf die Finanzmärkte war Bernankes Botschaft stärker von Vorsicht als von Zuversicht geprägt. Zwar habe sich ihr Funktionieren seit Mitte August zu einem gewissen Grad verbessert, nicht zuletzt dank der Liquiditätszufuhr der Notenbanken im In- und Ausland. Allerdings könne keine noch so grosse Liquiditätsspritze das Bewertungsproblem bei komplexen Wertschriften lösen oder die Verluste auf Subprime-Hypotheken rückgängig machen. Die entsprechenden Probleme, welche der (Vertrauens-)Krise zugrunde lägen, könnten erst mit der Zeit gelöst werden. Kurzfristig sei damit zu rechnen, dass der erschwerte Kreditzugang das Wirtschaftswachstum etwas bremsen könnte.
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certina
16.10.2007, 22:04
@ Emerald
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Re: Die Journalisten hier wollen von Bernanke eher Optmismus gehört haben.... |
-->ivh glaube, von der gleichen Veranstaltung kam der folgende Beitrag:
US-Notenbankchef verbreitet Optimismus
Ben Bernanke sehe das Schlimmste an den Finanzmärkten überstanden, war heute in den internationalen Presse zu lesen. Es gebe"Anzeichen einer Besserung". Dennoch warne er vor einigen Rückfällen. Wie den der Citigroup, der den Dow Jones gestern belastet habe.
Die Lage an den US-Finanzmärkten habe sich nach Einschätzung des Notenbankchefs Ben Bernanke in den vergangenen Wochen etwas verbessert, werde bis zur vollständigen Normalisierung aber noch Zeit benötigen. Die Bedingungen an den Finanzmärkten zeigten Anzeichen der Besserung seit den schlimmsten Turbulenzen Mitte August, habe Bernanke am Montag vor dem New Yorker Wirtschaftsclub gesagt. Aber eine vollständige Genesung der Marktfunktionen werde noch Zeit brauchen, und man könnte auch noch einige Rückfälle sehen. Die endgültigen Auswirkungen der Finanzentwicklungen auf die Kosten und die Verfügbarkeit von Krediten sowie auf die breitere Wirtschaft blieben unsicher, sagte Bernanke. Die US-Notenbank werde die Situation aber weiter genau beobachten. Sollte es notwendig sein, werde die Fed reagieren, um effiziente Marktfunktionen zu unterstützen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie Preisstabilität zu gewährleisten.
Die Fed hatte Mitte September die US-Zinsen überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent gesenkt. An den Finanzmärkten werde spekuliert, ob es in naher Zukunft noch weitere Zinssenkungen geben werde.
Sollte der Inflationsdruck wieder stärker werden, sei die Fed darauf vorbereitet, werde den Kurs wieder ändern und die Zinsen wieder anheben, habe Bernanke geäussert. Die Konjunkturdaten sähen derzeit mit Blick auf die Inflation aber eher günstig aus. Allerdings könne man nicht leugnen, dass ein an Wert verlierender Dollar Auswirkungen auf die Inflation habe, sagte der Fed-Chef auf die Frage eines Journalisten. Die Erwartungen eines geringeren Wirtschaftswachstums würden aber Hoffnungen untermauern, dass die Preissteigerungen moderat verliefen.
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