Guenni
01.02.2001, 18:07 |
Kann das mal jemand kommentieren, z.B. auch dottore (Text von Bernecker) MT Thread gesperrt |
Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze. Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen. Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen. Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen. So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen! Hinzu kommt:
Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind. Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
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Jochen
01.02.2001, 18:19
@ Guenni
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Re: Warum andere? Deine Meinung ist auch gefragt (owT) |
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Guenni
01.02.2001, 18:30
@ Jochen
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Bin Naturwissenschftler... (owT) |
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dottore
01.02.2001, 18:38
@ Guenni
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Re: Kann das mal jemand kommentieren, z.B. auch dottore (Text von Bernecker) MT |
>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze.
Wie weit er denkt, haben wir bei der vorigen Zinssenkung (mit dem berühmten Nachschlag) gesehen.
>Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen.
Aha, und was wäre bei einem Minus (-) vor den schönen Zahlen?
>Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen.
Vor allem, wenn die Steuereinnahmen zurückgehen wie in jeder Rezession.
>Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen.
Überschüsse im ordentlichen Etat? Es sind Überschüsse, die sich aus der eingerechneten Sozialversicherung ergeben. Das aber sind Eventualverbindlichkeiten, die nirgends verbucht sind.
>So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen!
Also was nun? Steuersenkungen u n d die Titel vom Markt nehmen?
>Hinzu kommt:
>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind.
"Wirtschaftskraft" - wattn dat? Wir sehen doch die Kurven und was tun sie? Sie weisen sämtlich kräftig nach unten.
>Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
Wenn die Bonds zurückgekauft werden, senkt das die Renditen (und damit die Zinsen) am langen Ende automatisch. Das will man nicht oder doch?
Wenn die Steuern gesenkt werden, geht (nach dieser Vorstellung) die Wirtschaft wieder in den nächsten Steilflug aufwärts. Das will man auch nicht oder doch?
Wenn die Wirtschaft im Steilflug aufwärts ist, ziehen die Zinsen wieder an. Das will man auch nicht oder?
Wenn die Wirtschaft im Steilflug aufwärts ist, kommen noch mehr Steuern rein, was entweder zu neuen Steuersenkugnen führt (will man denn das?) oder zu neuen Rückkäufen von noch mehr Bonds mit Zinssenkungen (oder will man das?).
Irgendwann werden wir wohl doch noch das Paradies schauen. Steuern null. Zinsen null.
Oh, oh...
d.
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Rumpelstilzchen
01.02.2001, 18:51
@ Guenni
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Das spricht Dir nicht die Kompetenz ab,.. |
.. selber zu denken.
Nimm mich als Beispiel. Bin auch kein Wirtschaftler und gebe trotzdem zu allem meinen Senf ab.
Immerhin lernt man selbst auf diese Art am meisten.
Es gibt zwar immer wieder Leute, die etwas unhöflich reagieren, wenn sie ein ihrer Meinung nach widersinniges Posting lesen, aber die fallen natürlichen Ausleseprozessen zum Opfer.
Gerade die unvoreingenommene Meinung eines Teilnehmers mit einem ganz anderen Hintergrund ist doch am ehesten Bereicherung und ein Schutz davor, immer nur im eigenen Saft zu braten.
Nur Mut.
Grüße
R.
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Guenni
01.02.2001, 19:06
@ dottore
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Darf ich daraus entnehmen, daß Bernecker Unsinn schreibt?! |
>>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze.
>Wie weit er denkt, haben wir bei der vorigen Zinssenkung (mit dem berühmten Nachschlag) gesehen.
>>Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen.
>Aha, und was wäre bei einem Minus (-) vor den schönen Zahlen?
>>Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen.
>Vor allem, wenn die Steuereinnahmen zurückgehen wie in jeder Rezession.
>>Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen.
>Überschüsse im ordentlichen Etat? Es sind Überschüsse, die sich aus der eingerechneten Sozialversicherung ergeben. Das aber sind Eventualverbindlichkeiten, die nirgends verbucht sind.
>
>>So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen!
>Also was nun? Steuersenkungen u n d die Titel vom Markt nehmen?
>>Hinzu kommt:
>>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind.
>"Wirtschaftskraft" - wattn dat? Wir sehen doch die Kurven und was tun sie? Sie weisen sämtlich kräftig nach unten.
>>Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
>Wenn die Bonds zurückgekauft werden, senkt das die Renditen (und damit die Zinsen) am langen Ende automatisch. Das will man nicht oder doch?
>Wenn die Steuern gesenkt werden, geht (nach dieser Vorstellung) die Wirtschaft wieder in den nächsten Steilflug aufwärts. Das will man auch nicht oder doch?
>Wenn die Wirtschaft im Steilflug aufwärts ist, ziehen die Zinsen wieder an. Das will man auch nicht oder?
>Wenn die Wirtschaft im Steilflug aufwärts ist, kommen noch mehr Steuern rein, was entweder zu neuen Steuersenkugnen führt (will man denn das?) oder zu neuen Rückkäufen von noch mehr Bonds mit Zinssenkungen (oder will man das?).
>Irgendwann werden wir wohl doch noch das Paradies schauen. Steuern null. Zinsen null.
>Oh, oh...
>d.
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André
01.02.2001, 19:32
@ Guenni
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Re: Kann das mal jemand kommentieren, z.B. auch dottore (Text von Bernecker) MT |
Da fragt man zurecht nach einem Kommentator. Eine solche Aussage hätte ich B. nicht zugetraut, zumal er in der Vergangenheit in vielen Ansätzen nicht schlecht lag, wenngleich er sich (wie andere auch) dann kaum daran hielt und Fehlinvestiotionen das Ergebnis waren. Auf jeden Fall ist es ein Artikel, der voll und ganz dem Gusto der FED entspricht und kaum gefälliger sein könnte.
Keep smiling:-)))))
André
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>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze. Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen. Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen. Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen. So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen! Hinzu kommt:
>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind. Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
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BossCube
01.02.2001, 20:25
@ Guenni
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Bernecker hat in meinem Ansehen böse gelitten. |
>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze. Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen. Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen. Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen. So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen! Hinzu kommt:
>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind. Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
Die Krönung ist ja, daß der den Schwachsinn mit dem Staatsüberschuß glaubt. Er sollte sich wirklich mehr Gedanken machen und nicht nur den verbreiteten Mist abschreiben. Er macht sich jetzt irgendwie zum Sklaven der Banken, die letztmalig (!!) Beutelhalter für ihren Shit brauchen.
Gruß
J.
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JüKü
01.02.2001, 20:32
@ Guenni
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Re: Kann das mal jemand kommentieren, z.B. auch dottore (Text von Bernecker) MT |
>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze. Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen. Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen. Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen. So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen! Hinzu kommt:
>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind. Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
Nicht zu fassen, was er für einen Unsinn schreibt. Aber Kommentare gab's ja schon dazu. Immer schon positiv reden, das bringt und hält Kunden. Offenbar hat er eine gewisse Abwanderung zu verkraften - kein Wunder nach dem Jahr.
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JüKü
01.02.2001, 20:44
@ Rumpelstilzchen
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Re: Das spricht Dir nicht die Kompetenz ab,.. |
>.. selber zu denken.
>Nimm mich als Beispiel. Bin auch kein Wirtschaftler und gebe trotzdem zu allem meinen Senf ab.
... worauf ich mich in einigen Tagen wahnsinnig freue!
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dottore
01.02.2001, 21:00
@ Guenni
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Re: Ja, Galimathias pur! (owT) |
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Lizzy
01.02.2001, 21:03
@ Guenni
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Re: Kann das mal jemand kommentieren, z.B. auch dottore (Text von Bernecker) MT |
>Der FED-Chef definiert die amerikanische Zinspolitik völlig neu. Das ist eine Vorgabe für alle anderen. Erneut denkt Greenspan weiter als nur über 25 oder 50 Basispunkte für die FED-Fund-Sätze. Deshalb komme ich heute noch einmal auf dieses Thema zurück, weil es extrem wichtig wird:
>Über Art und Weise der"Konjunkturlandung" braucht nicht mehr viel spekuliert zu werden. Die Landung ist mit +1,9 % nach 2,2 % im Vergleichsquartal des Vorjahres schon fast gelungen. Deshalb sieht die FED auch keine Konjunkturhilfe in ihrer Zustimmung zu Steuersenkungen, sondern folgt einem anderen Denkansatz. Die EZB und die Euro-Finanzminister werden daran zu knabbern haben. Denn:
>Greenspan sucht den reibungslosen Übergang in eine schuldenfreie Zukunft. Im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen werden die USA nämlich schon Ende dieses Jahrzehnts bei null Dollar Staatsschulden stehen. Bisher galt 2013 als Endzeitpunkt. Die Steuerermäßigungen über 1,6 Bill $ in 10 Jahren sind damit problemlos zu finanzieren, weil die jährlichen Überschüsse bei ca. 330 - 360 Mrd $ liegen. So entsteht jedoch ein Überschuß, wenn die Amerikaner die Restschulden nicht vorzeitig aus dem Markt nehmen. Das aber berührt den Bondmarkt und die Renditen, also die Zinsen! Hinzu kommt:
>Ein großer Teil der Treasury Bonds liegt bei ausländischen Notenbanken. Sie repräsentieren deren Dollarreserven. Steuersenkungen wiederum tragen dazu bei, die Schuldentilgung zu verlangsamen, haben aber auch die Wirkung, daß die Wirtschaftskraft hoch bleibt und die Steuerquellen noch ergiebiger sind. Dies richtig zu steuern, wird das neue Hauptproblem der FED. Es erscheint für alle anderen wie eine Traumkonstellation, hat aber m.E. wohl zur Folge, daß die Zinssenkungen geringer ausfallen werden, weil die FED unbedingt den"Daumen draufhalten muß", der sich aus einer robusten Wirtschaft einerseits und der genannten Schuldenkonstellation andererseits ergibt.
[b]Hallo Guenni,
leider kann auch ich nicht mit der Wahrheit dienen. Vielleicht wissen wir Naturwissenschaftler das am besten und sind so vorsichtig mit Interpretationen und suchen deshalb immer nach Experten (Berufskrankheit?).
Bernecker hatte in der Vergangenheit oftmals Recht und ist ein alter Hase in dem Geschäft. Andererseits glaube ich, dass auch dottore über viel Erfahrung und Wissen verfügt und lieber zweimal als nur einmal nachdenkt bevor er etwas äußert.
Will sagen, hier stehen für mich die zwei Meinungen zur Debatte, über die ich mir schon die ganze Zeit das Hirn zermartere. Soft-landing und Friede auf Erden oder Crash und Weltwirtschaftskrise. Hier steh´ich nun ich armer Tor...
Allerdings meine ich, wir sollten Berneckers Kommentar (mehr ist es ja letztendlich nicht) nicht einfach mit"Blödsinn" abtun. Vielleicht ist das ja der"blinde Fleck" auf der Netzhaut dieses Boards.
Frage deshalb: Was in seinem Kommentar ist definitiv falsch, und was"nur" falsch interpretiert (bzw. was veranlasst den alten B. zu diesen Fehlinterpretationen)?
Auch wenn mir darauf keiner antworten kann oder will, vielleicht schützt es ja ein bißchen vor vorgefassten Meinungen.
Eine Meinung habe ich nämlich auch:
Nichts am Aktienmarkt ist schlimmer, als mit seiner Meinung Recht haben zu wollen ;-)
[b]
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Baldur der Ketzer
01.02.2001, 21:11
@ Lizzy
|
Re: wieder ne fremde Meinung, nur durch Baldur reinkopiert |
Quelle: http://www.invest.ch
Publiziert: Do, 25. Januar 2001, 00:10h
Scharf Nachgedacht
Autor: Christoph Fehr
Stehen die Aktienmärkte vor einer Explosion?
Auf den ersten Blick erscheint die Frage etwas kühn. Aber wenn man sich die
laufenden Prozesse vor Augen hält, dann gewinnt ein solches Szenario durchaus
an Plausibilität.
Die Wirtschaftsmeldungen sind schlecht, die Gewinnwarnungen häufen sich und einige
Aktienkurse scheinen ins Bodenlose versinken zu wollen. Bei den Aktienmärkten sind keine
klaren Tendenzen auszumachen und in den Medien erscheinen immer wieder Artikel über
Bankrotte in der New Economy aber auch von gescheiterten Spekulanten an den diversen
Neuen Märkten.
All dies kann seinen Grund durchaus in einer gewissen Ratlosigkeit haben, welche
wiederum Pessimismus und Inaktivität begünstigen.
Stehen wir somit bei den Aktienmärkten vor einer Art Abwärtsspirale ohne Ende? Sowohl
stimmungs- als auch kursmässig?
Meines Erachtens lautet die Antwort auf diese Frage klar: NEIN!
Warum?
Nun der wesentliche Grund ist dass immer von Aktion und Reaktion ausgegangen werden
muss. In den vergangenen Monaten hat sich der Pessimismus bezüglich der US-Konjunktur
enorm verstärkt, die japanische Wirtschaft gibt auch keinen Anlass zum Jubilieren und auch
die Eurozone vermag nicht zu begeistern. Das ganze trübe Bild wird durch die o.e.
enttäuschenden Gewinnmeldungen noch verstärkt.
Nun setzen jedoch Reaktionen auf mehreren Ebenen ein:
1. Makroökonomie
Hier spielen in einer ersten Phase die Zentralbanken die erste Geige. Ein erster wichtiger
Schritt ist hier mit der deutlichen Zinssenkung des Feds außerhalb des"Fahrplans" schon
gemacht worden. Die Bank of Canada hat die Zinsen auch gesenkt und wenn man das
jüngste Protokoll der Bank of England ansieht, so hat sich die Waage stark zugunsten von
Zinssenkungen bewegt. Noch im Dezember war da Abstimmungsverhältnis zugunsten von
Zinssenkungen noch 2:7. Im Januar haben immerhin schon 4 von 9 Mitgliedern des
Ausschusses für Zinssenkungen votiert. Die EZB gibt sich zwar noch bedeckt, jedoch
scheinen die letzten Äußerungen ihre Chefökonoms Issing doch etwas zurückhaltender zu
sein, wenn es um die Einschätzung der Konjunktur geht. Wenn nun die EZB zu kippen
beginnt respektive die Märkte ein solches Schwenken erwarten, dann kann das eine starke
Initialzündung für die Märkte werden.
2. Die Mikroökonomie
Die Unternehmen werden dem Druck auf ihre Gewinne nicht tatenlos zusehen. Und sie
beginnen schon jetzt Gegensteuer zu geben. Gemäss ISI-Bericht vom 23. Januar haben im
letzten Quartal die US-Unternehmen im Schnitt pro Woche 24'000 Stellen gestrichen, was
an und für sich schon rekordverdächtig ist. Im ersten Quartal wurden in der ersten Woche
32'000 Jobs eliminiert. Diese Maßnahmen dürften einhergehen mit Versuchen, neue
Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Unternehmen (Fusionen, Joint-Ventures etc.)
auszuschöpfen. Das bedeute für die Märkte jedoch neue Phantasie.
3. Die Psychologie
Sie ist, wie gesagt schlecht. Die Gewinnerwartungen werden nach unten revidiert. Dabei ist
jedoch zu befürchten, dass die Analysten, welche zuvor nach oben übertrieben haben nun
eher unterschiessen. Nachdem sie in den vergangenen Monaten zu optimistisch gewesen
sind, neigen sie nun dazu, eine"Sicherheitsmarge" nach unten einzubauen, d.h., im
Zweifelsfalle nach"unten zu halten". Bei derart nun bescheidenen Erwartungen ist die
Chance recht gross, dass nun plötzlich Meldungen sich häufen, dass die Firma XYZ mit
"überraschend guten Resultaten" aufwartet.
4. Die Positionierung der Marktteilnehmer
Es gibt einige Indikationen dafür, dass Cash-Positionen vieler Anleger eher am oberen
Ende liegen und die Tatsache, dass offenbar viele Akteure bei den Obligationen die
Duration verlängern ist auch ein Hinweis darauf, dass man gegenüber Aktien kein
übertriebene Exposure mehr hat. Das heisst nun, dass da"Munition" geäufnet wird.
Konklusion
Wenn man sich nun all diese Faktoren vor Augen führt, dann spricht vieles dafür, dass wir
einen"heissen" Frühling und Sommer sehen können. Neue Rekordhöchst an den
wichtigsten Aktienbörsen und v.a. bei den starken Blue Chips wären für mich keine
Überraschung.
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JüKü
01.02.2001, 21:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: wieder ne fremde Meinung, nur durch Baldur reinkopiert / 4 Mal Quatsch |
> 1. Makroökonomie > Hier spielen in einer ersten Phase die Zentralbanken die erste Geige.
Etwa so wie in Japan? NICHTS spielen die Notenbanken, wenn die potentiellen oder vorhandenen Schuldner nicht wollen!
2. Die Mikroökonomie > Die Unternehmen werden dem Druck auf ihre Gewinne nicht tatenlos zusehen. Und sie > beginnen schon jetzt Gegensteuer zu geben. Gemäss ISI-Bericht vom 23. Januar haben im > letzten Quartal die US-Unternehmen im Schnitt pro Woche 24'000 Stellen gestrichen, was > an und für sich schon rekordverdächtig ist. Im ersten Quartal wurden in der ersten Woche > 32'000 Jobs eliminiert.
Und jetzt muss er bloß noch sagen, dass Arbeitslose gut für die Wirtschaft sind.
> 3. Die Psychologie
Ah, endlich was handfestes!
> Sie ist, wie gesagt schlecht.
Ach, wo denn?
Die Gewinnerwartungen werden nach unten revidiert. Dabei ist > jedoch zu befürchten, dass die Analysten, welche zuvor nach oben übertrieben haben nun > eher unterschiessen. Nachdem sie in den vergangenen Monaten zu optimistisch gewesen > sind, neigen sie nun dazu, eine"Sicherheitsmarge" nach unten einzubauen, d.h., im > Zweifelsfalle nach"unten zu halten". Bei derart nun bescheidenen Erwartungen ist die > Chance recht gross, dass nun plötzlich Meldungen sich häufen, dass die Firma XYZ mit
>"überraschend guten Resultaten" aufwartet.
Komisch, ich kenne kaum Analysten, die skeptisch oder gar bearish sind. Siehe Bernecker heute. Was wohl doch nix mit der Psychologie.
> 4. Die Positionierung der Marktteilnehmer > Es gibt einige Indikationen dafür,
"einige Indikationen" - so so. bla bla. papperlapapp.
dass Cash-Positionen vieler Anleger eher am oberen > Ende liegen und die Tatsache, dass offenbar viele Akteure bei den Obligationen die > Duration verlängern ist auch ein Hinweis darauf, dass man gegenüber Aktien kein > übertriebene Exposure mehr hat. Das heisst nun, dass da"Munition" geäufnet wird.
Lächerlich.
> Konklusion > Wenn man sich nun all diese Faktoren vor Augen führt, dann spricht vieles dafür, dass wir > einen"heissen" Frühling und Sommer sehen können.
Ja,"sprechen". Und Hunderte Faktoren, bitte Mal hier lesen, sprechen leider dagegen."Heiß" vom Angstschweiß?
Neue Rekordhöchst an den > wichtigsten Aktienbörsen und v.a. bei den starken Blue Chips wären für mich keine > Überraschung. >
Starke Blue Chips? So wie Daimler, Telekom, Microsoft, Intel und wie die halbierten und gedrittelten alle heißen? Schöne Träume!
Und danke, Baldur, für die"Inter-Board-Connection".
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