Kirsch
02.02.2001, 10:18 |
Muss Gold nicht in der Deflation kräftig fallen? Thread gesperrt |
Szenario 1)
Börsen-Panik, alle kaufen"sichere" Werte. Haben alle dabei Gold als Klassiker
im Kopf. Gold steigt, oder?
Szenario 2)
Börsen-Panik, so irre schnell & gross sind die Zusammenbrüche, daß kaum noch
einer Kohle auf der Hand hat. Aber Gold im Tresor. Also wird das Gold versilbert, Preis sinkt.
ANDERERSEITS: werden Banken, die Gold zur Deckung ihrer schäbigen Goldverkäufe
zurückkaufen müssen, den Preis nicht automatisch hochtreiben? Könnte er dann
nicht erst irre steigen, dann irre fallen, dann irre steigen? Oder gleicht sich
alles aus, weil es zeitgleich stattfindet, d.h. Kurs bleibt vorerst verblüffend
gleich, steigt dann, wenn alle Spieler ihre Karten gezeigt haben, bis zum Mond?
Wer weiss da eine Theorie?
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ManfredF
02.02.2001, 11:14
@ Kirsch
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Re: Muss Gold nicht in der Deflation kräftig fallen? |
>Szenario 1)
>Börsen-Panik, alle kaufen"sichere" Werte. Haben alle dabei Gold als Klassiker
>im Kopf. Gold steigt, oder?
>Szenario 2)
>Börsen-Panik, so irre schnell & gross sind die Zusammenbrüche, daß kaum noch
>einer Kohle auf der Hand hat. Aber Gold im Tresor. Also wird das Gold versilbert, Preis sinkt.
>ANDERERSEITS: werden Banken, die Gold zur Deckung ihrer schäbigen Goldverkäufe
>zurückkaufen müssen, den Preis nicht automatisch hochtreiben? Könnte er dann
>nicht erst irre steigen, dann irre fallen, dann irre steigen? Oder gleicht sich
>alles aus, weil es zeitgleich stattfindet, d.h. Kurs bleibt vorerst verblüffend
>gleich, steigt dann, wenn alle Spieler ihre Karten gezeigt haben, bis zum Mond?
>Wer weiss da eine Theorie?
dazu hat dottore schon mehrfach ausführlich Stellung genommen. Tip: Archiv durchstöbern.
Kurz gesagt:
Auch EW sprechen für Szenario 2. Gefolgt von Hyperinfla --> Goldpreisexplosion
dottore fragen oder zum ForumsTreffen kommen
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JüKü
02.02.2001, 11:30
@ ManfredF
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Re: Muss Gold nicht in der Deflation kräftig fallen? |
>>Szenario 1)
>>Börsen-Panik, alle kaufen"sichere" Werte. Haben alle dabei Gold als Klassiker
>>im Kopf. Gold steigt, oder?
>>Szenario 2)
>>Börsen-Panik, so irre schnell & gross sind die Zusammenbrüche, daß kaum noch
>>einer Kohle auf der Hand hat. Aber Gold im Tresor. Also wird das Gold versilbert, Preis sinkt.
>>ANDERERSEITS: werden Banken, die Gold zur Deckung ihrer schäbigen Goldverkäufe
>>zurückkaufen müssen, den Preis nicht automatisch hochtreiben? Könnte er dann
>>nicht erst irre steigen, dann irre fallen, dann irre steigen? Oder gleicht sich
>>alles aus, weil es zeitgleich stattfindet, d.h. Kurs bleibt vorerst verblüffend
>>gleich, steigt dann, wenn alle Spieler ihre Karten gezeigt haben, bis zum Mond?
>>Wer weiss da eine Theorie?
>dazu hat dottore schon mehrfach ausführlich Stellung genommen. Tip: Archiv durchstöbern.
>Kurz gesagt:
>Auch EW sprechen für Szenario 2. Gefolgt von Hyperinfla --> Goldpreisexplosion
>dottore fragen oder zum ForumsTreffen kommen
Exakt. Beides möglich, aber Gold ohne Staatsbankrott rauf, in einer Defla - halte ich für nahezu ausgeschlossen. Die Frage ist, was zuerst kommt. Keiner weiß es, aber wir sind hier, denke ich, am Puls, jedenfalls so gut es geht.
Für das Treffen sind noch ca. 5 - 10 Plätze frei.
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mangan
02.02.2001, 12:00
@ JüKü
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Denke, keine Voraussage möglich da ausgkämpft und dann gemanagt wird. (owT) |
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Sascha
02.02.2001, 14:04
@ ManfredF
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Link ins Archiv mkT |
Hi!
> Tip: Archiv durchstöbern.
Interessant ist hierzu u.a. auch folgendes Ausgangsposting:
Deflation und Goldpreis - einige Gedanken zur Diskussion [von Simplici 12.01.2001]
Gruß
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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Diogenes
02.02.2001, 14:22
@ Kirsch
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Re: Muss Gold nicht in der Deflation kräftig fallen? |
>Szenario 1)
>Börsen-Panik, alle kaufen"sichere" Werte. Haben alle dabei Gold als Klassiker
>im Kopf. Gold steigt, oder?
Das Problem bei der Panik ist, daß man seine Aktien nur verkaufen kann, wenn ein anderer kauft. Womit sollen die Dann-noch-Aktionäre also Gold kaufen? - die Letzten beißen die Hunde, die kommen als Käufer nicht in Frage.
>Szenario 2)
>Börsen-Panik, so irre schnell & gross sind die Zusammenbrüche, daß kaum noch
>einer Kohle auf der Hand hat. Aber Gold im Tresor. Also wird das Gold versilbert, Preis sinkt.
Gut, aber was bringt es Gold zu Tiefstpreisen zu"versilbern", da kommt kaum Liquidität herein, wer hat schon soviel Gold um seine Schulden beim jetzigen (!)Goldpreis bezahlen zu können? - Wenn ich aber so und anders zwangsvollstreckt werde, dann heb ich mir meine Münzen auf, um für den Neuanfang ein bisserl Startkapital zu haben. Gold läßt sich leicht verstecken, so daß kein Exekutor dran kommt.
Das einzige Szenario für"Gold unter 200" das ich mir vorstellen kann, wäre eine letzte Verzweiflungstat der Nationalbanken, die ihre Reserven auf den Markt schütten um die Papierwährungen zu stützen - würde ihnen aber auch nichts nützen. Frei nach Greenspan:"Investors stand ready to buy gold in ever increasing amounts, should the price fall" - Es gibt nichts, wohin die Guthabenbesitzer sonst flüchten könnten, wenn sie ihre Liquidität aufrecht erhalten wollen.
Gruß
Diogenes
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Kirsch
02.02.2001, 14:49
@ Diogenes
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Gold must fall and rise. |
Es gibt nichts, wohin die Guthabenbesitzer sonst flüchten könnten, wenn sie ihre Liquidität aufrecht erhalten wollen.
>Gruß
>Diogenes
Ja eben! Es geht um Liquidität. Gold ist nicht sehr liquide, wenn wenige es
kaufen können. (Weil sie kein Geld haben) Wenn alle wieder Geld haben: ok,
dann steigt Gold m.E., aber vorher muss es fallen. Denn Gold kann man nicht essen und mit Gold kann der entlassene Buchhalter keinen Friseursalon (einen von dann 10 darbenden Läden auf jeder Hauptstrasse.) Die Leute werden nix zum Investieren haben, den Friseurstuhl werden sie selber basteln, wie sollen sie da Gold kaufen?
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Kirsch
02.02.2001, 14:54
@ mangan
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Ist"ausgekämpft" politisch gemeint? Was heisst das? (owT) |
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Diogenes
02.02.2001, 16:56
@ Kirsch
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Re: Gold must fall and rise. |
> > Es gibt nichts, wohin die Guthabenbesitzer sonst flüchten könnten, wenn sie ihre Liquidität aufrecht erhalten wollen.
>>Gruß
>>Diogenes
>Ja eben! Es geht um Liquidität. Gold ist nicht sehr liquide, wenn wenige es
>kaufen können. (Weil sie kein Geld haben) Wenn alle wieder Geld haben: ok,
>dann steigt Gold m.E., aber vorher muss es fallen.
Wozu den (Papier-)Geld für Gold kaufen? Gold IST Geld und nicht irgend eines, sondern das stabilste, das wir haben. Think in ounces ;-))
>Wenn Gold kann man nicht essen und mit Gold kann der entlassene Buchhalter >keinen Friseursalon (einen von dann 10 darbenden Läden auf jeder >Hauptstrasse.) Die Leute werden nix zum Investieren haben, den Friseurstuhl >werden sie selber basteln, wie sollen sie da Gold kaufen?
Das ist die Depression und da braucht man das Bargeld. Das Gold würde ich behalten, weil es die nächste Währungsreform locker übersteht. Bleibt die Frage, ob in so einer Situation nicht auch Gold gerne als Bezahlung genommen wird, ich glaube ja. Gold ist nicht nur eine Commodity, Gold ist auch Geld.
Gruß
Diogenes
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Kirsch
02.02.2001, 17:08
@ Diogenes
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Hmmm.....klingt logisch. Dann ist besser, kleine Stücke zu haben, richtig? (owT) |
>>
>> Es gibt nichts, wohin die Guthabenbesitzer sonst flüchten könnten, wenn sie ihre Liquidität aufrecht erhalten wollen.
>>>Gruß
>>>Diogenes
>>Ja eben! Es geht um Liquidität. Gold ist nicht sehr liquide, wenn wenige es
>>kaufen können. (Weil sie kein Geld haben) Wenn alle wieder Geld haben: ok,
>>dann steigt Gold m.E., aber vorher muss es fallen.
>Wozu den (Papier-)Geld für Gold kaufen? Gold IST Geld und nicht irgend eines, sondern das stabilste, das wir haben. Think in ounces ;-))
>>Wenn Gold kann man nicht essen und mit Gold kann der entlassene Buchhalter >keinen Friseursalon (einen von dann 10 darbenden Läden auf jeder >Hauptstrasse.) Die Leute werden nix zum Investieren haben, den Friseurstuhl >werden sie selber basteln, wie sollen sie da Gold kaufen?
>Das ist die Depression und da braucht man das Bargeld. Das Gold würde ich behalten, weil es die nächste Währungsreform locker übersteht. Bleibt die Frage, ob in so einer Situation nicht auch Gold gerne als Bezahlung genommen wird, ich glaube ja. Gold ist nicht nur eine Commodity, Gold ist auch Geld.
>Gruß
>Diogenes
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Diogenes
02.02.2001, 18:17
@ Kirsch
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Re: Hmmm.....klingt logisch. Dann ist besser, kleine Stücke zu haben, richtig? (owT) |
Hi Kirsch,
Ein paar kleine Stücke (1/4, 1/10, 1/20 Unzen) sind sicher nicht schlecht, allerdings ist da der Aufpreis relativ hoch. Den Großteil würde ich in Unzen packen. Für den Fall der Deflation muß es nicht Gold sein, da tuns dann kleine (gebrauchte) Scheinchen auch, sogar besser, weil damit unauffällig eingekauft werden kann.
Gold ist wichtig, um seine Spargroschen über die Währungsreform zu retten bzw. vor einer Hypperinfla zu schützen. Wenn du noch kein Gold hast, würde ich auf jeden Fall wenigstens einen Teil jetzt kaufen, den Rest kannst du ja später eindecken, falls es dann billiger ist.
Gruß
Diogenes
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mangan
05.02.2001, 00:16
@ Kirsch
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Re: Ist"ausgekämpft" politisch gemeint? Was heisst das? (owT) |
Habe die Frage gerade noch beim durchblättern erwischt.
Möchte nur ganz kurz und schnell umreißen.
Das ganze Shorting fing möglicherweise im ganz kleinen Kreis zwischen Notenbanken und Investinstituten (wenns nicht genial geplant, dann zufällig entstanden) Anfang der achtziger Jahre an. Es zog Kreise und fand Trittbrettfahrer. Notenbankchefs fanden Anerkennung von diensbeflissenen Untergebenen für die intelligente Idee, statt Gold zinslos im Keller, gegen Zins auszuleihen. Jedem Eisichtigen mußte klar sein, das geht in die Hose. Aber die Einsichtigen haben gegen die Mehrheit keine Chance.
Vielleicht zog man Politiker mit dem Argumentenverstärker"Kein Sowjetgold für Westhightech" über den Tisch.
Jedenfalls ist die Problematik inzwischen allen klar und es geht nur noch um eine verträgliche Lösung.
Jetzt die Antwort:
Die Interessen sind unterschiedlich zwischen den Shorties, blamierten Notenbanken, Ländern, Goldproduzenten (haben nichts zu sagen), wirtschaftlichen Notwendigkeiten und was weiß ich.
Die Antwort sollte ja kurz bleiben.
Ausgekämpft oder ausverhandelt, erpreßt usw., davon werden wir wenig erfahren.
Die stehen unter Erfolgszwang und müssen zu einem Ergebnis kommen.
Habs halt flapsig"ausgekämpft" genannt.
m
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