albert
22.11.2007, 13:29 |
Buchempfehlung: Torsten Mann"Roter Weltoktober"Thread gesperrt |
-->Rezension (Ausschnitt) aus amazon
Dies ist eines der faszinierendsten Bücher, die ich bisher gelesen habe,
Auf den ersten Blick denkt man vielleicht, da wollte ein verspätetes Kind des Kalten Krieges - wohlmöglich der Sohn eines NATO-Generals - seinen bescheidenden Beitrag zur Familienehre leisten. Zu tief scheint einem die kommunistische Bedrohung schon in Nebel der Geschichte entschwunden zu sein.
Als ich das Buch las, dämmerte mir jedoch Stück für Stück, wieso die kommunistische Idee - einschließlich der Idee einer gewaltsamen Weltrevolution - noch beileibe nicht von der Weltbühne abgetreten ist: Die kommunistische Ideologie ist in ihrem innersten Kern negativ - ja vampiristisch - weil das"Glück der Kommunisten" den Zusammenbruch, die Verrottung und den Tod des Kapitalismus voraussetzt. Die Kommunisten warten auf den Zusammenbruch des Kapitalismus wie ein missratener Sohn auf den Tod seiner Erbtante.
All jene, die - ob nun bewusst oder unbewusst - an die Überlegenheit oder Naturbedingtheit des westlichen Wirtschaftssystems glauben, werden mit diesem Buch kaum etwas anfangen können. Wer aber die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung genauer verfolgt - in Deutschland, in Europa und den USA - und sich die aktuelle Entwicklung im Rahmen einer zukünftigen Weltwirtschaftskrise potenziert vorstellen kann, für den ergibt dieses Buch Sinn.
Torsten Mann geht davon aus, dass der zentrale Kern der politischen Elite Russlands nie den Glauben an den Zusammenbruch des Kapitalismus aufgegeben hat, sondern vielmehr nach wie vor darauf wartet. Und zwar mehr als je zuvor. Und nicht nur das. Der Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der UdSSR waren nach Torsten Manns Recherchen planmäßiger Teil einer russischen Gesamtstrategie. Und: Ein noch ausstehendes Ziel dieser Strategie ist die friedliche oder militärische Herauslösung Europas aus dem amerikanischen"Schutzschirm".
"Weltoktober" beschreibt sehr detailliert die unterschiedlichen Aspekte dieser geheimen Strategie Russlands. Was das Buch aus meiner Sicht so faszinierend macht, ist der sich beim Lesen immer mehr verdichtende Verdacht, dass wir in Europa seit Jahren in einer Art virtuellen Welt leben, die erschreckend wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat, und uns arrogante Westler eines Tages so verdattert aus der Wäsche gucken lassen könnte wie seinerzeit Erich und Margot Honecker!
Leser mit zu begrenztem Hintergrundwissen laufen bei der Lektüre allerdings Gefahr, in Russland zu sehr des"Reich des Bösen" zu sehen. Denn Torsten Mann verzichtet auf eine Betrachtung der verdeckten Strategie Russlands vor dem Hintergrund einer verdeckten Strategie der USA - welche natürlich ebenso existiert. Da sei die Frage erlaubt, was nun eher da war - Henne oder Ei?
So erwähnt T. Mann beispielsweise, dass mehrere Überläufer aus dem Ostblock westliche Stellen frühzeitig und detailliert von dieser geheimen Strategie Russlands berichtet haben, und entsprechende Details in den USA sogar in Buchform veröffentlicht wurden, noch bevor Gorbatschow sich richtig ins Zeug gelegt hatte. ("New Lies For Old", 1984 von Anatoliy Golitsyn). Nur fand sich im Westen niemand, der bereit war, das an die große Glocke zu hängen und ordentlich"Bimbamm" zu machen.
Zur vollendeten Würze gelangt"Weltoktober" natürlich durch die im ersten Halbjahr 2007 dramatische Häufung feindseliger - ja teilweise schon kriegerischen - Drohungen, die Moskau gegen die USA und Europa los ließ.
<ul> ~ http://www.amazon.de/Weltoktober-Wer-plant-sozialistische-Weltregierung/dp/3938516402</ul>
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webmax
22.11.2007, 14:21
@ albert
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"Roter Weltoktober" - sorry, es gibt bessere Verschwörungstheorien (o.Text) |
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Vinosoph
22.11.2007, 14:37
@ albert
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die Hintergrundkräfte hinter den Hintergründen sind eh diesselben |
-->so daß sich eine zusätzliche Betrachtung derselben - ob nun gewollt oder nicht gewollt - erübrigt.
Gruß
Vino
PS: Habe das Buch übrigens gelesen
"....Denn Torsten Mann verzichtet auf eine Betrachtung der verdeckten Strategie Russlands vor dem Hintergrund einer verdeckten Strategie der USA - welche natürlich ebenso existiert. Da sei die Frage erlaubt, was nun eher da war - Henne oder Ei?..."
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webmax
22.11.2007, 14:42
@ Vinosoph
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Re: Die Hintergrundkräfte - |
-->sind in der Vergangenheit meist in drei oder vier Kategorien aufteilbar gewesen:
Angriffskriege, weil
- Raumnot
- Resourcennot
- Klimaveränderung
- ab und an ein GröFaz mit dem Ablenkungsversuch von innenpolitischen Schwierigkeiten.
Wenn ich mal nachdenke, fallen mir bei den USA zwei dieser möglichen Motive auf, bei Rußland keines...
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albert
22.11.2007, 14:47
@ webmax
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Re:"Roter Weltoktober" - sorry, es gibt bessere Verschwörungstheorien (o.Text) |
-->Buch gelesen?
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Vinosoph
22.11.2007, 14:56
@ webmax
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träum ruhig weiter (o.Text) |
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webmax
22.11.2007, 14:57
@ albert
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Re:"Roter Weltoktober" - sorry, es gibt bessere Verschwörungstheorien (o.Text) |
-->Nein albert,
Deine überragende Rezession ist da völlig ausreichend.
Möchte aber die Schlange des Zweifels an Deinem Busen nähren:
Bist Du gaaanz sicher, daß nicht auch das Buch Teil eines großangelegten Planes ist?
Gruß webmax
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webmax
22.11.2007, 15:06
@ Vinosoph
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Re:Ja, habe Synapsen gecheckt - mit Text |
-->da kann man den Schlaf des Gerechten ruhig schlafen...
Gruß webmax
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weissgarnix
22.11.2007, 15:19
@ webmax
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Re: Die Hintergrundkräfte - |
-->"Präventivkrieg" hast du als Kategorie vergessen. Neuerdings bekanntlich sehr à la mode, dennoch nicht wirklich ein geschichtliches Novum. Selbst der GröFaz führte nach einzelnen Literaturmeinungen im weitesten Sinne einen Präventivkrieg...
>sind in der Vergangenheit meist in drei oder vier Kategorien aufteilbar gewesen:
>Angriffskriege, weil
>- Raumnot
>- Resourcennot
>- Klimaveränderung
>- ab und an ein GröFaz mit dem Ablenkungsversuch von innenpolitischen Schwierigkeiten.
>Wenn ich mal nachdenke, fallen mir bei den USA zwei dieser möglichen Motive auf, bei Rußland keines...
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webmax
22.11.2007, 15:28
@ weissgarnix
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Re: Einspruch - fällt bei den USA unter das Motiv Resourcennot (o.Text) |
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weissgarnix
22.11.2007, 15:30
@ webmax
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abgelehnt - fällt bei den USA unter das Motiv Resourcennot (o.Text) |
-->halte ich für wenig plausibel, vor allem, wenn du mit"Ã-l" kommst. Es gibt dutzende Rechnungen (kannst du im web googeln), die belegen, dass die Kosten des Irakkriegs nie und nimmer durch Ã-l hereingespielt werden können. Das war - zumindest für den US-Steuerzahler - eine krasse Fehlinvestition.
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webmax
22.11.2007, 15:34
@ weissgarnix
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Re: Aber ich bitte Dich - diesen Krieg bezahlen doch wir - über Fiat money!!!! (o.Text) |
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weissgarnix
22.11.2007, 15:43
@ webmax
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Re: Aber ich bitte Dich - diesen Krieg bezahlen doch wir - über Fiat money!!!! |
-->Wir mögen den Krieg über US-Staatsschulden finanzieren oder auch nicht, aber das ist ja nicht der Punkt. Der nämlich lautet: steht unterm Strich eine positive oder eine negative Zahl? Und da wird, einigermaßen sicher, eine negative Zahl stehen. Und dafür haben die Amis jetzt die ganzen Auslandsschulden an der Backe und dürfen bis Sankt Nimmerlein Zinsen abdrücken?
Schlau gemacht, wirklich... wie heisst es schon bei Voltaire? -"Tant de bruit pour une omelette"... ja, hat sich echt gelohnt
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webmax
22.11.2007, 16:17
@ weissgarnix
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Re: Aber ich bitte Dich - diesen Krieg bezahlen doch wir - über Fiat money!!!! |
-->>Wir mögen den Krieg über US-Staatsschulden finanzieren oder auch nicht, aber das ist ja nicht der Punkt. Der nämlich lautet: steht unterm Strich eine positive oder eine negative Zahl? Und da wird, einigermaßen sicher, eine negative Zahl stehen. Und dafür haben die Amis jetzt die ganzen Auslandsschulden an der Backe und dürfen bis Sankt Nimmerlein Zinsen abdrücken?
>Schlau gemacht, wirklich... wie heisst es schon bei Voltaire? -"Tant de bruit pour une omelette"... ja, hat sich echt gelohnt
Ich denke, Du hast es leider noch nicht verinnerlicht...
Bei diesen nicht rückzahlbaren Schuldentürmen sind die Gläubiger fest in der Hand des Schuldners. Schon deswegen glauben die Amis mit ihrem"American way of debt" Sieger zu sein. Sie haben sehr hoch gepokert - und werden alles verlieren. Das ist kein Widerspruch, sondern zeitlicher Ablauf.
Und leider wird sich der tönerne Koloß mit einem Knall verabschieden - (nicht nur meine bereits drei,vier Jahre alte Einschätzung).
Gruß webmax
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weissgarnix
22.11.2007, 16:28
@ webmax
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Re: Aber ich bitte Dich - diesen Krieg bezahlen doch wir - über Fiat money!!!! |
-->>Ich denke, Du hast es leider noch nicht verinnerlicht...
natürlich nicht, wie sollte ich...
>Bei diesen nicht rückzahlbaren Schuldentürmen sind die Gläubiger fest in der Hand des Schuldners. Schon deswegen glauben die Amis mit ihrem"American way of debt" Sieger zu sein. Sie haben sehr hoch gepokert - und werden alles verlieren. Das ist kein Widerspruch, sondern zeitlicher Ablauf.
>Und leider wird sich der tönerne Koloß mit einem Knall verabschieden - (nicht nur meine bereits drei,vier Jahre alte Einschätzung).
Mag ja alles so sein, aber was hat das nochmal mit unserem Thema des Präventivkrieges zu tun? Wenn dem so wäre wie du hier schreibst, dann hätten sie die Schulden gleich direkt für das Ã-l aufnehmen können, wozu den lästigen Umweg über den Irak-Krieg?
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weissgarnix
22.11.2007, 17:08
@ albert
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Re: Buchempfehlung: Torsten Mann"Roter Weltoktober" |
-->>Die Kommunisten warten auf den Zusammenbruch des Kapitalismus wie ein missratener Sohn auf den Tod seiner Erbtante.
Will dem Buch, das ich nicht kenne, keineswegs die Relevanz absprechen, aber das ist nun wirklich bereits bei Karl Marx höchstselbst nachzulesen. Das wussten auch Lenin und vor allem die Menschewiki, die im großen Gegensatz zu den Bolschewiki Karl Marx offensichtlich auch mal gelesen haben, bevor sie lauthals die kommunistische Revolution propagierten. Auch Lenin und Trotzki hatten anfangs Zweifel, ob der Kommunismus nicht ohne das hohe Produktivitätsniveau eines Kapitalismus im Endstadium nicht zum Rohrkrepierer werden würde.
>All jene, die - ob nun bewusst oder unbewusst - an die Überlegenheit oder Naturbedingtheit des westlichen Wirtschaftssystems glauben, werden mit diesem Buch kaum etwas anfangen können. Wer aber die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung genauer verfolgt - in Deutschland, in Europa und den USA - und sich die aktuelle Entwicklung im Rahmen einer zukünftigen Weltwirtschaftskrise potenziert vorstellen kann, für den ergibt dieses Buch Sinn.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Buch mit einem derartigen Titel und der ihm innewohnenden Brisanz auf so was profanes wie"Wirtschaftssystem" abstellt. Hier geht es doch hoffentlich um Themen von breiter gesellschaftspolitischer Tragweite, oder? Ich meine, ich bitte euch: das Unternehmen mit der höchsten MarketCap auf diesem Planeten kommt aus China! Wer kann da ernsthaft Dinge wie Kommunismus und"Westen" unter wirtschaftlichen Kriterien diskutieren? Wenn, dann geht es dabei um viel, viel mehr.
>Der Zusammenbruch des Warschauer Paktes und der UdSSR waren nach Torsten Manns Recherchen planmäßiger Teil einer russischen Gesamtstrategie.
Ex post vielleicht, aber ex ante gab es dort garantiert keinen Masterplan. Oder die Russkis haben ihn geflissentlich verheimlicht. Ich habe anfang der Neunziger in Russland gearbeitet und streckenweise dort gelebt, da war von"Gesamtstrategie" für überhaupt irgendwas nicht das geringste Anzeichen. Durfte damals sogar mal in der Dadscha des Vorsitzenden der"Vneshekonombank", einem gewissen Herrn Primakov, im Hauptberuf KGB-Chef und danach auch mal kurz russischer Präsident, ein wenig Wodka mit einer Reihe hoher Kader tschechern, kann aber nicht behaupten, dass mich das groß beeindruckt hätte. Aber im Nachhinein sieht natürlich jeder Pups der Weltgeschichte nach einem groß angelegten Manöver aus, also warum auch nicht das...
>Und: Ein noch ausstehendes Ziel dieser Strategie ist die friedliche oder militärische Herauslösung Europas aus dem amerikanischen"Schutzschirm".
Klar. Wenn nur diese dämlichen englischen und französischen Atomraketen nicht wären. Und vor allem diese lästigen kleinen Ablenkungen in Tschetschenien und sonstwo. Ach so, und die Japse sind da ja auch noch...
>... dass wir in Europa seit Jahren in einer Art virtuellen Welt leben, die erschreckend wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat, und uns arrogante Westler eines Tages so verdattert aus der Wäsche gucken lassen könnte wie seinerzeit Erich und Margot Honecker!
Dazu das passende Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (1742-99):"Wenn ein Affe in den Spiegel hineinguckt, kann freilich kein Apostel herausschauen"
>Leser mit zu begrenztem Hintergrundwissen laufen bei der Lektüre allerdings Gefahr, in Russland zu sehr des"Reich des Bösen" zu sehen.
aber natürlich nur die, eh klar...
>Denn Torsten Mann verzichtet auf eine Betrachtung der verdeckten Strategie Russlands vor dem Hintergrund einer verdeckten Strategie der USA - welche natürlich ebenso existiert.
Der Mann denkt schlicht an sein langfristiges Einkommen... darüber schreibt er nämlich in seinem nächsten Buch.
>Da sei die Frage erlaubt, was nun eher da war - Henne oder Ei?
>So erwähnt T. Mann beispielsweise, dass mehrere Überläufer aus dem Ostblock westliche Stellen frühzeitig und detailliert von dieser geheimen Strategie Russlands berichtet haben, und entsprechende Details in den USA sogar in Buchform veröffentlicht wurden, noch bevor Gorbatschow sich richtig ins Zeug gelegt hatte. ("New Lies For Old", 1984 von Anatoliy Golitsyn). Nur fand sich im Westen niemand, der bereit war, das an die große Glocke zu hängen und ordentlich"Bimbamm" zu machen.
Das könnte vermutlich daran gelegen haben, dass Mitte der Achziger ohnehin jederman davon ausging, dass die Russkis die Bösen sind und für Europa und die Welt keine guten Absichten haben. Was bedurfte es da noch irgendwelcher Überläufer oder Bücher?
>Zur vollendeten Würze gelangt"Weltoktober" natürlich durch die im ersten Halbjahr 2007 dramatische Häufung feindseliger - ja teilweise schon kriegerischen - Drohungen, die Moskau gegen die USA und Europa los ließ.
Also, den"3. Weltkrieg" nahm bekanntlich nicht der Gospodin Vladimir zuerst in den Mund, sondern sein Homologue americain. Und dass ihn die Aussicht, Nuklearraketen vor der unmittelbaren Haustür stationiert zu bekommen, auch nicht gerade in benevolente pazifistische Schwärmereien versetzte, bedarf wohl keiner weiterführenden Worte...
Klingt für mich daher ein wenig politisch eingefärbt. Kannst du mal checken, ob im Impressum oder bei den"Danksagungen" nicht irgendwas von wegen"Dieses Buch entstand mit freundlicher Unterstützung des CIA" steht?
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Sorrento
22.11.2007, 17:11
@ weissgarnix
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Meine Meinung: das war ein Macht- UND ein Resourcenkrieg |
-->Hallo Weissgarnix,
betrachten wir den Irakkrieg doch mal aus der Sicht der US-Eliten und wer wo davon profitiert hatte bzw. dies wollte:
>halte ich für wenig plausibel, vor allem, wenn du mit"Ã-l" kommst. Es gibt dutzende Rechnungen (kannst du im web googeln), die belegen, dass die Kosten des Irakkriegs nie und nimmer durch Ã-l hereingespielt werden können. Das war - zumindest für den US-Steuerzahler - eine krasse Fehlinvestition.
die Kosten wurden ja auch sozialisiert, während die [/u]Einnahmen[/u] der Ã-l- (für die 7 Schwestern fielen Lizenzen im Irak sowie höhere Einnahmen durch die gestiegenen Preise ab) und Waffenindustrie (Logo: Verschleiß, Ersatz, Neuausrüstung für Urban Warfare, Crowd Control, Homeland security ) privatisiert wurden.
Aus imperialer Sicht hat man sich neben Saudi-Arabien einen weiteren der drei weltgrößten Förderer (ex Rußland, da ist die Strategie des Teile-und-Herrsche gescheitert) gesichert. Damit können die US-Eliten über folgendes bestimmen:
a) kurzfristig: wer erhält Zugriff auf diese Ã-lmengen (China nicht, aber die"Hilfstruppen" und das eigene Volk), natürlich zu"Marktpreisen".
b) mittel- und lagfristig: Sicherung des wichtigsten Rohstoffes für die eigene Wirtschaft wie auch Militärmacht (US Navy und Air Force=1. Säule des Imperium Americanum)- ganz unabhängig von irgendwelchen Marktpreisen!
c) Stützen des Petrodollarsystems (=2. Säule des Imperium Americanum)
d) Abschreckung für Länder, die sich ähnlich dem Irak dem Petrodollarsystem abwenden möchten (dort würden dann WMD gefunden)
Daß die ganze Chose dermaßen aus dem Ruder laufen könnte (Bindung der Truppen, was die andere Staaten wie den Iran oder Veneztuela zum Ausbruch aus dem Petrodollarsytem ermuntert) wurde von diesen Eliten ja scheinbar nicht in Erwägung gezogen.
Ob und in welcher Höhe das Ã-l für die USA dabei volkswirtschaftlich teurer wird spielt für diese angelsächsischen Geld- und Machteliten IMHO keine Rolle, schau dir unter diesem Aspekt doch mal den Ersatz von Bretton Woods durch das Petrodollarsystem und der ersten Ã-lkrise an: Ã-l wurde 10x so teuer für die Massen, Rezession? Pah, hauptsache die eigene Macht wurde gesichert!
Gruß,
Sorrento
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Miesespeter
22.11.2007, 17:23
@ weissgarnix
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Re: Aber ich bitte Dich - diesen Krieg bezahlen doch wir - über Fiat money!!!! |
-->>Mag ja alles so sein, aber was hat das nochmal mit unserem Thema des Präventivkrieges zu tun? Wenn dem so wäre wie du hier schreibst, dann hätten sie die Schulden gleich direkt für das Ã-l aufnehmen können, wozu den lästigen Umweg über den Irak-Krieg?
Die Amerikaner sind doch keine homogene Einheit. Der Irakkrieg kostet eine Kategorie Amerikaner viel Geld, einer anderen Kategorie Amerikaner bringt er viel Geld ein. Einer Kategorie Amerikaner geht es durch den hohen Oelpreis schlechter, einer anderen besser. Eine Kategorie der Amerikaner haelt den Kopf hin, eine andere Kategorie die offene Hand.
Ich fand es von Anfang an very amusing, dass eine Handvoll Oil-Executives in den Krieg zoege, um die Oelpreise fuer das Volk niedrig zu halten.....
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webmax
22.11.2007, 17:39
@ Sorrento
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Re: Dem stimme ich zu... ist halt bißchen dumm gelaufen (o.Text) |
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webmax
22.11.2007, 18:03
@ weissgarnix
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Re: Präventivkrieg = Untermenge |
-->Hallo weißgarnix,
einen Präventivkrieg (Erstschlag) würden Du sowohl wie ich doch nur führen, wenn wir überzeugt wären. ihn gewinnen zu können (mindestens mit dem Vorteil der Überraschung). Das impliziert also eine Sicherung oder sogar Ausweitung des Machterhaltes.
Zu diesem Machterhalt braucht es die dauernd gesicherte Versorgung mit Ã-l. Das dieses an den Orten der Ã-lquellen militärisch nicht dauerhaft möglich ist, dürften auch dümmere Amerikaner jetzt eingesehen haben - die Schlauen wußten längst:, es geht nur über den Dollar als Ã-l-Zahlungseinheit.
Das ist mittler Weile aber gesichertes Wissen; nur nicht öffentlich von denen verbreitet, die den Schlamassel verursacht haben...Die bemühen Konstrukte wie Kampf gegen das Böse, den Terror, Verbreitung der Demokratie, Emanzipation, Wirtschaftshilfe etc. Alles nur Schmu!
Also ist das imho ein Resourcen-Krieg, denn echte Raumnot oder Klimasorgen haben die Amis nicht. Dafür kommen bald todsicherinnenpolitische Probleme als zusätzliches Motiv hinzu, was man in der Vergangenheit immer zur Ablenkung mit Kriegshandlungen vertuscht hat -wenn man es denn konnte. Und dazu sind die USA ganz sicher militärisch in der Lage. Man muß nur für die Gutmenschen den Trigger liefern (einen Angriff provozieren oder erfinden z. Beispiel) Ich würde mal Tomkin googlen (nicht Tomcat)!
Gruß webmax
>>Ich denke, Du hast es leider noch nicht verinnerlicht...
>natürlich nicht, wie sollte ich...
>>Bei diesen nicht rückzahlbaren Schuldentürmen sind die Gläubiger fest in der Hand des Schuldners. Schon deswegen glauben die Amis mit ihrem"American way of debt" Sieger zu sein. Sie haben sehr hoch gepokert - und werden alles verlieren. Das ist kein Widerspruch, sondern zeitlicher Ablauf.
>>Und leider wird sich der tönerne Koloß mit einem Knall verabschieden - (nicht nur meine bereits drei,vier Jahre alte Einschätzung).
>Mag ja alles so sein, aber was hat das nochmal mit unserem Thema des Präventivkrieges zu tun? Wenn dem so wäre wie du hier schreibst, dann hätten sie die Schulden gleich direkt für das Ã-l aufnehmen können, wozu den lästigen Umweg über den Irak-Krieg?
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