Bart
14.06.2000, 15:19 |
Inflationsrate Thread gesperrt |
Inflationsrate von 1,6 %. Steigende Rohölkosten ausgenommen, nur 0,6 %. Dennoch Verringerung der Geldmenge um 50 Basispunkte. Diese Deflationspolitik ist ein Verbrechen am arbeitenden Volk und gehört eigentlich mit Gefängnis bestraft. Zur Erinnerung: Inflation beginnt aufgrund des technischen Fortschrittes des Warenkorbes frühestens bei 2 %. Laut einem von der manipulierten Ã-ffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommenen Studie der Bundesbank wahrscheinlich bei 3-4 %. Der Konsum wird nachhaltig abgewürgt. Die zweite Weltwirtschaftskrise ist nur ein Frage der Zeit. Zuvor werden die Zinsen noch einmal bis an den Rand der Liquiditätsfalle sinken, für eine erneut auflackende Spekulationsblase sorgen, dann das ganze System zusammenbricht. Bloses Lehrbuchwissen? Wir werden sehen.
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XSurvivor
14.06.2000, 15:56
@ Bart
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Deflation durch Zinssystem |
Hallo,
sehr fundierter Beitrag. Es ist tatsächlich so, daß das schon vorhandene Deflationsproblem durch eine"Scheininflation" weggeredet wird.
Hier wird auch deutlich, warum der Ã-lpreis, entgegen den Eliott Wellen, nicht mehr fallen wird, weil es politisch gewollt ist, daß dieser steigt, um eine Inflation ausweisen zu können und die Deflation zu vertuschen.
Dabei muß unser System in einer Deflation enden: Durch den Zins wachsen sowohl Geldvermögen, als auch Schulden exponentiell (mit steigender Geschwindigkeit) an. Dadurch kommt es auch zu einer Vermögenskonzentration in wenigen Händen und steigenden Zinslasten für die breite Bevölkerung, die für die Schuld zu arbeiten, diese zu"bedienen" hat. Weil jedoch die Zinslast für die Wirtschaft stetig steigt, sinkt die real erzielbare Rendite aus den unternehmen (die Bundesbank spricht davon, daß diese seit 1990 jedes Jahr um 1,3% gesunken ist). Das Geld wird dabei immer weniger gern investiert und geht in die Spekulation.
Die Ursach für den folgenden Börsencrash in dem sich das Kapital wegen der aufkommenden Unsicherheit zurückzieht. Weil Geld fehlt, kommt es zu fallenden Preisen - eine Deflation!
Der Preisdruck heute, unmittelbar vor dem Crash, kommt daher, daß die Kaufkraft der Bevölkerung durch die Zinslasten berreits so gering ist, daß die Unternehmen nicht mehr genug Waren absetzen können, bzw. kaum noch Zuwächse möglich sind, weil der Markt gesättigt ist. Es kommt zum ruinösen Wettbewerb wo jeder Großanbieter die kleinen mit Dumpingpreisen zerstört.
Die Ursachen davon und auch für den Niedergang unseres Systems liegen, wie gesagt, allein im Zinssystem.
Gruß
XSurvivor
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Bart
14.06.2000, 16:54
@ XSurvivor
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Genau |
Hallo XSurvivor,
das Streuen von Inflationserwartungen hat irgendein aktueller Ã-konom und Monetarist, den Namen weiß ich leider nicht mehr, auch im Zusammenhang mit der Asienkrise zur Problemlösung vorgeschlagen. Das letzte verzweifelte Mittel einer fast gescheiterten Ideologie. Geld wäre eigentlich vorhanden, aber es wird von Spekulanten in der Spekulationskasse gehortet, um liquide zu sein und im geeigneten Moment spekulieren zu können. Das bringt einerseits die Märkte aus dem Gleichgewicht und sorgt für permanente und aktuell bekannte Unsicherheiten und ist zudem volkswirtschaftlich gesehen verloren. Der Realzins ist und bleibt ja hoch und begünstigt das Horten bei dieser Deflationspolitik zusätzlich. Aber anscheinend muss das alles zusammenbrechen, damit sie es wahrhaben wollen.
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Derek
14.06.2000, 17:13
@ Bart
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Re: Genau |
>Hallo XSurvivor,
>das Streuen von Inflationserwartungen hat irgendein aktueller Ã-konom und Monetarist, den Namen weiß ich leider nicht mehr, auch im Zusammenhang mit der Asienkrise zur Problemlösung vorgeschlagen.
Könnte Paul Krugmann gewesen sein:
http://smith.diw.de/diwwbe/eb99-07/n99jul_2.htm
http://www.mit.edu/people/krugman/index.html
Grüße, Derek
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dottore
14.06.2000, 17:20
@ Derek
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Re: Genau |
>>Hallo XSurvivor,
>>das Streuen von Inflationserwartungen hat irgendein aktueller Ã-konom und Monetarist, den Namen weiß ich leider nicht mehr, auch im Zusammenhang mit der Asienkrise zur Problemlösung vorgeschlagen.
>Könnte Paul Krugmann gewesen sein:
>http://smith.diw.de/diwwbe/eb99-07/n99jul_2.htm
>http://www.mit.edu/people/krugman/index.html
>
>Grüße, Derek
Hi Derek -
Punktschuss; war Paul Krugman, seine Asien- und Japan-Artikel alle auf seiner Homepage.
Gruß
d.
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Derek
14.06.2000, 19:36
@ dottore
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Re: PK |
Hi dottore
>Punktschuss;
Zuviel der Ehre, hatte den Tip von einem Doktor.... ;-)
aber - wenn die BoJ PKs Ideen folgt, müßte sie ja Geld
---+>>> NETTO <<<+----
erzeugen.....
(UiUiUiUiUi)
Grüße, Derek
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prevensor
14.06.2000, 22:08
@ Bart
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Re: Inflationsrate |
Hi,
schon mal überlegt, dass Inflation auch durch Zinserhöhungen künstlich erzeugt werden kann? Steigender Preisdruck auf Unternehmen, höhere Preise, höhere Lohnabschlüsse und schon hast Du die beste selbsttragende Inflation. Eine vorübergehende geringfügige Geldmenge kannst du ja mit Gelddrucken ausgleichen; wir haben ja keine Goldbindung mehr.
Und schon kannst Du fragen: Deflation, was ist das.
Ich versuche schon die ganze Zeit die Motivation der EZB für die Zinserhöhungen herauszufinden; ich glaube, o.a. Überlegungen würden ganz gut passen, was meinst Du??
mfg
>Inflationsrate von 1,6 %. Steigende Rohölkosten ausgenommen, nur 0,6 %. Dennoch Verringerung der Geldmenge um 50 Basispunkte. Diese Deflationspolitik ist ein Verbrechen am arbeitenden Volk und gehört eigentlich mit Gefängnis bestraft. Zur Erinnerung: Inflation beginnt aufgrund des technischen Fortschrittes des Warenkorbes frühestens bei 2 %. Laut einem von der manipulierten Ã-ffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommenen Studie der Bundesbank wahrscheinlich bei 3-4 %. Der Konsum wird nachhaltig abgewürgt. Die zweite Weltwirtschaftskrise ist nur ein Frage der Zeit. Zuvor werden die Zinsen noch einmal bis an den Rand der Liquiditätsfalle sinken, für eine erneut auflackende Spekulationsblase sorgen, dann das ganze System zusammenbricht. Bloses Lehrbuchwissen? Wir werden sehen.
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Bart
15.06.2000, 00:18
@ prevensor
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Denkfehler? |
Also steigender Preisdruck bei Unternehmen führt bei mir zu einem Preiswettbewerb ohne preispolitischen Spielraum und somit zu sinkenden Preisen und wiederum zu sinkenden Löhnen und sinkender Kaufkraft usw.
Gelddrucken wäre nur möglich, wenn man den Zins konstant lässt und die mangelnde Nachfrage des Konsums durch Staatsnachfrage bis zu einer gewollten Inflationsrate ersetzt und sich dabei die Staatsverschuldung nicht erhöht. Das ist aber Keynes. Das wollen sie nicht und das dürfen sie aufgrund ihrer Gesetzeslage nicht. Außerdem erhöhen sie nicht den Zins, sondern reduzieren oder erhöhen die Geldmenge auf ein Zielmaß mit dem Mittel der Zinssteuerung. Sie können dürfen und wollen ja kein Geld drucken, indem sie es mit dem Hubschrauber abwerfen. Oder wie hattest Du dir vorgestellt, dass sie Geld drucken. Bei einer Verringerung der Geldmenge mit dem Mittel einer Zinserhöhung drucken sie ja gerade weniger Geld.
Gruß
Bart
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prevensor
15.06.2000, 06:17
@ Bart
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Re: Denkfehler? |
Hi,
Gelddrucken ist steht für mich als Synonym für steigende Staatsverschuldung; der Staat vergibt kommunale Aufträge an Firmen und das zusätzliche Geld ist in Umlauf.
Natürlich ist das monetäre System eine tricky Angelegenheit und jede Aktion, die gesetzt wird kann das genaue Gegenteil dessen bewirken, wofür es gedacht war.
Wenn eine Nullzinspolitik eine Wirtschaft nicht ankurbeln kann (Japan), dann können in einem bestimmten Sentiment steigende Zinsen meiner Meinung auch Inflation erzeugen. Es darf nur nicht zu schnell gehen, sonst könnte es wie Du schon bemerkt hast, in Deflation enden; lt. Lehrbuch tut es das Kurz oder Lang ohnehin.
Grüsse
>Also steigender Preisdruck bei Unternehmen führt bei mir zu einem Preiswettbewerb ohne preispolitischen Spielraum und somit zu sinkenden Preisen und wiederum zu sinkenden Löhnen und sinkender Kaufkraft usw.
>Gelddrucken wäre nur möglich, wenn man den Zins konstant lässt und die mangelnde Nachfrage des Konsums durch Staatsnachfrage bis zu einer gewollten Inflationsrate ersetzt und sich dabei die Staatsverschuldung nicht erhöht. Das ist aber Keynes. Das wollen sie nicht und das dürfen sie aufgrund ihrer Gesetzeslage nicht. Außerdem erhöhen sie nicht den Zins, sondern reduzieren oder erhöhen die Geldmenge auf ein Zielmaß mit dem Mittel der Zinssteuerung. Sie können dürfen und wollen ja kein Geld drucken, indem sie es mit dem Hubschrauber abwerfen. Oder wie hattest Du dir vorgestellt, dass sie Geld drucken. Bei einer Verringerung der Geldmenge mit dem Mittel einer Zinserhöhung drucken sie ja gerade weniger Geld.
>Gruß
>Bart
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Victor
15.06.2000, 08:21
@ Bart
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Re: Inflationsrate |
>Inflationsrate von 1,6 %. Steigende Rohölkosten ausgenommen, nur 0,6 %. Dennoch Verringerung der Geldmenge um 50 Basispunkte. Diese Deflationspolitik ist ein Verbrechen am arbeitenden Volk und gehört eigentlich mit Gefängnis bestraft. Zur Erinnerung: Inflation beginnt aufgrund des technischen Fortschrittes des Warenkorbes frühestens bei 2 %. Laut einem von der manipulierten Ã-ffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommenen Studie der Bundesbank wahrscheinlich bei 3-4 %. Der Konsum wird nachhaltig abgewürgt. Die zweite Weltwirtschaftskrise ist nur ein Frage der Zeit. Zuvor werden die Zinsen noch einmal bis an den Rand der Liquiditätsfalle sinken, für eine erneut auflackende Spekulationsblase sorgen, dann das ganze System zusammenbricht. Bloses Lehrbuchwissen? Wir werden sehen.
Hallo,
hast Du den Titel der oben zitierten Studie oder einen Link?
Vielen Dank.
Victor
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Bart
15.06.2000, 09:23
@ Victor
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Re: Inflationsrate |
Das Original des Artikels stammt aus einem älteren Artikel der Zeit, der sich auf diese Studie berief. War im Archiv im Internet abrufbar. Bestimmt schon 2 Jahre her. Ob das jetzt noch drin ist wage ich zu bezweifeln. Ich selbst habe ihn wahrscheinlich leider nicht mehr auf der Festplatte. Werde aber noch einmal nachsehen.
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Bart
15.06.2000, 09:45
@ Victor
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Doch gefunden |
Neuer Thread siehe oben:-)
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