Konzepte für jede Lebenslage
Schon früh an den Vermögensaufbau denken
Sabine S. (30) steht als Angestellte seit vier Jahren im Berufsleben und verdient jährlich netto 55.000 DM. Sie ist Single und lebt in einer Mietwohnung.
Von ihrem Onkel hat Sabine S. ein Wertpapierdepot im Wert von 30.000 DM geerbt.
Finanzberater bezeichnen diese Lebenssituation als"Aufbauphase" und empfehlen, das Depotvermögen mittels monatlicher Sparbeträge aufzustocken.
Die Experten der Vereins- und Westbank raten Sabine S., zunächst von dem Depotvermögen Anteile eines Dachfonds zu kaufen, der - sofern sie sich
begrenzt risikobereit zeigt - Aktien höher gewichtet als Renten. Zwei bis drei Monatsgehälter sollten als Liquiditätsreserve zurückgehalten werden.
Zusätzlich könnte sie etwa 300 DM monatlich ansparen.
Davon sollte sie bei entsprechender Risikobereitschaft 200 DM in einen Aktienfonds-Sparplan investieren sowie 100 DM in eine private
Rentenversicherung oder, falls Sabine S. langfristig den Erwerb einer Immobilie plant, in einen Bausparvertrag. Commerz Finanz Management rät zu
einer risikoärmeren Alternative. Dafür sollte Sabine S. 50 Prozent des Depotvermögens und der Aufstockungsbeträge in festverzinsliche Wertpapiere
oder Rentenfonds investieren. 25 Prozent des Depotwerts samt zusätzlichem Anlagebetrag sollten als Liquiditätsreserve gehalten werden, etwa in einem
Geldmarktfonds. Weitere 20 Prozent stünden dann für die Aktienfonds-Anlage (bevorzugt: Euroland) zur Verfügung und fünf Prozent als
"risikoausgleichendes Element zu den Wertpapieranlagen" für das Investment in offene Immobilienfonds.
Die Experten raten Sabine S. zudem, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen. Wesentlich ist hierbei eine private Haftpflichtversicherung und der
Schutz bei Erwerbsunfähigkeit. Bei ihrem Arbeitgeber könnte die Angestellte nach einer betrieblichen Altersversorgung fragen, etwa einer
Direktversicherung. Interessant sind für Sabine S. auch die Regierungspläne zur privaten Zusatzrente: Danach würden in den nächsten Jahren bis zu vier
Prozent des Jahreseinkommens bei einem Investment in bestimmte Vorsorgemaßnahmen begünstigt. Spezielle Steuersparmodelle, wie sie etwa
Schiffsfonds bieten, kommen für Sabine S. in der derzeitigen Lebensphase dagegen nicht in Frage. wi
Für Familien sind Sparpläne sinnvoll
Reiner und Anja D. (41 und 39 Jahre) leben mit ihren Kindern Sven und Marina (8 und 5) in einem Einfamilienhaus, auf dem eine Restschuld von 500.000
DM lastet. Die Hypothek läuft bis zum 63. Lebensjahr des Vaters. Die Eltern sind als Angestellte beschäftigt; das verfügbare Jahreseinkommen beläuft
sich auf 150.000 DM. Dazu besitzt die Familie ein Wertpapierdepot in Höhe von 15.000 DM.
Die Vereins- und Westbank geht davon aus, dass die Familie begrenzt risikobereit ist. Für das Depot empfehlen die Experten Dachfonds mit
institutsunabhängiger Fondsauswahl. Das Kapital sollte rechtzeitig vor Ablauf der Zinsbindung für eine Sondertilgung in risikoarme Anlageformen wie
kurzlaufende Rentenfonds oder Spareinlagen umgeschichtet werden. Für die Kinder, so der Rat, sollten die Eltern eine Ausbildungsversicherung oder
einen Fondssparplan abschließen, in die monatlich eingezahlt wird. Zur Altersvorsorge könnten die Eltern Fondssparpläne mit einer privaten
Rentenversicherung (z. B. Direktversicherung beim Arbeitgeber) kombinieren. Ein Bausparvertrag sichert das Zinsänderungsrisiko ab und kann für
Modernisierungsmaßnahmen verwendet werden. Zum Steuersparen sollte geprüft werden, ob geschlossene Fonds in das Anlagekonzept mit einbezogen
werden sollten.
Commerz Finanz Management unterstellt eine etwas risikoreichere, wachstumsorientierte Anlegermentalität. Danach sollte die Familie zuvorderst mit
Wertpapierfonds die liquiden Anlagen aufstocken. Bis 2006 halten die Experten ein Depotvolumen von rund 300.000 DM für erreichbar, bis 2020 von zwei
Mio. DM. Zur Finanzierung der Ausbildungskosten von Sven und Marina aber auch unter Steuergesichtspunkten raten sie, beizeiten Einkunftsquellen auf
die Kinder zu übertragen, etwa durch Schenkung von Wertpapieren oder Abschluss des Investmentplans auf den Namen des Kindes.
Zur Reduzierung der Einkommenssteuer sollten die Eltern nach Überschreiten der Freibeträge etwa in vier Jahren 50.000 DM in einen geschlossenen
deutschen Immobilienfonds investieren sowie unter Renditegesichtspunkten denselben Betrag in eine unternehmerische Beteiligung wie Windkraftfonds
oder eine Schiffsbeteiligung. Weitere 30.000 DM könnten per Sparplan in einen offenen Immobilienfonds angelegt werden. Wichtig, so die Experten, sei
zudem eine rasche Entschuldung des Hauses und der Abschluss einer privaten Rentenversicherung. wi
In den besten Jahren winken neue Chancen
Uwe M. (50), Ehemann von Susanne, ist Alleinverdiener in der Familie M. und bringt ein Jahreseinkommen von 200.000 DM mit nach Hause. Die Kinder
Jakob und Ilona (25 und 22) studieren; der 18-jährige Simon geht noch zur Schule. Die Familie verfügt über eine schuldenfreie Wohnung und ein Depot in
Höhe von 100.000 DM. Die Lebensversicherung von Uwe M. mit einer Ablaufleistung von 300.000 DM wird zum 65. Lebensjahr fällig. Uwe M. ist ein
chancenorientierter Anleger und damit bereit, auch einmal ein höheres Risiko einzugehen, zumal das Depotvermögen mittelfristig nicht benötigt wird.
Damit bietet sich für Uwe M. nach Meinung der Vereins- und Westbank neben der Anlage des Depotvermögens in Dachfonds auch die Investition in
Branchenfonds an, je nach Marktlage etwa in Bio- oder Umwelttechnologiefonds. Daneben raten die Experten Uwe M. zur Reduzierung der
Einkommenssteuer zu Beteiligungen in geschlossenen Fonds. Die Versorgung im Alter sehen sie mit der Lebensversicherung als gesichert an, insofern
Uwe M. auch eine betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen hat.
Commerz Finanz Management rät Uwe M. zu einem geschlossenen inländischen Immobilienfonds als ideale Möglichkeit zur Vermögensdiversifikation
und empfiehlt hier eine sofortige Anlage von 50.000 DM. Eine den Immobilienbereich ergänzende Anlage könnte ein offener Immobilienfonds sein
(Einlagesumme 20.000 DM). Beide Anlagebereiche sollten später ausgebaut werden, im Bereich der geschlossenen Fonds auch unter Berücksichtigung
ausländischer Immobilienmärkte (USA, Holland). Vor allem aber sollte Uwe M. seinen Wertpapierbereich ausweiten, raten die Experten.
Um die Sparerfreibeträge optimal zu nutzen, sollte Uwe M. zunächst insbesondere auf zinstragende Titel achten. Mittelfristig sei für Uwe M. aufgrund des
Depotvolumens eine professionelle Vermögensberatung sinnvoll. Fünf Prozent könnten hierbei mit Geldmarktfonds oder Termingeldern liquide gehalten
werden. 40 Prozent stünden für festverzinsliche Wertpapiere zur Verfügung, 55 Prozent für Aktien. Für den risikobereiten Uwe M. könnte zudem eine
Anlage in renditeträchtigen Modellen wie Medien- oder Private-Equity-Fonds interessant werden. wi
Im Alter bieten Rentenpapiere Sicherheit
Walter und Regina D. (67 und 62) haben während ihres Berufslebens ein ansehnliches Vermögen zusammen getragen: Das Wertpapierdepot beläuft sich
auf 800.000 DM. Walter D. ist bereits Renter, Regina D. steht kurz vor dem Ausstieg aus dem Arbeitsleben. Die gemeinsame Rente beträgt 95.000 DM
jährlich, davon unterliegen 30.000 DM der Steuerpflicht. Für beide steht der Erhalt des angesparten Kapitals im Vordergrund - ein Profil, das den
Finanzberatern entgegen kommt, denn auch sie empfehlen dem Ehepaar eine Begrenzung des Risikos.
Commerz Finanz Management hält Steuersparmodelle für Walter und Regina D. nicht für sinnvoll. Angesichts der Sicherheitsorientierung sollten die
beiden den Anteil an festverzinslichen Wertpapieren in ihrem Depot auf 60 Prozent aufstocken. Das Liquiditätspolster würde 15 Prozent betragen, wobei
sich eine Anlage in Geldmarktfonds, höher verzinsliche Sparguthaben oder Festgeld anbietet. 25 Prozent des Kapitals sollten weiter in Aktien fließen,
raten die Experten, davon vier Fünftel in Euroland-Titel und der Rest in US-Papiere. Zusätzlich sollte das Paar 100.000 DM in offene Immobilienfonds
investieren, die ähnlich renditestark wie festverzinsliche Wertpapiere sind, darüber hinaus aber auch Kurschancen eröffnen. Daneben raten die Experten
dringend, ein Testament zu erstellen, damit es im Erbfall nicht zu Verschiebungen in der Vermögensstruktur kommt, die negative finanzielle
Konsequenzen hätten.
Die Vereins- und Westbank empfiehlt Walter und Regina D. für ihr Depot eine individuelle Vermögensverwaltung mit Einzeltitelauswahl, die
ertragsorientiert strukturiert ist. Für erwägenswert halten die Experten auch einen geschlossenen Auslands-Immobilienfonds, der persönliche Freibeträge
nach bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen (z.B. USA) ausnutzen hilft. Zur Erhöhung der Rentenbezüge schlagen die Berater einen Auszahlplan
je nach Liquiditätsbedarf vor. Daneben weisen die Experten darauf hin, dass der erbschafts-/schenkungssteuerliche Wert von geschlossenen
Inlands-Fonds (renditeorientiert) während der Laufzeit niedriger ist als bei klassischen Kapitalanlagen. wi
[b] ohne Worte
Gruß
ufi
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