boso
11.02.2001, 10:30 |
@EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen Thread gesperrt |
Geschrieben von EUKLID am 22. Oktober 2000 18:31:36:
Ich habe mir am Wochenende das Buch mit o.g. Titel von Volkmar Muthesius durchgelesen (2.
Auflage, Oktober 1973). Besorgt habe ich mir dies aus dem Antiquariat. Folgende Angaben
versetzten mich in Staunen:
1. Der Postbote kam 1912 täglich vier mal. Was für ein Service! Heute freuen wir uns, wenn es
überhaupt noch eine Postfiliale in unserer Gemeinde gibt.
2. Man legte sich zehn Zentner Kartoffeln in den Keller. Das ist überhaupt nicht dumm, denn
zumindest hat man damit ein halbes Jahr was zu beißen. Aber in unserer Minimalgesellschaft wird
ja jetzt oft der Keller eingespart. Braucht man angeblich nicht mehr im Zeitalter des Atomstroms,
der Zentralheizungen und der Erdgasversorgung. Frieren und nichts zu Beißen ist vermutlich eine
Todeskombination.
3. Spätsommer 1922: Mit einem Dollar je Person konnte man eine Woche im Spessart unterwegs
mit Mann und Frau sämtliche Kosten abdecken. Das äquivalent betrug 575 DM = 1 Dollar.
Schlechtes Geld ist das größte Unglück das ein Volk treffen kann. Dieser Spruch wird scheinbar
momentan beim Euro gerade in die Tat umgesetzt.
4. Das Wort Staatsbankrott wollte ein Notenbankfachmann überhaupt nicht hören. Er sagte immer
"ei was! Der Staat macht nicht bankrott, er läßt seine Gläubiger bankrott gehen!"
5. Zum Thema Konvertibilität: Im Jahre 1911 beschlossen fünf Abiturienten des
Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar nach der Abgangsfeier nicht nach Hause zu gehen sondern
stande pede direkt zum Bahnhof und nach Paris zu reisen. Sie sandten vor der Abfahrt einen
Boten zu ihren Eltern und ließen ihnen ausrichten, sie möchten sich bitte gedulden, nach drei
Tagen würden sie wieder heimkehren. Dies wurde nicht geglaubt. Man bekam zu hören Pässe,
Visa, Reisedevisen. Antwort: Einen Pass brauchte man vor dem ersten Weltkrieg nur zur Reise
nach Rußland. Die gesamte übrige Welt stand jedem offen. Devisen gab es nicht. Man zahlte in
Paris mit deutschen Goldstücken wie andernorts auch oder man wechselte das Goldstück in
Francs ein in jeder Wechselstube, auf jeder Bank ohne Formalitäten. Hier gab es noch
Freizügigkeit des Menschen und des Geldes.
6. Inflation
a) Inflation muß nicht unbedingt am Preis festgemacht werden und ist auch gegeben wenn die
Qualität sinkt da dies kaum quantifizierbar ist.
b) Wenn die Maße und Gewichte mißhandelt werden. Bei manchen Bäckern müßte heute
tatsächlich wieder die Bäckertaufe eingeführt werden.
c) Bei gleichbleibenden Preisen die Packungen nicht mehr soviel enthalten. Beispiele: In den
fünfziger Jahren gab es noch massenweise 0,7-Liter Gläser (großes Bier). Danach gab es nur
noch 0,5-Liter Gläser (kleines Bier). Inzwischen ist das große Cola oder sogar Bier schon im
0,4-Liter Glas. Weiteres Beispiel für ständige Verteuerung: Zigaretten (weniger Inhalt oder bevor
nichts mehr in der Schachtel ist Verteuerung der Schachtel und dann wieder von vorne)
d) Der Service läßt nach. Haben wir überhaupt noch einen?
e) Die Arbeitsmoral sinkt
f) Ohne das an den Preisen manipuliert wird sind oben genannte Fakten der Beginn und sicheres
Symptom für den Geldwertverfall.
g) Preisstop durch den Gesetzgeber deuten auf alle Fälle massiveren Beginn an. Dies blüht
vielleicht partiell bald bei den Mieten. Dann sorgt die sozialistische Regierung dafür, daß
garantiert keine Wohnungen mehr gebaut werden.
h) Für den Baldur den Ketzer: Ketzer sind Leute, die solange verfolgt werden, bis man ihnen folgt
(H. de Montherlan)
Euklid (ehemals RL)
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/19620.htm
Vielen Dank für den TIP,habe mir das Buch auch besorgt und lese es gerade und kann nur sagen: es ist erschreckend wie zutreffend die beschriebene Dynamik auf gerade heut gilt.
MfG
boso
<center>
<HR>
</center> |
SchlauFuchs
12.02.2001, 06:42
@ boso
|
Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen |
>Geschrieben von EUKLID am 22. Oktober 2000 18:31:36: > Ich habe mir am Wochenende das Buch mit o.g. Titel von Volkmar Muthesius durchgelesen (2. > Auflage, Oktober 1973). Besorgt habe ich mir dies aus dem Antiquariat. Folgende Angaben > versetzten mich in Staunen: > 1. Der Postbote kam 1912 täglich vier mal. Was für ein Service! Heute freuen wir uns, wenn es > überhaupt noch eine Postfiliale in unserer Gemeinde gibt. > 2. Man legte sich zehn Zentner Kartoffeln in den Keller. Das ist überhaupt nicht dumm, denn > zumindest hat man damit ein halbes Jahr was zu beißen. Aber in unserer Minimalgesellschaft wird > ja jetzt oft der Keller eingespart. Braucht man angeblich nicht mehr im Zeitalter des Atomstroms, > der Zentralheizungen und der Erdgasversorgung. Frieren und nichts zu Beißen ist vermutlich eine > Todeskombination. > 3. Spätsommer 1922: Mit einem Dollar je Person konnte man eine Woche im Spessart unterwegs > mit Mann und Frau sämtliche Kosten abdecken. Das äquivalent betrug 575 DM = 1 Dollar. > Schlechtes Geld ist das größte Unglück das ein Volk treffen kann. Dieser Spruch wird scheinbar > momentan beim Euro gerade in die Tat umgesetzt. > 4. Das Wort Staatsbankrott wollte ein Notenbankfachmann überhaupt nicht hören. Er sagte immer
>"ei was! Der Staat macht nicht bankrott, er läßt seine Gläubiger bankrott gehen!" > 5. Zum Thema Konvertibilität: Im Jahre 1911 beschlossen fünf Abiturienten des > Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar nach der Abgangsfeier nicht nach Hause zu gehen sondern > stande pede direkt zum Bahnhof und nach Paris zu reisen. Sie sandten vor der Abfahrt einen > Boten zu ihren Eltern und ließen ihnen ausrichten, sie möchten sich bitte gedulden, nach drei > Tagen würden sie wieder heimkehren. Dies wurde nicht geglaubt. Man bekam zu hören Pässe, > Visa, Reisedevisen. Antwort: Einen Pass brauchte man vor dem ersten Weltkrieg nur zur Reise > nach Rußland. Die gesamte übrige Welt stand jedem offen. Devisen gab es nicht. Man zahlte in > Paris mit deutschen Goldstücken wie andernorts auch oder man wechselte das Goldstück in > Francs ein in jeder Wechselstube, auf jeder Bank ohne Formalitäten. Hier gab es noch > Freizügigkeit des Menschen und des Geldes. > 6. Inflation > a) Inflation muß nicht unbedingt am Preis festgemacht werden und ist auch gegeben wenn die > Qualität sinkt da dies kaum quantifizierbar ist. > b) Wenn die Maße und Gewichte mißhandelt werden. Bei manchen Bäckern müßte heute > tatsächlich wieder die Bäckertaufe eingeführt werden. > c) Bei gleichbleibenden Preisen die Packungen nicht mehr soviel enthalten. Beispiele: In den > fünfziger Jahren gab es noch massenweise 0,7-Liter Gläser (großes Bier). Danach gab es nur > noch 0,5-Liter Gläser (kleines Bier). Inzwischen ist das große Cola oder sogar Bier schon im > 0,4-Liter Glas. Weiteres Beispiel für ständige Verteuerung: Zigaretten (weniger Inhalt oder bevor > nichts mehr in der Schachtel ist Verteuerung der Schachtel und dann wieder von vorne) > d) Der Service läßt nach. Haben wir überhaupt noch einen? > e) Die Arbeitsmoral sinkt > f) Ohne das an den Preisen manipuliert wird sind oben genannte Fakten der Beginn und sicheres > Symptom für den Geldwertverfall. > g) Preisstop durch den Gesetzgeber deuten auf alle Fälle massiveren Beginn an. Dies blüht > vielleicht partiell bald bei den Mieten. Dann sorgt die sozialistische Regierung dafür, daß > garantiert keine Wohnungen mehr gebaut werden. > h) Für den Baldur den Ketzer: Ketzer sind Leute, die solange verfolgt werden, bis man ihnen folgt > (H. de Montherlan) > Euklid (ehemals RL)
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/19620.htm
>
>Vielen Dank für den TIP,habe mir das Buch auch besorgt und lese es gerade und kann nur sagen: es ist erschreckend wie zutreffend die beschriebene Dynamik auf gerade heut gilt.
>
>MfG
>
>boso
Hallo,
Bei amazon.de gibts das Buch nicht. Weißt du einen Händler, der es hat und verschickt?
ciao!
SchlauFuchs
<center>
<HR>
</center> |
ufi
12.02.2001, 09:41
@ SchlauFuchs
|
Ja, interessante Zusammenfassung! ( JüKü, bitte aufheben ). Suche auch |
das Buch.
Gruß
ufi
<center>
<HR>
</center> |
ufi
12.02.2001, 09:43
@ ufi
|
Sorry, man soll halt erst alles lesen ( Link auf orig. Beitrag ). (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
boso
12.02.2001, 22:12
@ SchlauFuchs
|
Alle Antiquariate: HIER |
>Hallo,
>Bei amazon.de gibts das Buch nicht. Weißt du einen Händler, der es hat und verschickt?
>ciao!
>SchlauFuchs
Ich hol mir die Sachen im Antiquariat. Der Link
http://www.sfb.at/index.php?lang=e
soll angeblich alle auf derselben vorgestellten Antiquariate abfragen. Hat aber nicht bei mir hingehauen.
Er ist aber trotzdem brauchbar, weil man von dort in das ZVA und Justbooks Einzeln hineinkommt, und damit fast immer fündig wird.
Viel Spass!
boso
<ul> ~ Suchmaschine für Antiquariate</ul>
<center>
<HR>
</center>
|
Cujo
12.08.2004, 15:20
@ boso
|
Re: @EUKLID: Spitzenbuch-Augenzeuge von drei Inflationen |
-->>Geschrieben von EUKLID am 22. Oktober 2000 18:31:36: > Ich habe mir am Wochenende das Buch mit o.g. Titel von Volkmar Muthesius durchgelesen (2. > Auflage, Oktober 1973). Besorgt habe ich mir dies aus dem Antiquariat. Folgende Angaben > versetzten mich in Staunen: > 1. Der Postbote kam 1912 täglich vier mal. Was für ein Service! Heute freuen wir uns, wenn es > überhaupt noch eine Postfiliale in unserer Gemeinde gibt. > 2. Man legte sich zehn Zentner Kartoffeln in den Keller. Das ist überhaupt nicht dumm, denn > zumindest hat man damit ein halbes Jahr was zu beißen. Aber in unserer Minimalgesellschaft wird > ja jetzt oft der Keller eingespart. Braucht man angeblich nicht mehr im Zeitalter des Atomstroms, > der Zentralheizungen und der Erdgasversorgung. Frieren und nichts zu Beißen ist vermutlich eine > Todeskombination. > 3. Spätsommer 1922: Mit einem Dollar je Person konnte man eine Woche im Spessart unterwegs > mit Mann und Frau sämtliche Kosten abdecken. Das äquivalent betrug 575 DM = 1 Dollar. > Schlechtes Geld ist das größte Unglück das ein Volk treffen kann. Dieser Spruch wird scheinbar > momentan beim Euro gerade in die Tat umgesetzt. > 4. Das Wort Staatsbankrott wollte ein Notenbankfachmann überhaupt nicht hören. Er sagte immer
>"ei was! Der Staat macht nicht bankrott, er läßt seine Gläubiger bankrott gehen!" > 5. Zum Thema Konvertibilität: Im Jahre 1911 beschlossen fünf Abiturienten des > Wilhelm-Ernst-Gymnasiums in Weimar nach der Abgangsfeier nicht nach Hause zu gehen sondern > stande pede direkt zum Bahnhof und nach Paris zu reisen. Sie sandten vor der Abfahrt einen > Boten zu ihren Eltern und ließen ihnen ausrichten, sie möchten sich bitte gedulden, nach drei > Tagen würden sie wieder heimkehren. Dies wurde nicht geglaubt. Man bekam zu hören Pässe, > Visa, Reisedevisen. Antwort: Einen Pass brauchte man vor dem ersten Weltkrieg nur zur Reise > nach Rußland. Die gesamte übrige Welt stand jedem offen. Devisen gab es nicht. Man zahlte in > Paris mit deutschen Goldstücken wie andernorts auch oder man wechselte das Goldstück in > Francs ein in jeder Wechselstube, auf jeder Bank ohne Formalitäten. Hier gab es noch > Freizügigkeit des Menschen und des Geldes. > 6. Inflation > a) Inflation muß nicht unbedingt am Preis festgemacht werden und ist auch gegeben wenn die > Qualität sinkt da dies kaum quantifizierbar ist. > b) Wenn die Maße und Gewichte mißhandelt werden. Bei manchen Bäckern müßte heute > tatsächlich wieder die Bäckertaufe eingeführt werden. > c) Bei gleichbleibenden Preisen die Packungen nicht mehr soviel enthalten. Beispiele: In den > fünfziger Jahren gab es noch massenweise 0,7-Liter Gläser (großes Bier). Danach gab es nur > noch 0,5-Liter Gläser (kleines Bier). Inzwischen ist das große Cola oder sogar Bier schon im > 0,4-Liter Glas. Weiteres Beispiel für ständige Verteuerung: Zigaretten (weniger Inhalt oder bevor > nichts mehr in der Schachtel ist Verteuerung der Schachtel und dann wieder von vorne) > d) Der Service läßt nach. Haben wir überhaupt noch einen? > e) Die Arbeitsmoral sinkt > f) Ohne das an den Preisen manipuliert wird sind oben genannte Fakten der Beginn und sicheres > Symptom für den Geldwertverfall. > g) Preisstop durch den Gesetzgeber deuten auf alle Fälle massiveren Beginn an. Dies blüht > vielleicht partiell bald bei den Mieten. Dann sorgt die sozialistische Regierung dafür, daß > garantiert keine Wohnungen mehr gebaut werden. > h) Für den Baldur den Ketzer: Ketzer sind Leute, die solange verfolgt werden, bis man ihnen folgt > (H. de Montherlan) > Euklid (ehemals RL)
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/19620.htm
>
>Vielen Dank für den TIP,habe mir das Buch auch besorgt und lese es gerade und kann nur sagen: es ist erschreckend wie zutreffend die beschriebene Dynamik auf gerade heut gilt.
>
>MfG
>
>boso
--------------------
Keller:
Es gibt heute keinen Keller mehr mag sein. Dafür ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Bürger von 1955 von 3 (!) qm auf jetzt fast 30 gestiegen. Mit anderen Worten: weniger Keller, mehr Wohnzimmer!!! Und das Ganze zu geringeren Mieten (in Relation zur einkommensentwicklung).
Konvertierung:
Ich zahle heute in der ganzen Welt, selbst im afrikanischen Busch mit entweder Dollar, Euro oder - Kreditkarte. Ich brauche nicht mal mehr zur Bank!
Kartoffeln im Keller:
Klar, 10 Zentner kartoffeln einzukelllern macht Sinn - - - wenn man sonst keine alternative hat. Heute leben die menschen im Winter nicht nur von kartoffeln, sondern auch von orangen, Bananen, Ananas, Kiwi, frischem Gemüse. DAS wird es 1911 nicht mal ansatzweise gegeben haben.
Postbote 4X am Tag:
Klar - der größte Tei8l der Post trudelte ja auch erst im Laufe des Tages auf der Post ein. Um seine gesamte tagespost zu bekommen, musste man dann schon mal bis 4 Uhr nachmittags warten. Heute ist sie um 8.00 Uhr im Postfach oder um 10.00 Uhr zugestellt. Und zwart zu 95% Post, die am Tag vorher aufgegeben wurde. Wozu soll der postbote also 4x laufen, wenn er alles beim ersten Mal dabei hat????
Und leiber habe ich nur einen postboten, aber dafür muss ich nicht mehrere Tage warten.
Und: Briefpost wird immer weniger!
Urlaub im Spessart:
Diene Beispielfamilie konnte für einen Dollar = 575 Mark eine Woche urlaub im Spessart machen. Dafür hat sie wahrscheinlich drei Monate arbeiten müssen. Heute macht man für 575 Euro eine Woche Urlaub in Thailand - und arbeitet dafür einen halben Monat!!!
Das thema schleichend Inflation kennen wir. Leider ist es nur so, dass das statistische Bundesamt nicht den Preis für ein Glas Gurken berechnet, sondern nach Gewicht. Dieser Faktor wird also ausgeglichen. Für einen Golf I musste ein Arbeiter seinerzeit länger arbeiten als heute für einen Golf V. Dieser Golf V hat heutzutage: ABS, geringeren Spritverbrauch, Airbags, ist größer, mehr Leistung, besser ausgestattet....
Das Gleiche gilt sinngemäß für braune und weiße Ware sowie für Elektronik.
Der Lebensstandard ist nicht nur im Durchschnitt, sondern auch *ganz unten* höher als noch vor 20 Jahren. Selbst einem Arbeitslosen nach Hartz IV geht es heute besser als den meisten Arbeitern in den 50ger Jahren. So ist zum Beispiel ein Auto angemessen für nach Hartz IV (was ja auch richtig ist). oder 60 qm Wohnraum für zwei. Denk bitte mal nach, wieveilen Arbeitern in den 50er Jahren so etwas hatten? Die hatten ein Fahrrad, mit viel Glück ne Zündapp, und haben mit 3 kindern auf 40 qm mit Klo auf dem Gang gewohnt!
Gruß
|
Herbi, dem Bremser
12.08.2004, 16:22
@ Cujo
|
Re: @Cujo ** Trari-trara, die Post ist da! |
-->>..
Postbote 4x am Tag:
Klar - der größte Teil der Post trudelte ja auch erst im Laufe des Tages auf der Post ein. Um seine gesamte Tagespost zu bekommen, musste man dann schon mal bis 4 Uhr nachmittags warten.
Heute ist sie um 8.00 Uhr im Postfach oder um 10.00 Uhr zugestellt. Und zwar zu 95% Post, die am Tag vorher aufgegeben wurde. Wozu soll der Postbote also 4x laufen, wenn er alles beim ersten Mal dabei hat????
Moin Cujo,
ich könnt das Eintrudeln positiver darstellen:
Die Post wurde 4-mal ausgeteilt, aber auch 4-mal gleich mitgenommen, die Briefkästen wurden teilweise stündlich geleert, woraus sich folgender stadtinterner Briefdialog entspannen konnte:
Man schrieb einen Geschäftsbrief um 7:00,
der Briefkasten wurde um 8:00 gelehrt - oder der (Handlungs-)Gehilfe reichte die Briefe am Postschalter gleich dem"Beamten" durch -
der Brief wurde mit der zweiten Post um 10:00 ausgeteilt,
der Adressat antwortete um 11:00,
die Antwort wurde vom Boten um 13:00 zugestellt
und Ersterer konnte um 14:00 liefern und somit sein Geschäft abschließen.
Bei der Bahnpost, ist dir das noch ein Begriff?, steckte ich meine Liebesbriefe um 21:44 ein. Der Interzonenzug Warzawa-Paris nahm ihn um 21:45 - im Kurswagen München - mit, und am nächsten Tag hatte ihn meine Freundin in München auf dem Mittagstisch.
Die Briefe bis 23:13 kamen nur bis Ffm und Köln am nächsten Morgen ;-)
Und was läuft heute:
- Um 17:00 oder 18:00 ist Abgabeschluß.
- Briefkästen werden nur einmal geleert - wenn sie nicht grad abmontiert wurden
- Sonntags wird auch nicht mehr zugestellt ;)
Gruß
Herbi
|