NickLeeson
16.06.2000, 15:42 |
Nehmen die sozialen Unterschiede zu? Thread gesperrt |
Hallo allerseits!
Wir haben hier im Forum bereits des öfteren über die Themen Zinsen und Staatsverschuldung (kontrovers) diskutiert. In der heutigen Financial Times steht ein Artikel über den Rückzug von C&A aus Großbritannien. Dabei ist mir folgende Aussage des Managing Directors aufgefallen:
But Mr McCausland said the middle ground in fashion retailing had been eroding too rapidly for C&A to come up with a financially viable solution.
"The UK middle market is going," he said."To survive you have to be a discounter or a brand."
Haben wir es hier mit einem Modetrend zu tun oder steckt mehr dahinter? Ich tippe auf letzteres.
NickLeeson
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dottore
16.06.2000, 16:23
@ NickLeeson
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Re: Nehmen die sozialen Unterschiede zu? |
>Hallo allerseits!
>Wir haben hier im Forum bereits des öfteren über die Themen Zinsen und Staatsverschuldung (kontrovers) diskutiert. In der heutigen Financial Times steht ein...
>"The UK middle market is going," he said."To survive you have to be a discounter or a brand."
>[/b]
>Haben wir es hier mit einem Modetrend zu tun oder steckt mehr dahinter? Ich tippe auf letzteres.
>NickLeeson
Treffer, Nick!
Ich habe hier einen tüchtigen Redakteur, leitend. Verdient 9600 brutto. Was kriegt er ausgezahlt? 4362 Mark.
Das ist die Mittelschicht, die verschwindet, weil ihr schlicht das Geld ausgeht (Gründe bekannt, Abhilfen (evtl.): siehe"Krisenschaukel" ansonsten treiben wir auf etwas Hochbrisantes zu). Ich kann den Mann auch nicht mehr motivieren. Mit einer Gehaltserhöhung etwa, wo dann von 1000 Mark 400 nachbleiben? Dann wird der bloß noch saurer.
Gruß
d.
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JüKü
16.06.2000, 16:26
@ dottore
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Sollte er vielleicht die Steuerklasse wechsen? ;-))... |
...oder wird er dann NOCH SAUERER???
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Grit
16.06.2000, 16:29
@ JüKü
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Genau das wollte ich gerade auch loswerden ;-) (owT) |
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Dieter
16.06.2000, 21:11
@ dottore
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Re: Nehmen die sozialen Unterschiede zu? |
>>Hallo allerseits!
>>Wir haben hier im Forum bereits des öfteren über die Themen Zinsen und Staatsverschuldung (kontrovers) diskutiert. In der heutigen Financial Times steht ein...
>>"The UK middle market is going," he said."To survive you have to be a discounter or a brand."
>>[/b]
>>Haben wir es hier mit einem Modetrend zu tun oder steckt mehr dahinter? Ich tippe auf letzteres.
>>NickLeeson
>Treffer, Nick!
>Ich habe hier einen tüchtigen Redakteur, leitend. Verdient 9600 brutto. Was kriegt er ausgezahlt? 4362 Mark.
>Das ist die Mittelschicht, die verschwindet, weil ihr schlicht das Geld ausgeht (Gründe bekannt, Abhilfen (evtl.): siehe"Krisenschaukel" ansonsten treiben wir auf etwas Hochbrisantes zu). Ich kann den Mann auch nicht mehr motivieren. Mit einer Gehaltserhöhung etwa, wo dann von 1000 Mark 400 nachbleiben? Dann wird der bloß noch saurer.
>Gruß
>d.
Und wie soll sich ein Unternehmer wie ich motivieren, wenn der Staat noch ein wenig mehr nimmt und außerdem per Gesetz fast alle staatlichen Verantwortlichkeiten (mit drastisch zunehmender Tendenz) auf den Unternehmerstand abwälzt? Das hält man doch nur durch Liebe zum Beruf aus.
Aber mal zum Ursprung der Fragestellung zurück:
Es ist doch im Einzelhandel eine langfristige Tendenz vorhanden. Erfolgreiche Handels-Betriebe müssen seit langem ein eindeutiges Firmenprofil zeigen, das zur Spezialisierung und Abgrenzung zu anderen Handelsformen führt. Gemischtwarenläden mit wenig erkennbaren Profil sterben. Also: entweder hochpreisig mit entspr. Image und Sortimentsbreite oder niedrigpreisig mit dem dazu passenden billigen Ambiente. Umfragen im Einzelhandel zeigen auf, daß Kunden mit hohem Einkommen sowohl bei Aldi wie auch beim Feinkostladen kaufen, je nach Stimmung und Artikel. Die Tendenz der"Kundenuntreue" zu ihren Haupteinkaufsstätten nimmt zu, einkommensunabhängig.
Von daher halte ich die Argumentation (soziale Unterschiede) der Vorschreiber für ungeeignet, das Sterben eines Ladens im mittleren Preissegment zu erklären.
Es ist eine Frage des Image. Die Baumärkte laufen aufgrund ihres billigen Images und der vorgegaukelten Produktvielfalt gut. Aber realistisch betrachtet gehören sie zu den teuersten Läden, um Baustoffe und Handwerkszeug zu erwerben. Es bleibt eine Frage der Werbestrategie und des Zeitgeistes.
Gruß Dieter
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Baldur der Ketzer
16.06.2000, 21:25
@ Dieter
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Re: Was tun? Globalisierung nutzen? Konzerne weisen den Weg? |
>Und wie soll sich ein Unternehmer wie ich motivieren, wenn der Staat noch ein wenig mehr nimmt und außerdem per Gesetz fast alle staatlichen Verantwortlichkeiten (mit drastisch zunehmender Tendenz) auf den Unternehmerstand abwälzt? Das hält man doch nur durch Liebe zum Beruf aus.
Hallo, Dieter,
von Luft und Liebe kannst Du und kann ich aber keine Rechnungen oder Gehälter zahlen.
Ich habe mal mit einem prominenteren Anwalt gesprochen.
Tenor der Mandatschaft in größeren Industriekreisen:
1982 geistig-moralische WeMde in diesem unserem Lamde, meine lieben FreuMde (Kommentar erspare ich mir, auch ich habe mich damals mit versündigt und DIE gewählt)
1986: na ja, vielleicht reichen 4 Jahre Regierung nicht zum Umkehren, geben wir Ihnen nochmals die Chance
1990: Erkenntnis, wird wohl nix mehr, Schlendrian geht weiter, also HANDELN, nicht mehr warten
Ergebnis: massive Verlagerung von Unternehmensteilen ins Ausland, soweit möglich
1994: ditto., nur viel stärker noch, Schnauze total voll, ab und wech
1996 - 1998 totaler Stillstand, man kann SIE nicht mehr sehen
Man konnte das auch an Statistiken sehen, 1990 wurden von großen Konzernen noch ca. 80 - 90 % der Gewinne in der BRD versteuert, 1996-1998 nur noch so 15-20%, der Rest war ausgelagert.
Abstimmung mit den Füßen.
Was anderes versteht die Obrigkeit nicht.
Nur, solange noch genug Schwung im Laden ist, ist denen das wurscht, wenn die innovativsten gehen.
Bis man merkt, was das für ein Rohrkrepierer geworden ist. Nur ist es dann zu spät, und wir sind wieder beim präferierten Szenario nach unne..........
Also, beiseite treten, auf Besserung warten hiesse warten auf Godot.
Dabei ist Deutschland gesegnet, weil es eine Fülle von Nachbarn hat, alle mit eigener Steuerhoheit, Japaner können von ihrer Insel nicht so leicht runter, also, positiv denken und mal Zeit reservieren für ein paar Gedanken.........
Fast immer kann man noch was optimieren.
Solidarische Grüße aus dem Ausland, von Jürgen alias Baldur
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Dieter
17.06.2000, 00:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: Was tun? Globalisierung nutzen? Konzerne weisen den Weg? |
Hallo Jürgen,
ein unerschöpfliches Thema, nicht nur für Leidensgenossen.
Ich beschwere mich nicht über die Höhe der Steuern, auch nicht über mein Einkommen, höchstens über die Art und Weise wie beides zustande kommt.
Ich spreche hier nicht von Großbetrieben (AG´s und viele GmbH´s), die kapitalorientiert sind und nicht von Unternehmern geführt werden, sondern von relativ abgesicherten Angestellten unter Aufsicht des Kapitals. Von daher ganz andere Prioritäten setzen, andere Möglichkeiten haben und zu guter Letzt auch noch von der Politik verhätschelt werden oder ihr entweichen können.
Nun zu den eigentlichen Unternehmern:
Vielen Unternehmern wie auch mir geht es doch so, daß aus finanziellen Gründen eine Fortführung der unternehmerischen oder andersartigen Tätigkeit nicht erforderlich ist. Also spielt das Finanzielle höchstens die Rolle einer zusätzlichen Bestätigung, nicht mehr (Es sei denn, man gehört zu den Mitleid-erregenden Zeitgenossen, die raffsüchtig sind oder denen, die ihr Unternehmen nicht in den Griff bekommen mit drohendem Absturz).
Infolgedessen kann die Motivation zur Fortführung der Tätigkeit doch nur an der Freude an der Arbeit und Verantwortung, Entwicklung der Mitarbeiter und des Betriebes, der Entwicklung der eigenen Ideen liegen und je nach Erwerbszweig die Mitgestaltung der Umwelt im weitesten Sinne.
Nur daraus entwickelt sich die Kraft zur Fortführung und Gestaltung.
Der springende Punkt liegt doch wie von Dir genannt im Bereich der Politik, die es in den letzten Jahren zunehmend geschafft hat, auch den arbeits- und unternehmungswilligsten zu demoralisieren.
Ein paar Beispiele aus meiner Sicht:
1. würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
2. Die Politik verschiebt zunehmend Verantwortung und Haftung für politische Zwecke in den Bereich der Unternehmen. Die Unternehmen werden per Verordnung oder Gesetz zunehmend zu Erfüllungsgehilfen des Staates, allerdings ohne Bezahlung und da die Arbeit ja nicht von Staatsdienern verrichtet wird, hält die Politik es auch für gerechtfertigt, daß die Unternehmen für Ihre"Staatstätigkeiten" rechenschaftspflichtig sind und natürlich auch jegliche finanzielle und pers. Haftung übernehmen. Unser Staatswesen könnte das Outsourcing nennen mit entspr. Kostenverlagerung.
3. Zunehmende Flut von Gesetzen und Verordnungen. Es dürfte inzwischen einem 20 oder 100 Mann Betrieb nicht mehr gelingen (kleineren Betrieben noch weniger), die Flut von Verordnungen, die den Unternehmensbereich direkt tangieren, zu kennen. Daraus resultiert, daß 1. ggf. manche Vorteile nicht wahrgenommen werden können und 2. der Unternehmer als Verantwortlicher mit einem Bein unwissentlich im Kittchen sitzt, zumal er ja auch noch per Gesetz Verantwortung und Haftung für die Tätigkeiten der Mitarbeiter übernimmt. Leider nimmt die Flut von Verordnungen zu.
Ich könnte ohne viel zu überlegen noch ne Menge nachschieben, aber belassen wir es dabei.
Also: Unternehmer sein = Idealist
Als Jungunternehmer wird man die Unfreiheit des Unternehmers noch nicht kennen und wahrhaben wollen. Später sorgt die Macht der Gewöhnung und ggf. finanziellen Sicherheit für die Fortführung der untern. Tätigkeit. Bequemer und oft sicherer leben läßt es sich als Arbeitnehmer.
Und was macht die Politik, egal ob schwarz, rot, andersfarbig. Sie orientiert sich an den Interessen der Großunternehmen, die in der Regel keine Unternehmer beinhalten oder an den Interessen der Arbeitnehmer.
Diese Grundprobleme werden in Europa ähnlich sein. Wie motiviert man nun Unternehmer? Ich glaube nicht, daß der Steuersatz das ausschlaggebende Argument ist. Es sind die vielen kleinen politischen Bausteine, von denen heute leider sehr viele zu Stolpersteinen geworden sind. Und wer kein Idealist ist, der verabschiedet sich, entweder aus dem politischen Umfeld (Land, Erdteil) oder aus der Unternehmertätigkeit.
Genug für heute: Es hörte sich wahrscheinlich wie ein Gejammer an, aber ich zähle mich (noch) zu den Idealisten und es ist schließlich mein freier Wille.
kollegiale Grüße
Dieter
>>Und wie soll sich ein Unternehmer wie ich motivieren, wenn der Staat noch ein wenig mehr nimmt und außerdem per Gesetz fast alle staatlichen Verantwortlichkeiten (mit drastisch zunehmender Tendenz) auf den Unternehmerstand abwälzt? Das hält man doch nur durch Liebe zum Beruf aus.
>
>Hallo, Dieter,
>von Luft und Liebe kannst Du und kann ich aber keine Rechnungen oder Gehälter zahlen.
>Ich habe mal mit einem prominenteren Anwalt gesprochen.
>Tenor der Mandatschaft in größeren Industriekreisen:
>1982 geistig-moralische WeMde in diesem unserem Lamde, meine lieben FreuMde (Kommentar erspare ich mir, auch ich habe mich damals mit versündigt und DIE gewählt)
>1986: na ja, vielleicht reichen 4 Jahre Regierung nicht zum Umkehren, geben wir Ihnen nochmals die Chance
>1990: Erkenntnis, wird wohl nix mehr, Schlendrian geht weiter, also HANDELN, nicht mehr warten
>Ergebnis: massive Verlagerung von Unternehmensteilen ins Ausland, soweit möglich
>1994: ditto., nur viel stärker noch, Schnauze total voll, ab und wech
>1996 - 1998 totaler Stillstand, man kann SIE nicht mehr sehen
>Man konnte das auch an Statistiken sehen, 1990 wurden von großen Konzernen noch ca. 80 - 90 % der Gewinne in der BRD versteuert, 1996-1998 nur noch so 15-20%, der Rest war ausgelagert.
>Abstimmung mit den Füßen.
>Was anderes versteht die Obrigkeit nicht.
>Nur, solange noch genug Schwung im Laden ist, ist denen das wurscht, wenn die innovativsten gehen.
>Bis man merkt, was das für ein Rohrkrepierer geworden ist. Nur ist es dann zu spät, und wir sind wieder beim präferierten Szenario nach unne..........
>Also, beiseite treten, auf Besserung warten hiesse warten auf Godot.
>Dabei ist Deutschland gesegnet, weil es eine Fülle von Nachbarn hat, alle mit eigener Steuerhoheit, Japaner können von ihrer Insel nicht so leicht runter, also, positiv denken und mal Zeit reservieren für ein paar Gedanken.........
>Fast immer kann man noch was optimieren.
>Solidarische Grüße aus dem Ausland, von Jürgen alias Baldur
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Baldur der Ketzer
17.06.2000, 12:28
@ Dieter
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Re: volle Zustimmung, aber |
Hallo, Dieter!
>ein unerschöpfliches Thema, nicht nur für Leidensgenossen.
WENN MAN ES NICHT MAL SELBST ETWAS ZURECHTSTUTZT, VOM ZUWARTEN WIRD ES IMMER MEHR
>Ich beschwere mich nicht.... höchstens über die Art und Weise wie beides zustande kommt.
VOLLE ZUSTIMMUNG, DIE ART IST ÜBERHEBLICH UNKALKULIERBAR ÜBERZOGEN SITTENWIDRIG, DAS IST DIE HÃ-HE ABER AUCH, FÜRST HANS-ADAM HAT DIES DER SKLAVEREI GLEICHGESETZT (http://www.firstlink.li)
>Ich spreche hier nicht von Großbetrieben (AG´s und viele GmbH´s),
WAS DORT FUNKTIONIERT, KANN MAN TEILS ADAPTIEREN
>Infolgedessen kann die Motivation zur Fortführung der Tätigkeit doch nur an der Freude an der Arbeit und Verantwortung, Entwicklung der Mitarbeiter und des Betriebes, der Entwicklung der eigenen Ideen liegen und je nach Erwerbszweig die Mitgestaltung der Umwelt im weitesten Sinne.
>Nur daraus entwickelt sich die Kraft zur Fortführung und Gestaltung.
WIE LANGE HÄLT DAS DER GRÃ-SSTE IDEALIST DURCH, WENN ER DAUERND BESSERWISSENDE KLEINKARIERTE GESTEPOs AM HALS HAT, DIE IHM LAUFEND VORSATZ UND STRAFFÄLLIGKEIT UNTERSTELLEN?
>Der springende Punkt liegt doch wie von Dir genannt im Bereich der Politik, die es in den letzten Jahren zunehmend geschafft hat, auch den arbeits- und unternehmungswilligsten zu demoralisieren.
>Ein paar Beispiele aus meiner Sicht:
>1. würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
VOLLSTE ZUSTIMMUNG
>2. Die Politik verschiebt zunehmend Verantwortung und Haftung für politische Zwecke in den Bereich der Unternehmen. Die Unternehmen werden per Verordnung oder Gesetz zunehmend zu Erfüllungsgehilfen des Staates, allerdings ohne Bezahlung und da die Arbeit ja nicht von Staatsdienern verrichtet wird, hält die Politik es auch für gerechtfertigt, daß die Unternehmen für Ihre"Staatstätigkeiten" rechenschaftspflichtig sind und natürlich auch jegliche finanzielle und pers. Haftung übernehmen. Unser Staatswesen könnte das Outsourcing nennen mit entspr. Kostenverlagerung.
>3. Zunehmende Flut von Gesetzen und Verordnungen. Es dürfte inzwischen einem 20 oder 100 Mann Betrieb nicht mehr gelingen (kleineren Betrieben noch weniger), die Flut von Verordnungen, die den Unternehmensbereich direkt tangieren, zu kennen. Daraus resultiert, daß 1. ggf. manche Vorteile nicht wahrgenommen werden können und 2. der Unternehmer als Verantwortlicher mit einem Bein unwissentlich im Kittchen sitzt, zumal er ja auch noch per Gesetz Verantwortung und Haftung für die Tätigkeiten der Mitarbeiter übernimmt. Leider nimmt die Flut von Verordnungen zu.
>Ich könnte ohne viel zu überlegen noch ne Menge nachschieben, aber belassen wir es dabei.
ÜBERLEG MAL, DAS KÃ-NNTE GEWOLLT SEIN, UM DIE ZIGTAUSENDEN BERATER IN LOHN UND BROT ZU HALTEN UND JEDEN BELIEBIG IM UNRECHT ZU HABEN, WENN ES MAL ERWÜNSCHT WIRD
>Also: Unternehmer sein = Idealist
ODER UNTERNEHMER = IDIOT? (Bin selbst einer, aber eben nicht mehr in der B.R.D.)
>Als Jungunternehmer wird man die Unfreiheit des Unternehmers noch nicht kennen und wahrhaben wollen. Später sorgt die Macht der Gewöhnung und ggf. finanziellen Sicherheit für die Fortführung der untern. Tätigkeit. Bequemer und oft sicherer leben läßt es sich als Arbeitnehmer.
>Und was macht die Politik, egal ob schwarz, rot, andersfarbig. Sie orientiert sich an den Interessen der Großunternehmen, die in der Regel keine Unternehmer beinhalten oder an den Interessen der Arbeitnehmer.
>Diese Grundprobleme werden in Europa ähnlich sein.
NICHT GANZ, MAN KANN SCHON VORTEILE NUTZEN UND NACHTEILE VERMEIDEN
Wie motiviert man nun Unternehmer? Ich glaube nicht, daß der Steuersatz das ausschlaggebende Argument ist. Es sind die vielen kleinen politischen Bausteine, von denen heute leider sehr viele zu Stolpersteinen geworden sind. Und wer kein Idealist ist, der verabschiedet sich, entweder aus dem politischen Umfeld (Land, Erdteil) oder aus der Unternehmertätigkeit.
>Genug für heute: Es hörte sich wahrscheinlich wie ein Gejammer an, aber ich zähle mich (noch) zu den Idealisten und es ist schließlich mein freier Wille.
>kollegiale Grüße
>Dieter
ebenfalls KOLLEGIALE GRÜSSE, - DENK MAL NACH, WAS DU VERBESSERN KÃ-NNTEST, VIELE WERDEN WAS FINDEN - VON JÜRGEN
>
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NickLeeson
17.06.2000, 13:47
@ Baldur der Ketzer
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Re: volle Zustimmung, aber |
würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
Hallo allerseits,
ich kann das oben gesagte voll und ganz und aus eigener langjähriger Erfahrung bestätigen. Was man tagtäglich im öffentlichen Dienst erleben muß, spottet jeder Beschreibung.
Aber was können wir dagegen tun? Im deutschen Bundestag sitzen nur Beamte und Juristen.
Auf die Wirtschaftspartei FDP setzten? Die meisten mir bekannten FDP Politiker kommen ebenfalls aus dem öffentlichen Dienst!
Wir leben in einer Mediendemokratie. Es spielt heutzutage keine Rolle, ob eine politische Entscheidung richtig oder falsch ist, entscheidend ist nur, wie in den Medien darüber berichtet wird. Nur von dort kann der notwendige Druck kommen. Leider gibt es noch keine Anzeichen, daß sich dort etwas tut.
mfg, NickLeeson
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Dieter
17.06.2000, 15:34
@ Baldur der Ketzer
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Re: volle Zustimmung, aber |
Hallo Jürgen,
>Hallo, Dieter!
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>>ein unerschöpfliches Thema, nicht nur für Leidensgenossen.
>WENN MAN ES NICHT MAL SELBST ETWAS ZURECHTSTUTZT, VOM ZUWARTEN WIRD ES IMMER MEHR
_wer sagt denn, daß ich es mir nicht zurechtgestutzt habe, im Rahmen meiner erkennbaren Möglichkeiten und meiner pers. Risikobereitschaft_
>>Ich beschwere mich nicht.... höchstens über die Art und Weise wie beides zustande kommt.
>VOLLE ZUSTIMMUNG, DIE ART IST ÜBERHEBLICH UNKALKULIERBAR ÜBERZOGEN SITTENWIDRIG, DAS IST DIE HÃ-HE ABER AUCH, FÜRST HANS-ADAM HAT DIES DER SKLAVEREI GLEICHGESETZT (http://www.firstlink.li)
_natürlich ist die Höhe überzogen: Als Kind in der Schule mußte ich über die armen Bauern des Altertums oder Mittelalters nachdenken die 1/10 ihrer Erträge an die Obrigkeit abgeben mußten - wie unmoralisch von den damaligen Obrigkeiten. Und heute muß ich schon mindestens 3/10 meines Einkommens abgeben, alleine nur für Zinslasten"meiner Obrigkeit".
Es ist verwunderlich, daß unsere Gesellschaften nicht Millionen von Anarchisten heranziehen. Werden wir alle mit dem Lockmittel von Wohlstand und Bequemlichkeit bei der Stange gehalten?_
>>Ich spreche hier nicht von Großbetrieben (AG´s und viele GmbH´s),
>WAS DORT FUNKTIONIERT, KANN MAN TEILS ADAPTIEREN
_Man kann natürlich, die Frage ist aber auch, ob man das will_ >
>>Infolgedessen kann die Motivation zur Fortführung der Tätigkeit doch nur an der Freude an der Arbeit und Verantwortung, Entwicklung der Mitarbeiter und des Betriebes, der Entwicklung der eigenen Ideen liegen und je nach Erwerbszweig die Mitgestaltung der Umwelt im weitesten Sinne.
>>Nur daraus entwickelt sich die Kraft zur Fortführung und Gestaltung.
>WIE LANGE HÄLT DAS DER GRÃ-SSTE IDEALIST DURCH, WENN ER DAUERND BESSERWISSENDE KLEINKARIERTE GESTEPOs AM HALS HAT, DIE IHM LAUFEND VORSATZ UND STRAFFÄLLIGKEIT UNTERSTELLEN?
_Es ist eine Frage der pers. Reflektion. Je mehr man die Umstände, unter denen man handelt durchdenkt, desto kürzer wird das Durchhaltevermögen._
>>Der springende Punkt liegt doch wie von Dir genannt im Bereich der Politik, die es in den letzten Jahren zunehmend geschafft hat, auch den arbeits- und unternehmungswilligsten zu demoralisieren.
>>Ein paar Beispiele aus meiner Sicht:
>>1. würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
>VOLLSTE ZUSTIMMUNG
>>2. Die Politik verschiebt zunehmend Verantwortung und Haftung für politische Zwecke in den Bereich der Unternehmen. Die Unternehmen werden per Verordnung oder Gesetz zunehmend zu Erfüllungsgehilfen des Staates, allerdings ohne Bezahlung und da die Arbeit ja nicht von Staatsdienern verrichtet wird, hält die Politik es auch für gerechtfertigt, daß die Unternehmen für Ihre"Staatstätigkeiten" rechenschaftspflichtig sind und natürlich auch jegliche finanzielle und pers. Haftung übernehmen. Unser Staatswesen könnte das Outsourcing nennen mit entspr. Kostenverlagerung.
>>3. Zunehmende Flut von Gesetzen und Verordnungen. Es dürfte inzwischen einem 20 oder 100 Mann Betrieb nicht mehr gelingen (kleineren Betrieben noch weniger), die Flut von Verordnungen, die den Unternehmensbereich direkt tangieren, zu kennen. Daraus resultiert, daß 1. ggf. manche Vorteile nicht wahrgenommen werden können und 2. der Unternehmer als Verantwortlicher mit einem Bein unwissentlich im Kittchen sitzt, zumal er ja auch noch per Gesetz Verantwortung und Haftung für die Tätigkeiten der Mitarbeiter übernimmt. Leider nimmt die Flut von Verordnungen zu.
>>Ich könnte ohne viel zu überlegen noch ne Menge nachschieben, aber belassen wir es dabei.
>ÜBERLEG MAL, DAS KÃ-NNTE GEWOLLT SEIN, UM DIE ZIGTAUSENDEN BERATER IN LOHN UND BROT ZU HALTEN UND JEDEN BELIEBIG IM UNRECHT ZU HABEN, WENN ES MAL ERWÜNSCHT WIRD
_Das möchte ich nicht unterstellen. Die Gesetzgebung besagt vielmehr, daß die politischen Kräfte schon lange nicht mehr an die guten Seiten ihrer Wähler glauben, sondern bestrebt sind, für alles Regularien aufzubauen. Und so zieht man sich Generationen heran, die Ihr Leben und das der Mitmenschen nicht in eigener gesellschaftlicher Verantwortung gestalten, sondern nur noch überlegen, wie sie eigennützig aus dem Dickicht der Regularien Vorteile schöpfen können._
>>Also: Unternehmer sein = Idealist
>ODER UNTERNEHMER = IDIOT? (Bin selbst einer, aber eben nicht mehr in der B.R.D.)
_Wo gehtst Du jetzt Deinen Aktivitäten nach? Und nach Yuppi-Definition ist ein Idealist sicherlich ein Idiot_
>>Als Jungunternehmer wird man die Unfreiheit des Unternehmers noch nicht kennen und wahrhaben wollen. Später sorgt die Macht der Gewöhnung und ggf. finanziellen Sicherheit für die Fortführung der untern. Tätigkeit. Bequemer und oft sicherer leben läßt es sich als Arbeitnehmer.
>>Und was macht die Politik, egal ob schwarz, rot, andersfarbig. Sie orientiert sich an den Interessen der Großunternehmen, die in der Regel keine Unternehmer beinhalten oder an den Interessen der Arbeitnehmer.
>>Diese Grundprobleme werden in Europa ähnlich sein.
>NICHT GANZ, MAN KANN SCHON VORTEILE NUTZEN UND NACHTEILE VERMEIDEN
_Kannst Du ein Beispiel nennen?_
>Wie motiviert man nun Unternehmer? Ich glaube nicht, daß der Steuersatz das ausschlaggebende Argument ist. Es sind die vielen kleinen politischen Bausteine, von denen heute leider sehr viele zu Stolpersteinen geworden sind. Und wer kein Idealist ist, der verabschiedet sich, entweder aus dem politischen Umfeld (Land, Erdteil) oder aus der Unternehmertätigkeit.
>>Genug für heute: Es hörte sich wahrscheinlich wie ein Gejammer an, aber ich zähle mich (noch) zu den Idealisten und es ist schließlich mein freier Wille.
>>kollegiale Grüße
>>Dieter
>ebenfalls KOLLEGIALE GRÜSSE, - DENK MAL NACH, WAS DU VERBESSERN KÃ-NNTEST, VIELE WERDEN WAS FINDEN - VON JÜRGEN
_meine Entscheidungen habe ich schon vor Jahren getroffen, ohne hier näher darauf eingehen zu wollen, jedenfalls schaue ich wie immer unvermindert optimistisch in meine persönliche Zukunft, allerdings nicht in die allgemeine_
mit besten Grüßen, Dieter
>>
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Das Orakel
17.06.2000, 16:53
@ NickLeeson
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Re: volle Zustimmung, aber |
>Auf die Wirtschaftspartei FDP setzten? Die meisten mir bekannten FDP Politiker kommen ebenfalls aus dem öffentlichen Dienst!
>Wir leben in einer Mediendemokratie. Es spielt heutzutage keine Rolle, ob eine politische Entscheidung richtig oder falsch ist, entscheidend ist nur, wie in den Medien darüber berichtet wird. Nur von dort kann der notwendige Druck kommen. Leider gibt es noch keine Anzeichen, daß sich dort etwas tut.
>mfg, NickLeeson
xxxxx Ich denke du überschätzt die Macht der Medien ein wenig. Die FDP wird
doch in aller Regel in der Berichterstattung einfach übergangen bzw.nicht
wirklich ernst genommen oder grundlos als Partei der Besserverdienenden abgetan.
Daß sie bei der NRW-Wahl auf Grund ihrer innovativen Bildungs- und Verkehrspolitik so gut abschnitten,ist mit Sicherheit nicht auf einen FDP-Medienhype zurückzuführen.
Es scheint sich eher abzuzeichnen,daß die Bürger auf Inhalte achten und
bemerken,daß es sich bei der FDP um die fortschrittlichste Partei in unserem Lande handelt.
MfG
Das Orakel
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Dieter
17.06.2000, 16:56
@ NickLeeson
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Re: volle Zustimmung, aber |
hallo Nick,
Die Medien bringen wenig, aber setzen die Medien nicht ausschließlich auf Nachrichten, die den Interessen Ihrer Leserschaft entgegenkommen. So ist es der Zeitgeist, der die Qualität der Medien bestimmt. Dottore kann über die Rolle der Medien wahrscheinlich deutlich mehr sagen, sofern er das hier öffentlich darf.
Gruß Dieter
>würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
>
>Hallo allerseits,
>ich kann das oben gesagte voll und ganz und aus eigener langjähriger Erfahrung bestätigen. Was man tagtäglich im öffentlichen Dienst erleben muß, spottet jeder Beschreibung.
>Aber was können wir dagegen tun? Im deutschen Bundestag sitzen nur Beamte und Juristen.
>Auf die Wirtschaftspartei FDP setzten? Die meisten mir bekannten FDP Politiker kommen ebenfalls aus dem öffentlichen Dienst!
>Wir leben in einer Mediendemokratie. Es spielt heutzutage keine Rolle, ob eine politische Entscheidung richtig oder falsch ist, entscheidend ist nur, wie in den Medien darüber berichtet wird. Nur von dort kann der notwendige Druck kommen. Leider gibt es noch keine Anzeichen, daß sich dort etwas tut.
>mfg, NickLeeson
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Sidney Warburg
17.06.2000, 18:19
@ Dieter
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Re: volle Zustimmung, aber |
>hallo Nick,
>Die Medien bringen wenig, aber setzen die Medien nicht ausschließlich auf Nachrichten, die den Interessen Ihrer Leserschaft entgegenkommen. So ist es der Zeitgeist, der die Qualität der Medien bestimmt. Dottore kann über die Rolle der Medien wahrscheinlich deutlich mehr sagen, sofern er das hier öffentlich darf.
>Gruß Dieter
>>würden Unternehmen mit Ihren Geldern und Investionen im gleichen Maße verfahren wie staatliche Stellen (ohne Controlling, Verschwendung, kaum Rechenschaft, ohne pers. Haftung, etc.) gäbe es sicherlich kein Steueraufkommen mehr, da alle dem sicheren Konkurs entgegensteuern würden. Von daher ist aufgrund der Mittelverwendung und deren Organisation die Steuererhebung z.T. sittenwidrig. Es ist demotivierend, mit anzusehen, wie meine pers. Steuern für die Bequemlichkeit vieler Staatsdiener und deren pol. Vorgesetzter und deren Machterhaltstrieb verschludert werden. Das wird außerhalb Deutschlands wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
>>
>>Hallo allerseits,
>>ich kann das oben gesagte voll und ganz und aus eigener langjähriger Erfahrung bestätigen. Was man tagtäglich im öffentlichen Dienst erleben muß, spottet jeder Beschreibung.
>>Aber was können wir dagegen tun? Im deutschen Bundestag sitzen nur Beamte und Juristen.
>>Auf die Wirtschaftspartei FDP setzten? Die meisten mir bekannten FDP Politiker kommen ebenfalls aus dem öffentlichen Dienst!
>>Wir leben in einer Mediendemokratie. Es spielt heutzutage keine Rolle, ob eine politische Entscheidung richtig oder falsch ist, entscheidend ist nur, wie in den Medien darüber berichtet wird. Nur von dort kann der notwendige Druck kommen. Leider gibt es noch keine Anzeichen, daß sich dort etwas tut.
>>mfg, NickLeeson
Stimme voll zu, die Systemmedien werden sich nach dem"Stahlgewitter" an den Finanzmärkten noch mehr als die Politiker Fragen gefallen lassen müssen. Wo wird denn das Thema"Finanzblase" etc. in den Medien diskutiert....kaum...zumindest nicht in den mainstreammedien...wenn ich mir die Branche genau betrachte....kann ich nur noch von Huren des Großkapitals, Systemstricher, Speichellecker, Knechte der Hochfinanz sprechen...wie eine solche Knechtschaft innerhalb dieses Systems reibungslos funktioniert hat P i e r r e B o u r d i e u, Über das Fernsehen, Reclam anschaulich beschrieben...
Gruß
Sidney
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NickLeeson
17.06.2000, 19:34
@ Das Orakel
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Re: volle Zustimmung, aber |
Ich denke du überschätzt die Macht der Medien ein wenig.
Tue ich das wirklich? Warum hat sich die SPD dann ein Zeitungsimperium zusammengekauft? Warum achten unsere Politiker wie die Geier darauf, daß alle Stellen im öffentlich-rechtlichen Bereich immer schön paritätisch besetzt werden?
Die FDP wird doch in aller Regel in der Berichterstattung einfach übergangen bzw.nicht wirklich ernst genommen oder grundlos als Partei der Besserverdienenden abgetan. Daß sie bei der NRW-Wahl auf Grund ihrer innovativen Bildungs- und Verkehrspolitik so gut abschnitten,ist mit Sicherheit nicht auf einen FDP-Medienhype zurückzuführen.
Was die FDP in NRW anbelangt, so sind die Zusammenhänge ziehmlich offensichtlich. Nachdem sich Rütgers mit seiner Inder-Kinder-Kampagne diskreditiert hatte (bzw. von den Medien diskreditiert wurde, denn der Spruch stammte ja nachweislich gar nicht von ihm), war allen klar, daß er die Wahl nicht mehr gewinnen konnte. Die 10 % der FDP waren zu einem guten Teil"Leihstimmen" von CDU-Wählern, die dadurch lediglich Rot-Grün beenden wollten.
Es scheint sich eher abzuzeichnen,daß die Bürger auf Inhalte achten und
bemerken,daß es sich bei der FDP um die fortschrittlichste Partei in unserem Lande handelt.
Wenn ich mir das Parteiprogramm der FDP anschaue, muß ich Dir (zumindest in Teilen) recht geben. Vielleicht ist die FDP wirklich die fortschrittlichste Partei. Allerdings frage ich mich ernsthaft, handelt es sich bei dieser FDP um dieselbe Partei, die 16 Jahre an der Seite von Helmut Kohl unser Land regiert hat?
Was die Bürger und die Inhalte anbelangt, so kann ich Deinen Optimismus leider nicht teilen. Kaum einer durchschaut die Zusammenhänge, aber alle jubeln begeistert wenn Schröder die"Arbeitsplätze bei Philip Holzmann rettet". Nein, da kann ich beim besten Willen noch keine Wende zum Besseren erkennen.
NickLeeson
PS: Apropos Inder-Kinder: Die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik hat sich von 1995 bis 1998 nahezu verdoppelt. Der Witz an der Geschichte ist, daß die starke Nachfrage nach Informatikern zu einem großen Teil ein Folge der Bubble-Economy in den USA ist. Sobald die Bubble platzt, normalisiert sich die Situation wieder und die allseits herbeigesehnten Absolventen stehen auf der Straße.
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Das Orakel
17.06.2000, 19:56
@ NickLeeson
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Re: volle Zustimmung, aber |
"Die 10 % der FDP waren zu einem guten Teil"Leihstimmen" von CDU-Wählern, die dadurch lediglich Rot-Grün beenden wollten."
Vielleicht waren es erstmal Leihstimmen,ich hoffe aber, daß der Rechtsruck der CDU sie zu bekennenden FDP-Wählern machen könnte.
Das Problem bei kleinen Parteien ist die hohe Kompromißbereitschaft,die sie
ihren großen Koalitionspartnern gegenüber zeigen müssen.
>PS: Apropos Inder-Kinder: Die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik hat sich von 1995 bis 1998 nahezu verdoppelt. Der Witz an der Geschichte ist, daß die starke Nachfrage nach Informatikern zu einem großen Teil ein Folge der Bubble-Economy in den USA ist. Sobald die Bubble platzt, normalisiert sich die Situation wieder und die allseits herbeigesehnten Absolventen stehen auf der Straße.
Das wird sich noch zeigen. Auf jeden Fall ist schnelles Handeln angesagt,wenn
Fachleute gebraucht werden,die in Deutschland nicht rekrutiert werden können.
Der CDU-Ansatz ist hier ewig gestrig und nicht zeitgemäß.
MfG
Das Orakel
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NickLeeson
17.06.2000, 20:35
@ Das Orakel
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Re: volle Zustimmung, aber |
Definiere Rechtsruck!
Begriffe wie"Rechts","Links","soziale Gerechtigkeit","neo-liberal" sind typische Beispiele für die leeren Worthülsen, die in unserer Mediendemokratie die Inhalte längst verdrängt haben.
NickLeeson
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Das Orakel
18.06.2000, 02:21
@ NickLeeson
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Erklärung |
>Definiere Rechtsruck!
Ich dachte,ich hätte das indirekt bereits getan. Wenn Fachleute aus einer
Branche gebraucht werden,um unsere Wirtschaft leistungsfähig zu erhalten,dann sollten diese umgehend eingeflogen werden.
Der frühere Wissenschaftminister Rütgers,der das ganze Desaster zu verantworten hat,und seine Parteifreunde stellen sich aber gegen eine weltoffene Politik
in einer globalisierten Welt und faseln etwas von Umschulung der vorhandenen
Arbeitslosen.Der Slogan ´Kinder statt Inder` drückt die Geisteshaltung,die
dahinter steht,treffend aus.- Das ist falscher Patriotismus und nicht weit
von ´Ausländer raus` Parolen der Rechtsextremen entfernt.
Die Amis sind da viel pragmatischer und gerade deshalb auch erfolgreicher
als die behäbigen Deutschen.
Gruß
Das Orakel
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