Sascha
15.02.2001, 19:17 |
T-Online-Flatrate wird definitiv eingestellt (Artikel) + Kommentar Thread gesperrt |
Hi Allerseits!
Hier nochmal was zum Ende der T-Online-ISDN-Flatrate
Quelle: http://www.onlinekosten.de
T-Online-Flatrate wird definitiv eingestellt! (Update)
Donnerstag, den 15.02.01 13:32
Es ist ein trauriger 15. Februar 2001. Trotz teilweise strahlendem Sonnenschein, will es vielen Internet-Nutzern gar nicht so recht warm ums Herz werden, denn der Schock dürfte zu tief sitzen bei der Deutschen Online-Gemeinde. Denn nachdem der grösste deutsche Online-Dienst T-Online heute bekanntgegeben hat, seine ISDN-Flatrate einzustellen, stehen viele Nutzer quasi vor dem Ende ihrer Internet-Nutzung. Zu defizitär sei der neue Dienst, so die lapidare Begründung von Telekom und T-Online. Auch die übermässige Nutzung des nach wie vor über Telefonleitungen laufenden Angebotes habe letztlich dazu beigetragen, dass man diesen Schritt gehen müsse und neue Tarife anbieten musste. Auch seien diese für Wenigsurfer interessanter.
Nicht betroffen von der Einstellung ist jedoch die T-DSL-Flatrate. Denn hier wird bekanntlich nicht im Minutentakt abgerechnet. Allerdings ist dies vorläufig nur eine trügerische Sicherheit, denn bekanntlich überprüft die Regulierungsbehörde zur Zeit auch das DSL-Angebot der Telekom.
In Bezug auf die T-Online flat heisst es in der Pressemitteilung nur lapidar:"Die Tarife T-Online eco, T-Online by call und T-DSL flat werden zu den gewohnt günstigen Konditionen beibehalten. Die Vermarktung des Tarifs T-Online flat endet mit der Einführung der neuen Tarife zum 1. März 2001. Neuanmeldungen sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. T-Online flat Kunden können sich für einen anderen Tarif entscheiden und bequem wechseln." Was dies genau bedeutet, darüber darf und muss vorläufig leider noch spekuliert werden.
Onlinekosten.de wird Sie, liebe Leser, sofort mit neuen Informationen versorgen, sobald uns weitere Details bekannt sind.
Update:
Mittlerweile liegen uns erste Stellungnahmen von T-Online vor. <font color="#FF0000"> Auf die Frage was nun mit den Altkunden der Flatrate geschehe, antwortete man dort:"Kunden mit der Flatrate von T-Online können Ihren Tarif selbstverständlich bis zum Ende der Vertragslaufzeit nutzen. T-Online wird dann mit einem neuen attraktiven Angebot auf diese Kunden zugehen.</font>
Ich bin echt mal gespannt, was die mit"attraktiv" meinen.
Zur Vertragslaufzeit: Sofern man sich vor dem 11.12.2000 zu"T-Online flat" angemeldet hatte, gilt für den Vertrag eine einjährige Mindestlaufzeit.
Diese Kunden können Ihren flat-Tarif dann auf jeden Fall bis zum Ende dieser Vertragslaufzeit nutzen. Sie können aber auch unbeachtet der Mindestvertragslaufzeit jederzeit auf einen Tarif ihrer Wahl wechseln, falls dieser für den Betreffenden attraktiver erscheint. Sofern man sich ab dem 11.12.2000 zu"T-Online flat" angemeldet hatte, unterliegt der Vertrag keiner Mindestvertragslaufzeit. T-Online wird diese Kunden daher in den nächsten zwei bis drei Wochen per eMail oder Brief informieren und mit einem neuen Angebot auf sie zugehen.
Diese Kunden haben auch die Möglichkeit sich ab dem 22.02.2001 auf der T-Online- Homepage aktuell zu informieren und einen für sie maßgeschneiderten Tarif auszuwählen.
Kommentar:
Einmal mehr hat hier die Telekom ihr Monopol ausgenutzt und ein schmutziges Spiel betrieben. Im Jahr 2000 brachte man die von der Deutschen Online-Gemeinde sehnlichst erwartete Flatrate, um danach systematisch ein weiteres mal ein Monopol aufzubauen. Kleinere Anbieter wurden in den finanziellen Ruin getrieben, da sich diese die Minutenpreise der Telekom letztlich nicht mehr leisten konnten und aufgeben mussten.
Aber auch die Politik hat ein weiteres mal versagt, hat einmal mehr ausser grossen Sprüchen keine brauchbaren Ergebnisse vorzuweisen. Ob Bundeskanzler Gerhard Schröder oder andere Politiker, ausser Wahlkampfparolen, die nur schön klingen, hat sich die Situation in Deutschland quasi nicht verändert. Wie geht es nun weiter in Internet-Deutschland? Die Worte des neuen Chefregulierers Matthias Kurth klingen im nachhinein wie ein Orakel: Eine Flatrate sei kein Allheilmittel so der neue RegTP-Chef am Dienstag. Er empfahl den Verbrauchern auch, Internet-by-Call-Angebote zu prüfen, die günstiger sein könnten als eine Flatrate. Die Worte wirken im Nachhinein wie blanker Hohn, wusste der Chefregulierer doch offenbar schon von den neuen Plänen.
<font color="#FF0000"> Vorbei also die Zeiten, an denen Otto Normalsurfer zu jeder Tages- oder Nachtzeit bedenkenlos und ohne den quälenden Gebührenticker im Nacken ins Internet konnte, vorbei die Zeit des entspannten Surfens. </font> Mit den neuen"fairen" Tarifen will man bei der Telekom und ihrer Tochter T-Online offenbar verlorenes Vertrauen bei den Aktionären zurückerobern und gleichzeitig aus den roten Zahlen kommen. Der Kunde zahlt einmal mehr den Preis einer verfehlten Regulierungspolitik, wird einmal mehr von einem Monopolisten zur Kasse gebeten.
Auch die Regulierungsbehörde wird von der Telekom und ihrem Starmanager Ron Sommer wieder einmal vorgeführt, Beschlüsse der Behörde werden sofort angezweifelt und mit juristischen Mitteln angegangen, wie im Fall der Grosshandels-Flatrate. Die schallende Ohrfeige, denn als diese kann die Flatrate-Einstellung durchaus gewertet werden, trifft auch die RegTP. Nicht abzusehen ist auch, wie sich die Einstellung der T-Online-Flatrate auf die Grosshandels-Flatrate auswirken wird, denn weder die Telekom, noch die Regulierungsbehörde waren bisherzu weiteren Stellungnahmen zu bewegen.
Was bleibt ist die vage Hoffnung, dass letztlich doch die Regulierungsbehörde oder die Politiker einschreiten, um ein Abrutschen Deutschlands zurück ins Internet-Mittelalter zu verhindern. Denn die vielbeworbene DSL-Flat der Telekom ist längt nicht in ganz Deutschland verfügbar und wird es auch niemals sein. Wenn es anderen Anbietern nicht mit politischem Druck gelingt eine eigene, bezahlbare Flatrate auf den Markt zu bringen, sieht es düster aus in diesem unserem Land. Was überall sonst auf der Welt funktioniert, was in den USA seit Jahren an der Tagesordnung ist, wird in Deutschland wieder und wieder angezweifelt, zerredet und letztlich sogar wieder abgeschafft.
Die Nutzer der Flatrate werden diese Aktion der Telekom wohl nicht so schnell vergessen, und es stellt sich die Frage, wie sie darauf reagieren, ja wie sie darauf reagieren können? Alternativen sind nicht viele in Sicht, ausser einigen lokalen Flatrate-Anbietern bleiben nur wenige, zu höheren Preisen angebotene Flatrates übrig, oder die ebenfalls nur lokal angebotenen Flatrates von Arcor und MobilCom. Es bleibt die vorest nicht zu beantwortende Frage: Quo vadis Internet-Deutschland, quo vadis Telekom? Die Zukunft wird beide Fragen beantworten und vielleicht wird die Antwort der Telekom und ihrer Tochter T-Online nicht sonderlich gefallen.
(rsi)
Gruß
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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Sascha
15.02.2001, 19:22
@ Sascha
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Da waren's nur noch Fünf: Das Sterben der deutschen Flatrate (Artikel) |
Quelle: http://www.onlinekosten.de
[i] Da waren’s nur noch Fünf: Das Sterben der deutschen Flatrate
Mittwoch, den 14.02.01 22:10 [/b]
[i] ein Bericht von Carsten Deppermann
Nun könnte also der schlimmste Albtraum der deutschen Surfergemeinde wahr werden: Des deutschen Surfers liebstes Kind, die T-Online Flatrate soll eingestellt werden. Zu kostenintensiv sei der Pauschaltarif der Mitte letzten Jahres eine Flut von Billigflatrates ausgelöst hatte. Mittlerweile ist die Zahl der bundesweiten Fulltimeflatrate-Anbieter drastisch gesunken. Erst letztens verschwanden klammheimlich die Flatrateangebote von den Seiten der Anbieter Ostnetz, Saarland-Online und Canaletto. Auch der weltgrößte Online-Dienst AOL stellte die Vermarktung seiner Flatrate schon vor einiger Zeit ein. Ausgewählte Kunden von AOL surfen dagegen mit Sonderkonditionen, denn der Online-Dienst hat wieder einmal CDs mit Flatrateangeboten zwischen 39 und 69 Mark versandt.
Einzig Internet Professionell wagt eine komplette Neuauflage seiner Flatrate. Allerdings liegt hier der Preis mehr als 100 DM höher als beim Markführer T-Online. Zählt man also alle bundesweiten ISDN / Analog - Flatrates für den Privatgebrauch zusammen, kommt man gerade einmal auf 5 Anbieter: Digital Transfers, flat4you, Internet Professionell, MuchMoreTele.Com und Rockenstein. Das diese Flatrates überlebt haben liegt vor allem an den hohen Preisen. Keine der aufgeführten Flatrates ist für unter 150 DM zu haben - fast das doppelte des Preises der T-Online- Flatrate.
In einer Stellungnahme erklärte uns der Flatrateanbieter Internet Professionell, dass man dort versteht, warum ein Tarif, wie ihn T-Online anbot von vornherein zum Scheitern verurteilt war: Den meisten Surfern in Deutschland sei einfach nicht klar, wo der Unterschied zwischen einer Standleitung und einer Flatrate bestünde. Eine Standleitung sei dazu da, rund um die Uhr online zu sein, eine Flatrate wiederum erlaube es dem Benutzer rund um die Uhr zu surfen. Das Verhalten vieler User betrachte man als „Vergewaltigung“ eines Flatratetarifes. Einen weiteren Grund sieht man auch darin, dass die Telekom derzeit keinen vernünftigen Großhandelstarif anbietet. Nur die Einführung eines fairen Grosshandelstarifes und die konsequente Aufklärung über die korrekte Nutzung einer Flatrate würde wirklich zu bezahlbaren Flatrates unter 100 DM führen. Die derzeitige Situation der Firma beschrieb uns der Projektmanager Herr Goeres aufgrund der Flatrateeinführung als leicht angespannt. Allerdings gehe man wegen der höheren Kalkulation des Flatratepreises von keinen Problemen aus und blicke der Zukunft positiv entgegen.
(cde)
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Tobias
15.02.2001, 19:26
@ Sascha
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Zur allg. Erheiterung: Habe seit 1.2.01! die T-Online ISDN flatrate - danke+Gruß (owT) |
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aurum
15.02.2001, 21:36
@ Tobias
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Herzlichen Glückwunsch - Du hast noch am längsten davon |
Ich verstehe den Artikel so, dass zunächst die Vermarktung eingestellt wird.
D.h. die Vertragsdauer von einem Jahr wird aber eingehalten.
Oder verstehe ich da was falsch?
Au
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JüKü
15.02.2001, 21:51
@ aurum
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Re: Herzlichen Glückwunsch - Du hast noch am längsten davon / NEIN |
>Ich verstehe den Artikel so, dass zunächst die Vermarktung eingestellt wird.
>D.h. die Vertragsdauer von einem Jahr wird aber eingehalten.
>Oder verstehe ich da was falsch?
>Au
Wer sich VOR dem 11.12.2000 angemeldet hat, für den läuft es noch (knapp) ein Jahr - für mich z. B. ;-)
Wer sich NACH dem 11.12.2000 angemeldet hat, muss ab 1.3.2001 einen neuen Tarif wählen - oder gehen.
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aurum
16.02.2001, 09:12
@ JüKü
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Vielen Dank für die Information owt (owT) |
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