Internetfirmen: weitere Übernahmen und Schließungen im Januar
49 Internet-Unternehmen müssen aufgeben - 112 Fusionen...
Autor: Alexander Mittermeier, 13:01 22.02.01
Der aktuelle Bericht des US-Marktforschers Webmergers bestätigt den Trend der letzten Monate. <font color="#FF0000">Demnach wirkt sich die derzeitige Konjunkturschwäche unmittelbar auf Hightech-Unternehmen aus und zwingt insbesondere verlustreiche Gesellschaften zur Aufgabe.</font>
Schwache US-Konjunktur führt zu weiteren Schließungen
<font color="#FF0000">Insgesamt wurden im abgelaufenen Monat Januar 49 Internet-Unternehmen geschlossen. </font>Hierdurch wurde Kapital in Höhe von 1,5 Mrd.$ vernichtet. Gleichzeitig stellen die Schließungen einen weiteren Rekordwert nach 47 Unternehmensaufgaben im Dezember 2000 dar. Zu den prominentesten Opfern zählen dabei Disneys Go.com Portal, der Co-Shopping Anbieter Mercata.com, der Geschenkedienst Send.com und der Gesundheitsservice SelfCare.com, welche ihren Geschäftsbetrieb mangels Liquidität oder anderen Gründen einstellen mussten.
Daneben musste auch der angeschlagene DSL-Service Anbieter Northpoint Communications Gläubigerschutz beantragen. <font color="#FF0000">So wurden in den letzten 12 Monaten 270 Internet-Unternehmen geschlossen. 80% davon allein in den letzten vier Monaten. </font>Besonders betroffen waren auch im Januar wieder E-Commerce-Unternehmen und Content-Anbieter. Im Detail stellten im Januar 24 E-Commerce-Firmen und 14 Informationsseiten ihren Dienst ein.
Konsolidierung setzt sich auf hohem Niveau fort
Die Entwicklung zu Jahresbeginn zeigt aber auch einen anderen Trend. So setzte
sich die Konsolidierung im Internet-Bereich weiter fort. In diesem Zusammenhang wurden insgesamt 112 Firmen im Volumen von 5 Mrd.$ übernommen. Die Mehrheit der Investitionen entfiel dabei auf den Sektor Internet-Infrastrutur. Für die Übernahme von Firmen in diesem Bereich wurden 4 Mrd.$ ausgegeben. Erwähnenswert dabei, die Übernahme von Agile Software durch den Softwareanbieter Ariba für 2,5 Mrd.$. Hierbei wurde auch ein weiterer Trend ersichtlich. Der Kaufpreis für private Unternehmen aus dem Internet-Sektor liegt derzeit etwa 20% unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Als Gründe hierfür sind neben der schwächeren Börsenlage, auch die schwächere US-Konjunktur zu nennen. Zwar wurden quantitativ mehr Transaktionen abgeschlossen als im Vorjahreszeitraum, dass entsprechende Volumen lag jedoch mit 600 Mio.$ signifikant unter den 3,7 Mrd.$ im Vorjahresmonat.
Die Tendenz vom Januar scheint sich im Februar weiter fortzusetzen. Mit der Übernahme von Adexa durch FreeMarkets für 340 Mio.$ setzt sich die Konsolidierung insbesondere im B2B-Bereich, also dem Handel zwischen Unternehmen, weiter fort. Auch die Akquisition von iBazar durch den Online-Auktionator EBay könnte möglicherweise nicht die letzte Übernahme im Monat Februar gewesen sein. Die aktuell schwierige Lage an den Weltbörsen hält viele junge Unternehmen von einem Börsengang ab. Diese suchen stattdessen in Fusionen und Partnerschaften eine Alternative.
Quelle: http://www.wallstreetonline.de
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