d.o.c.
23.02.2001, 15:02 |
2 Überlegungen zum Gold (s. Beiträge unten) Thread gesperrt |
Hi,
1.
Könnte das Ansteigen der Leasingrate nicht darauf hindeuten, dass die Banken Gold leihen, nicht um Schieflagen auszugleichen, sondern um kurzfristig weiter shorten zu können. Dies wäre ja zumindest vorübergehend u.U. eher bearish zu werten?
2.
Zu der unten angeführten DWS-Empfehlung zu Gold-Calls:
Möglicherweise nur ein Hinweis darauf, dass die Banken zu den Harmony-Puts das entsprechende Gegengewicht in Calls bilden wollen, um das Geschäft ohne Risiko zu halten. Das wäre dann nicht unbedingt als Kontraindikator negativ zu werten, sondern eigentlich neutral.
Ich wäre um Eure Einschätzungen dankbar!
(ein ratloser und bei Gold wieder mal um einige Ecken denkender)
d.o.c
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BossCube
23.02.2001, 15:15
@ d.o.c.
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Re: 2 Überlegungen zum Gold (s. Beiträge unten) |
>Hi,
>1.
>Könnte das Ansteigen der Leasingrate nicht darauf hindeuten, dass die Banken Gold leihen, nicht um Schieflagen auszugleichen, sondern um kurzfristig weiter shorten zu können. Dies wäre ja zumindest vorübergehend u.U. eher bearish zu werten?
>2.
>Zu der unten angeführten DWS-Empfehlung zu Gold-Calls:
>Möglicherweise nur ein Hinweis darauf, dass die Banken zu den Harmony-Puts das entsprechende Gegengewicht in Calls bilden wollen, um das Geschäft ohne Risiko zu halten. Das wäre dann nicht unbedingt als Kontraindikator negativ zu werten, sondern eigentlich neutral.
>Ich wäre um Eure Einschätzungen dankbar!
>(ein ratloser und bei Gold wieder mal um einige Ecken denkender)
>d.o.c
Hallo Doc,
zu steigenden Leaserates kann ich Dir nur sagen, daß die Notenbanken damit den Verleih unattraktiver machen wollen, weil sie glauben, ihr Gold sonst nicht wiederzusehen. Steigende Sätze deuten einfach an, daß die Nachfrage nach Goldleihe steigt. Vor großen Anstiegen sind die Lease Raten im Vorfeld deutlich gestiegen.
Gruß
Jan
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black elk
23.02.2001, 15:24
@ d.o.c.
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Nicht zu kompliziert denken, das tun die Goldleiher auch nicht |
könne sie auch gar nicht.. es gibt charttechnisch 2 Varianten:
1. Gold bricht aus einem ContractingTriangle nach oben aus, Ziel 350 USD in 4 Wochen. Die Lease Rates deuten dies an, bald wohl auch die Commercials.
2. Gold sackt nach unten durch, dann Rebound abwarten und alles verkaufen.
So einfach ist das. Was interessieren die Fundamentals? Bei Aktien allgemein kommt jetzt Angst auf..UUhhhh..AAAhhhhh...AAAAnnggssstttt.
black elk
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PeMo
23.02.2001, 16:02
@ black elk
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Re: Bei Aktien kommt jetzt Angst auf.... |
>könne sie auch gar nicht.. es gibt charttechnisch 2 Varianten:
>1. Gold bricht aus einem ContractingTriangle nach oben aus, Ziel 350 USD in 4 Wochen. Die Lease Rates deuten dies an, bald wohl auch die Commercials.
>2. Gold sackt nach unten durch, dann Rebound abwarten und alles verkaufen.
>So einfach ist das. Was interessieren die Fundamentals? Bei Aktien allgemein kommt jetzt Angst auf..UUhhhh..AAAhhhhh...AAAAnnggssstttt.
>black elk
Hi black elk,
was macht dich in deiner Ansicht so sicher.
Habe ich vor einer Woche schon geschrieben, unter 2.350 im Nasdaq,
dürfte vielen Unwohl werden.
Es könnte noch viel Ungemütlicher werden, oder auch nicht.
Du kennst doch die neuen Nasdaq-Counts von Elwave?
Könnte sein, es erwischt einige auf dem falschen Fuß.
Oder sind die Fundamentals zu schlecht?
Übrigens es sind meiner Meinung nur die Fundamentals,
wenn die Nasdaq nun weiter Richtung Süden geht.
Gruß
PeMo
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Simplici
23.02.2001, 17:04
@ black elk
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Wunschdenken ist nicht minder gefährlich |
Hallo black elk,
bei allem Verständnis für Deine Emotionen und die der anderen Goldbug, die aufgeworfene Grundfrage ist berechtigt. Aus welchem Grund steigen die Leihraten, weil jemand weiter munter shorten will, weil die Short-Positionen glatt gestellt werden sollen, weil doch mehr Zahnlöcher als erwartet zu stopfen sind, weil...
Aber Scherz beiseite. Während ich über die Frage nachgedacht habe, kam mir Sunzi in den Sinn, der in"Die Kunst des Krieges" seinen Offizieren u.a. folgende Ratschläge gibt: Erscheine schwach, wenn du stark bist und umgekehrt. Setze Spione ein. Bringe deine Truppen in ausweglose Situation um dadurch zu siegen.
Was haben diese strategischen Überlegungen mit Gold zu tun? Für mich hat das Verhalten der Shorties Züge eines skrupellosen Vernichtungskrieges, der u.a. gegen die ärmsten der armen Länder geführt wird. Ganz nach dem Motto:"Was kümmert mich das Wohlergehen eines Minenarbeiters und seiner Familie in Afrika wenn ich an Wall Street nette Profite einstreichen kann." Egal ob Menschenverachtung, kriminelle Energie, Profitgier oder Zynismus die treibenden Kräfte sind, für den Fall, daß der Goldpreis tatsächlich auf Dauer manipuliert wurde und noch immer wird, bedeutet das in jedem Fall, daß auf der anderen Seite gewiß keine Dummköpfe am Werk sind. Mit Unwissenheit und purem Glück läßt sich kein Markt für einen so langen Zeitraum steuern. Also Hut ab vor den Strategen der Gegenseite, auch wenn dieser Gedanke auch mir zunächst alles andere als angenehm ist.
Atombombe und Atomstrom liegen nicht weit auseinander - oder anders ausgedrückt: Warum sollen sich die Shorties die Beherrschung einer"kontrollierten Kernschmelze am Goldmarkt" eigentlich nicht zutrauen? Gekonnt inszenierte jahrelange Talfahrten des Goldpreises garniert mit scharfen kurzfristigen Aufwärtsbewegungen, in denen die Goldbugs kurz Hoffnung schöpfen nur um am Ende noch enttäuschter darzustehen, sind durchaus geeignet auch"starke Hände" aus dem Markt zu kegeln. (Erscheine schwach, sei aber in Wirklichkeit stark.) Das ganze zwei- dreimal hintereinander arrangiert und die Nerven auch des letzten Goldbugs dürften blank liegen. Ein paar"Spione", die das Internet nach der Stimmungslage der Goldbugs durchforsten und diese täglich melden, sind sicher leicht gefunden und bei den Summen, um die es geht auch leicht bezahlt. Und wenn die"Spione" eine entsprechend günstige"Feindlage" melden, wird unverzüglich gehandelt.
Falls die"Spione" jedoch von der Seite der Goldbugs gefährliche Nachrichten melden, könnte sich der"Shortie-Generalstab" veranlaßt sehen, zu einer drastischen Maßnahme zu greifen: Weil man merkt, daß die eigenen Truppen wanken, führt man sie in eine extrem gefährliche Lage, die so hoffnungslos erscheint, daß sich die Alternativen für den einzelnen Akteur auf die beiden Extreme Sieg oder Untergang reduzieren. Die Armee kämpft mit dem Mut der Verzweifelung und trägt den Sieg davon. Also übertragen auf den Goldmarkt: Wenn durch das starke Steigen der Leihraten auch der letzte Shortie den Ernst der Lage erfaßt hat, werden alle zusammen nur noch entschiedener um ihr Überleben kämpfen und dadurch vielleicht jenen finalen Abwärtsweg auf 180-200$ einleiten, den viele erwarten, dottore und JüKü fordern und Simplici fürchtet.
Mag sein, daß ich jetzt viel zu kompliziert und verschachtelt denke, doch der Goldmarkt zeigt schon lange so absurde Züge, daß mich heute gar nichts mehr wundert.
Gruß
Simplici
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Hardy
23.02.2001, 17:13
@ Simplici
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Sunzi - sollte Pflichtlektüre sein! |
>Mag sein, daß ich jetzt viel zu kompliziert und verschachtelt denke,
Er (ein General) muss fähig sein, seine Offiziere und Männer mit falschen Bereichten und Täuschungen zu verwirren, um sie völlig unwissend zu halten.
Indem er seine Vorkehrungen ändert und seine Pläne anpasst, hält der kluge General den Feind unwissend.
Sun-Zi, Die Kunst des Krieges, Kapitel XI:"Die Neun Situationen"
doch der Goldmarkt zeigt schon lange so absurde Züge, daß mich heute gar nichts mehr wundert.
>Gruß
>Simplici
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black elk
23.02.2001, 21:58
@ Simplici
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Sun Tzu sagt.. |
>>Falls die"Spione" jedoch von der Seite der Goldbugs gefährliche Nachrichten melden, könnte sich der"Shortie-Generalstab" veranlaßt sehen, zu einer drastischen Maßnahme zu greifen: Weil man merkt, daß die eigenen Truppen wanken, führt man sie in eine extrem gefährliche Lage, die so hoffnungslos erscheint, daß sich die Alternativen für den einzelnen Akteur auf die beiden Extreme Sieg oder Untergang reduzieren. Die Armee kämpft mit dem Mut der Verzweifelung und trägt den Sieg davon. Also übertragen auf den Goldmarkt: Wenn durch das starke Steigen der Leihraten auch der letzte Shortie den Ernst der Lage erfaßt hat, werden alle zusammen nur noch entschiedener um ihr Überleben kämpfen und dadurch vielleicht jenen finalen Abwärtsweg auf 180-200$ einleiten, den viele erwarten, dottore und JüKü fordern und Simplici fürchtet.
>Gruß
>Simplici
.. Diejenigen, die als erste auf das Schlachtfeld ziehen, seien ausgeruht und die, die nach Ihnen eintreffen, seien erschöpft.
Man läuft dem Markt nicht hinterher, sondern ist in der Lage seinen Einstieg (Ausstieg) frei zu wählen. Im Gegensatz zu den Goldleihern, buy low sell high.
black elk
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