Talleyrand
06.03.2001, 15:28 |
Wie ist die Lage an der Immobilienfront? Thread gesperrt |
Wie ich höre, ist die Blase hier schon seit ca. 1 Jahr angestochen und die
Preise tendieren langsam, aber konsequent gen Süden. Immobilien sind ein
Thema, das mich bislang wenig interessiert hat, weil ich meine, mit einer
selbst genutzten Immobilie sollte das Thema in jedem Fall abgeschlossen sein.
Da ich aber selbst in dieser Hinsicht nicht engagiert bin, habe ich sehr
wenig Kenntnisse und bitte dankbar um eine kürzere (gerne auch längere)Aufklärung zum Thema!
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Baldur der Ketzer
06.03.2001, 15:37
@ Talleyrand
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Re: Wie ist die Lage an der Immobilienfront? |
Hallo, Talleyrand,
ein paar gedanken aus meiner Sicht:
- selbstgenutzte Immobilie sollte keinen Renditeüberlegungen unterworfen sein, Wohnqualität und Lebensfreude lassen sich schlecht in Geld umrechnen
- vermietete Wohnungen, nun ja; wer Glück hat mit den Mietern, kann profitieren
Mieten zählen nicht zum Arbeitseinkommen von Rentnern (noch nicht!) und schmälern daher die Rente nicht
- vermietete Gewerbehallen: können eine unglaubliche Rendite aufweisen, aber auch mal länger leerstehen, werden nicht so stark abgewohnt wie Mietwohnungen (Ausnahmen bestätigen die Regel)
- mitteldeutsche Abschreibungsobjekte: ein aufrichtiges Beileid.
Ein Schulfreund von mir hat eine"Steuer-"-Wohnung in Potsdam (Berlin, Weltstadt, Speckgürtel rum, Daimler und Sony in Berlin, Junge, da gehts ab...), er kriegt sie nicht mal unter Betriebskosten los, zahlt drauf, aber ist froh, überhaupt noch was reinzukriegen, ein Schlag ins Wasser
- gebr. freistehende EFH in guten Lagen? Ich bin momentan dran, das auszutesten
Beste Grüße vom Baldur
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JüKü
06.03.2001, 15:42
@ Talleyrand
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Re: Wie ist die Lage an der Immobilienfront? |
>Wie ich höre, ist die Blase hier schon seit ca. 1 Jahr angestochen und die
>Preise tendieren langsam, aber konsequent gen Süden. Immobilien sind ein
>Thema, das mich bislang wenig interessiert hat, weil ich meine, mit einer
>selbst genutzten Immobilie sollte das Thema in jedem Fall abgeschlossen sein.
>Da ich aber selbst in dieser Hinsicht nicht engagiert bin, habe ich sehr
>wenig Kenntnisse und bitte dankbar um eine kürzere (gerne auch längere)Aufklärung zum Thema!
Eine selbst genutzte Immobilie ist sicher keine schlechte Sache, bei Inflation sowieso (Zinsen sollten dann aber fest sein).
Bei Deflation wird's schon riskanter: Fallender Wert (wenn man verkaufen muss), evtl. fallendes Einkommen / Arbeitslosigkeit, womöglich aber gleichbleibende Zinsen (wenn festgeschrieben). Die Kernfrage ist: Inflation oder Deflation? Darüber wird hier viel diskutiert, und es"scheint" ein Szenario der zunäächst"prädeflationären Inflation" mit anschließender Depression und Deflation"gängig" zu sein. In diesem Falle besser abwarten und kaufen, wenn die Preise unten sind.
Aber das sind nur Gedanken, kein Rat.
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Talleyrand
06.03.2001, 15:47
@ Baldur der Ketzer
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Re: Wie ist die Lage an der Immobilienfront? |
Hallo Baldur, danke für Deine Tips & Erfahrung!
>- gebr. freistehende EFH in guten Lagen? Ich bin momentan dran, das auszutesten
Lass bitte mal hören, sobald Du eine Einschätzung vornehmen kannst!
Gruss zurück!
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Talleyrand
06.03.2001, 15:56
@ JüKü
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Defla / Infla -EWForums - Index |
Grüss Dich JüKü,
wenn sich eine Volkswirtschaft hier deflationär, dort inflationär entwickeln könnte und gleichzeitig, in Hinsicht auf den"allgemeinen" Geldwert, eine Meta-Entwicklung möglich wäre, würde ich sagen: im Immobilienmarkt läuft schon
eine Deflation. Eine Inflation dürfte im Rohstoff-Bereich im vollen Gange
sein. Da frag ich mich, ob eine"übergeordnete" Inflation überhaupt
möglich ist. Das würden wir doch sofort merken? Solange zum Beispiel ein wichtiger Markt, zum Bsp. Immo, rückläufige Preise verzeichnet, kann es sich nicht um eine"INFLATION IN D" handeln. Das Thema lässt mich, wie offenbar einige Teilnehmer hier, nicht ruhen. Sollten wir hier nicht einen Index entwickeln? Erkläre mich gerne bereit, den Part für Essentials -> Nudeln, Tomatensosse, Tiefkühlpizza:-) zu beobachten. Dann sind wir alle wochenaktuell informiert.
Wie wär´s?
Gruss!
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JüKü
06.03.2001, 16:15
@ Talleyrand
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Re: Defla / Infla -EWForums - Index |
>Grüss Dich JüKü,
>wenn sich eine Volkswirtschaft hier deflationär, dort inflationär entwickeln könnte und gleichzeitig, in Hinsicht auf den"allgemeinen" Geldwert, eine Meta-Entwicklung möglich wäre, würde ich sagen: im Immobilienmarkt läuft schon
>eine Deflation. Eine Inflation dürfte im Rohstoff-Bereich im vollen Gange
>sein. Da frag ich mich, ob eine"übergeordnete" Inflation überhaupt
>möglich ist. Das würden wir doch sofort merken? Solange zum Beispiel ein wichtiger Markt, zum Bsp. Immo, rückläufige Preise verzeichnet, kann es sich nicht um eine"INFLATION IN D" handeln. Das Thema lässt mich, wie offenbar einige Teilnehmer hier, nicht ruhen. Sollten wir hier nicht einen Index entwickeln? Erkläre mich gerne bereit, den Part für Essentials -> Nudeln, Tomatensosse, Tiefkühlpizza:-) zu beobachten. Dann sind wir alle wochenaktuell informiert.
>Wie wär´s?
>Gruss!
Könntest du vielleicht auch noch Eier beobachten? Die gehören einfach dazu!
Du hast Recht, es gibt fast immer Infla und Defla gleichzeitig. Erst wenn die berühmte"Notenpresse" angeworfen wird (s. dazu die vielen Postings von dottore), dann geht die Post ab. Infla kann der Staat einigermaßen eindämmen, wenn er will, aber gegen Defla ist kein Kraut gewachsen (jetzt muss Oldy aber widersprechen ;-)).
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Talleyrand
06.03.2001, 16:20
@ JüKü
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Okay: Eier, Butter, Käse, Milch... darfs sonst noch was sein? oT |
>>Grüss Dich JüKü,
>>wenn sich eine Volkswirtschaft hier deflationär, dort inflationär entwickeln könnte und gleichzeitig, in Hinsicht auf den"allgemeinen" Geldwert, eine Meta-Entwicklung möglich wäre, würde ich sagen: im Immobilienmarkt läuft schon
>>eine Deflation. Eine Inflation dürfte im Rohstoff-Bereich im vollen Gange
>>sein. Da frag ich mich, ob eine"übergeordnete" Inflation überhaupt
>>möglich ist. Das würden wir doch sofort merken? Solange zum Beispiel ein wichtiger Markt, zum Bsp. Immo, rückläufige Preise verzeichnet, kann es sich nicht um eine"INFLATION IN D" handeln. Das Thema lässt mich, wie offenbar einige Teilnehmer hier, nicht ruhen. Sollten wir hier nicht einen Index entwickeln? Erkläre mich gerne bereit, den Part für Essentials -> Nudeln, Tomatensosse, Tiefkühlpizza:-) zu beobachten. Dann sind wir alle wochenaktuell informiert.
>>Wie wär´s?
>>Gruss!
>Könntest du vielleicht auch noch Eier beobachten? Die gehören einfach dazu!
>Du hast Recht, es gibt fast immer Infla und Defla gleichzeitig. Erst wenn die berühmte"Notenpresse" angeworfen wird (s. dazu die vielen Postings von dottore), dann geht die Post ab. Infla kann der Staat einigermaßen eindämmen, wenn er will, aber gegen Defla ist kein Kraut gewachsen (jetzt muss Oldy aber widersprechen ;-)).
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DIRK
06.03.2001, 16:56
@ Talleyrand
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@ Tellyrand und alle Immobilieninteressierten |
Als aktiver Immobilienmakler habe ich einen recht guten Überblick über das was am Markt zur Zeit los ist:
Kurz und knapp: Es ist im moment ziemlich düster!
Würde dazu gern einige Marktanalysen hier reinstellen, kann diese aber lediglich als print ( z.B. Fax ) anbieten.
Kann jemand diese dann scannen und einstellen??
MfG
Dirk
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JüKü
06.03.2001, 17:01
@ DIRK
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Re: @ Tellyrand und alle Immobilieninteressierten |
>Kurz und knapp: Es ist im moment ziemlich düster!
>Würde dazu gern einige Marktanalysen hier reinstellen, kann diese aber lediglich als print ( z.B. Fax ) anbieten.
>Kann jemand diese dann scannen und einstellen??
>MfG
>Dirk
Fax an 089-599080-6279 - kommt direkt als gif bei mir an. Stelle es dann heute Abend rein.
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DIRK
06.03.2001, 17:30
@ JüKü
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Der"positive" Marktausblick |
Aus dem RDM Landesverband:
PRESSE & PUBLIKATIONEN
22.12.2000
Erholung am Immobilienmarkt lässt noch auf sich warten
Die zu Beginn dieses Jahres erwartete Erholung des Immobilienmarktes auf breiter Front ist im weiteren Jahresverlauf nicht eingetreten. Dies ergibt sich aus einer aktuellen Untersuchung des Ring Deutscher Makler. So hat der Markt für privatgenutzte Wohnimmobilien den lang erwarteten Turn-around nur zum Teil und dann nicht in dem Ausmaß geschafft, wie es vor 12 Monaten noch erwartet worden war. Für das bevorstehende Jahr 2001 rechnet der RDM mit wieder anziehender Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Dafür sprechen neben der verbesserten Beschäftigungssituation und Einkommenssteigerungen auch die Entlastungseffekte durch die Steuerreform.
Einzelmärkte
Vor allem auf dem Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser hat der in der zweiten Hälfte 1999 beobachtete Nachfrageschub in den letzten 12 Monaten wieder an Kraft verloren. Nach einem Plus von rund 2 Prozent zum Ende des Jahres 1999 hat sich das Preiswachstum im Jahresverlauf 2000 wieder auf 0,5 Prozent reduziert. Nur in Einzelmärkten, überwiegend im süddeutschen Bereich und in einzelnen Großstadtregionen, hat der RDM eine positive Preisentwicklung beobachtet. So sind die Preise für Einfamilienhäuser in Süddeutschland um 2 Prozent gestiegen. Positive Vorzeichen weist auch die Preisentwicklung in einer Reihe von Großstädten auf, so in: Duisburg (+5,7 Prozent), München (+5,4 Prozent), Mönchengladbach (+4,2 Prozent), Hamburg (+4 Prozent), Mainz und Dortmund (+3,5 Prozent) sowie Wuppertal (+2 Prozent).
Auf dem Markt für Eigentumswohnungen werden bundesweit Preisrückgänge um etwa 1,2 Prozent und in den Großstädten sogar um 2 Prozent beobachtet. Die zur Jahreswende 1999/2000 erwartete Stabilisierung ist noch nicht eingetreten. Allerdings zeigen sich in Süddeutschland mit einem Preisrückgang um durchschnittlich 0,5 Prozent erste Stabilisierungstendenzen. Nur an einigen wenigen Standorten hat sich bisher eindeutig eine Trendumkehr durchgesetzt. So z.B. in München (+5,3 Prozent), Heilbronn (+4,7 Prozent) sowie Bremen, Duisburg und Essen (stabiles Preisniveau). Eindeutig abwärts ging es dagegen noch in Frankfurt (-5,4 Prozent), Hamburg (-4 Prozent), Köln (-2,8 Prozent) und Hannover (-2,3 Prozent).
Weitere Entwicklung
Der Trendverlauf am Immobilienmarkt spricht dafür, dass die untere Widerstandslinie erreicht bzw. sogar schon durchschritten worden ist. In einer solchen Marktsituation gehen vom verhältnismäßig niedrigen Preisniveau nachfrageverstärkende Impulse aus. Diese Entwicklung dürfte durch das verbesserte Konsumklima und die Entlastungswirkung durch die Steuerreform im kommenden Jahr noch verstärkt werden. Mit wieder leicht anziehenden Preisen in den Märkten für Einfamilienhäuser, aber auch für Eigentumswohnungen ist daher nach Auffassung des RDM zu rechnen.
Ostdeutsche Bundesländer
Für die ostdeutschen Bundesländer ist aufgrund der gegebenen Bedingungen eine gesonderte Marktauswertung erforderlich. Nach den Marktdaten des RDM befindet sich der Immobilienmarkt dort in einem noch nicht abgeschlossenen strukturellen Anpassungsprozess. Als großes Problem erweisen sich die erheblichen Leerstände im Wohnungsmarkt und der Angebotsdruck, der infolge zunehmender Verkäufe steuerlich geförderter Anlegerobjekte entsteht. Beide Faktoren wirken sich am stärksten im Markt für Eigentumswohnungen aus. Bezogen auf die letzten 5 Jahre ergibt sich hier ein durchschnittlicher Preisrückgang um mehr als 30 Prozent. Ferner wirken sich in diesem Markt Angebotszuflüsse aus Privatisierungsmaßnahmen großer Wohnungsbaugesellschaften aus.
Etwas positiver stellt sich der Markt für Einfamilienhäuser dar. Nach Preisrückgängen um 6 Prozent in den Vorjahren hat sich der Abschwung in den letzen 12 Monaten auf knapp 1,5 Prozent reduziert. Eine allmähliche Marktstabilisierung deutet sich damit zumindest an. Positive Entwicklungen lassen sich auch auf dem Markt für Bauplätze beobachten. So sind die Bauplatzpreise in Thüringen in den letzten 5 Jahren um mehr als 10 Prozent angestiegen und in Sachsen werden im gleichen Zeitraum stabile Bauplatzpreise beobachtet. (Vergleichszahlen für die anderen Länder liegen zurzeit noch nicht vor.) Diese Entwicklung signalisiert ein großes Interesse am Eigenheimbau. Nach Beobachtungen des RDM erweist sich das eigene, zum Teil in Selbsthilfe errichtete neue Haus im Grünen zurzeit als Favorit der ostdeutschen Haushalte. So ist der Umzug ins eigene Haus neben der Abwanderung eine der wesentlichen Ursachen für die Leerstände im Mietwohnungsbereich.
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DIRK
06.03.2001, 17:34
@ DIRK
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Die nackten Tatsachen folgen später am Abend via Fax-Jükü (owT) |
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Simplici
06.03.2001, 18:12
@ Talleyrand
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Re: Wie ist die Lage an der Immobilienfront? |
Hallo Talleyrand,
die Lage dürfte in der nächsten Zeit wohl noch dramatischer werden als sie ohnehin schon ist. Die Zahl der Zwangsversteigerungen ist 1999 im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen und das ohne Deflation. Wenn der Schuldendruck in einer DeDe noch größer wird, dürfte ihre Zahl noch weiter zunehmen. Für die, die dann noch Geld und Liquidität zur Verfügung haben, brechen paradiesische Zeiten (Einkaufspreise) an, während es für die, die sich übernommen haben oder denen das Leben durch Schicksalsschläge übel mitgespielt hat, sehr sehr bitter werden sollte.
Gruß
Simplici
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Harald
06.03.2001, 18:13
@ Talleyrand
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Baldur:Wie ist die Lage an der Immobilienfront? |
Baldur,
ich weiß aus erster Hamd, von jemand der es professionell wissen muß:
Ohne Schwarzgeld läuft gar nichts bei Wohn-Immobilien in guter Lage. Da wollen noch viele vor dem Euro-Termin ihren Schäfchen ins trockene bringen.
Landwirtschaftliches Land: Nix komma nix auf dem Markt, keinerlei Chance für einen Nicht-Landwirt da ran zu kommen. Höchstens durch Erbschaft oder gelegentlichmal eine kleine Parzelle bei einer Zwangsversteiegerung.
Wald: Hier gibt es z.Zt. einige Möglichkeiten Flächen zu erträglichem Preis zu erwerben, inbesondere solche, die durch den Orkan Lothar am 26.12.99 stark geschädigt wurden, aber dort ist auf Jahre hinaus nicht mit Ertag zu rechnen.
Salü vom Harald
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JüKü
06.03.2001, 23:18
@ DIRK
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Re: Die nackten Tatsachen folgen später am Abend via Fax-Jükü / HIER SIND SIE |
Mit Dank an DIRK
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