Talleyrand
15.03.2001, 09:16 |
Debitismus offiziell von US - Notenbank bestätigt? Thread gesperrt |
In einem Buch, das ich öffentlich nicht nennen mag und von dem ich mich, wie übrigens von allen Aussagen, die sich treffen lassen, überhaupt brutalstmöglich distanziere, lese ich von einem Gouverneur Eccles, der da in einer Kongress-Anhörung sagt:
(Am 30.09.1940)
"Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld."
Ist das ein Debitismus-Beweis? (Vorausgesetzt, der Satz ist akzeptiert.)
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JüKü
15.03.2001, 09:39
@ Talleyrand
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Re: Debitismus offiziell von US - Notenbank bestätigt? |
>(Am 30.09.1940)
>"Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld."
>Ist das ein Debitismus-Beweis? (Vorausgesetzt, der Satz ist akzeptiert.)
Na logo, das hat dottore doch immer wieder gezeigt: Ohne Kredit kein Geld.
Oder anders: Hinter jeder Banknote steckt ein Kredit.
Was aber nicht ein"Beweis" für den Debitismus ist.
Debitismus beschreibt, dass Wirtschaften auf einem permanenten Druck zur Neuverschuldung beruht (in Kurzform).
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nereus
15.03.2001, 09:41
@ Talleyrand
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Re: Debitismus offiziell von US - Notenbank bestätigt? |
Hallo Talleyrand!
Du schreibst: In einem Buch, das ich öffentlich nicht nennen mag und von dem ich mich, wie übrigens von allen Aussagen, die sich treffen lassen, überhaupt brutalstmöglich distanziere, lese ich von einem Gouverneur Eccles, der da in einer Kongress-Anhörung sagt:
(Am 30.09.1940)
"Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld."
Tja was nun?
Du zitierst ein Buch von dessen Aussagen Du Dich brutalstmöglichst distanziertst. Welch grandiose Wortschöpfung ist Dir da gelungen.
Du kannst noch nicht mal den Namen des Buches verraten.
Das muß ja ein ganz furchtbares Machwerk sein.
Frage 1: Warum hast Du es dann überhaupt gelesen oder eine Aussage daraus zitiert?
Frage 2: Kann es sein das Deine"totale" Distanzierung nicht ganz der Wahrheit entspricht? Sonst würdest Du ja nicht fragen.
Ist das ein Debitismus-Beweis?
Das ist einer von abertausenden Beweisen. Es gibt sehr viele Literaturstellen in"guten" und"schlechten" Büchern die immer wieder darauf hinweisen.
Übrigens, ich besitze dieses Buch und habe auch relativ schnell die von Dir genannte Stelle gefunden. Sie steht auf Seite 152, gell?!?
Die danach genannten Gedanken zum Goldstandard finden z.B. nicht meine Zustimmung.
Das Leben ist aber auch verdammt kompliziert.
Da stehen auf nur einer Seite eines Buches Meinungen die man aktzeptieren kann und dann, nur 3 Sätze weiter, auch welche die man nicht korrekt findet.
Da hatte man es in den Märchen der Gebrüder Grimm einfacher. Da wußte man wenigstens woran man war. ;-))
mfG
nereus
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dottore
15.03.2001, 10:21
@ Talleyrand
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Re: Debitismus offiziell von US - Notenbank bestätigt? Natürlich! |
>(Am 30.09.1940)
>"Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld."
>Ist das ein Debitismus-Beweis? (Vorausgesetzt, der Satz ist akzeptiert.)
Ja und vielen Dank für den Hinweis!
Es ist ein Satz aus einem der berühmten Hearings des US-Senats zum Thema Fed, wo Eccles als deren bester Mann auftrat.
Die Senatoren wollten wissen, wie denn Geld in die Welt kommt, dann kam die entscheidende Passage, wo gefragt wurde, wie denn Geld nach dem Desaster von 1930ff. in die Welt gekommen ist. Denn damals gab's ja kaum private Verschuldungsbereitschaft noch und ergo wurden der Fed auch immer weniger Papiere angedient. Das berühmte"Sinken der Geldmenge" eben, das Friedman/Schwartz so groß vorgestellt haben ("A Monetary History of the United States...").
Und dann gings sinngemäß weiter:
Senator: Dann haben sie US-Bonds genommen und dafür Fed-Notes (i.e. Greenbacks) ausgegeben?
Fed: Ja.
Senat: Und das haben Sie wirklich gemacht?
Fed: Ja, es war ganz einfach.
Und bis heute ist es ganz einfach, so wie es schon vorher ganz einfach war: Notenbankgeld kann nur existieren, wenn es Schulden gibt, also Verschuldung Statt gefunden hat.
Reinhard hört einfach Mal weg, weil das für ihn ja Falschgeld ist, aber das spielt hier keine Rolle. Es ist zunächst Mal Geld.
Quod erat demonstrandum.
Gruß
d.
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dottore
15.03.2001, 10:27
@ JüKü
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Re: Debitismus offiziell von US - Notenbank bestätigt? |
>>(Am 30.09.1940)
>>"Wenn es in unserem System keine Schulden gäbe, dann gäbe es auch kein Geld."
>>Ist das ein Debitismus-Beweis? (Vorausgesetzt, der Satz ist akzeptiert.)
>Na logo, das hat dottore doch immer wieder gezeigt: Ohne Kredit kein Geld.
>Oder anders: Hinter jeder Banknote steckt ein Kredit.
>Was aber nicht ein"Beweis" für den Debitismus ist.
>Debitismus beschreibt, dass Wirtschaften auf einem permanenten Druck zur Neuverschuldung beruht (in Kurzform).
Völlig richtig, JüKü, ich hatte das Posting noch nicht gelesen. Man könnte also sagen: Wenn es denn Geld gibt, dann muss es Schulden geben und wenn es die gibt, dann muss Schuldendruck plus Zwang zur Neuverschuldung existieren. Und aus dieser Neuverschuldung entsteht halt wieder Geld, usw. usw.
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Talleyrand
15.03.2001, 11:43
@ JüKü
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Nerv...:-) |
Maestro, danke für die Aufklärung, aber so blöde bin ich ja nun auch
wieder nicht. Schon mal was von"Rhetorischer Frage" gehört?:-)
Ich habe die These vom Debitismus hier erstmals gelesen, n´paar mal
nachgefragt und dann endgültig begriffen. Das ist ja sooo logisch,
daß ich den Debitismus als meine persönliche Wahrheit mit in die
Grube nehmen werde. Welche Wirtschaftstheorie wäre logischer als der Debitismus?
Ich grüsse freundlich!
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Talleyrand
15.03.2001, 11:44
@ nereus
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:-) (owT) |
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nereus
15.03.2001, 11:53
@ Talleyrand
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Re: Nerv...:-) - aber vor der Grube bitte alle Schulden abbauen ;-)) |
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dottore
15.03.2001, 18:26
@ nereus
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Re: Nee, die verschwinden, wenn die Erben das Erbe ausschlagen (wären ja blöd) (owT) |
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Ecki1
15.03.2001, 20:21
@ dottore
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Re: aber gehen dann an den Staat über, oder nicht? |
... und behandelt der Staat solche geerbten Schulden als negative Erbschaftssteuern?
Gruss: Ecki
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